Hallo Mondfreunde,
die derzeitige Höhe unseres Trabanten von über 60° über dem Horizont hat echt ihre Vorteile, wenn auf dem Land aus den umliegenden Wiesen plötzlich ein Bodennebel aufwabert, der die Sicht auf 10m begrenzt. So geschehen vorgestern, als ich den schönen Halbmond ab 20 Uhr angepeilt hatte. Obwohl ich immer mehr den Eindruck hatte, unter einer regelrechten Dunstglocke zu stehen, war der Ausschnitt, den mein 5"-Mak bei f/20 im Livebild zeigte, erstaunlich scharf und ruhig. Das Seeing war wirklich ausgesprochen gut, und so nahm ich einige Motive aufs Korn, die ich auch schon vor einigen Wochen angepeilt hatte, in der Hoffnung, diese endlich einmal besser abzubilden.
Natürlich begrenzt der zunehmende Halbmond bei 640x480 Pixeln Chipgröße die Auswahl der Oberflächenmotive etwas - im Nachhinein bedauere ich es, kein Mosaik angepeilt zu haben. Dazu hat mir bislang immer der Mut und vor allem die Erfahrung gefehlt.
So beließ ich´s dann bei einigen markanten Oberflächendetails, die Dank des guten Seeings dieses Mal besser gelungen sind als beim letzten Mal. Die folgenden Aufnahmen entstanden zwischen 20:15 und 21:00 Uhr. Die geplante Mars-Aufnahme konnte ich leider vergessen, da um 23:00 Uhr bereits Vollbedeckung herrschte. Da habe ich mit dem Mond wohl echt nochmal Glück gehabt. Kamera war die Farb-Webcam von TS:
Archimedes und Umgebung:
Mal etwas südlich der markanten Apenninen: Das Gebiet um Rima Hyginus; Furchen und Schluchten en masse:
Mondgebirge haben es mir angetan: Montes Caucasus: Die beiden zentralen Krater geben schon einmal die Augen für eine herrliche "Mondfratze" ab:
Die mächtigen Apenninen dürfen natürlich nicht fehlen: Rima Hadley ist deutlich zu erkennen; ein wirklich gewaltiges Massiv:
Ein Schwenk etwas weiter nach Süden: Ptolemäus,Alphonsus & Co:
Die schmale Alpenrille konnte ich endlich mal halbwegs sichtbar auflösen, was selbst mit 5 Zoll Öffnung anscheinend kein allzu leichtes Unterfangen ist: Ein dünner dunkler Streifen zeigt sie an; Platos Wall wirft derweil einen mächtigen Schatten mit einer Form, die ein wenig wie der Umriss einer Kleinstadt mit Kirchturm aussieht; der deutsche Ausdruck "Wallgebirge" erweist sich als absolut treffend:
Eine Verlängerung der Brennweite auf f/27 lässt sie noch etwas starker hervortreten:
Ich habe inzwischen gemerkt, dass sich einige Motive etwas überschneiden, weshalb ich wohl mal versuchen werde, so etwas wie ein Mosaik anzufertigen, falls das möglich ist. Wenn´s klappt, liefere ich das hier nach.
Grüße
Christian