[Frage]152/900 Refraktor unterschiedlicher Marken

  • Hallo Community,


    ich bin auf verschiedene Markenbezeichnungen des anscheinend gleichen Refraktors 152/900 gestoßen. Sind die nachfolgenden Geräte tatsächlich vom gleichen Hersteller und werden von den verschiedenen Händlern unter Eigenmarken vermarktet? Bis auf unterschiedliche Lackierungen und Aufklebern, scheinen sie Optik, der Tubus, die Rohrschellen und der OAZ gleich zu sein.


    Individual 152: https://www.teleskop-express.d…--3--Crayford-Auszug.html


    Nerius 152: https://www.teleskop-express.d…or-von-Kasai---3--OA.html


    Achromat 152mm Astro Professional: http://www.astro-professional.…raktor-Deluxe-Edition-NEU


    Finde diese Teleskope als Großfeldteleskope mit großer Öffnung für sehr Interessant und mit der moderaten Brennweite für etwas farbreiner als die ganz kurzen 150er mit 750mm Brennweite. Was haltet ihr davon?


    Vielen Dank für euer Feedback


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    denke auch das die alle vom gleichen Band fallen!


    Aber du wohnst doch gleich bei Wolfi um die Ecke, schau sie dir doch mal live an![;)]
    Als Großfeldteleskop würde mich so ein Ding auch reizen, da haben die ihre Stärken, bei Planeten, naja...[:D]


    Andreas

  • Hallo Martin,


    ich habe so einen 152/900 FH und bei meiner Recherche vor dem Kauf wurde es mir von zwei Händlern auf meine Vermutung hin bestätigt, dass die mehr oder weniger vom gleichen Band fallen. Ob der eine oder andere Händler nochmal nachjustiert oder zusätzliche Anbauteile mit anbietet ist damit natürlich nicht ausgeschlossen.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo ihr beiden,


    vielen Dank für eure Antwort.


    (==>)skylux aka Alko: Wie bewertest du dein Gerät hinsichtlich Anwendung. Für welche Objekte nutzt du es.


    Hintergrund meiner Frage: Ich suche noch ein Gerät, das ich für offene Sternhaufen, große Nebel, Andromeda etc. nutzen kann, die sehr ausgedehnt sind. Gleichzeitig möchte ich mit UHC, OIII, H-Beta Filtern beobachten, was auch eine gewisse Öffnung erfordert.


    Aber das Gerät sollte nicht zu speziell (wie ein 120/600 oder 150/750) sein, damit ich es auch noch als Gerät für Mond und Sonne im mittleren Vergrößerungsbereich (also ganze Scheibe im Bildfeld) in Verbindung mit Baader Sonnenfolie und Baader Solar Continuum Filter nutzen kann. Da kommen mir die 900m Brennweite etwas mehr entgegen.
    Gleichzeitig hoffe ich hier auch mehr Granulation und deutlich mehr Abstufungen bei den Umbren der Sonnenflecken zu sehen, als mit meinem 80L (was übrigens mit dem neuen 2" OAZ mein Liebling für das schnelle beobachten geworden ist ;) ).


    Für hohe Vergrößerung nutze ich natürlich am Mond mein C14 oder wenns mal schnell gehen soll mit weniger Aufwand, mein 80L. Für niedrige Vergrößerungen in Verbindung mit 2" Weitwinkel Okularen, habe ich aber noch nichts passendes. Gerade die offenen Sternhaufen mit viel Feld aussenrum, möchte ich endlich mal sehen. Bisher sehe ich mit meinen Geräten den Wald vor lauter Bäumen nicht, bei dieser Art von Objekten.


    Ich überlege auch ein Bino in Verbindung mit nem 152/900 zu nutzen. Vermutlich werde ich da aber leider mit Glaswegkorrektor arbeiten müssen, um in den Fokus zu kommen.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    dieser 150/900-Typ hab ich selber noch nie gesehen, nutze jedoch mit sehr viel Freude einen Vixen NA140. Der weist zwar als modifiziertes Petzval eine Bildfeldebnung mit reduziertem Farbfehler auf, ist aber dank sehr guter optischer Qualität auch visuell bestens für DeepSky zu gebrauchen. Vielleicht solltest Du einfach den Sprung ins kalte Wasser wagen und den günstigsten von den drei gelisteten bestellen! Einfach auf gute optische Qualität achten.


    Grüsse
    Jan

  • Hallo Martin,


    "(==>)skylux aka Alko: Wie bewertest du dein Gerät hinsichtlich Anwendung. Für welche Objekte nutzt du es."


    Der 152/900, sofern ich ihn schon bewerten kann (hab ihn erst etwas mehr als eine Woche), ist ein ausgesprochenes Deepskygerät. Offene sternhaufen und Kugelsternhaufen sind darin ein Genuß. Galaxien finde ich damit in der Stadt sogar besser als mit meinem ehemaligen 150/750 Newton. Dies ist meine eigene Erfahrung und soll einen Newton damit nicht im allgemeinen disqualifizieren und hier schon garkeine Debatte "Linse kontra Spiegel" lostreten - ich nutze beide Teleskoptypen und kenne auch die Vorteile von Newtons.


    "Hintergrund meiner Frage: Ich suche noch ein Gerät, das ich für offene Sternhaufen, große Nebel, Andromeda etc. nutzen kann, die sehr ausgedehnt sind. Gleichzeitig möchte ich mit UHC, OIII, H-Beta Filtern beobachten, was auch eine gewisse Öffnung erfordert."


    Mit Filtern habe ich noch keine so ausgedehnte Erfahrung, aber ein UHC-S funktioniert an der Öffnung auf jedenfall gut - du wirst genügend Licht übrighaben. Einen OIII konnte ich schonmal an einem 4" Takahashi erleben und es war schön im Orionnebel mal andere Strukturen zu sehen - am 6" FH sollte er deshalb wohl auch gut funktionieren, ist aber noch kein eigener Erfahrungswert. Große Objekte wirst du mit den 900mm Brennweite noch gut reinbekommen, wenn du ein ordentliches 2" Okular verwendest. Es sind dann maximal 3° wahres Bildfeld drin, was für alle offenen Sternhaufen und auch die optisch größte Galaxie M31 visuell ausreicht.


    "Aber das Gerät sollte nicht zu speziell (wie ein 120/600 oder 150/750) sein, damit ich es auch noch als Gerät für Mond und Sonne im mittleren Vergrößerungsbereich (also ganze Scheibe im Bildfeld) in Verbindung mit Baader Sonnenfolie und Baader Solar Continuum Filter nutzen kann. Da kommen mir die 900m Brennweite etwas mehr entgegen.
    Gleichzeitig hoffe ich hier auch mehr Granulation und deutlich mehr Abstufungen bei den Umbren der Sonnenflecken zu sehen, als mit meinem 80L (was übrigens mit dem neuen 2" OAZ mein Liebling für das schnelle beobachten geworden ist ;) )."


    das gerät ist schon speziell, denn ein f/6 ist kein ausgewiesenes Planetengerät. Bis mittlere Vergrößerung macht der 6" FH am Mond aber eine ganz gute figur, dann lässt der Kontrast gegenüber einem langbrennweitigen Refraktor aber etwas nach - ohne Korrekturfilter betrachtet. Am Planeten kann ich das Gerät nicht wirklich empfehlen, wenn es um hohe Vergrößerungen geht - hier schlägt der farbfehler schon kontrastmindernd zu und du würdest mit etwas weniger Öffnung und längerer brennweite ein ästhetischeres Bild haben. An der Sonne ist das Teil aber wieder eine pracht, da kann ich kich vor allem binokular nicht vom Anblick lösen. Vor allem mit Baader SC sind Granulation, Fackeln und Flecken eine Pracht.


    "Für hohe Vergrößerung nutze ich natürlich am Mond mein C14 oder wenns mal schnell gehen soll mit weniger Aufwand, mein 80L. Für niedrige Vergrößerungen in Verbindung mit 2" Weitwinkel Okularen, habe ich aber noch nichts passendes. Gerade die offenen Sternhaufen mit viel Feld aussenrum, möchte ich endlich mal sehen. Bisher sehe ich mit meinen Geräten den Wald vor lauter Bäumen nicht, bei dieser Art von Objekten."


    Dann wirst du mit dem 152/900 viel Spaß haben, denn offne Sternhaufen sind kleine Sternmeere in dem Teil und Kugelsternhaufen lassen sich damit sogar in der Stadt bei 150 bis 180fach betrachten.


    "Ich überlege auch ein Bino in Verbindung mit nem 152/900 zu nutzen. Vermutlich werde ich da aber leider mit Glaswegkorrektor arbeiten müssen, um in den Fokus zu kommen."


    Ich nutze derzeit meine 2,5x powermate als Glaswegkorrektor, denn ohne barlow fehlen mir am B&W Bino etwa 1-2 cm Fokusweg nach innen bei Verwendung eines 1,25" ZS - beim 2" ZS fehlt dann noch mehr. mit der 2.5x Powermate habe ich dann wieder 5cm Restfokusweg - eine billigere barlow tut es aber sicher auch oder gleich der entsprechnde Glaswegkorrektor.

    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo Alko,


    Ich habe auf A.F.de Deinen Bericht über Deinen Refraktor gelesen , daß Du z.B. die Sonne beobachtet hast, ich habe nichts über den verwendeten Sonnenfilter gelesen.(ich bin da nicht angemeldet) Da ich auch in etwa so ein großes Teil habe und i.M. auf Filtersuche bin, ich möchte das Teil ohne die große Taukappe benutzen, wäre es für mich hilfreich mit was für einem Sonnenequipment Du gearbeitet hast, ich bin seit Wochen am denken wie ich Filter oder was auch immer direkt vor der Optik stabil befestigen kann.Ich denke z.Z. über einen Glasfilter von Orion nach.


    Gruß Manfred

  • Hallo Manfred,


    vergiss den Glasfilter von Orion- nimm einfach die Filterfolie von Baader und bau dir eine Halterung für diese. Kommt erheblich günstiger und die Folie wird dir deutlich mehr Details erkennen lassen als die billigen Glasfilter.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Manfred,


    ich würde dir auch einfach die Folie anraten. Es gibt sie in zwei optischen Stärken - einmal ND5 (Dämpfungsfaktor 100000) für visuelle Zwecke und einmal in ND3.8 (Dämfungsfaktor 6300) nur für fotografische Zwecke. Mein Tipp ist. Kauf dir ein DIN-A4 Stück ND5 und bau dir z.B. aus Pappe einen Sonnenfilter selbst. Damit kannst du dann sicher die Sonne beobachten.


    Kurzanleitung: Zwei genügend große dicke Pappstücke nehmen und mit Zirkel einen öffnungsgroßen Kreisbogen draufmalen. Mit Cutter dann vorsichtig ausschneiden. Beide Pappstücken jeweils mit doppelseitigem Klebeband einseitig bekleben. Ein Stück Sonnenfolie flach auf einem Tisch ausbreiten und eins der beiden Pappstücke in 1cm Abstand parallel drüberhalten - dann fallen lassen. Fertig ist der erste Schritt. Anderes Pappstück in richtiger positionierung gegenkleben.


    Nun um den refraktor oder den newton eine Lage Pappe legen und an den Enden zusammenkleben (wieder mit Klebeband). Auf die Außenfläche der Pappe nun einmal doppelseitiges Klebeband rumkleben. Darauf nun eine zweite Papplage rumlegen. Das ganze spielchen so lange bis drei Papplagen übereinanderliegen. Nun die stirnseite der Papplage mit doppelseitigem Klebeband bekleben (stückchenweise eben) und darauf das filtervorderteil setzen (zentrieren nicht vergessen). An allen vier Kanten mittig ein Sicherungsstück Paketklebeband über Vorder- und seitenteil kleben (du willst ja beide Augen behalten). Danach kann man noch die Vorderfront des Filters genauso rund schneiden wie die Seitenfläche und dann eine großflächeige Verklebeung der beiden teile durchführen.


    Das klingt alles ziemlich umständlich, ist aber in ein bis zwei Stunden realisiert und eine schöne wochenendbeschäftigung. Danach hat man einen gut nutzbaren Sonnenfilter, der auch vom wind nicht weggeweht wird, wenn die Aufschublänge etwa 15-20cm beträgt.


    Sternklare Grüße
    Alko

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!