Parabolisierung eines 8"er?

  • Hallo Schleiffreunde,


    ich bin gerade am Parabolisieren meiner 8"/f4 Scheibe.


    Nach nur 6 Seasons mit je 12min MOT W-Striche ist folgende Situation
    entstanden:



    Was meint Ihr wie ich weiter vorgehen muss um nicht über´s Ziel
    zu schiessen?


    [:)]Andreas

  • So schnell auf knapp 95% Strehl bei 6 Zonen Foucaultmessung - du Glückspilz! Ich nehme an, dass dir das nicht reicht, sonst würdest du nicht hier fragen?


    Ich sehe leichte Hügel in der Mitte und einen leicht unterkorrigierten Randbereich. Nach Rom sollen ja viele Wege führen, nach Athen sehe ich spontan 2 Hauptstraßen:


    1. Standardstrecke von Norden kommend, sprich weiter mit Volltool:
    Ist abhängig davon, wie du bis hierhin gekommen bist. Wenn die Verbesserung kontinuierlich war, könntest du MOT mit W-Strichen weitermachen in guter Hoffnung, dass du noch näher ran kommst, und zwar wie folgt: Zuerst 2-3 min kürzere Striche als bisher mit weniger seitlichem Überhang, damit die Korrektur der Randzone zulasten der mittleren Zonen zunimmt. Anschließend 1-3 Minuten längere Striche mit mehr seitlichem Überhang als bisher, um konzentierter den Zentralberg abzutragen.


    2. Von Westen über Korinth: Mit 60-100 mm Sterntool TOT mit zentralen Strichen und/oder leicht exzentrischen den Zentralberg und den Buckel bei 50-60% Spiegelradius abtragen.


    Hmm, es gibt natürlich noch die für Radfahrer herrlich anstrengende Bergstraße über Theben: Mit Minitools und kreisenden Bewegungen gezielt die Hügel abtragen. Würde ich machen, wenn du mit 1+2 nicht nicht weiter kommst.


    Das alles setzt natürlich voraus, dass die Messung zuverlässig ist, sprich verschiedene Einzelmessungen variieren zwar leicht, zeigen aber dieselbe Tendenz. Wichtig: Ab sofort nur kurze Poliersessions machen und um so sorgfältiger messen. Es fehlen ja laut Protokoll nur noch 0,544 Kubikmillimeter Glas!

  • Hallo Andreas,
    ja, sieht gut aus!
    Nach nur 6 Sessions, Respekt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...die für Radfahrer herrlich anstrengende Bergstraße über Theben: Mit Minitools und kreisenden Bewegungen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das würde ich machen.
    Und zwar die Zone bei 55-60mm. Toolgröße: ca 30mm effektiv.
    Rechne pro Kreis mit 1 Nanometer Abtrag. Das werden vielleicht 3 - 5 Runden?


    Vorsicht beim Buckel in der Mitte!
    Hier nicht übertreiben! Striche zählen!


    Viel Erfolg!
    Kai

  • Hallo Andreas,


    Das ist wie bei WWM: Du kannst aufhören und hast einen 95% Strehl Spiegel, du kannst weiter machen und entweder den Spiegel besser kriegen oder den Strehl kaputt machen.


    Ich würde ohne viel zu zögern die Option 2 wie von Stathis beschrieben nehmen: ToT, Tool Dia 100mm, relativ kurze Striche - nicht über den Spiegelrand - und sehr kurze Sessions. Das wird nicht nur die Mitte vertiefen sondern auch den steil nach oben zeigenden Rand abflachen.


    Das Ganze mit dem Publikum-Joker noch absichern: stelle drei Foucault-Bilder ein, ca. für Zone 1, für Zone 4 und für Zone 6.


    Viele Grüße,
    Horia


    EDIT: Ist deine Lichtquelle wirklich "fixed"?

  • Hallo,


    danke für die wertvollen Tips.
    Meinen letzten 10"er (f6) habe ich 2 Monate gequält bis eine
    vernünftige Parabel (0,98 Strehl [8D]) entstanden ist.
    Die Werte konnte ich heute abend verifizieren mit einer Schwankung
    von +-0,1mm. Das Verhältnis zueinander passt dabei.
    Bevor ich mit Schritt 2 (danke Stathis) weiter mache, werde ich
    es am Stern testen.


    =&gt;Horia, die Lichtquelle ist fest.




    [:)]Andreas

  • Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bevor ich mit Schritt 2 (danke Stathis) weiter mache, werde ich
    es am Stern testen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich denke das ist eine gute Entscheidung. Solltest du 100%ig zufrieden sein, würde ich mir überlegen aufzuhören. Ob du diese 2-3% Verbesserung dann sehen würdest bezweifle ich.
    Ansonsten mit so wenig aufwand einen f4 so gut herzustellen, echt super.


    Gruß, Andreas

  • Hallo,


    ich habe den Spiegel wie er ist kurz in ein Tubus eingebaut.
    Fangspiegel wurde nur grob eingestellt.
    Es ist vedammt schwierig mit einer Kamera den Focus zu finden.
    Ausserdem macht sich das schnelle System stark auf grob justierte
    Optik bemerkbar was ich so von einem f6 System nicht kenne.
    Um vernünftige Aussage zu machen muss es wohl fast 100%tig justiert
    werden. Die Sterne zeigen einen starken Ausbruch bei hoher
    Vergrösserung (ähnlich Koma).
    Trotzdem ist mit gelungen kurz den Mond abzulichten:




    [:)]Andreas

  • Hallo


    das scheint oben und unten nicht den selben Focus zu haben, vielleicht Kamera verkippt, wenn du mit Laser justiert hast sollte der Grund nicht beim Teleskop sein. Solche schiefe Bildfelder würde das Auge einfach wegfokusieren wenn man gesrade mal in die andere Ecke guckt.
    Aussagekräftiger wäre vielleicht M44? allerdings auch schwerer machbar. Alternativ könntest du einen sehr hellen Stern in jeder Bildecke und der Mitte aufnehmen.


    Was für ein Teleskop? bei Volltubus kann man schon Lichtausbrüche durch Tubusseeing bekommen, das sieht man gut, wenn man mal reinbläst ist das für einen Moment weg.


    Wenn schlecht justiert ist kann die Koma ja auch schon zur Bildmitte verschoben sein, eigentlich ist ja dann das Bildfeld verschoben so das die Koma welche eigentlich unten am Bild nach Außen sein sollte sogar oben sein kann und nach innen zeigt. Ohne gute Justage, Auskühlung wird man keine Schlüsse auf die Spiegelqualität machen können.


    Gruß Frank

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