Erstes Lichtlein für mein Test-Projektionsteleskop

  • Hallo miteinander,
    die letzte Woche habe ich rel. intensiv an meinem "Neuland" Experiment gearbeitet. Ein klassiches Projektionsteleskop.
    Einen kleinen Eindruck über das Chaos Mitte letzter Woche zeigt das Bild - noch im Rohzustand.

    Danach habe ich es mehrfach wieder umgebaut, Motorfokussierer für das Projektionsobjektiv und die Feldblende im primären Focus etabliert.
    Die Erwärmung ist bei 5Zoll erträglich und steigt nur 0.6° über die Umgebungstemperatur. Der Winkel beträgt ca. 20°, das nicht benötigte Sonnenlicht wird ausgespiegelt.

    Bis in den Samstag 02:30 brauchte ich für das so lala einstellen des Strahlenganges, zunächst mit dem Laser, dann mit der DMK und eingeklebtem Haar in der Feldblende.


    Heute morgen ging es dann auf die Montierung zum Firstlight im neuen Gewande. Alles im hoppla hopp, da ich mit meiner Frau zu einer Veranstaltung zur Zukunft des Königsgrabes in Seddin zugesagt hatte...es war ein wunderschöner Tag, trotz ohne exzessive Sonnenbeobachtung
    Das Seeing war grenzwertig für die Brennweite - allerdings mache ich das Ganze ja nur für ein Plus an Brennweite und zum Erfahrung sammeln.
    Durch den langen Hebel habe ich ziemliche Vibrationen, welche man dem Bild deutlich ansieht. Ich bin aber zufrieden, da das Ganze rel. stabil blieb beim Aufmontieren.
    Die Aufnahme zeigt einen kleinen Ausschnitt der Photosphäre im Zentrum etwas nördlich im Weisslicht, mit der Filterung bin ich noch am Basteln.


    FH127/820mm, ca. 5m, ~430nm, DMK41 monochrome

    Die Bearbeitung erfolgte mit Avistack2, stack 5/300 (Flatfield) und Fitsworks.



    Gruss
    Matthias

  • Morgen Matthias,


    hier wird aber fleißig gewerkelt. Der Kontrast sieht gut aus - ein typischer Effekt den ich auch schon bei meinen Versuchen in den 80iger Jahren des vorigen Jahrhundert (das klingt absolut schrecklich!) gemacht hatte. Damals benutzte ich einen "riesigen" 150/2670 Zeiß A-Refraktor - eine Feldblende und dahinter ein Mikroskopobjektiv mit Neutralobjektiven, um in Weißlicht Fotos auf MA8 zu machen. Objektivsonnenfilter waren für mich als verheirateter Mann und einfacher Elektriker nicht mehr zu bezahlen. Ich bin gespannt wie es weitergeht.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo miteinander,
    vielen Dank für das Feedback!


    Harald: Ja, ich profitiere natürlich von Deinen Erfahrungen aus Deine Experimenten, da sie zeigen was so machbar ist mit Amateurmitteln. Gleichzeitig lerne ich ziemlich rasant präzise zu fertigen, auch wenn das Klebeband dieses nicht ganz wiederspiegelt.


    Cai-Uso: Also, die Fahnenstange liegt sicherlich in der Nähe dieser Brennweite von 5m. Allerdings ist im Augenblick das Hauptproblem das Fokussieren. Durch den grossen Hebel habe ich auch bei guten Bedingungen rel. starke Vibrationen, welche das exakte Fokussieren schwer machen. Zudem fokussiere ich im Augenblick mit dem Projektionsobjektiv, das vereinfacht das Finden des Fokus, ist aber etwas zu ungenau, da Submillimeterschritte bereits erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtvergrößerung haben. Da muss ich wohl einen anderen Weg finden - nur die Kamera zu verschieben ist wiederum furchtbar nervig. Ein schnellerer Motor wäre da ein Ausweg. Grundsätzlich ist das aktuelle Teleskop so eine Art Gesellenstück und kostet gerademal 250EUR, abgesehen von der Arbeitszeit.


    Gruss
    Matthias

  • Hallo Gerhard,
    vielen Dank, ich bin auch positiv gestimmt. Deine Exceldatei sammelt all die wichtigen Formeln in einer Datei, vor allem die Berechnung der Lyotblende hatte ich damals nicht. Ich bin sehr froh drum. Ich habe diese Datei an meine Bedürfnisse weiter angepasst und erweitert, sodaß offset von Objektiv, Projektionsschiene in der gesamten Konstruktion überwacht werden können. Also die Dinge, wie lang wird das Ganze und wann durchbohre ich die Sternwartenwand - es geht schon etwas eng zu. Ein solches Monster hatte ich nicht bei der Planung im Sinn. Es handelt sich bei der Feldblende um Edelstahl, das funktioniert prima - eigentlich eine Test- und Notlösung. Das Bohren des Loches unter Winkel und das Polieren der Ränder ist allerdings alles andere als trivial. Wenn das blosse Auge es für gut befindet, ragen unter dem Mikroskop noch bizarre Monster in den Strahlengang...


    Gruss
    Matthias

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!