Copernicus vom Tag der Arbeit

  • Hallo zusammen!


    Diesmal heb ich ein Bild eines alten bekannten, welcher wegen seiner Imposanz sich immer wieder als Motiv eignet. Es handelt sich um den Krater Copernicus, dessen Namensgeber der berühmte Astronom Nicolaus Copernicus (1473-1543). Der Durchmesser wird in der Literatur (Rückl) mit 93 km angegeben mit einer Tiefe von 3760m. Andere Quellen wie die Wikipedia geben den Durchmesser mit Werten bis 96 km an. Dieses Ringgebirge wurde durch einen der jüngsten Großimpakte in der Geschichte des Mondes angegeben. Sein Alter wird mit ca. 800Mio Jahren angegeben, was astronomisch gesehen doch recht jung ist. Wegen seines geringen Alters sind die Strukturen noch sehr klar erkennbar und noch nicht verwittert. Im Zentrum findet sich eine Gruppe mehrerer Zentralberge mit zwei recht prominenten Teilnehmern. Der Kraterrand zeigt eine eindrucksvolle Terassenstruktur, welche durch Abbrüche am Kraterrand entstanden sind. Im Bereich von 3:00 Uhr kommt eine Prominente Erhebung direkt am Rand zur Darstellung, welche auf dem Bild einen deutlichen Schatten wirft. Zum Kraterzentrum hin sieht man den 3 km im Durchmesser messenden Sekundärkrater Copernicus A, welcher nur unter günstigen Bedingungen (am Mondmorgen) zu sehen sein soll. Auf 12:00 Uhr sieht man ebenfalls am Kraterrand eine kreisförmige Struktur, die "Höhle des Copernicus". Bei dieser Struktur handelt es sich um ein Schattenspiel, das vom amerikanischen Amateurastronomen am 19.12.1996 wahrgenommen wurde und erst 2 Jahre später wieder von ihm wahrgenommen wurde. Hier muß offensichtlich der Stand der Sonne Stimmen um diese Struktur deutlich erkennen zu können (Quelle: Der Moonhopper).
    Im Norden Sieht man den flachen, mit Lava überschwemmten Krater Gay Lussac zusammen mit dem darunter liegenden Sekundärkrater A. Links davon sieht man die Rima Gay Lussac. Im Süden sieht man das ineinander übergehende Kraterpaar Fauth mit Fauth A und weiter im Süden, etwas nach Osten versetzt den Krater Reinhold B mit dem darinnen liegenden kleinen Kraterchen Reinhold A.
    Rund um den Krater Copernicus sieht man noch deutlich mehrere Verwerfungen zusammen mit dem Strahlenring, welcher durch das Auswurfmaterial beim Impakt entstanden ist.




    Aufgenommen wurde das Bild mit der Alccd5 auf dem 8"SCT zusammen mit einer 2x Barlow und dem IR-Pass Filter. Leider war des Seeing sehr unruhig, was sich in der Bildqualität niederschlägt. Die EBV hat mich bei diesem (und den anderen Bildern dieses Tages) ziemlich gefuchst. Letztendlich ist dieses Bild herausgekommen. Da das Wetter derzeit nich das gelbe vom Ei ist werde ich in den nächsten Tagen weitere Bilder nachreichen können.


    CS aus Wien
    Grüße Niki

  • Hallo Niki,


    da hast Du ein sehr schönes Bild mit vielen Details aufgenommen. (Es sieht zwar ein wenig grisselig aus, aber das sollte ersteinmal von zweitrangiger Bedeutung sein!) Und Danke für Deine ausführliche Beschreibung rund um den Krater Copernicus!
    Fast den gleichen Bildausschnitt habe ich am 30. April mit meinem 114/900mm Bresser Oldtimer Newton und einer Kompaktkamera im Videomodus mit Digiklemme aufgenommen. Traue mich aber nicht so recht, im Gegensatz zu Deiner gelungenen Aufnahme, das Bild zu posten, denn auch ich hatte mit dem Seeing arge Probleme. Es war ein einziges hin- und hergewabbere. Im Endergebnis schaute dadurch alles ein wenig unscharf aus.
    Bin schon gespannt auf Deine weiteren Ergebnisse.


    Viele Grüße, CS, Uwe

  • Hallo Niki.


    Ein bekanntes Motiv und ich finde Deine gute Beschreibung der Strukturen
    als hervorhebenswert. Das macht es aus, auf dieses Bild mehrfach hinzuschauen
    und so wird ein altbekanntes Motiv plötzlich mehr als nur 2 Sekunden mit einem
    Aha bedacht!
    Mit der Bildbearbeitung hat sich Dein Bearbeitungseifer jedenfalls gelohnt.
    Alle Strukturen kommen klar, ohne Überbelichtung und gut aufgelöst heraus.
    Das Rauschen kann man da getrost ignorieren.

  • Hallo Uwe, Hallo Christian!


    Es ist natürlich sehr erbaulich zu erfahren, dass auch die Ergebnisse der Recherchen gut ankommen. Damit verfolge ich natürlich auch einen eigennützigen Zweck, nämlich den Mond genauer und bewußter zu erkunden. Natürlich gebe ich meine Erkentnisse gerne preis, damit alle etwas davon profitieren können. Im Gegensatz zu meinen Anfangszeiten in meiner Jugend ist das Hobby Beobachtung astronomischer Objekte, und derzeit habe ich mich besonders auf den Mond eingeschossen, nicht mehr so ein Eremitenhobby. Dank Internet hat man die Möglichkeit mit Gleichgesinnten sich auszutauschen ganz egal wo sie sich auf unserer Kugel befinden.
    Bezüglich des Rauschens muß ich berichten, dass ich das Bild auf einem anderen Computer, einem mit einem Hochglanzmonitor, bearbeitet habe und es auf meinem matten Monitor jetzt ganz anders aussieht, nämlich recht homogen. Christian, wenn Du Dich erinnerst, hatten wir vor ein paar Tagen selbiges Problem mit Deinen Mondbildern. Hier spielt der Monitor eine nicht unerhebliche Rolle.
    Auf jeden Fall, die nächsten Bilder sind schon in den Startlöchern.



    CS aus Wien
    Grüße Niki

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