Augenklappe sinnvoll?

  • Ich hab da mal ne Frage. Und zwar könnte man um seine Augen an die Duneklheit zu addaptieren eine Augenklappe tragen? Ich meine man guckt ja nur mit einem Auge durchs Teleskop, also ich zumindest.[:D]




    Gruß Philip

  • Hallo Philip.


    Wenn man an Orten beobachtet, wo direktes Fremdlicht vorhanden ist, dann kann eine Augenklappe durchaus sinnvoll sein, allerdings (je nach Modell) unangenehm zu tragen.


    Einfacher/bequemer/effizienter ist es da, den ganzen Kopf mit einem dunklen, nicht zu schwerem Tuch zu bedecken (z.B. ein etwa 1m rundes Stück aus einem alten Bettlaken ausschneiden) welches dann mehr oder weniger run um den Kopf auf dem Tubus auf liegt.


    Besonders am Tage, (bei Sonnenbeobachtung, mit Filterfolie oder am H-Alpha-Teleskop) lernt man dann auch zu schätzen, wenn die Aussenseite des Tuches nicht schwarz, sondern möglichst hell ist (wegen Wärmeentwicklung).


    Aber wer eine Liebe Frau/Mutti/Tante/Nachbarin hat, der kann sich problemlos so ein 2-lagiges Tuch nähen lassen, muss ja kein "Meisterwerk" sein...



    Theoretisch wäre es möglich, eine Art "Vorzelt" mit Magneten oder Klettverschluss am Tubus zu befestigen, mit 1-2 dünnen Fiberglasstäben "aufgespannt", so dass man problemlos rein- und raus schlüpfen kann.


    Oder eine Schirmmütze, mit entsprechenden "Scheublenden" versehen...


    Vielerlei Dinge werden/wurden probiert (bis hin zur Atmung von überdosiertem Sauerstoff) um die "Grenzen des erreichbaren" noch weiter zu verschieben.


    (die Profis haben's da einfacher: sie bauen "einfach" immer grössere Teleskope, irgendwo auf Hawaii oder in Chile...)



    Das beste Hilfsmittel ist allerdings, den Standort so zu wählen, dass all' diese "Krücken" nicht nötig sind.. [^]


    Und mit zunehmender Beobachtungserfahrung lernt man (es sei denn, man benutzt dauernd eine Augenklappe), das nicht benutzte Auge "auszublenden", auch wenn es Reize sendet.

  • Hallo Philip


    Welches Auge meinst du denn?


    Das Beobachtungsauge, um jeglichen Lichteinfall (außer den durch das Okular) zu vermeiden
    oder das Andere AUge, damit es nicht zu anstrengend wird das andere zu zukneifen?


    Ersteres habe ich tatsächlich mal versucht, aber es hat mich sehr gestört und immer ein geschlossenes Auge ist nicht so fördernd zb. nach dem Suchen mit den Sternkarten ist das Durchsehen eher wie nach dem Aufstehen morgens ;)


    Verbesserung konnte ich nicht wirklich feststellen. Vielleicht kommt ja noch was von anderen dazu


    Grüße Michael

  • Danke mic888 und slyv für die schnellen Antworten.


    Aber ich meinte es so wie Michael, also das Auge vor Lichteinfall zu schützen.
    Gehe ich mit der Annahme richtig ,dass es nicht von Vorteil ist einen zu benutzen?



    Grüße und CS Philip.

  • Ich habe mit einer Augenklappe aus der Apotheke einfach mal zuhause experimentiert.


    Zum einen ist es schwierig das Licht komplett fernzuhalten, zum anderen schränkt es doch sehr ein. Auch nahm ich eine Art "Rauschen" wahr als das Auge dann eine Weile abgedunkelt war, was sehr irritierte.
    Auf dem Balkon war der Unterschied aber deutlich, mit dem Piratenauge sah ich wesentlich mehr.
    Witzig war es, aber richtig praktisch - vorallem unter Beobachtungsbedingungen - eher nicht. Das ist aber eventuell auch Gewöhnung und Geschmackssache.

  • Hallo Philip,


    also ich beobachte schon seit langer Zeit nur noch mit so einer Augenklappe.


    Wenn ich zu Hause auf meiner Astroterrasse spechtele, gehe ich manchmal in mein Zimmer und schaue z.B in meinen PC etwas nach, dann ist immer das Spechtelauge abgedeckt, gehe ich dann wieder ans Teleskop, wird am Okular die Klappe auf das andere Auge geschoben. So ist mein Spechtelauge immer optimal dunkel adaptiert und das andere Auge ist dann abgedeckt und erleichtert mir dann das Schauen mit einem Auge. Sich mit einem Auge zu orientieren, wenn man nicht am Teleskop steht, ist erst etwas schwierig, aber das gibt sich bei mir nach wenigen Minuten.


    Auch auf freiem Feld ist meine Augenklappe immer im Einsatz. Auch wenn man mit Rotlicht hantiert, dass Spechtelauge bleibt immer geschützt und ganz dunkel ist es nirgends, wenigsten in meiner Gegend nicht.


    Wenn man nach langer Zeit die Augenklappe ab nimmt und in die Runde schaut, dann sieht man erst, was es heißt ein optimal dunkel adaptiertes Auge zu haben, da meine ich immer, einen Restlichtverstärker eingeschaltet zu haben, oder man versteht dann, warum Katzen in der Nacht so gut unterwegs sind [:)]


    Aber ich denke, jeder wird das anders handhaben und jeder kommt mit so einem Teil anders oder gar nicht zurecht.
    Probiere es einfach mal aus, aber hab etwas Geduld damit, nicht gleich nach 2 Minuten aufgeben. Wenn es passt, bringt es Dir einiges, kommt aber auch darauf an, wo Du beobachtest.


    Gruß
    Helmut

  • Mmmmhhh,


    also einen gewissen Effekt habe ich da auch schon bemerkt. Aber ich glaube nicht, das damit die Grenzen der Dunkeladaption für das abgedeckte Auge erreicht werden kann. Irgendwie läßt sich doch auch das abgedeckte Auge durch die Reaktion des freien Auges mit Licht beinflussen, Oder?. Man kann doch höchstens verhindern, dass ein grelles Licht die vorherige Dunkeladaption vereitelt.


    Dies ist aber vermutlich nur die Ansicht eines Laien.


    Gruß


    Axel

  • Also ich hab bislang einige Male versucht, eine Augenklappe zu nutzen, um das "nicht-sehende-Auge" zu schließen, immer Hand vorhalten oder zukneifen kann schon mal anstrengend werden.
    Ist mir aber defacto dann doch zu viel gefriemel, denn wie oben schon erwähnt, schränkt es sehr ein und ich hatte das DInger dann immer wieder abgenommen.


    Besser, man trainiert, das "unsehende Auge" (Sauron nachdem Frodo den Ring zerstört hat) darauf, nicht zuzukneifen, sondern ganz entspannt zu schließen, als ob man schläft.


    lg
    Stefan

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