Ein 18"-er auf dem Parabelweg

  • Hallo allerseits


    Heute ging ein Tick weiter. Aber vorerst zwei Antworten.


    (==>)André
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich weiß nicht,ob ich es überlesen habe oder du es vll. auch nie erwähnt hast. Mich würde dein Polieruntergrund sehr interessieren. Da ich bei meiner Pizza ja immer das Asti-Problem hatte und ich bis heute
    noch daran glaube, das es am Untergrund irgendwo einen Fehler
    hatte. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Als Unterlage habe ich ein Stück Teppichboden, ziemlich dick (ca. 12mm) und nicht zu weich. Ganz am Anfang des Threads habe ich auch ein Foto davon eingestellt. Wichtig ist aber, dass der Spiegel sehr oft auf der Unterlage gedreht wird.


    (==&gt;)Kai und Robert
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    So ganz kapiere ich noch nicht, wie diese Technik funktioniert und was sie bewirkt, aber das kann noch werden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich vereinfache ein Bisschen: Parabolisiert wird so, dass die Ursprungsphäre in Richtung Mitte tiefer und tiefer gelegt wird. Das heißt die Parabel wird in der Mitte einen kürzeren RoC als die Ursprungssphäre haben. Am Rand aber, wird die Parabel praktisch den gleichen Radius wie die Ursprungssphäre beibehalten. Um das zu erreichen, wird mit mehr oder weniger zentralen Strichen mit einem Subdiameter Tool poliert. Das führt automatisch dazu, dass die Mitte vertieft wird, und zwar desto abrupter desto kleiner das Tool ist und desto kürzer die Striche sind.


    Um das Ganze zu steuern, wird nicht die Oberfläche überwacht sondern der Korrekturgrad von Zone zu Zone. Eine perfekte Parabel hat in jeder Zone genau 100% Korrektur. Ich versuche entsprechend, die Zonen zu 100% Korrektur zu bringen und zwar von außen nach innen. D. h. in der Anfangsphase wird - von Z1 bis Z10 - die Korrektur idealerweise ca. so verlaufen:


    0% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%.


    Etwas später erreichen wir:
    30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 100% 100%.


    Und ganz am Ende haben wir 100% 100% ... 100% und damit eine perfekte Parabel, mit Strehl = 1,000.


    Es ist noch wichtig zu wissen, wie viel Spielraum man hat. Dafür habe ich eine Simulation gemacht, um zu sehen, was passiert wenn z.B. die Korrektur nicht genau bei 100% liegt. Bei alternativ Über- und Unterkorrektur (110%, 90%) sieht z.B. die Oberfläche so aus (bitte auch die letzte Spalte unten-rechts im Bild beachten "% Zonal Correction"):



    Nicht übel! Aber achtung, 3 mal 110% hintereinander ist grottenschlecht.


    Die Ergebnisse der Session 4 schicke ich gleich hinterher.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo.


    Die heutige Session war so gedacht, dass etwas mehr Korrektur in den inneren Zonen reinkommt, was nur teils funktioniert hat. Ich hätte die lange Striche am Anfang weg lassen sollen und noch dazu den Offset etwas mehr zurück nehmen. So aber, hat sich die Zone 10 etwas zu schnell entwickelt.


    Der Plan:


    Tool Dia = 280mm



    Ergebnis (Prozent Korrektur):


    Code
    Z2 	0
    Z3 	0
    Z4 	0
    Z5 	0
    Z6 	5
    Z7 	12
    Z8 	18
    Z9 	55
    Z10 	81


    Für die nächste Session habe ich das nächst kleinere Tool (D=250mm) vorbereitet und über Nacht zum Kaltpressen gelegt.


    Hier das Tool frisch geschnitzt:



    Und das Kaltpressen in Sandwich (Spiegel, Teflon beschichtete Alufolie, Fliegernetz, Tool, Übergewicht):



    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Parabolisiert wird so, dass die Ursprungsphäre in Richtung Mitte tiefer und tiefer gelegt wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ok. Da war ich etwas verwirrt, denn die Mitte ist noch sphärisch und nur der Rand bekommt im Moment etwas ab.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich versuche entsprechend, die Zonen zu 100% Korrektur zu bringen und zwar von außen nach innen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Alles klar, von aussen nach innen!
    Ich muss das wahrscheinlich selbst einmal simulieren. Das Problem bei dieser Art der Parabolisierung könnte sein, dass man nur einen Versuch hat. Wobei ein schrittweises Aufbauen der Parabel gut steuerbar ist. Bei f/4 schiesst man ja nicht sofort über's Ziel hinaus.


    Gutes Gelingen!
    Kai

  • Hallo Horia,
    es ist schön, dass Du Deine Poliermethode so wunderbar dokumentierst.[:)]
    Ich wünsche viel Erfolg und keine großen Ausrutscher bezüglich der Überkorrektur in einer inneren Zone. Wenn ich das richtig deute, müsstest Du dann wieder an die äußeren Zonen rann und das wäre nicht so gut, wenn da schon 100% erreicht sind.
    Mich würde noch eine Auswertung per Interferometer interessieren.
    Du polierst zwar schön rotationssymetrisch und die Logik lässt vermuten, dass da alles schön gleichmäßig abpoliert wird.
    Meine Erfahrungen zeigen aber, dass dem keinesfalls so ist. Irgendwo sind immer Dellen und Hügel auf der Oberfläche. Diese verschwinden auch nicht von allein, wenn man mit einem Tool gleichmäßig drüberbügelt. Die Pech-Poliermittelgemeinschaft folgt immer schön der Hügellandschaft.
    Ich weiß nicht, ob es Jemandem gelingt, die Hügel und Täler von vornherein zu vermeiden. Es wäre interessant, ob Deine Poliertechnik geeignet ist. Die Daumen drücke ich schon mal.
    Die Hügel und Täler werden wohl durch unterschiedliche Gleiteigenschaften der Pechhaut, Feuchtigkeitsunterschieden und Poliermittelkonzentrationen an verschiedenen Stellen hervorgerufen.
    Das alles homgen läuft wird wohl nicht funktionieren, weil zu viele Faktoren eingehen.
    Aber wie gesagt, neugierig wäre ich da schon, ob es Dir gelingt die 1,1 Strehl zu knacken. [:D][:D][:D]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Kai und Jörg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Das Problem bei dieser Art der Parabolisierung könnte sein, dass man nur einen Versuch hat.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es ist leider so. Besser gesagt fast so: es gibt ein Sondestrich welcher erlaubt, eine leichte Überkorrektur nach außen zu schieben. Gut geht das wenn die nächste Zone etwas Reserve hat und sie die zusätzliche Korrektur aufnehmen kann. Wenn nicht, dann muss man die Überkorrektur über den Rand hinaus schieben, was u. U. sehr aufwändig sein kann und auch sehr schwer sauber zu steuern ist. Ich hoffe, wir werden den Strich nicht erleben!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Mich würde noch eine Auswertung per Interferometer interessieren.
    Du polierst zwar schön rotationssymetrisch und die Logik lässt vermuten, dass da alles schön gleichmäßig abpoliert wird.
    Meine Erfahrungen zeigen aber, dass dem keinesfalls so ist. Irgendwo sind immer Dellen und Hügel auf der Oberfläche. Diese verschwinden auch nicht von allein, wenn man mit einem Tool gleichmäßig drüberbügelt. Die Pech-Poliermittelgemeinschaft folgt immer schön der Hügellandschaft.
    Ich weiß nicht, ob es Jemandem gelingt, die Hügel und Täler von vornherein zu vermeiden. Es wäre interessant, ob Deine Poliertechnik geeignet ist. Die Daumen drücke ich schon mal.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die interferometrische Auswertung steht auch auf meine ToDo Liste. Es wird mindestens am Ende eine Interferogramm-Orgie geben. Und wenn ich dazu komme, meine Interferometrie-Versuche früher abzuschließen, auch zwischen durch.


    Ich möchte aber vermeiden, die Vorgehensweise auf lokaler Retusche umzustellen.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte aber vermeiden, die Vorgehensweise auf lokaler Retusche umzustellen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das stimmt, weil es dann schnell der noch sauberen und glatten
    Oberfläche an den Kragen geht. Da muss dann ALLES passen, falls man mit einem kleinen Tool ran muss.


    Ich wünsche dir viel Erfolg, weiterhin und bin sehr gespannter
    Mitleser dieses Threads.


    Viele Grüße und richtigen Abtrag wünscht,


    André

  • Hallo Horia,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die interferometrische Auswertung steht auch auf meine ToDo Liste. Es wird mindestens am Ende eine Interferogramm-Orgie geben. Und wenn ich dazu komme, meine Interferometrie-Versuche früher abzuschließen, auch zwischen durch.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    prima! [:)] Da lassen wir uns mal überraschen. Vielleicht klappt es ja und die klitzekleinen Tools können im Schieber bleiben.[;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich möchte aber vermeiden, die Vorgehensweise auf lokaler Retusche umzustellen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das kann ich gut verstehen, eine I-Gramm Auswertung zwischendurch kann aber trotzdem nicht schaden. Das könnte unter Umständen Zeit sparen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Horia,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gut geht das wenn die nächste Zone etwas Reserve hat und sie die zusätzliche Korrektur aufnehmen kann. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Genau! Das ist es!
    Mit anderen Worten, der Randbereich muss immer etwas hochstehen.
    Ansonsten ---&gt; [B)][:0][xx(][:(][?]


    Wobei ich es mir bei dem 33" das allererste mal getraut habe, eine (leichte) Überkorrektur gezielt in Kauf zu nehmen und den Weg auch wieder zurück gegangen bin. Allerdings muss man dafür <i>in jedem Fall </i>am Rand rum machen. Deshalb ist die Sache so gefürchtet.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Allerdings muss man dafür in jedem Fall am Rand rum machen. Deshalb ist die Sache so gefürchtet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    sooo schlimm ist das nun auch wieder nicht, es ist nur mit viel Zeit verbunden. Wenn man aber wiederum am Rand nichts machen muss, ist man zu schnell fertig, dann weiß man gar nicht mehr, was man mit der freien Zeit anfangen soll, also was solls.[;)]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo allerseits,


    es war wieder Zeit, die Parabolisierung voran zu treiben.


    In der Session 5, die gestern lief, hat das 250mm Tool den ersten Einsatz gehabt. Aus dem Grund, war sie etwas vorsichtiger ausgelegt, um zu sehen wie das Tool reagiert. Der Plan:


    Tool Dia = 250mm



    Fotos nach Session 5 habe ich nicht, das Ergebnis sieht aber so aus (alle Werte in %-Korrektur):




    Wie man sieht, hat das Tool einerseits etwas Korrektur in der Zone 9 und 10 eingebracht und hat anderseits massiv die Korrektur in der Zonen 8 und 7 reduziert. Für die nächste Session, werden Zone 8 und 7 besonderes angegangen und etwas weniger auch die Zone 6 und 5. Dafür wir die Strichlänge noch kürzer gemacht und das Gewicht wird mehr auf zentrale Striche gelegt.


    Die Session 6 war dann so geplant:


    Tool Dia = 250mm



    Mit einer Ausnahme, hat die Session die Ziele erreicht:



    Die Ausnahme ist der unerwartete Sprung in der Z10. Ich vermute sehr, dass ein Messfehler vorliegt: ich war unter Zeitdruck. Werde Morgen die Messung wiederholen.


    Die Oberfläche sieht jetzt so aus:



    Der "Offset from best RoC" Slider in Foucault XP hat leider nicht genug Spielraum um in dieser Phase der Parabolisierung die Randzone auf null zu ziehen, ich habe den aber ganz links gestellt. Der "Berg" in der Mitte, der noch abgetragen werden muss, hat jetzt eine Höhe von ca. 3400nm.


    Und zur Letzt noch ein Foucault-Bild:



    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia !


    Das wird immer spannender !
    So,lief es bei mir damals auch. Erst war es sehr berechenbar, doch beim nächst kleineren Tool kamen die Zonen außen nicht nach. Bei mir kam ja noch der Asti erschwerend hinzu. Aber das macht beim Delta der einzelnen Zonen untereinander ja nichts.


    Das wäre, wenn es mit der Zone 9 zu 10 stimmen würde, nicht ganz einfach. Die Zone 9 müsste noch schneller ansteigen, sodass es ja eine Art Treppe in der Milles-Lacriox Analsysis ergeben müsste.
    Ist so nicht ganz so einfach. Hoffentlich ist es doch nur ein Messfehler.


    Wie wäre es in so einem Fall nochmals mit dem nächst größeren Tool und keinen Druck bei 25mm Überhang und 0mm Offset in einer recht kurzen Session, um zu sehen wie es wirkt ?


    So würde man den Berg in der Mitte ebenfalls weiter abtragen. Man müsste nur den Rand sehr gut im Auge behalten.


    Viele Grüße und viel Erfolg


    André

  • Hallo allerseits,


    es gibt neues vom Spiegel.


    Session 7:


    Tool Dia = 250mm




    Ergebnis:




    Die Session 8 war so gedacht, dass insbesondere Z9 mehr Korrektur bekommt:


    Tool Dia = 250mm




    Die Korrektur hat sich weiter entwickelt, mit etwas zu viel Schwung in der Z10:



    Ich hätte die Session mit einem kleineren Tool machen sollen. Glücklicherweise ist alles noch im grünen Bereich.



    Für die Session 9 habe ich das 220mm Tool genommen und bin ganz vorsichtig mit wenig Überhang vorgegangen, um zu sehen wie es greift:


    Tool Dia = 220mm




    Die inneren Zonen kommen langsam nach:



    Wie es aussieht, ich muss weiter nach außen gehen, damit auch Z8 und 9 etwas Korrektur abbekommen. Hier trifft ein Effekt den Alois schon mal ausführlich beschrieben hat (ich finde den Thread leider nicht): das Tool nimmt den RoC der inneren Zonen an und wirkt somit kleiner als es ist.



    Die bisherige Zonenentwicklung:



    Und noch ein Paar Foucaultbilder:


    Die Mitte:



    Ca. 70%:



    Der Rand:





    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo,
    Heute habe ich weiter an den Spiegel arbeiten können. Die Session 10 ging so:



    Und das Ergebnis:




    Der Berg wird kleiner:




    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo allerseits,



    Es sind noch einige Sessions gelaufen.


    Session 11


    Die Anfangssituation war so:


    Da die Zone 7 schon weiter als die nachfolgende Zone ist, versuche ich auf Zone 8 und 9 Gas zu geben, ohne dabei die Zone 10 noch weiter zu bringen. Dafür wird der Überhang vorsichtig von 15 auf 20mm erhöht und es wird außerdem mehr Zeit auf den größeren Offset-Werte verbracht. Der innere Bereich, unter 5 mm Offset, wird etwas kürzer bearbeitet, so dass nicht zu viel Korrektur in den inneren Zonen deponiert wird.


    Der Plan sieht so aus:



    Es ging nicht gut:



    Erstens, ging die meiste Korrektur in Z7, somit ist die Inversion bei Z7 - Z8 noch grösser geworden. Zweitens, es ist eine etwas wilde Veränderung in dem Bereich 1 bis 5. Ich nehme an, dass die vorherige Messung einen Fehler bei Z4 hatte. Der Rückgang bei Z10 ist Teil der Messstreuung, die ich bei ca. +- 3% Korrektur (wenn alles gut geht) schätze.


    Das einzige gute an der Session ist, dass auch Z9 etwas Korrektur abbekommen hat.


    Session 12


    Für die nächste Session, werde ich noch weiter nach außen gehen müssen. Ich hoffe nur, dass Z10 nicht zu viel abbekommt. Aus dem Grund werde ich den Überhang nicht mehr vergrößern, nur das Offset auf 40mm bringen und die Gewichtung noch mehr nach außen legen. Die inneren Zonen werden auch nicht mehr extra bearbeitet. Der Plan:



    Es ging schon besser, reicht aber noch nicht:



    Session 13


    Die Richtung stimmt schon, nur die Z9 entwickelt sich zu langsam. Somit muss ich jetzt noch weiter gehen. Der Überhang wird noch mal erhöht und das Offset bleibt bei 40 mm. Der Plan:



    Das war teils gut, teils schlecht:




    Seht gut ist, dass Z9 praktisch fertig ist. Schlecht aber ist, dass Z7 auch fast fertig ist und Z8 noch Korrektur braucht. Ich werde sehr wahrscheinlich mit eine leicht überkorrigierte Z7 leben müssen.


    Session 14:


    Die Session wird eine sehr kurze sein und so weit möglich nur auf Z8 ausgerichtet. Sie basiert sehr auf Session 12, welche genau die meiste Korrektur auf Z8 gebracht hat. Der Plan:



    Das war ziemlich perfekt:




    Die Korrektur ging genau in Z8. Da es ein Tick zu wenig war, wird das Ganze - etwas abgekürzt - wiederholt.


    Session 15


    Der Plan:



    Das Ergebnis:



    Das Ergebnis ist ganz unerwartet. Auf alle Fälle, Z7 bis Z10 sind jetzt fertig und werden geschont.


    Zu aller Letzt noch die Oberfläche:



    Es sind nur noch 39mm³ Glas die weg poliert werden müssen.


    Und ein Foucault Bild:




    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    auf den ersten Blick sieht der Berg in der Mitte noch schlimm aus, aber das geübte Auge sieht, dass fast die Hälfte der Fläche, also der gesamte Randbereich, schon perfekt sind. Gratulation zu diesem Ergebnis!
    (Lowrider mit 70% Obstruktion und Du kannst den Spiegel für fertig erklären[:D])


    Also ich werde das weiter mit größtem Interesse verfolgen! Wünsche Dir weiter gutes Gelingen!


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    Vielen Dank für die guten Wünsche.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    (Lowrider mit 70% Obstruktion und Du kannst den Spiegel für fertig erklären )
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nee, nee, nee. Der Berg muss weg!


    Zurzeit ärgert mich die Kante: obwohl ich gut aufgepasst habe, hat sich dort ein ganz schmalen Rand (weniger 1mm) aus ausgetrocknetem Ceri gebildet, den ich nicht mehr weg bekommen werden kann, da sonst die Z10 kaputt geht. Man sieht das an der leicht ausgefransten Kante am rechten Rand. Eventuell werde ich ganz am Ende die Fase noch mal nachziehen. Die ist sowieso derzeit viel zu schmal (ca. 0.5mm)


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo,


    Diese Folge könnte heißen:

    Interferometrie-Folter oder der Asti schlägt zurück


    Nach einer sehr langen Pause war endlich Zeit, mich um den Spiegel zu kümmern. Und da ich gerade ein abgesägtes grünes Laserschwert geschenkt bekommen habe (danke Ingo!), war auch Zeit, den Interferometer (Edit: Bath, 90° Anordnung) einzusetzen. Obwohl ich das Gerät noch nicht richtig beherrsche und auch einige offene Fragen dazu habe, eine Sache ist klar: der Spiegel hat so viel Asti, dass ich zurück zu Sphäre gehen werden muss.


    Interessanterweise, bezogen auf die Spiegelorientierung auf dem Messstand die ich die ganze Zeit beim Foucault benutzt habe, liegen die Asti-Achsen genau senk- und waagerecht. Somit war der Asti komplett unsichtbar und ich habe leider auch nicht versucht, eine Messung bei + oder -45° zu machen.


    Zu der Messung: ich habe alle 45° zwischen 3 und 10 auswertbare Interferogramme bekommen. Habe dann pro Position ein Wellenfront-Mittelwert ermittelt (FFT-Wavefront, wie OpenFringe das nennt). Die Wellenfront-Mittelwerte habe ich dann alle so gedreht, dass sie alle auf die 12Uhr Position zeigen und dann aus alle 8 noch mal den Mittelwert gebildet. Ergebnis:


    Zwei von den besseren Interferogrammen:


    1. Randmarkierung bei 12 Uhr:



    2. Randmarkierung bei 9 Uhr:



    Insgesamt fühle ich mich nicht sicher im Umgang mit der Interferometrie. Ich habe inzwischen für den jetzigen Zustand des Spiegels ziemlich viele Interferogramme angesammelt. In Abhängigkeit, wie ich sie beim Mittelwertermittlung gruppiere und drehe, bekomme ich verschiedene (teilweise sehr) Ergebnisse. Dazu einige Fragen:


    1. Für den Beispiel oben, in welche Richtung soll ich die FFT-Wellenfront der zweiten Interferogram eigentlich drehen, 90° in Uhrzeigersinn oder 90° in Gegenuhrzeigersinn?


    2. Wenn man die Zernike-Koeffizienten hat, wie viel Asti hat der Spiegel eigentlich? Was würde man in Aberrator beim Asti und bei der Sphärischen Aberration eingeben?


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia.


    Du hast auf Seite 1 unten das Foto eines künstlichen Sterns gezeigt. Da war kein Astigmatismus zu sehen. Und jetzt soll auf einmal so viel Astigmatismus entstanden sein? Kann ich bei deiner sorgfältigen und vorbildlichen Arbeitsweise kaum glauben.


    Dazu noch fast genau senk-und waagerecht stehende Asti-Achsen? Klingt verdächtig nach Artefakten.


    Kannst du den Spiegel, so wie er jetzt ist, nochmals am Kunststern testen? Der Lichtpunkt schaut vielleicht wegen der sphär. Aberration nicht schön aus, sollte aber zumindest einen Hinweis geben.



    Viele Grüße,


    Guntram
    (gespannt)

  • Servus Horia,
    und Gunther,


    der Asti ist so dermaßen "schmal", daß er überhaupt schwer erkennbar ist. Ich behaupte jetzt mal, daß er beim Sterntest (unbelegter Spiegel) nicht zu sehen ist. Dieser Asti ist nur auf einem sehr engen Streifen. Das erinnert mich verdammt stark an den Asti in meinem 22er. Diesen habe ich aber mit kleineren Tools und Bath-Kontrolle vollkommen eliminieren können.


    Horia, du hast 0,407s (wyant) X-Asti (erster Ordnung) und Y vergessen wir gleich mal. Ich hatte 0,512. Ich behaupte das kriegst du hin ohne zurück zur Sphäre zu gehen. Mit interferrometrischer Kontrolle absolut machbar. Probier's aus. [;)]


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Horia,
    deine Interferogramme sehen sehr gut aus. Beim drehen ist es egal wie rum du sie drehts. Wichtig ist nur, dass alle Interferogramme wieder die gleiche Ausrichtung haben und "genau" übereinander liegen.
    Den Asti bekommst du mit den Interferogrammen raus. Das ist ja gerade das schöne, dass du die gesamte Spiegelfläche unter Kontrolle hast und genau siehst wo was weg muss und prüfen kannst welche Striche welche Wirkung haben.
    Hatte bei meinem 24er auch anfangs bissl Asti und "einfach" wegpoliert.
    Da du ja auch noch nicht fertig bist sollte es echt kein Problem sein.
    Gruß und viel Erfolg, Andreas

  • Hallo allerseits,


    (==&gt;)Guntram, Harry
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Kannst du den Spiegel, so wie er jetzt ist, nochmals am Kunststern testen? Der Lichtpunkt schaut vielleicht wegen der sphär. Aberration nicht schön aus, sollte aber zumindest einen Hinweis geben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> der Asti ist so dermaßen "schmal", daß er überhaupt schwer erkennbar ist. Ich behaupte jetzt mal, daß er beim Sterntest (unbelegter Spiegel) nicht zu sehen ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, das werde ich heute Abend machen, und noch einige Foucault-Bilder bei gedrehtem Spiegel. Ich bin schon gespannt, wie viel davon zu sehen sein wird.


    (==&gt;)Andreas
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim drehen ist es egal wie rum du sie drehts. Wichtig ist nur, dass alle Interferogramme wieder die gleiche Ausrichtung haben und "genau" übereinander liegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe noch mal darüber nachgedacht. Das hört sich einfacher an als es ist. Ich mindestens habe folgenden Denkfehler gemacht:
    Spiegel wurde 90° nach links gedreht (gegen den Uhrzeigersinn). Entsprechend soll das Interferogramm (eigentlich der Wellenfront) zurück gedreht, das heißt 90° nach rechts (im Urzeigersinn). Das habe ich gemacht und das ist falsch: Das Bild durch das Bath-Interferometer ist spiegelverkehrt. Somit, wenn der Spiegel nach links gedreht wurde, hat sich das Interferogramm 90° nach rechts gedreht. Um das Bild zurück zu drehen, muss das Interferogramm 90° nach links gedreht werden. Erst jetzt hat das zweite Interferogramm die gleiche Ausrichtung wie das erste.

    Für Asti und 90° Drehungen spielt das keine große Rolle, wegen der 180°-Symmetrie des Astis, ist aber bei 45° Drehungen sehr wichtig und erklärt einige bizarre Werte die ich bei den Auswertungen bekommen hatte.


    Ich bin noch nicht im Klaren, welchem Wert ich für Asti in Aberrator eingeben muss, um den Spiegelzustand zu reproduzieren. Ist das der entsprechende Seidel-Wert?


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,
    lässt mir keine Ruhe. Bei 90° Drehungen also 4x90° müsste ja wieder alles passen? Trotzdem würde ja dann das Bild Spiegelverkehrt bleiben. Dann müsste ja auch bei 8x45° alles passen, da ja auch das wieder symetrisch ist und sich ausgleichen müsste. Nur solche Drehungen mit 60 oder 72° wären nicht symmetrisch.
    Hab mal meine Bilder vom 24er nochmals durchgejagt und die 90° und 270° um 180° gedreht also "ricjhtig" rum? Sieht zimlich ähnlich aus. Ja sogar besser bin dann bei über 0,95 Strehl würde mir besser gefallen [:D]
    Bin jatzt aber schon verunsichert. Hab mir nie Gedanken gemacht ob das Bath die Bilder spiegelt oder so.
    Muss dem mal nachgehen.
    Gruß, Andreas

  • Ihr seid schon auf dem richtigen Dampfer. Wenn der Spiegel im Teststand um 90° gedreht wird, dann wird gehört das IGramm auch um 90° zurückgedreht. Das macht OpenFringe aber mit seiner "rotate zernike" oder "rotate wavefront" Option. Hab grade kein OF zur Hand sonst würd ich's genauer beschreiben.


    Was der Horia meint mit Spiegelverkehrt ist schlicht die Tatsache, daß er jetzt höllisch aufpassen muß auch genau an der richtigen Stelle zu polieren. Rechts auf dem IGramm ist eben eventuell nicht rechts auf dem Spiegel. Je nach Interferrometer und Aufbau. Ebenso aufpassen, wenn man zusätzlich ein Keppler hinter dem Strahlenteiler verwendet


    Um den Knoten mit dem "Spiegelverkehrt" im Gehirn zu lösen solltest du einfach folgendes machen: Erwärme eine kleine Stelle an deinem Spiegel mal richtig ordentlich. Ich hab so ein kleines Gelkissen genommen. Dann mach ein IGramm. Jetzt siehst du auch, wo auf deinem IGramm der Berg von dem Gelkissen zustande kommt. Und nun weist du auch, wo physikalisch auf dem Spiegel rechts, links, oben und unten ist. Da muß man einfach aufpassen.



    Grüße,


    Harry

  • Hallo Horia,

    die Interferogramme sehen super aus!
    Damit lässt sich auf alle Fälle arbeiten.


    Zurück zum Feinschliff ist nicht ansatzweise eine Option!

    Zunächst musst Du sicher den Asti messen.
    In dem ersten Igramm ist Asti drin, im zweiten eher nicht.


    Vorschlag:
    - Spiegel markieren dass er von *vorn* so aussieht wie ein Ziffernblatt. (Also die Zahlen in Spiegelschrift dranmalen[:D])
    Zunächst reicht 12:00 Uhr und 3:00 Uhr


    - Spiegel in 3:00 Uhr aufstellen heisst: die 3:00 ist oben!

    - die 3:00 Uhr Igramme vor dem Auswerten zurückdrehen, dh die Halteklammer auf dem Bild steht jetzt auf 3:00

    - Jetzt einfach die 12:00 und die 3:00 Auswertung(en) mitteln.
    Es müssen natürlich immer gleich viele sein. Oder besser - zuerst die beiden Gruppen mitteln und dann diese beiden "Averages" zusammenwerfen.

    - Jetzt erst einmal nur auf die 12:00 und 3:00 Stellung konzentrieren!
    Damit wird *sämtlicher* Asti eliminiert. Weitere Stellungen braucht es erst später für weitere Zernikes.


    - Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich der 18" trotz 25mm deutlich sichtbar im Teststand verbiegt. Dazu muss er aber exakt senkrecht im CoG stehen. Und da liegt das Problem - diese Stellung muss zunächst sauber reproduzierbar eingestellt werden.


    Ansonsten gutes Gelingen und gerne wieder Igramme reinstellen - macht Spass sowas auszuwerten[;)]


    Viele Grüße
    Kai


    ps.
    Um zu sehen wie die Orientierung ist, einfach einen Klebezettel auf den Spiegel kleben[;)]

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