Justage von Refraktoren

  • Hallo Cüneyt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bin absoluter Anfänger und genussvoller Beobachter, habe seit geraumer zeit einen 80/560 ED und der zeigt sogar einen kleinen Farbfehler, aber ob der nun gut oder optimal justiert ist kann ich nicht sagen, ich muss mich darauf verlassen und vertrauen das er gut ist.Ich habe weder die Möglichkeit noch das nötige Kleingeld es durchchecken zu lassen, und so hoffe ich natürlich das das Rohr ab Werk Perfekt eingestellt ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dazu musst du keinen teuren Test machen lassen.
    Die Mittel hast Du Selbst, es ist der Sterntest.
    Dort erkennst Du sehr genau ob Dein Teleskop irgendein Problem hat.
    Eine Dejustage zeigt sich immer auch im Sterntest, kannst Du da keine Auffälligkeiten feststellen kannst Du davon ausgehen das auch die Justage in Ordnung ist.
    Als Anfänger mag man sich vielleicht etwas schwer tun im Sterntest jetzt die winzigen Fehler zu erkennen die Experten auf dem Gebiet noch mittels Sterntest sicher beurteilen können.
    Aber auch der Anfänger sollte durchaus in der Lage sein mittels Sterntest zu erkennen ob eine Praxisrelevante Dejustage vorliegt die also eine sichtbare Verschlechterung der Abbildung bedeutet.
    Wenn Du trotzdem unsicher bist kannst Du ja mal entsprechende Aufnahmen machen (Stern in und extravokal + im Fokus) und diese zur Beurteilung hier reinstellen.
    Das ist der einfachste Weg um letzte Zweifel auszuräumen, hier wird man Dir gerne bei der Beurteilung helfen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und auch die frage, wie Dejustagestabil oder nicht solch ein Instrument ist ist halte ich für sehr interessant, ich kann auch nicht verstehen wie manch einer auf so so eine ganz natürliche Frage so heftig reagiert oder sich gar angegriffen fühlt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na ja eine Wertungsfreie Frage ist selbstverständlich völlig ok.
    Allerdings sollte bei der Frage nicht gleich Richtung der Antwort vorgegeben werden.


    Leider wird manches was über ein Teleskop gesagt wurde gleich verallgemeinert und überbewertet so das der Eindruck entsteht die ganze Baureihe ist für die Tonne.
    Oder eben alle Refraktorobjektive könnten die Justage nicht halten.


    Nein das ist ganz gewiss nicht so, in der Regel sind die meisten Objektive doch relativ justierstabiel.
    Sicher nicht immer von Haus aus völlig perfekt kollimiert aber das kann man bei sehr preiswerten Optiken auch nicht erwarten.


    Es gibt aber auch Ausnahmen so das keine pauschale Aussage getroffen werden kann.
    Und es kommt natürlich auch auf die Behandlung der Optik an, wenn diese zu deftige Stöße abbekommt wird natürlich auch das justierstabielste Objektiv darunter leiden.


    Es kommt sehr drauf an wie angespannt das Design des Objektives ist.
    Das bedeutet die Relation der Krümmungsradien der Linsen zur Öffnung.
    Das hängt zum einen an dem Öffnungsverhältnis und zum anderen an der Glaskombination und der Anzahl der Linsen.


    Der von Kurt soeben angesprochene ED hat mit der Glaskombination KF3/ FK01 selbst bei f/9 ein recht angespanntes Design so das entsprechende Probleme vorprogrammiert sind.
    Diese Glaskombination zeigt zwar ein ungewöhnlich kleines Sekundäres Spektrum aber der Preis ist eben das recht angespannte Design.


    Ich habe einen ED mit der Glaskombination S-NBM51 / S-FPL53.
    Das sekundäre Spektrum dieser Glaspaarung ist deutlich schlechter wie bei Kurt seinem ED aber dafür gestattet diese Glaskombination ein vergleichsweise entspanntes Design so das ich keinerlei Probleme mit der Zentrierung habe und auch in den nächsten 10 Jahren habe ich keine Bedenken das sich an dem Zustand irgendetwas ändert.
    Insgesamt ist bei meinem ED alles auch mechanisch sehr solide und präzise so das ich davon ausgehe das auch die Linsenzelle selbst entsprechend präzise gefertigt ist auch wenn ich das Spiel der Linsen in der Zelle noch nicht nachgemessen hab.


    Grüße Gerd

  • Hallo Karl,


    damit kein falscher Eindruck entsteht will ich noch mal ausdrücklich darauf hinweisen das ich Deine Arbeit gut finde, besonders das Du Dich auch den sehr Preiswerten Optiken mit viel Einsatz widmest.
    Und selbstverständlich ist Justage eine Wichtige Sache aber alles mit dem richtigen Augenmaß.
    Es gilt weder aus einer Mücke einen Elefanten zu machen noch umgekehrt irgendetwas herunterzuspielen was vielleicht tatsächlich ein Problem ist.


    Wie sich hier zeigt muss man mit allgemeinen Aussagen zum Justagezustand und den Maßnahmen welche Du zu Verbesserung ergreifst offensichtlich sehr vorsichtig sein weil das einige dann doch überbewerten oder in den falschen Hals bekommen.
    Es entsteht so der Eindruck ganze Baureihen wären für die Tonne und nur mit Notlösungen in einem gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen.


    Das ist bei dem EVOSTAR nicht so, was aber nicht heißen soll das es nun gar keine Baureihen gibt mit auffällig vielen Mängeln.
    Du hast oder hattest auch sowas im Programm, Teleskope die nicht für den Europäischen Markt bestimmt waren und da wirst Du wohl einige Arbeit gehabt haben, aber wenn Du die dann in einem ordentlichen Zustand versetzt gibt es da natürlich nichts dran zu kritisieren.
    Mann muss aber aufpassen das nicht der Eindruck entsteht alle Refraktoren sind so dejustiert das dies Praxisrelevant ist oder können die Justage nicht halten.


    Gerade Deine zu pauschale Aussage das es auf dem Weg vom Hersteller zu Dir zu einer Dejustage kommt finde ich nicht gut.
    Es gibt da Kandidaten da mag das so sein aber bitte nicht pauschalisieren.


    Wenn die Justage bei einer vernünftigen Baureihe nicht ganz optimal ist halte ich es für wahrscheinlicher das dies schon ab Werk so war.
    Die Optik also durchaus justierstabiel ist aber halt nur nicht ganz perfekt justiert wurde.
    Bei günstiger Massenware sind die Tolleranzen halt etwas größer und es gilt immer der Grundsatz


    nur so gut wie nötig nicht so gut wie möglich


    Nur so kann eine rentable Produktion gewährleistet werden.
    Das es in dem was nötig ist zwischen den Teleskopen gewaltige Unterschiede gibt hatte ich weiter oben versucht deutlich zu machen.
    So ist zb. ein etwas schief sitzender OAZ an einem FH 120 /1000 kein sonderlich großes Problem und kann in einem gewissen Rahmen selbstverständlich durchaus akzeptiert werden.
    Wenn man dadurch dann halt meinetwegen 2mm im Feld anstatt auf der optischen Achse beobachtet ist das an diesem FH völlig bedeutungslos, erst wenn der Versatz deutlich größer wird ist das ein Problem.
    Dann sieht man das aber auch am Stern in Form von Asti und eventuell Koma je nach Feldkorrektur des FH.


    Grüße Gerd

  • Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber ich finde, das wenn ich ein Teleskop kaufe, es auch best möglichst justiert sein sollte und erst recht, wenn es viel Geld kostet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nun ich finde Preis und Strehl sollten in vernünftiger Relation zueinander stehen.
    Aus welchem Grund der Strehl jetzt gemindert ist ist aber völlig irrelevant.
    Das darf selbstverständlich auch an einer nicht ganz perfekten Justage liegen.
    Bei einem Refraktor Objektiv wird das sogar mit Sicherheit mit ein Grund für einen nicht ganz perfekten Strehl sein.


    http://www.astrotreff.de/upload/Kurt/20100121/Lbild4.jpg


    Ein hervorragendes Objektiv mit sehr ordentlichen Strehl (0,97)
    Trotzdem ist es nicht völlig perfekt justiert.
    Es zeigt sich immer noch eine kleine Zentrierkoma die sich durchaus noch weiter mindern ließe würde man noch weiter an der Justage „feilen“ und wenn man dann einen Bart wie Rübizahl darüber bekommen hat weil es mittlerweile Jahre dauert hat man es vielleicht sogar geschafft die Zentrierkoma vollkommen unter die Nachweisgrenze zu drücken aber völlig weg ist sie dann immer noch nicht.
    Womöglich hat ja im Laufe der Jahre des Justierens so ein ganz gemeiner Kerl ein Testferfahren entwickelt was dann selbst diese extrem winzige Koma nachweisen kann und man wird noch ein paar Jahre des justierens dran hängen müssen.


    (==&gt;)Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ein dejustierter Refraktor ist ein Gewährleistungsfall.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So so da ist also das Lomo Objektiv mit Strehl 0,97 aber RMS 0,026 Zentrierkoma wegen dejustage ein Gewährleistungsfall?


    Komm doch bitte auf den Boden der Realität zurück!
    Es zählt das Ausmaß der Dejustage.
    LOMO garantiert Strehl 0,95 und somit sind die RMS 0,026 Zentrierkoma zu akzeptieren.
    Es wäre ein Schildbürgerstreich ein so hervorragendes Objektiv zu Reklamieren.


    Skywatcher garantiert eine beugungsbegrenzte Abbildung also Strehl 0,8.
    Da kann man sich bei ansonsten ordentlich geschliffenen Linsen schon eine ordentliche dejustage leisten bis der Strehl unter diese Marke rutscht.


    Wie schon gesagt was zählt ist einzig und allein der Strehl, aus welchem Grund dieser gemindert ist ist völlig irrelevant.
    Solange dieser oberhalb von 0,8 liegt ist bei Skywatcher eine dementsprechende dejustage hinzunehmen.
    Störst Du Dich daran muss Du einen höheren Garantie Strehl fordern!
    Dann sind wir aber wieder bei der Streitfrage was Du für den Preis erwarten darfst.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    warum müssen einige hier im Forum immer gleich so übers Ziel hinaus schießen. Ich denke du hast mich vollkommen missverstanden.
    Oder wie Michael schon schrieb, glaube ich nicht das das Joachims Frage war. Da ich mich nicht streiten möchte klinke ich mich hier aus.


    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: apmtelescopes</i>

    Ich kenne viele Händler die teleskope vorm Versand Testen udn einstellen aber dmait nicht als Sonderservice hausieren gehen, weil dies eben NORMAL ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine Erfahrung zeigt mir das Händler die angeblich getestet Teleskope verkaufen das nicht immer so ernst nehmen mit dem testen. Alle meine Teleskope wurden nach dem kauf nachträglich justiert und konnten sichtbar verbessert werden.

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