Eure Ausrüstung für Photometrie

  • Hallo alle Veränderlichen-Beobachter!


    Ich interessiere mich sehr für etwas unpopuläre Astronomie, also Astronomie, die nicht als Resultat diese Pretty Pictures hat, und die dem Durchschnittsbürger recht unbekannt sein dürfte.
    Darunter fällt natürlich die Photometrie, und ich muss sagen, ich finde dieses Thema, nach einigem Einlesen, wirklich sehr interessant (vielleicht auch weil es einem das Gefühl gibt aktiv mitzuhelfen?).


    Egal, auf jeden Fall sind mir einige Details noch nicht so klar, vor allem was die Ausrüstung angeht, denn darüber habe ich bis jetzt nicht sehr viel gefunden, außer einem Bericht laut dem sogar ein 70mm Objektiv zur Photometrie reicht. Da ich nun in der Photometrie blutiger Anfänger bin und nur über theoretisches Wissen, nicht aber praktische Felderfahrung verfüge, stelle ich hier die Frage an die Experten, wie ihre Ausrüstung denn so aussieht, und welche Erfahrungen und Schwierigkeiten sie in der Photometrie gesammelt und begegnet haben [:)].


    Gruß
    Eric
    <font color="limegreen">Betreff "Eure Ausrüstung" erweitert. Stathis </font id="limegreen">

  • Hallo Eric,


    Es stimmt, um Photometrie mit wissenschaftlich brauchbaren Ergebnissen zu betreiben, braucht es erstaunlich wenig Ausrüstung. Zur Zeit benutze ich folgendes:


    - Olympus E420 DSLR (damals die billigste DSLR, glaube ich, im Kit mit Zoom für 300 € erstanden)


    - ein lichtstarkes (1:1.4) 85 mm Festbrennweiten Objektiv für 280 € (http://www.etest-digitalkamera…4-85-mm.Test-Details.html) der verhältnismäßig günstige Preis des Objektiv erklärt sich durch den fehlenden Autofokus, den man für die Photometrie natürlich so gar nicht braucht


    - Ein Mini-Stativ von Hama (15 €)


    - Einen halbwegs dunklen Standort am Stadtrand (unbezahlbar)


    Damit erreicht man sinnvoll Sterne bis zur Größenklasse 8-9, das reicht schon für sehr viele interessante Ziele. Die Herausforderungen liegen nicht so sehr in der Aufnahmetechnik , sondern mehr in der Arbeit am PC zur Datenreduktion. Ich arbeite gerade daran die dafür nötige Software so zu bündeln und zu automatisieren, dass man mehr oder wenig auf Knopfdruck Erbebnisse bekommt, aber mehr Spaß macht er vermutlich sich das ganze schrittweise selbst anzueignen.


    CS
    HB

  • Hi,


    Erstmal vielen Dank für die Antwort!


    Die Photometrie ist wirklich sehr interessant, da trifft es sich gut dass das Ganze nicht unbedingt mit viel Kapital zu bewerkstelligen ist, eine DSLR hat ja heute fast jedermann zuhause rumliegen, vor allem wenn in dem Haushalt mindestens ein Astronomie-Begeisterter ist!


    Ich werde mich dann mal daran versuchen, probieren geht über studieren!


    Gruß
    Eric

  • Hallo Eric,


    es geht noch billiger: ich habe mit einer gebrauchten Canon Powershot G3 (70 Euro) gute Ergebnisse erhalten. Es geht eben nur für hellere Sterne als etwa 5mag, aber auch da gibt es spannende Objekte.
    Hier habe ich darüber etwas zusammengeschrieben:
    http://members.aon.at/wolfgang…r_digital/var_digital.htm


    Ich empfehle Dir auch die Seiten von Bela Hassforther:
    http://www.bela1996.de/astronomy/photometrie_ixus.html
    http://www.bela1996.de/astronomy/digicams.html


    Mit einer digitalen Spiegelreflexkamera und Objektiv mit größerer Öffnung geht natürlich noch mehr.


    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Eric,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Valkyrie</i>
    <br />Hi Wolfgang,


    Es ist also wirklich von Vorteil leicht unscharfe Fotos aufzunehmen?


    Gruß
    Eric
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja das denke ich. Warum:
    - Du darfst einzelne Pixel nicht überbelichten (nicht sättigen) da sonst die Photometrie nicht klappt (keine lineare Beziehung mehr zur Helligkeit)
    - bei hellen Sternen also kurz belichten (weniger Photonen, schlechteres Signal/Rauschverhältnis, schlechtere Genauigkeit)
    - oder unscharf stellen über mehrere Pixel und die Photometerblende der Software um den unscharfen Stern alle Pixel aufsummieren lassen (mehr Photonen, besseres Signal/Rauschverhältnis, bessere Genauigkeit)


    Details zum unscharf stellen findest Du auf der Homepage von Christian Buil:
    http://www.astrosurf.com/buil/exoplanet/phot.htm
    http://www.astrosurf.com/buil/…ation%20of%20HD189733%20b


    Viele Grüße
    Wolfgang

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    - Du darfst einzelne Pixel nicht überbelichten (nicht sättigen) da sonst die Photometrie nicht klappt (keine lineare Beziehung mehr zur Helligkeit)
    - bei hellen Sternen also kurz belichten (weniger Photonen, schlechteres Signal/Rauschverhältnis, schlechtere Genauigkeit)
    - oder unscharf stellen über mehrere Pixel und die Photometerblende der Software um den unscharfen Stern alle Pixel aufsummieren lassen (mehr Photonen, besseres Signal/Rauschverhältnis, bessere Genauigkeit)


    Details zum unscharf stellen findest Du auf der Homepage von Christian Buil:
    http://www.astrosurf.com/buil/exoplanet/phot.htm
    http://www.astrosurf.com/buil/…ation%20of%20HD189733%20b


    Viele Grüße
    Wolfgang




    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aus so ziemlich dem gleichen Grund kommt es bei der Photometrie i.d.R. (Ausnahmen gibt es bei Exteremanwendungen wie Exotplaneten Transits etc) auch nicht auf eine genaue Nachführung an (bzw. man kommt ganz ohne aus). Die Sterne sind dann eben etwas länglich über mehrere Pixel verteilt: kein Problem.


    CS
    HB

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