Erstes Bild mit der Nightscape

  • Hallo Kamera- und Bilderfreaks


    Seit es November in den Schlechtwettermodus gewechselt hat, liegt bei mir so eine neue Celestronkamera zum Testen rum! Vergangene Woche hat es dann endlich fuer einen ersten ernsthafteren Belichtungsversuch unter gutem Himmel gereicht.


    An einem 90mm ED-Refraktor und ca. 700mm Brennweite konnten wir immerhin 7x5min belichten. Hier eine Verarbeitung, die an meinem voll aufgehellten LED-Laptopschirm einigermassen ansehnlich daherkommt:




    <center></center>




    Auf einigen Bildschirmen wird es ziemlich dunkel erscheinen; weiteres Aufhellen auf eigene Verantwortung ist selbstverstaendlich erlaubt [:D]!


    Viele Gruesse
    Jan

  • Hallo Jan,


    hast recht. Wenn ich mich auf den Fußboden lege und hoch in Richtung Tisch zum Läptop schaue, dann ist das Bild ein wenig dunkel [:D]. Wäre froh, wenn ich das mal so hinbekomme.


    Gruß
    Axel

  • Hallo Jan,


    ein tolles Bild - und ich bekomme immer mehr Lust zum fotografieren.


    Sag mal - ganz leienhaft ausgedrückt:


    Wenn du das Bild aufnimmst - was hängt dann noch alles hinen dran?
    Wird das Bild am PC bearbeitet - welche Software wird da benötigt - kann man das mit einer ganz normalen digi-Spiegelreflex machen- und und und...


    Kannst du mir bitte mal aufzählen, wass du so alles unternimmst um solch ein geiles Foto hinzubekommen.


    Schöne Grüße aus Eichenau wünscht


    Fritz Schedl mit
    Dobi 12

  • hoi jan
    na wenigstens konnte einer mal in der lätzten zeit, was fotografieren.
    so schön langsam kommt doch was anschauliches dabei raus, mit diesen grossen strausenei smile... lg erwin

  • Hi Jan,


    ist doch super geworden! Auf meinem TFT kommt die Aufnahme sehr gut Rüber.


    Für F-7,7 und 5 Minuten hast du ja schon ordentlich was drauf.


    Darf man fragen welche "neue" Celestronkamera es denn ist ? [;)]


    edit: Jetzt hab ich den Titel auch gelesen, es war die Nightscape ... [:I]


    lg Benny


    (==&gt;)Fritz: Hier gibts ein schönen Lehrfilm über die Bildbearbeitung &gt;&gt;klick&lt;&lt; und hier über die Astrofotografie Allgemein &gt;&gt;klick&lt;&lt;

  • Hallo Jan,


    scheint eine interessante Alternative zu sein die Nightscape. Ich glaube ich komme gerade ins Grübeln ;)


    Ich hab deinen M42 mal in Photoshop geschmissen und ich muss sagen, da steckt jede Menge drin.
    Ohne grosse Probleme konnte ich ihn soweit hochdrehen, dass er geschlossen ist und noch etwas Ursuppe zwischen M42 / M43 und um beide Nebel drumrum erschien.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Leute,


    besten Dank für die positiven Rückmeldungen [:)] ! Der verarbeitenden Instanz passieren ja da ab und zu seltsame Sachen ...


    (==&gt;)Fritz: Fotografieren durchs Teleskop ist immer mit einigem Aufwand verbunden! Am einfachsten immerhin mit einer DSLR (es geht locker auch so ein Foto wie gezeigt!) ... bei mir sieht das z.B. so aus:


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    Am zweiten (verbeulten) Refraktor hängt jeweils eine Leitkamera oder ein Nachführokular mit beleuchtetem Fadenkreuz. Das ganze sitzt auf einer deutschen Montierung, deren Polachse natürlich bestens eingenordet sein muss.


    Die Bilderverarbeitung (man macht immer mehrere Einzelaufnahmen von einem Objekt) übernimmt dann eine Software wie z.B. der DeepSkyStacker. Im Falle der Nightscape kann das auch die Steuerungssoftware AstroFX der Kamera. Für das eine zusammengerechnete Bild braucht es dann weitere Bildbearbeitung wie Aufhellen, Farbkorrektur etc. Jeder Fotograf entwickelt da mit der Zeit seinen eigenen Workflow, denn zur Bildverarbeitung gibt es diverse gut geeignete Programme.


    Hoffe das gibt etwas Einblick! Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,


    vielen Danke für die Erklärung - aber sag mal - was hast du da für ein Teleskop, das ist ja der Wahnsinn!!


    Schöne Grüße aus Eichenau wünscht


    Fritz mit
    Dobi 12

  • Hallo Fritz,


    ja das ist ein Vixen NA140, kein Apochromat sondern eine modifizierte Petzval-Optik. Die zwei Dubletten sorgen fuer ein grosses ebenes Bildfeld, denn das System war ja urspruenglich fuer Kleinbildfotografie entwickelt worden. Von der Seite mit einem anderen Leitrohr drauf, sieht es so aus:



    <center></center>



    Schon gross die ganze Chose, aber durch die leichte Bauart trotzdem stabil sitzend auf der Montierung. Heute nutze ich den NA140 sehr gerne mit meiner SW-CCD und Schmalbandfiltern. An jenem Abend nahm ich von meinem Balkon aus den Elefantenruessel mit Halpha-Filter auf:



    <center></center>



    Hier auch ein Farbbeispiel, aufgenommen vor ca. einem Jahr und zusammengebastelt aus Halpha- und OIII-Kanaelen:



    <center></center>



    [:)] - Viele Gruesse aus Zuerich-Kloten
    Jan

  • Hallo Jan
    Der Orionnebel gefällt mir sehr gut.
    Würdest du sagen, so kurz gefragt bringst die neue Kamera mit der Software.
    Hätte natürlich auch Interesse.
    Deine weiteren Aufnahmen aus der unmittelbaren Umgebung des Flughafens sind aber auch sehr schön.
    Kompliment.
    Grüsse
    Peter

  • Hallo Jan,


    da fällt mir nichts mehr ein!!! Super geile Bilder - Wahnsinn.


    Jan, sag mal - eine Frage an den Experten / die Experten:


    Ich beobachte ja mit meinem Dobson 12" und seit einiger Zeit beobachte ich mit immer mehr Interesse die Fotos von euch Profis - ich habe eine DSLR Sony Alfa 100. Meine Frage:


    Kann ich mit der in die Astrofotografie einsteigen?
    Kannst du mi da einen Tipp bzgl. Teleskop geben?
    Ist die Software zum kaufen oder als freeware erhältlich??


    Schöne Grüße aus Eichenau wünscht


    Fritz mit
    Dobi 12

  • Hallo Fritz,


    mit dem Dobson kannst Du eher nicht so gut fotografieren, da es Dir an einer Monti mit Nachführung fehlt. Um den 12" Newton parallaktisch zu machen reicht eine EQ6 nicht und die G11 dürfte fotografisch auch schon jenseits des Limits sein.


    Deshalb empfehle ich Dir für den Einstieg erst mal eine Montierung, die Autoguidingfähig ist. Du kannst zwar auch manuell guiden, das macht aber wenig Spass, und Du wirst nicht auf die heute üblichen Belichtungszeiten kommen. Da die Monti bezahlbar und vermutlich transportabel sein soll oder muss, wird es am ehesten die HEQ5 oder die EQ6, je nach Geldbeutel oder Neigung die Synscan oder die jeweilige goto-Variante. Damit kannst Du entweder knapp 10kg (HEQ5) oder etwa 15kg (EQ6) potografisch nachführen.


    Zum guiden brauchst Du ein Leitrohr und eine Guidingcam (am einfachsten eine Webcam), ein Laptop und die entsprechenden Verbindungskabel, bei mir funktioniert das mit dem freewareprogramm guidemaster von Gazarolli, andere bevorzugen PHD guiding (auch freeware). Alternativ eine Standalloneguidinglösung, etwas teurer, dafür mobil weniger Kabelzeugs.


    Als Aufnahmeteleskop kann ein kleiner Apo mit entsprechenden Flattner eingesetzt werden, oder ein schneller Newton mit Komakorrektor. Für die HEQ5 käme ein 6"f5 oder f4 in Frage (vom Wolfi Ransburg) für die EQ6 würde ich bis 8" f4 oder f5 empfehlen. Andere packen mehr drauf, aber ich bin da lieber etwas vorsichtig...


    Die Aufnahmen kannst Du erst mal mit Deiner Sony machen, die wird mittels t2 Adapter an den Komakorrektor angeschlossen. Da es sich um keine Astrokamera handelt, wirst Du zwar schöne Sternhaufen und Galaxienbilder machen können, aber rote Gasnebel werden nur schwach abgebildet, deshalb werden viele Kameras umgebaut, sie erhalten einen anderen Filter vorm Chip, der das rote Wasserstoff-Licht besser durchlässt.


    Die Belichtungszeiten sind meist, je nach Objekt und Standort irgendwo zwischen 30sec und 600sec. Für die meisten Objekte lohnt es sich, so lange zu belichen, wie es das Setup und der Himmel zulässt. Da die DSLR Bilder meist rauschen, nimmst Du 4-16 Frames (Aufnahmen) und legst sie mittels Freeware deepsky stacker oder fitswork übereinander. Gerne machst Du vorher noch Dunkelbilder (darks) und evtl. Hellbilder (flats und oder bias) um Deine Rohbilder gut zu kalibrieren. Das Ergebnis aus diesem Prozess bearbeitest Du dann in einem Bildverarbeitungsprogramm weiter. Empfehlenswert aber teuer ist Adobe Photoshop.


    Wenn Du Dich auf die Fotografiererei einläßt, verspreche ich Dir wenig Langeweile, hin und wieder Frust, und keine Probleme, was Du mit Deinem überschüssigen Euros machen möchtest...


    Klaren Himmel wünscht

  • Hallo Gottfried,


    vielen Dank für die Info - sehr interessant. Allerdings eröffnen sich damit neue Fragen:


    Sag mal - was ist ein


    Flattner?
    Welcher Apo (Durchmesser/Brennweite) wäre denn empfehlenswert?


    Schöne Grüße aus Eichenau wünscht


    Fritz mit
    Dobi 12

  • Hi Fritz,


    jeder 2-3 linsige Refraktor hat Bildfeldwölbung. Das macht beim durchsehen meist nix aus. Beim Fotografieren merkst Du jedoch, dass die Sterne, vor allem in den Ecken nicht mehr Punktförmig, sondern seltsam verzerrt sind. Eine entsprechende Optik korrigiert das. Eigentlich muss zu einem Refraktor der Flattner (macht das Feld flach=flat) speziell gerechnet sein. Aber die China Standardware hat Einheitsflatner von verschiedenen Labeln, die meist einigermaßen funktionieren. Manche Reduzieren dabei gleich noch die Brennweite für kürzere Belichtungszeiten und größere Felder. Eine Ausnahme ist der 65/420 TS Qudruplet Apo, der hat die Ebenung schon fix und fertig eingebaut. Wenn Du sowas brauchst, zB für den "Volksapo" 80/600 von Skywatcher, Celestron, Orion USA usw, musst Du ein wenig recherchiern, ich mach mehr mit Spiegeloptiken rum.


    Klaren Himmel wünscht

  • Hallo Peter,


    danke [:)]. Ja der M42 ist sicher ein guter Anfang, aber wie gesagt sind wir noch am testen. Soweit kann ich sagen, dass die Kamera mit Originalsoftware AstroFX stabil läuft. Man kann die frames auch in der software stacken und verarbeiten, dazu bevorzuge ich jedoch den DeepSkyStacker. Obiger M42 ist unter MaximDL-Steuerung aufgenommen, mit ST8 als guider. Da lief die Nightscape nicht stabil, warum möchten wir noch versuchen zu eruieren.


    Zur Kamera bzw. zum Sensor: Mir gefällt dessen ausgeglichene spektrale Empfindlichkeit sehr gut. Wunder in der Empfindlichkeit gegenüber anderen Farbkameras darf man aber keine erwarten. Es ist halt ein Farbsensor. Die Dynamik ist jedoch viel grösser als ich das für die kleinen Pixel erwartet hätte [:)]!


    Zur Kühlung (Frage von Torsten): Man kann mit der Kamera tatsächlich nur 20 Grad gegenüber der Starttemperatur runterkühlen! Das erscheint auf den ersten Blick zu wenig, ist aber in der Praxis völlig ausreichend. Der durchschnittliche Dunkelstrom ist schon bei Zimmertemperatur gering. Bei ca. 0 Grad Kühltemperatur hat man schon ziemlich ausgeglichene Sensoreigenschaften erreicht, welche für gutes frame-sammeln nötig sind.



    Hallo Fritz,


    Gottfried hat ja bereits wunderbar erklärt (danke)! Vielleicht noch eins: Zu Deiner Sony gibt es ja einige sehr gute Objektive. Wenn Du da schon eins hast, warum nicht zuerst damit beginnen? Einmal Strichspuren-Fotografie reicht, damit übt man gleich mal das Kamerahandling in der Dunkelheit. Interessanter ist da natürlich, Kamera mit Objektiv Huckepack auf ein Teleskop oder direkt auf die parallaktische Montierung zu setzen und so weitere Erfahrungen sammeln. Fotografie am Teleskop ist dann die Krönung des Ganzen!


    Viele Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,
    hallo Gottfried,


    also ich habe drei Objektive für meine Sony - das probier ich aus!!


    Könnt ihr mir noch zwei/drei Einstelltipps für eine Strichspuraufnahme geben?


    Da reicht ja dann eine Aufnahme - oder?
    Und das ganze ohne Bildbearbeitung?


    Schöne Grüße


    Fritz mit
    Dobi 12 und
    Alfa 100 [;)]

  • Hallo Fritz,


    nimm für den Anfang eine Festbrennweite wenn vorhanden (z.B. ein 50mm und Blende voll offen). Da kannst ausprobieren/üben:


    - ISO auf 400 einstellen
    - Belichtungszeiten 3s, 5s, 10s, und länger ... was passiert
    - Scharfstellung: Ist bei unendlich das Objektiv tatsächlich am schärfsten? Fein variieren.
    - Immer mind. 2s Selbstauslösung voreinstellen wegen verwackeln
    - Blende um eine oder zwei Stufen schliessen; wird es schärfer? Ist noch was zu sehen?


    Bildbearbeitung ist nicht nötig, aber aufhellen wirst Du die Bilder dann schon wollen zum Vergleichen!


    Viel Spass dabei!
    Jan

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