Miyauchi 15x60 oder Fujinon FMT 10x70

  • Hallo,


    zur Zeit schlage ich mich mit der Entscheidung zwischen einem kleinen Miyauchi 15x60 oder 22x60 bzw. einem Fujinon 10x70/60x70 herum (man hat ja sonst keine Sorgen[:)].


    Ich habe ein 12" Galaxy Doboson, bin also einiges an Lichtsammelvermögen etc. gewöhnt. Das Dobson nimmt man allerdings nicht mal eben mit in den Urlaub und des weiteren möchte ich mir die Wartezeit beim Auskühlen des 12"ers etwas verkürzen.


    Ich habe jetzt schon einige WebSites durchforstet (u.a. auch alles was man in den hiesigen Foren unter Miyauchi finden kann), konnte aber keine geeignete Entscheidungshilfe finden.


    Hat jemand hier Erfahrungen im Umgang mit den beiden Typen sammeln können? Mich interessiert vor allem, was man neben dem Spektiv als Zusatzanschaffung braucht (Stativ etc.) und was ich erwarten kann, sprich welche deep sky objekte werde ich sehen können (ausser M13)[:p]


    Vielen Dank
    katzefish

  • Hi katzefish,


    Ich hatte die Miyauchi 15x60 und20(u.30)x77. Jetz den Fujinon 16x70.


    Klar ist das keine von die 3 wirklich nutzbar ist ohne Stativ. Auch alle 3 haben einselfokusierung was dann naturbeobachtung am tag erschwert.


    Ein plus für die Miyauchi's is das 45° einblick. Nachteile sind das kleine gesichtsfeld und ein benutzung ohne stative vollkommen ausgeschlossen.


    Ein plus für die Fuji's ist die hervorragende Optische qualität und gute randscharfe. Nachteil (astronomish gesehen) ist die gerade einblick allerdinks erleubt es ein freihand nutzung (Bei 16x ehe als "notlösung" mit viel zittern naturlich, 10x durfte gehen).


    Ich hoffe das hilft,
    -Matt

  • Hallo,


    das 15/22x60 Miyauchi und das 10x70 Fujinon sind wegen der sehr unterschiedlichen Kenndaten am Himmel nur schwer zu vergleichen.
    Das Miyauchi ist in erster Linie für den Astro-Einsatz konzipiert, die Optik ist weitgehend randscharf, bei 15-fach hat man 4 mm Austrittspupille und 50° Eigengesichtsfeld. Dieses Glas ist sinnvoll nur auf einem Stativ nutzbar. Der große Vorteil ist der 45°-Einblick, der ein längeres, entspanntes Beobachten auch höher befindlicher Objekte ermöglicht, sowie die Möglichkeit die Vergrößerung in gewissem Umfang zu ändern. Das nächst größere Miyauchi-Modell das 20/30x77 ist nur wenig größer und schwerer (2,5 Kg zu 1,8 Kg) als das 15x60 hat aber immerhin 60% mehr Lichtsammelvermögen, was insbesondere der Beobachtung von Deep-Sky-Objekten förderlich ist.
    Beide Fujinon 10x70 und 16x70-Ferngläser sind optisch besser (insbesondere weniger Farbe) als die kleinen Miyauchis, die große Austrittspupille des 10x70 von 7 mm lässt sich jedoch nur unter dunklem Himmel wirklich nutzen. Das Glas hat auch nur wenig mehr als 50° Eigengesichtsfeld (53°)während das 16x70 schon über Weitwinkel-Okualre mit deutlich über 60° Eigengesichtsfeld verfügt. Die Fujinon-Gläser sind noch freihändig nutzbar, was mit dem 16x70 nur mit erheblichem Wahrnehmungsverlust möglich ist, für längere Beobachtungen empfiehlt sich jedoch nicht zuletzt wegen des hohen Gewichts von gut 2 Kg ein Stativ. Wenn der Himmel nicht sehr dunkel ist bzw. die max. Puppillenöffnung des Beobachters 5 mm nicht oder nur wenig überschreitet ist das deutlich leichtere und „weitwinkligere“ 10x50 von Fujinon (wohl das derzeit beste 10x50-Porro-Glas) gegenüber dem 10x70 die bessere Wahl.
    Letztlich hängt es vom Standort, den Augen und den persönlichen Vorlieben des Beobachters ab, welches Glas vorzuziehen ist. Wenn man das Fernglas auch freihändig oder nichtastronomisch nutzen möchte oder einen sehr dunklen Himmel zum beobachten hat, könnten die 10x70 und 16x70 Fujinon die bessere Wahl sein. Verwendet man ein Stativ, ist das kleine Miyauchi dem 10x70 meist überlegen. Im Fernglasboard des Nachbarforums wird über die Miyauchi-Ferngläser öfter diskutiert.
    Bei guten Bedingungen (mag. 6 Himmel) und Stativnutzung lassen sich mit den genannten Binos die Mehrzahl der Messier-Objekte "entdecken".


    CS


    Roland Krebs



    PS: Ich besitze ein älteres 20x77 Miyauchi und ein 16x70 Fujinon

  • Hallo!


    Grundsätzlich sollte man überlegen, ob man mit Stativ beobachten will. Da Du bereits einen großen Dobson hast, würde ich eher zur Freihandbeobachtung tendieren. Das Fujinon 10x70 ist in dem Bereich das großtmögliche was noch geht und qualitativ unschlagbar, was Vergütung, Randschärfe und Reflexfreiheit angeht. Ich weiß nicht wie die Jungs von Fujinon das machen, aber die Vergütung ist besser als das was Leica, Zeiss, Swaro und Co. bieten. Ein Traumglas eben. Man hat auch nicht das Gefühl, zu viel Geld dafür zu bezahlen, wenn man es mit kleineren Edelferngläsern vergleicht. Bei wirklich dunklem Himmel kann man damit alle Messiers sehen und einiges mehr.


    Falls Du doch auf die Stativvariante gehst, wäre mein Favorit das Miyauchi 20x77iB mit 45° Einblick. Ich hatte das Glas einige Zeit da und war total begeistert. Für die Öffnung ist das Gewicht sehr gering und die Bildqualität sehr gut. Es gibt lediglich einige Schwächen bei Reflexen und in der Farbreinheit. Preis/Leistung stimmt aber, es gibt praktisch keine Konkurrenz. Außerdem hat man noch die Möglichkeit, Wechselokulare zu verwenden. Die Qualität der Miyauchi Okulare ist ebenfalls sehr gut.


    Als Händler kann ich Dir wärmstens ICS empfehlen, aber das weißt Du vermutlich schon. Bisher habe ich mit denen nur gute Erfahrungen gemacht.


    Wenn Du noch mehr zum Miyauchi wissen willst, mail mich einfach an.


    Viele Grüße
    Andreas

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