Fragen zu Binos!

  • Hallo Leute,


    möchte mal Wissen wie die Binobeobachtung so ist!
    Habe leider noch nie die Möglichkeit gehabt durch eines durch zu schauen...


    Ab welcher Teleskopgröße macht Binobeobachtung Sinn?
    Welche Binos benutzt ihr?
    Welche Objekte beobachtet ihr damit?
    Welche Okulare verwendet ihr dafür?
    Sind die auch was für Brillenträger?


    Danke im voraus,
    Andreas

  • Hi Andreas,


    richtig Bino oder Binoansatz? Egal, eigentlich musst du selber mal durchschauen. Nicht alle kommen damit zurecht- Doppelbilder oder nach kurzer Zeit leichten Augendruck wegen ständigem Anstrengen der Augenmuskeln um die Bilder richtig deckungsgleich zu bekommen.


    Könnte bei einem richtigen Bino einfacher sein. Ansonst- auf ade läuft gerade so ein unterhaltsamer Beitrag (ist das hier ruhig auf dem Treff [:)]) über Binoansättze. Vorzugsweise helle Objekte, Planeten, Mond und Sonne. Für Deepsky geht ja doch etwas Licht verloren- und das man einen Kugelsternhaufen "dreidimensional" sehen kann, halte ich eher für eines der berühmten Märchen, die sich so schön im Netz halten.


    Okulare- da geht alles was noch nebeneinander an das Bino ranpasst- also nix mit dicken Okularen für Übersicht. Und Brillenträgertauglich- hängt ja von den Okularen ab.


    Ich hab ein kleines Zeissbino- nutze es aber relativ selten.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Bino heißt natürlich Binoansatz z.B diese Baader Maxbright!


    Ja eben die Bilder deckungsgleich zu bekommen soll besonders in den günstigen Binos oft zum Problem werden!
    Da ich das manchmal auch mit Ferngläsern habe könnte das ein Gegenargument sein.


    Macht ein Bino bei 102mm Öffnung überhaupt schon Sinn oder ist das Bild da eh zu dunkel?


    Andreas


    P.S.


    Hallo Stefan S.


    deine 102er Binos sind echt klasse...[:p]ich meinte aber normale Binoansätze...[;)]

  • Hallo Andreas,


    ich hab den Baader Maxbrigth im Okularkoffer und den benutze ich vom Telementor bis zum 20", aber nicht für alle Objekte.
    Bei der Planetenbeobachtung sowie Mond und Sonne in Verbindung mit einem Korrektor gegen atmosphärische Dispersion ist das Seherlebnis sehr viel besser und entspannter als bei monokularer Beobachtung.
    An großen Teleskopen ist binokulare Beobachtung auch an Kugelsterhaufen und offenen Haufen ein Gewinn, für lichtschwache Objekte ist er aber nicht geeignet. Großflächige Objekte taugen natürlich auch nicht für einen Binoansatz, es sei denn, man hat einen 2" Binoansatz mit den entsprechenden Okularen oder ein echtes Bino.
    Ein interessanter Effekt ist die scheinbare Bildvergrößerung, meine Panoptics 15 mm und 19 mm zeigen ein gefühlt fast so großes Bildfeld wie die Nagler bei monokularer Beobachtung.


    Grüße


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    das wäre dann auch noch die Frage gewesen, ob das Baader brauchbar ist, oder ob man da schon fast einen 1000er für anlegen muß...


    Kommt man den mit einem normalen Crayford OAZ in den Fokus oder benötigt man ein Glaswegausgleich?


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    den Baader betreibe ich an den Newtons mit dem 1,7-fach Komakorrektor, das funktioniert sehr gut, es sind dann 31 mm zusätzlicher Fokussierweg einzuplanen. Wenn der Fokus mit den zu benutzenden Okularen mehr als 31 mm draußen liegt, passt es auch in der Kombination 1,7-fach Newton-GWK plus Binoansatz.
    Noch ein Wort zur Qualität, der Maxbright ist gut, der Durchlass reicht aber nur für 25 mm Plössl, also etwas weniger als durch 1 1/4" hindurchgehen. Stören tun mich auch manchmal interne Reflexionen.
    Über kurz oder lang kauf ich mir das Baader Großfeldbinokular [:p], wenn das nur nicht so teuer wär! [V]


    Grüße


    Matthias

  • Hallo Andreas!


    Der Baader Großfeldbino ist schon zu empfehlen, neu aber zu teuer (zumindest mir)! Ich habe meinen hier im Forum gebraucht für die Hälfte bekommen. Nur so als Tipp. Was den Crayford Okularauszug angeht; es führt wahrscheinlich nichts an Stangen/Tubus kürzen oder Glaswegkorrektor vorbei. Denn die normalen Crayfords haben 35 mm Hub womit es gute 11 cm Lichtweg im Bino zu überbrücken gilt. Je nachdem wie viel Backfokus Du hast bräuchtest Du dann einen entsprechenden GWK. Noch ein Tipp: Schau mal auf der Seite von Siebert Optics nach Multi Magnification OCA´s. Die gibt´s beispielsweise mit 1,0x 1,5x und 2x Vergrößerungsfaktor. So kannst Du Dir ein paar Okularpärchen sparen...


    Viele Grüße und CS! Tobias

  • Hallo Andreas,


    ich habe den Bino von Williams Optics, und bin sehr zufrieden damit.


    Ausserdem - und das ist wirklich empfehlenswert - habe ich dazu einen GWK von Siebert, und zwar denjenigen, der 1.25/2.0/3.0/3.5 fache Vergrösserung durch einfaches umstecken erlaubt. Mit dem Ding kriegst Du jedes Gerät in den Fokus, was bei Binos ja eines der grundsätzlichen Probleme ist. - Wirklich nicht zu unterschätzen!


    Wie die anderen schon bemerkt haben, sind Grossfelder nicht gut zu beobachten, aber gewisse Deepsky-Objekte (M13 z.B.) sehen damit "anders" aus.


    Seine Spezialdisziplin sind aber wirklich eher Mond & Planeten: da ist so ein Bino eine Wucht! Und zwar auch mit 120er Oeffnung, sogar mit kleineren Oeffnungen. Der subjektive Gewinn an mehr Details ist aus meiner Sicht phänomenal, dazu kommt das viel entspanntere Sehen (kein Auge zukneifen). Und vor allem am Mond stellt sich so eine Art 3D-Effekt ein, wenn man da dann über die Krater drüberwandert.


    Trotzem: manche Menschen haben Probleme mit Binos (ich merke das manchmal, wenn ich Freunde durchsehen lasse), daher unbedingt vorab mal testen.


    CS,
    Ralph

  • Hallo,


    ich bin es nochmal:


    Habe ja schon vom Siebert GWK geschrieben (mein Vorschreiber auch), und die Sache mit dem "sparen" von Okularenpaaren hat es wirklich in sich: Ich selbst habe 20mm und 12.5mm Pärchen, brauche aber fast nur das 20mm - mit dem Siebert umstecken hat man vier verschiedene Vergrösserungen.


    Aber so toll der Siebert GWK technisch gesehen auch ist: beim Bestellen brauchst Du etwas Zeit und Nerven. Harry Siebert macht tolle technische Dinge, auch der Bestellvorgang (Mail/Kreditkarte) ist sehr einfach, aber beim Versand lässt er sich immer etwas Zeit, und man muss öfters per Mail nachhaken, ob das Ding nun endlich versendet wurde. Am Ende kommt es dann schon geliefert, aber das kann durchaus ein paar Wochen gehen ...


    CS,
    Ralph

  • Hallo Andreas


    ich habe ein Baader Maxbright Bino-Ansatz und betreibe ihn durchaus an meinem 80 ED Refraktor, aber dann nur an Mond und Sonne (Herschelkeil).


    An meinem 12" Dobson (mit 1,7x GWK) auch Mond, Planeten, Sternhaufen und die hellen Nebel. M42 kommt bei 135-fach sehr plastisch über. Da kann man sich gar nicht satt sehen.


    Ich benutze einfache Plössl wegen des Augenabstandes (Brillenträger). Meistens das 20er Pärchen. Habe aber auch 12 und 30 mm. Brennweite des Dobsons ist 2700 mm mit GWK.


    Das beste Seherlebnis hatte ich mit Zeiss Mikroskop-Okularen (extra für Brillenträger mit 20 mm Augenabstand), aber leider sind die nur schwer zu bekommen.


    Wie schon gesagt ist Binokular nicht jedermanns Sache, aber mir macht es Spaß.


    Gruss


    Dirk

  • Hallo,


    danke Euch allen für die Tipps...[;)]


    Ich denke wirklich man müsste mal selber durchschauen, da ich auch Brillenträger bin und bei vielen Ferngläsern auch Schwierigkeiten habe!


    Mikroskopokulare habe ich von Zeiss 4X u. 10x richtig Klasse Dinger aber die haben doch ein etwas kleineres Steckmaß?
    Genau 30mm, wie legst du die den Rein? Hast du ein Adapter?


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ja die haben 30mm Steckmaß. Das Okular-Paar des Vereinskollegen wurde mit neuen Steckhülsen für 1,25" versehen. Ein anderer Vereinskollege benutzt dünne Aufsteckhülsen um auf die geforderten 1,25" zu kommen.


    Gruss


    Dirk

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: vertigo</i>
    <br />Hallo,


    Mikroskopokulare habe ich von Zeiss 4X u. 10x richtig Klasse Dinger aber die haben doch ein etwas kleineres Steckmaß?
    Genau 30mm, wie legst du die den Rein? Hast du ein Adapter?


    Andreas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du kannst als Adapter alte Film-Dosen von Dia-Filmen benutzen (z.B. passen die hellen FUJI-Dosen ganz ausgezeichnet). Mit einem Cutter-Messer den oberen Rand und den Boden abschneiden und die Kunststoffhülse einfach überstülpen.


    CS Paul Deister

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ab welcher Teleskopgröße macht Binobeobachtung Sinn?
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    Pauschal sehr schwer zu sagen, ist auch sehr individuell. Bei Deinen angegebenen 102mm würde ich sagen schon, bei Planeten und Mond.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Welche Binos benutzt ihr?
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    Ich hatte das Wiliams, das Maxbright und das Baader GF-Bino vor dem Kauf getestet, alle waren sehr gut brauchbar. Letztlich habe ich mich doch für das teuere Baader entschieden, weil: 1. größere Prismen, weil maximales Feld mir wichtig war und 2. das Maxbright zeigte starke Reflexe bei nahen hellen Objekten. Da ich gerne Sternbedeckungen beobachte, war dies ein Ausschlußkriterium.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Welche Objekte beobachtet ihr damit?
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    Ich benutze es an einem 18" Dobson. Gewinnbringend ist es einsetzbar bei Planeten, Mond, hellen DeepSky-Objekte wie Kugelsternhaufen, Planetarischen Nebel und auch einigen hellen Galaxien wie z.B. M82, bei M51 dagegen wirkt die Strahlenaufteilung eher negativ. Entscheidend ist die Flächenhelligkeit.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Welche Okulare verwendet ihr dafür?
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    30mm Eudiaskopisches Okular (Baader), damit kann ich mit den Siebert OCA Mond und Sonne noch ins Gesichtsfeld als ganzes reinbringen, wie gesagt bei 18". Als zweites Paar benutze ich die Pentax XF 12mm. Weitere Vergrößerungen kann ich mit dem OCA einstellen.


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    Sind die auch was für Brillenträger?
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    Hängt vor allem von den Okularen ab (Augenabstand).


    Weiters fällt mir bei Binobeobachtung vor allem das scheinbar um etwa 1/3 größere Gesichtsfeld auf, damit entsprechend mehr Vergrößerung. Kontrovers wird ein ruhigeres Bild diskutiert (Seeing), was ich allerdings bestätigen kann.


    Viele Grüße
    Rudi

  • Und weil der Rudi (schöne Grüße) mich mit seinem 18-Zoll-Bino am Almberg angefixt hat, ein Blick auf M13 hat ausgereicht, unvergesslich, zur Ergänzung auch mein Bericht zur zwischenzeitlichen eigenen Bino-Erfahrung, guckst Du hier klicken

  • Und weil der Stephan (auch schöne Grüße) auch sonst immer gute Laune verbreitet, macht Binogucken doppelt Spaß :)


    ...nicht umsonst hat uns die Natur zwei Augen verpasst, versuch mal mit einem Bein zu laufen...


    Ist nicht ganz ernst gemeint. Binogucken klappt nicht bei jedem, also am besten vorher testen.


    Gruß Rudi

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