Webcam unmod. - Zentrum Orionnebel 31.01.2012

  • Hallo liebe astrotreff-Gemeinde [:)]


    Ja ich weiß langsam wird's verrückt immer wieder mit der unmodifizierten Philips SPC900NC auf den Orionnebel zu halten, aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass da noch mehr geht. [:p]


    Aufnahmedaten:
    Celestron 130 Nexstar GT (Newton 130/650mm)
    Philips SPC900NC unmodifiziert


    Stacking:
    Quelle waren 3680 unverschwommene Frames
    Gestackt wurden davon 2000 bis das Alignment von Registax nur noch wirr umhersprang.
    Ich habe aufgrund der insgesamt 13 Minuten Aufnahmezeit auch ordentlich Bildrotation drin, war aber mit der azimutalen Montierung kaum zu vermeiden.




    Zum Vergleich hier ein altes Stacking mit 570 Frames...


    Was mir gerade auffällt ist, dass ich im Alten sowie im neuen immer wieder Probleme mit "bunten, rauschenden Streifen" unten rechts vom Orionnebel habe.
    Weiß Jemand wieso das so sein könnte?



    Hoffe das Neue gefällt [;)]


    Grüße
    Patrick

  • Ich finde dein Bild ziemlich cool. Die Ausrüstung ist wohl
    das genaue Gegenteil von deepskytauglich und deswegen
    mag ich diese Aufnahme. Eventuell könnte man noch an der
    Justage oder dem Fokus arbeiten. Hast du irgendwelche Korrekturbilder
    aufgenommen (Dark oder Bias) ?


    LG Ibi

  • Danke euch beiden =)


    Ich vermute der Fokus ist noch gar nicht mal so der Knackpunkt, sondern vielmehr die Bildrotation die mir auch die Details im Nebelzentrum verdreht und damit insgesamt verwaschen hat.
    Ich bin schon am überlegen, dass ich für die Nexstar Azimutal Goto Montierung noch eine Polhöhenwiege aus Holz zusammenschuster, da der Handcontrolle EQ-Nachführung unterstützt.
    Mit einer modifizierten Webcam wäre dann schon mehr möglich.
    Das wären dann so die nächsten logischen Aktionen die ich zur Optimierung des Equipments erledigen könnte.


    Ich hab zu den Aufnahmen noch Darkframes aufgenommen, welche aber aufgrund der Objektbewegung im Blickfeld (eine Art Wippen -> Schneckenfehler?) zu einem Farbbrei wurden, sodass ich nur den Blaustich (der vom Temperaturrauschen) abziehen konnte. Das bescherte mir aber immerhin eine bessere Farbgebung des Nebels als in der älteren Version. =)


    Außerdem konnte ich zum Thema Temperaturrauschen noch feststellen, dass es einen extremen Unterschied zwischen +5°C im Alten und den -10°C im Neuen gab.
    Bei den +5°C neigt die Webcam anscheinend zu dicken Farbstichbereichen auf X-Koordinaten.


    Bei -10°C hingegen ist der Farbstich durch die Verstärkung deutlich grünlicher/heller und erzeugt keine Farbbalken mehr.



    Man jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben, ich Quasselstrippe. [:)]


    Grüße Patrick

  • Hi Patrick,


    schöne Idee, das Zentrum sieht ja schon recht gut aufgelöst auf. Leider verschwimmen die Sterne im Zentrum schon miteinander. Sieht das im Einzelbild auch schon so aus bzw. kannst du mal ein unbearbeitetes Rohbild zeigen? Würde mich mal interessieren.


    Mir kommt auch dieses Bayer Muster im rechten unteren Bildteil etwas komisch vor. Klappt das debayern vllt. nicht richtig?


    Du schreibst, dass die Bilder durch die Objektbewegung zum Bildbrei wurden. Wie hast du die Darks denn aufgenommen? Normalerweise sollte die Kamera dabei ohne Fremdlichteinfall ausgelöst werden. Mindestens so viele Bilder wie Lights sollten aufgenommen werden.


    Grüße,
    Marcus


    PS: Bist du übermorgen beim Stammtisch? [:)]

  • Ha,


    auf welche Ideen kann man noch kommen?? Ich glaube ich versuche dann das nächste mal M42 mit einem Kalorimeter aufzunehmen, ich habe noch einen alten Topf hier und ein Gartenthermometer[:D]. Im ernst, dass sowas geht hätte ich nicht gedacht. Was hast du für Einstellungen bei der Webcam? FPS, Belichtungszeit etc.?


    Gruß
    Axel

  • Hallo Patrick,


    Das sind wirklich obercoole Bilder. Ich hätte nicht gedacht, dass mit der normalen Webcam da so viel drin ist. Hut ab! Sowohl für die Idee, als auch für die Umsetzung.
    Die Streifen könnten ein Artefakt der Bildaddition beim Stacken sein. Dadurch dass die Bilder sich nach und nach alle um den gleichen Wert gegeneinander verschieben (Bildrotation), können durchaus Artefakte entstehen. Has Du mal versucht mit Avistack oder Autostakkert zu stacken? Vielleicht bekommst Du da ja andere Ergebnisse.


    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Markus,


    Die Sterne im Zentrum verschwimmen wegen dem anheben des Kontrastes, bzw. multiplizieren der Pixelwerte, miteinander. Im Rohbild sind die klarer getrennt. =)
    Hier ein Rohbild.
    http://uploads.square7.ch/Astr…n/2012_Jan/orion_roh.jpeg


    Ich hab mich nochmals über die Rohdaten (3870 Frames) her gemacht und den 13 minütigen Filmstreifen in 1-Minuten Stücke aufgeteilt und einzeln gestackt um damit die Bildrotation zu vermeiden. Diese 13 Stacks wurden dann in DSS gestackt und gleich noch derotiert.
    Ergebnis: Kaum Bildfeldrotation -> mehr Schärfe -> geringere Fehlabbildungen.
    Es folgten einige andere Bearbeitungsschritte und so konnte ich dies hier raus holen...


    Das mit dem runden Strichmusterbereich hab ich nun anscheinend in den Griff bekommen. [:)]
    Die Darks hab ich mit ca. 500 Frames bei verdeckten Objektiv aufgenommen. Ich meinte mit Bildbrei nur, dass das Objekt beim Aufnehmen der Lights gut in einem Bereich von 150 Pixeln gewippt hat (Schneckenfehler, o.ä.) und dadurch das gestackte Bild mit den Lights nur einen Farbstich bekommen hat (Blaustich), aber kein typisches Hintergrundmuster. Deshalb musste ich nur eine eintönige Farbfläche vom Bild als "Dark" abziehen lassen.
    Ich hab zwecks Nachführfehler die letzten Tage auch noch meine Montierung samt Mechanik inspiziert und festgestellt, dass 2 Schrauben zu locker und die Kupplung von Fett überlaufen war. Alles funktionstechnisch einschränkende Dinge. Mit anderen Worten hoffe ich nun ruhigere Bilder aufnehmen zu können. Jetzt funzt das GoTo vielleicht auch mal zuverlässig. [:P]


    Ich nehm es mir vor morgen zum Stammtisch in Dresden zu kommen, bisher spricht nichts dagegen. =) Ich nehme an du bist auch da Marcus? Ich finde deine Aufnahmen klasse, insofern wäre das super zum Austauschen. =)



    Grüße, Patrick



    *edit* Nachtrag
    Sorry Axel und Marcus (Mettling), ich hab euch ganz übersehen. [:)] Danke für eure Antworten.


    (==>)asinge
    Hehe, ich melde mich freiwillig zu deinem Experiment als Assistent. [:D]
    Ich hab mit 5 FPS, 1/25s Shutter, 100% Gain, bei -10°C bis -12°C Außentemperatur, aufgenommen.
    Gestackt wurden im nun neuen Bild 2600 Frames.


    (==>)Marcus
    Du könntest recht haben. Im neuen Bild wurde durch das verdrehen der 13 Stacks der Fehler minimiert. Zumindest schaut es so aus. =)

  • Hi Patrick,


    wenn die Sterne auf dem Stack noch getrennt sind, was sie eigentlich sein sollten, kann man die sicherlich noch retten. Entweder man geht wirklich ganz vorsichtig mit der Gradationskurve heran oder man maskiert den Bereich um die Sterne.


    Ah ok, jetzt kapiere ich, wie du das mit dem Dark meintest. Wenn im Dark kein Verstärkerglühen, also ein Gradient so wie in dem +5°C Dark zu sehen ist, sondern nur recht ebene Farbe, würde ich das Dark sogar ganz weg lassen. Durch die ungenaue Nachführungen ditherst du ja im Grunde wodurch Hotpixel und Streifenmuster sowieso beim stacken verschwinden.
    Hast du eigentlich mal versucht die Videos direkt in Bilder umzuwandeln und dann mit DSS zu stacken? Geht vllt noch etwas besser als der Weg über Registax.



    Danke, ja ich bin morgen auch da [:)]


    Grüße,
    Marcus

  • Hallo Marcus,


    ja das mit dem DSS hab ich schon mal bei den vorherigen Orionnebelaufnahmen versucht, der versagt allerdings weil er sehr sehr oft nicht mehr zwischen Rauschen und Sternen unterscheiden kann. Mehr als 5% der Bilder werden zum stacken nicht herangezogen, weil deren Sternmaske nicht richtig erkannt wird.
    Deshalb stacke ich grob in Registax, welches eine Trefferquote zwischen 70% und 99% beim erkennen der Sterne in den verrauschten Aufnahmen aufwies.
    Mit den so erzeugten "kleinen Stacks" erzeuge ich dann in DSS "große Stacks", wo also die jeweils kleineren Stacks nochmals gestackt werden. Ich hab mal ein Qualitätsvergleich gemacht mit einem 300-Frame Stack gemacht. Der 2700er (bestehend aus 9x300 Stacks) hat ordentlich mehr Details aus dem Restrauschen freigegeben. [:)]


    Grüße, Patrick.



    *edit*
    Hier noch ein fixer Vergleich von den Bildinformationen, die man tatsächlich beim Stacken von noch mehr Frames aus dem "Rauschen" heraus holen kann.

  • Hallo Patrick,


    wenn eine Erhöhung der Sternerkennungsschwelle und Einschalten des Median Filters beim Registrieren nichts gebracht hat, dann weiß ich auch nicht weiter.


    Hoffentlich klappt das mit der SC1.5 Modifikation! Mit etwas längeren Belichtungszeiten um 5s sollten viele weitere Objekte in Reichweite gelangen und dann sollte der DSS auch keine Probleme mit der Sternerkennung haben.



    Grüße,
    Marcus

  • Hey Marcus,


    ja ich hoffe auch das klappt, sonst hab ich nur noch ne altertümliche Steinschleuder aus Plastik. [:P]
    Ich berichte gern ausführlich wenn's fertig ist... (und funktioniert hoffe ich).
    Dann hab ich auch mal Zeit mir deine Ameisen anzuschauen. ;)


    Grüße




    *edit*
    Oh...


    Es scheint geklappt zu haben. [:)] Nach 6 Stunden liegt jetzt die nackte Kamerainnerei mit einigen neuen Kabeln und einer zusätzlichen Leiterplatte auf dem Tisch und es scheint zu funktionieren, wahnsinn.


    Werd' bald mal ausführlicher berichten. Dann aber im Webcam-Bereich des Forums. =)



    Grüße, Patrick



    P.S.
    Jetzt kann ich auch endlich mit HotPixel um mich werfen. [:D]

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