hallo ihr lieben,
habe folgendes problem, bzw. unsicherheit: bin im besitz eines 130/900 newton-reflektors (gebraucht). da das gerät offensichtlich lange zeit ungeschützt im keller stand, musste ich erst mal die spiegel reinigen und das teil komplett zerlegen. ich bin der ansicht, dass mir die neumontage und die kollimation im anschluss recht gut gelungen ist, abgesehen davon, dass ich nicht weiss, ob der fangspiegel den korrekten abstand zu seiner halterung hat. tue mich ein wenig schwer damit beim einblick durch den okularschacht zu ermitteln, ob der spiegel nun genau mittig und nicht zu einer seite verdreht montiert ist.
wie dem auch sei: beim beobachten kann ich mich nicht des eindrucks erwehren, dass die sterne unscharf abgebildet werden. die erscheinen mir nicht als kreisrunde punkte, sondern sind verbeult, bzw. wabern. andererseits kann ich zum beispiel den mond - abgesehen von temporären störungen - auch bei 240fach schön scharf sehen. lässt dies den rückschluss zu, dass auch die sternenabbildung scharf ist und die abbildungsschwächen aus atmosphärischen störungen resultieren?
habe letzte tage mal versucht, epsilon lyrae zu trennen. bei 140fach konnte ich die einzelkomponenten erkennen, allerdings war kein zwischenraum zwischen den sternen zu sehen. auch keine besonders gute leistung, oder?
damit wir uns richtig verstehen: ich erwarte nicht zuviel von meinem teleskop, inzwischen weiss ich, was ich bei 130mm öffnung erwarten kann. ich möchte nur sicher gehen, das mein teleskop das leistet, was es zu leisten im stande ist. wie kann ich also ermitteln (sternentest zeigt eine runde scheibe, die allerdings ein wenig eingebeult anmutet), ob die schärfenleistung o.k. ist?
peter
wie schärfe überprüfen
- denkfisch
- Geschlossen
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Hallo Denkfisch,
> ob der spiegel nun genau mittig und nicht zu einer seite verdreht montiert ist.
Dazu hilft es, ein weißes Blatt Papier gegenüber des Okularauszuges in den Tubus zu legen. Mit einer einfachen Justierhilfe (Filmdose ohne Boden mit 1.5mm-Loch im Deckel) lässt sich dann der Fangspiegel einfach ausreichend genau zentrisch und kreisrund erscheinend einstellen. Tipp: es sind dann auch gleiche Anteile der (zumeist) 3 Hauptspiegel-Halteklammern zu sehen.
> die erscheinen mir nicht als kreisrunde punkte, sondern sind verbeult, bzw. wabern.
Das kann Seeing und/oder Tubusseeing sein. Das Gerät muss ausreichend Zeit haben, sich der Außentemperatur anzugleichen.
Hinzu kommt bei dem Gerät natürlich noch folgendes: der 130/900 ist - wie du im Chat bestätigt hast - ein sphärischer Spiegel. Das heisst, er schafft es schon rechnerisch auf gerade einmal 0.64 Strehle, was deutlich nicht "beugungsbegrenzt" ist. Ein Abblenden des Gerätes auf 110 bis 115 mm Öffnung sollte die Schärfe der Abbildung sehr positiv beeinflussen. Der klassische 114/900 hat nicht ganz zufällig diese Daten [:D]
Ciao,
Roland -
Hi Peter,
so wie Du klingst, ist Dir das Thema Sterntest zumindest nicht ganz neu [;)]
Nun läßt sich nur aus der Beschreibung nicht genau auf die Ursache schließen - vielleicht können das die Erfahreneren besser...
Aber vielleicht ein paar Fragen/Anregungen:
- Ragt evt. der Okularauszug etwas in den Strahlengang (oder etwas anderes) - das könnte die Beule erklären?
- Könnte es Tubusseeing gewesen sein - obwohl ich das in so extremer Form eher im Winter kenne? Hattest Du vielleicht eine Hand an der Tubusöffnung o.ä. (wo lag die Beule)?
- War der Spiegel ausgekühlt (mind. 30 Min.)?
- Wie hoch hast Du vergrößert? Zum Sterntest solltest Du schon zeimlich hoch vergrößern (2x D mind.)?
- Wie weit hast Du defokussiert? Man sollte nur ganz leich intra- und extrafokal defokussieren.
- Das Seeing sollte auch nahezu perfekt sein - wenn das Beugungsbild wabert, klingt das nicht so gut?
- Eine verspannte Optik würde ich ja fast ausschließen, aber vielleicht checkst Du das auch noch mal...Am besten wäre vielleicht mal ein Foto - zusammen mit den detaillierten Angaben bzgl. Bedingungen, vergrößerung etc.
Ansonsten - wenn Du sagst Du siehst bei 240fach am Mond die details gut, dann würde ich mir nicht zu viele Sorgen machen [;)] ...
CS,
René -
vielen dank für euere antworten.
korn: ich werde deinen tipp von gestern beherzigen und bei meinem nächsten ausritt eine blende mitnehmen. bin mal gespannt, ob dies tatsächlich was bringt.
rene:- okularauszug ragt nicht in den strahlengang
-sicherlich kein tubusseeing, gerät stand den ganzen abend draußen
-hatte beim sternentest ca. 100fach vergrößert, offensichtlich also zu wenig
-habe sehr weit defokussiert. so richtig mies sah die abbildung eigentlich auch nur dann aus.
-verspannte optik glaube ich eigentich nicht. ich muss zwar insbesondere eine schraube am hauptspiegel fester anziehen als mir lieb ist, denke aber, ist noch im tolerablen bereich.
-wie soll ich denn ein foto hinbekommen? einfach die kamera ans okular halten? kann mir kaum vorstellen, dass das was wird.
-danke für deine einschätzung, dass schärfe am mond durchaus aussagt, dass mein gerät nicht total die gurke ist.
peter -
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hatte beim sternentest ca. 100fach vergrößert, offensichtlich also zu wenig<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">jepp
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">habe sehr weit defokussiert. so richtig mies sah die abbildung eigentlich auch nur dann aus<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das wird es dann m.M. nach sein [;)]
Aber - auch ich bin nicht der große Experte [}:)] und hab gerade in solchen Bereichen auch noch viel zu lernen. Bleibe aber bei meiner meinung - so schlecht kann das Gerät dann garnicht sein [:)]
Versuch's doch einfach noch mal und berichte dann.
Und viel Spaß beim Spechteln...
René
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