DMK21 Einstellungen

  • Hallöchen,


    bin noch relativ neu bei der Planetenfotografie und mir gehts hier primär um eure Aufnahmeeinstellungen unter Berücksichtigung von allen möglichen beeinflussenden Elementen.


    Da ich meistens relativ schlechtes Seeing habe(Stadt halt), versuche ich über möglichst viele Bilder ein möglichst gutes Summenbild zubekommen.


    Saturn nehme ich bei 6m Brennweite mit 60 Bildern/s, 100% Gain und mind. 4000 Bildern auf. Bei 2000 Bildern bekomm ich einfach kein gutes Summenbild zusammen.
    Werde auch nochmal mit 8000 Bildern schauen, ob eine Verbesserung möglich ist.


    Beim Mars(auch 6m Brennweite) probier ich im moment noch viel rum, je nach dem mit 10, 15, 30 oder 60 Bildern/s. Gain wird immer so geregelt, dass keine Überbelichtung da ist. Bisher immer 2000 Bilder aufgenommen......bisher nichts gutes bei rausgekommen. [xx(]
    Werd hier auch mal die Bildzahl erhöhen.


    Das was ich am schwierigsten empfinde, ist die Scharfstellung, wenn man nur ein gewabbere auf dem Bildschirm hat......hab da schon machmal an mir gezweifelt ;)


    Cheers
    Roger

  • Hi Roger,


    kannst ganz beruhigt sein, es geht ALLEN so wie Dir! Scharfstellung ist das schwierigste bei der Planetenfotografie, nur bei sehr guten Bedingungen klappt das ziemlich schnell. Und: Ohne genaueste Scharfstellung kommt auch oft kein verwertbarer stack raus. Zaubern geht leider immer noch nicht bei sehr unruhiger Luft!


    Da nützt es dann auch nichts, die Bilderzahl massiv zu erhöhen oder einfach alle Bilder eines Films zu stacken. Zudem ist es mit der tiefen Lage des Saturn nun sehr schwierig geworden.


    Kameraeinstellungen tönen soweit in Ordnung. Es lohnt sich immer, auf eine möglichst gute Histogrammausnutzung zu achten. Ansonsten kann ich Dir nur raten, die Umgebungsbedingungen in den Griff zu bekommen. Stadt muss nicht unbedingt schlecht sein, es kommt sehr darauf an wo Du mit dem Teleskop stehst und ob zur richtigen Zeit. Das Teleskop selber sollte möglichst gut an die Temperatur angeglichen sein.


    Gutes Gelingen!
    Jan

  • Hi Roger,


    ergänzend zu Jan evtl noch: Belichtungszeit so kurz wie möglich, Gain so hoch wie nötig, Histogramm mind. 50% gefüllt (besser mehr) und Gamma am besten unberührt (am Mond evtl. noch Sinnvoll).


    Bei meinem 8 Zoll und 6 Meter hatte ich bei Saturn 1/5tel Sekunde. Welcher Lichttrichter schafft den hier 60 Fps? [:)]


    LG Benny

  • Hallo Roger.
    Hier noch ein kurzer Hinweis von mir.
    Um den gefürchteten Zwiebelringen (vornehmlich bei Planeten) vorzubeugen, solltest du bei z.Bspl. 30B/sec., 1/60sec. belichten.
    Dadurch werden die Dateien unkomprimiert übertragen. Wie sollte es auch sonst gehen, wenn man 30B/sec. schießt und länger als dieser Wert ist belichtet.
    Viel Erfolg.
    Armin

  • Hi Roger


    Ich habe beim fokussieren ziemlich gute Resultate, wenn ich mittels Bahtinov Maske an einem hellen Stern scharf stelle...


    Gruss:
    Marc

  • Hallo Roger,


    6 m Brennweite ist ja auch schon ordentlich. Welches Teleskop benutzt Du, d.h., wieviel Öffnung steht Dir zur Verfügung? Ich nehme die Planeten z.B. mit einem 8"-Refraktor auf, der eine Brennweite von 3 m hat - da bin ich bei einem Verhältnis von f/15. Bei mäßigem Seeing entstehen so ganz annehmbare Aufnahmen. Bei wirklich gutem Seeing nehme ich eine 1,5fach Barlowlinse und komme auf 4,5 m Brennweite und ein Verhältnis von f/22,5. Erfahrungsgemäß ist bei diesem Teleskop damit das Ende der Fahnenstange erreicht, d.h., eine 2fach Barlowlinse und 6 m Brennweite bringen keine besseren Ergebnisse.
    Das Scharfstellen ist in der Tat das kniffligste. Ich benutze einen Helikalfokussierer (im Prinzip ein Schraubgewinde), bei dem man den Fokus um Bruchteile von Millimetern einstellen kann.
    Ansonsten ist das in der Tat so, wie oben beschrieben - mehr Bilder bringen keinen Gewinn, wenn der Rest nicht stimmt. Aber wirklich gute Bilder bekommst Du nur bei wirklich gutem Seeing. Wenn der Planet nicht hin und her springt oder wabert, fällt das Fokussieren auch deutlich leichter.


    Schöne Grüße,
    Kurt

  • Was für ne DMK nutzt Du? Die neue 618er, oder die alte DMK21?
    Bei der alten kannst Du 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen, und dann max 1/30s belichten. Die neue ist empfindlicher, so dass Du 60 Bilder/s und 1/60 belichten kannst. 60 Bilder pro Sekunde ergibt bei der alten Artefakte.


    Saturn ist der dunkelste aller Planeten, so dass Du ev. auch länger als 1/30s belichten musst, z.B. 1/15 bei 15 Bildern..


    Das Fokussieren ist NICHT einfach. Bei Firecapture kann man das Planetenscheibchen automatisch zentrieren lassen, so dass zumindest nix wackelt. Es hilft nur eines: Winz fokussieren, längere Zeit gucken. Ist es besser geworden? Noch ein Winz. Bei schlimmem Seeing wird das alles eben auch nicht einfacher. Und im Zweifel: Mehrere Serien machen, und dann IST eine dabei, bei der alles stimmt: Fokus, Seeing, Belichtung!
    Cheers


    Hartwig

  • Hallo Armin,


    eine DMK komprimiert nicht wenn die Belichtungszeit die maximale Übertragungsrate nicht mehr zulässt- es werden schlichtweg weniger Bilder übertragen.


    Die Vorgabe z.B. 30 f/s ist doch nur eine Voreinstellung und bedeutet nicht das auch tatsächlich ständig 30 Bilder/s übertragen werden.


    Das fertige Bild wird ja erst im Rechner erstellt.


    Hier ein Auszug des Protokolls einer Sonnenaufnahme- ich nutze die SW Lucam Recorder, die legt diese Protokolle automatisch mit an.


    Captured frames = 283
    Dropped frames = 6
    <font color="orange">Capture frame speed = 13 fps</font id="orange">


    Telescope = William ZS105; AP=105mm; FL=735mm; Ext=1.00


    Camera = The Imaging Source DMx 31AU03.AS #49900083
    pixel size = 4.65 x 4.65 µm²


    Image type = Light frame
    RoI size = 1024x768
    <font color="orange">Frame rate = 15.0 fps</font id="orange">
    Capture format = Avi / 8Bit
    Exposure = 61.8 ms


    Bei der Belichtungszeit käme man bei 15 Bilder auf eine Zeit von 0,927s- da aber die Kamera intern bzw. bei der Kommunikation mit dem Rechner auch noch etwas Zeit benötig reicht das eben nicht um tatsächlich 15 Bilder zu übertragen- Ergebnis waren in dem Fall 13fps


    Gruß
    Stefan

  • Nabend alle zusammen.
    Erstmal vielen Dank für die ganzen Infos.
    Schön viele Tipps zum Ausprobieren.(bei mir ist auch immer bisl der Weg das Ziel)


    Ich verwende ein SC 8" von Celestron mit 2032mm Brennweite.
    Das ganz mit einem Crayford-Auszug, da es damit genauer zu Fokussieren geht als über den Hauptspiegel. Das ganze dann mit 3-Fach Barlow.
    Verwendete Kamera ist die 618-er DMK21.
    Filter hab ich noch nicht, kommen aber noch später.


    Ich frag mich nur, ob F/30 nicht zuviel ist....


    Nach Adam Riese und Eva Zwerg ist: f/d = 3 * p/um
    p=5,6um Pixelgröße der Kamera(wie macht man das verdammte Mü-Zeichen?)
    Also wär das Optimale Öffnungsverhältnis nicht F/16,8 ?
    Die Details dürften nicht drunter leiden und vergrössern kann man ja dann per Software.


    Wenn man nach Auflösung(in Bogensekunden) des Teleskops und der Kamera geht(hab die Rechnung gerade nicht parat) würde ich bei ca. F/20 landen.
    Was sollte man bevorzugen? Je kleiner das Öffnungsverhältnis, desto geringer fällt schlechtes Seeing ins Gewicht. Jedenfalls ist das meine subjektive Wahrnehmung. Deswegen tendiere ich momentan zu F/16,8.


    Aber genug Theorie.....hier siehts jetzt gut aus, Wetter-Technisch, und ich werde direkt mal versuchen einige Tipps anzuwenden.[:D]


    Cheers
    Roger

  • Hallo Roger,


    f/30 beim C8 ist vielleicht wirklich etwas viel. Ich würde mal eine 2fach-Barlow ausprobieren. Ist Dein C8 sauber kollimiert? Ich habe auch eins, bekomme damit aber keine vernünftigen Aufnahmen hin...
    Das µ geht übrigens mit m + AltGr ;)


    Schöne Grüße,
    Kurt

  • C8 ist prima für Aufnahmen mit Deiner DMK. 2X Barlow ist sinnvoller.



    Rechne doch mal so: tan alpha = Durchm. / F = 0.056mm/2000mm --&gt; alpha = 0.57"
    Das heisst bei f/10 entspricht die Pixelgröße in etwa dem Auflösungsvermögen des C8. Verdoppelst Du die Brennweite, verteilen sich die kleinsten Details auf 2 Pixel, was anzustreben ist. Das würde f/20 als optimales Öffnungsverhältnis bedeuten. f/25 ist auch noch ok, f/30 ist zu viel Brennweite.


    2X Barlow ist beim C8 also sinnvoller als 3X. Bedenke, dass Du ja später auch noch etwas Auszug in Gestalt einer Filterschublade o.ä. hast, dann komm ich bei meinem C8 auf f/26 oder so, und das ist ok.


    Ansonsten sind die Filterauszüge (insb. rot) SCHÄRFER als Aufnahmen ohne Filter.


    Hartwig
    --

  • Hallöchen zusammen,


    werd dann mal auf 2x Barlow umsatteln und das Schärfeproblem mit einer Bahtinov-Maske angehen.
    Wetter soll ja besser werden, mal sehen was dann geht.


    Cheers
    Roger

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