Sternenhimmel fotografieren (leider viele Fragen)

  • Hallo Zusammen,


    nach vielem gegoogle zu diesem Thema bin ich leider zu mehr Fragen als Antworten gekommen und suche nun hier um Rat.


    Ich habe gehört, dass es die Möglichkeit gibt das leuchtende Vorhandensein am Nachthimmel auch ohne Nachführung zu fotografieren und trotzdem auch lichtschwächere Objekte darstellen zu können (z.B. nen Nebel oder so). Angeblich in dem man ein riesen Haufen fotos macht und die dann irgendwie zusammenrechnen lässt. Durch nen hohen ISO/ASA Wert und offenblende und belichtung eben jenachdem welche Brennweite man nutzt, damit es zu keinen Sternspuren etc kommt :)


    Dabei sind auch bestimmte Begrife gefallen, auf die ich leider nur bruchhaft Antwort gefunden habe und auch keine hilfreichen Tutorials.


    1. Was genau sind DARK-, BIAS- und FLATframes? Was unterscheidet sie? Wofür brauch ich was? Wie fertige ich sie an? Was bewirken sie


    2. Wieviele Lichtbilder sollte man machen um zu nem guten ergebnis zu kommen? Wieviele Darkframes etc? Darkframes am Ende oder zwischen den Lightframes fotografieren?


    3. RAW format? Nachschärfen? persönliche Erfahrungen? worauf ist zu achten.


    Ihr merkt schon ich habe voll viele Fragen :(
    Ich will eigentlich nur gerne aus mit Stativ und Kamera. Ich möchte je nachdem was ich fotografieren möchte und anhand meiner dafür gewählten Brennweite bestimmen können, wie lange ich am besten belichten sollte, wieviele lichtbilder und Darkframes ich machen muss und wie ich das ganze am ende zu einem Foto am rechner bekomme^^ Das thema interessiert mich sehr, weil mir eine Nachführung einfach zu teuer ist und ich ja nur meine Kamera habe und kein Teleskop.


    Vielleicht hat jemand von euch auch einen Link zu einer super anleitung oder so? :)


    PEACE

  • Moin Herr Brutalus,


    ja zu diesem Thema wird viel geschrieben.


    Mein Tip:


    Mach erst mal überhaupt irgendwelche Aufnahmen, man muss die Cam nachts auch bedienen können, Ausschnitte einstellen etc.


    Als Faustregel kann gelten:


    Mit Weitwinkelobjektiv ist bis ca. 30sec Belichtungszeit keine Nachführung nötig.
    Mit einem Objektiv der Blende 2.8 und ISO 1600 sieht der Sternhimmel dann so aus:



    Das Bild ist einfach _ohne_ Dark, Flat und sonstiges aufgenommen. Es ist auch nur ein Einzelbild, es wurde nichts addiert.


    Ob das mit Deiner Kamera geht, hängt vom Typ ab. Ideal sind digitale Spiegelreflexkameras, diese haben recht grosse Sensoren mit geringem Rauschen und man kann gute Objektive anschliessen.


    Viele Grüße - Matthias

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Brutalus</i>
    nach vielem gegoogle zu diesem Thema bin ich leider zu mehr Fragen als Antworten gekommen und suche nun hier um Rat.
    ...
    1. Was genau sind DARK-, BIAS- und FLATframes? Was unterscheidet sie? Wofür brauch ich was? Wie fertige ich sie an? Was bewirken sie
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Google, erster Treffer (darkframe flatframe): http://deepskystacker.free.fr/german/faq.htm


    Tip: Fang einfach mal an. Gleich heute Nacht.

  • Vielen Dank für die Links :)


    Ich werde mir am Wochenende mal alles durchlesen und einfach mal ein paar versuche machen.
    Bekommt man das Rauschen bei iso um die 12000 auch gut weg oder bräuchte ich da einfach viel zu viele Lightframes für?

  • ISO 12000 schaffen nur wenige Kameras einigermassen rauscharm.
    Welche Kamera möchtest Du benutzen?

  • Hallo Brutalus


    Ich habe in etwa den gleichen Wissensstand wie Du und habe genau das ausprobiert, was Du oben beschrieben hast. Ich habe vor ein paar Tagen.. Nächten... einfach mal meine Nikon D3100 mit Sigma 18-200mm Objektiv und einem Stativ auf den Balkon gestellt und ca. 10 Bilder mit jeweils ca. 3 Sekunden belichtet. ISO 800, Blende F6,3. Die interne Rauschunterdrückung war eingeschaltet. So habe ich mir als Anfänger die Darkframes (Dunkelbilder, die bei der internen Rauschunterdrückung nach jedem normalen Bild automatisch angefertigt und mit den Lightframes, die eigentlichen Bilder, verrechnet werden) erspart ;)


    "Gestackt" habe ich die jpegs mit DeepSkyStacker (DSS), ohne wirklich zu wissen, was ich da eigentlich getan habe. Später habe ich es auch mit den RAW versucht, erschien mir aber zu dunkel.
    Die Lightframes (das sind die normalen Fotos, hier jpegs) also mit DeepSkyStacker geöffnet, alle 10 Bilder ausgewählt und diese dann mit den Voreinstellung von DSS "registriert". Dann einfach zweimal auf OK geklickt und der Dinge geharrt, die da kommen mögen.


    Gekommen ist das:



    (Na gut, dass mit dem Bilderposten übe ich auch noch mal...Das Bild ist um 50% verkleinert und 70% komprimiert)


    Wie der interesssierte Laie erkennen kann, handelt es sich hierbei um den Orionnebel. Gar nicht mal so übel für jemanden, der 10 Minuten vorher noch nicht einmal wusste, wo der Orionnebel überhaupt zu finden ist.


    Ich muss gestehen, es ist nicht perfekt. Die Sterne sind etwas oval, die Belichtungszeit hätte also etwas kürzer sein können.
    Aber ich habe ja - genau wie Du - nun das Forum gefunden und kann viele dumme Fragen stellen ;)


    Zumal ich nun "angefixt" bin und mir ggfs. ein Anfängerteleskop für den kleinen Geldbeutel zu kaufen gedenke.

  • Hallo


    das Rauschen reduziert sich mit der Wurzel der Bildanzahl, auch bei Dark, Flat und Bias.
    Durch den Versatz der Einzelbilder wird es auch noch ein wenig besser.
    Nach 100000 Belichtungen ist sehr wahrscheinlich der Verschluß der Kamera kaputt.
    Solltest nach der einfachsten Nachführung suchen, ist billiger


    Gruß Frank

  • Hallo Brutalus,


    ich bin auch noch Anfänger, habe mich aber eine weile Belesen und schon mal nen bissel rumgespielt. Meine Ausgangssituation ist ähnlich deiner, einfach mit meiner EOS 1000D nen 18-200mm Objektiv und einem Stativ das beste rausholen.


    Ich geb dir mal mein grob laienhaftes aber verständliches wissen zu
    deinen Fragen wieder.
    1. Dark - Bias - Flat - Lightframes, die Begriffen tauchen immer wieder im zshang mit Astrofotografie auf. Wenn du raus gehst, deine Kamera anwirfst und knipst, sind das "Lightframes". Dort schießt du möglichst viele Bilder ,auch ohne nachführung. Ich hab mal gelesen das 200-400 Sekunden Gesamtbelichtungszeit ausreichen. Ich hab bisher beim testen meisten weniger Belichtet und auch schon Effekte gesehen. zb. 20*8 Sekunden = 160 Sekunden Gesamtbelichtung....Gut, die Bilder überlagerst du dann alle ("stacken") (in DeepSkyStacker oder Fitswork, gut ist wenn du sie dann noch falls vorhanden mit Photoshop nachbearbeiten kannst, hier holst du über n paar Einstellungen noch einiges an Quali raus). Um die Qualit noch mehr zu erhöhen kannst du von deinem gestackten Bild Darks zb. abziehen, die erstellst du nach deiner AufnahmeSerie, bei gleichen Kameraeinstellungen mit geschlossenem Objektiv. Du nimmst also bspw. 5 Bilder mit der Objektivabdeckung auf. Daraus errechnet dein Stackingprogramm dann etwaige Kamerafehler und zieht sie von deinen richtigen Aufnahmen ab.


    Für den Anfang, geh einfach raus und schieß n paar Lightframes, also einfach n paar Aufnahmen. Nachführen brauchst du auch erstmal nicht, solltest du so lange belichten, das sich dein Objekt zum Bildrand bewegt, richte einfach die Kamerea wieder neu aus, die Software erkennt anhand der Sterne später deinen Bildausschnitt, das ist zwar die hässliche Variante geht aber zu not und zum üben auch erstmal.


    Faustformel zum Belichten bei 200m Brennweite 0,7s , bei 100mm 1,5s usw. http://www.astroplatz.de/belichtung.htm
    Aufnehmen tust du immer im RAW Format! Kamerainterne Settings (autom. Bilddrehung, Bildstabilisation ausschalten) http://www.astropix.com/GADC/SAMPLE4/SAMPLE4.HTM


    gutes kurzes Tut zur Bildbearbeitung
    http://www.sternwarte-reichenb…media/Bildbearbeitung.pps

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