Maksutov 102/1400 als Einsteigerteleskop?

  • Hallo an alle,
    ich interessiere mich schon seit langem für die Sternbeobachtung und wollte mir demnächst ein Teleskop anschaffen. Nun hab ich mich schon im Internet umgesehen und auch schon einige Onlineshops durchsucht und dachte mir das Maksutov 102/1400 zuzulegen. Könnt ihr mir das Teleskop empfehlen oder sollte ich lieber ein anderes kaufen ?
    Hauptsächlich möchte ich damit Planeten und ein wenig Deepsky Objekte betrachten.


    Danke im vorraus [:D]

  • Hallo Thomas,


    Willkommen im Astrotreff!


    Ich bin Besitzer eines TS 102/1400 motorisiert auf EQ3. In der Tat ein gutes Einsteigergerät, wie ich finde. Aaaaber:
    In Sachen DeepSky finde ich 4 Zoll schlichtweg reizlos, es ist zu lichtschwach. Wenn ich von dem 'wunderschönen Kugelsternhaufen M13' lese, dem grössten des Nordhimmels und dann den verwaschenen grauen Fleck in meinem Mak unter spanischem, klaren Südhimmel betrachte, dann will ich doch wenigstens meinen 8 Zoll Newton wiederhaben! Weiterhin habe ich unter selben Himmel erstmals den Hantelnebel gefunden. Das war nur ein kontrastloser Fleck im Okular. Das macht wenig Freude. Man kann zwar sagen man hat das Objekt gesehen, mehr aber wirklich nicht.


    Mit Not kann man M57 als Ring erkennen. M31 ist einigermassen zu sehen. Wegen des geringen Gesichtsfeldes (wegen der langen Brennweite) passen die Plejaden nicht ganz in mein 30mm Okular, da muß man auf ein 40mm zurückgreifen.


    Das Teil ist nach meiner Bewertung hingegen (Achtung: bin noch Anfänger!):
    - sehr gut für Mond
    - gut für Planeten (vor allem Saturn, Jupiter und Mars, Venus bietet wenig Details wie ich finde)
    - sehr gut für Naturbeobachtung (nicht zu verachten!)
    - nicht zuletzt einfach sehr transportabel und reisetauglich.


    Das muß jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm das reicht.


    Soweit mein Resümé.

  • Hi Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JoergB</i>
    <br />Das Teil ist nach meiner Bewertung hingegen (Achtung: bin noch Anfänger!):
    - sehr gut für Mond
    - gut für Planeten (vor allem Saturn, Jupiter und Mars, Venus bietet wenig Details wie ich finde)
    - sehr gut für Naturbeobachtung (nicht zu verachten!)
    - nicht zuletzt einfach sehr transportabel und reisetauglich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sind genau die Vorzüge eines Mak's [:)]. Ich persönlich würde Dir zum Einstieg zu einem 8" Dobson raten, da es einfach ein gutes Allround-Gerät ist. Damit kann man schon einiges an DeepSky erreichen, aber auch schon etliche Details an Planeten sehen. Und falls es doch nicht das richtige Hobby ist, kann man so einen Dob immer noch gut verkaufen [;)].


    Ciao,
    Martin

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich hab mir mal den vorgeschlagenen Dobson angesehen aber ich finde das der nur echt schwer zu transportieren ist. Kennt jemand vielleicht einen Allrounder mit dem man Deepsky und Planeten gut betrachten kann. Ich dachte da vielleicht an einem oftmals empfohlenen 114/900 Newton als Anfangsteleskop. [?]


    Gruss Thomas

  • Hi Thomas,


    für DeepSky gibts nur eines: Öffnung. Ein 114er hat zwar einen Zentimeter mehr Öffnung als der 102er Mak und auch nicht ganz so viel Öffnung, aber richtig viel an Deepsky wirst Du damit nicht sehen. Natürlich kommt es auch ein wenig auf das an, was Du erwartest. Hast Du schonmal durch ein Teleskop geschaut? Vielleicht gibt es ja bei Dir in der Nähe die Möglichkeit Dir diese Teleskope mal direkt anzuschaun. So untransportabel ist so ein 8" Dobson nämlich auch wieder nicht. Insgesamt ist es weniger Aufwand als ein 114/900er auf einer stabilen Montierung, die erst noch eingenordet (wenn auch nur grob) werden muß... Was Du bei so einem Newton für die Montierung ausgeben mußt, sparst Du beim Dobson und kannst in Öffnung investieren.


    Ciao,
    Martin

  • Hi allerseits,
    ich habe einen Skywatcher 102'er MAK und sehe damit durchaus die Hantel. M13, M15 oder M3 kommen ... wenn auch nicht wie im 8"er ... aber immerhin. Auch mit einem 40'er Oku wirst Du kaum mehr Gesichtsfeld bekommen, falls es sich um das Synta-Gerät handelt. Meins kann 1° TFOV, nicht mehr. M31 hat 4-5°, kann man also eher damit vergessen [^]. Für Anfängergerät spricht: Man kann die chinesische Cola-Dose später als Reiseteleskop selbst auf einem Fotostativ weiter nutzen. Für Anfänger schwierig, weil eben so wenig Gesichtsfeld. Als Anfänger mit Transportproblemen würde ich allerdings ein 80mm Short Tube f/5 oder besser 100mm f/5 bevorzugen. Mit deren großem Gesichtfeld (Synta 102/500, 2" Zenitspiegel und 35mm Panoptic ca. 5,5° TFOV [8D] - 40mm TS Super-Irgendwas immerhin noch satte 3°!) findet man schon eher mal was. Bei 100x dürften die allerdings bereits ziemlich flau sein, dh. man erkennt die Planeten ... mit Details dürfte es aber nicht so wild sein [V]. Meins zeigt schon heftige Farben ... *flatrattelikescolortv[:D]*. Ich hab' beide, den MAK und den Short Tube alternativ auf einer Nexstar Goto Platform. _Richtig_ Deep Sky, da stimme ich natürlich zu, kann man allerdings erst mit 8". Erst damit wird M13 vernünftig aufgelöst. Und am Planeten ist das Galaxy hier auch fein, wenn genügend temperaturangepaßt [8D]. Vorausgesetzt, ich könnte das transportieren, würde ich letzteren Dobson _immer_ als Anfängergerät vorziehen!
    Flatratte

  • Hi Flatratte,


    hier möchte ich zu einem Punkt widersprechen, bzw. meine Sicht dazu schildern. Ich hatte meinen Mak auch erst auf einem Fotostativ. Das ist ok für Naturbeobachtung. Sobald ich aber höhere Vergrösserungen habe ist das Auffinden und Zentrieren des Objektes eine Qual. Nachführung kannst Du schließlich absolut streichen! Das war für mich das astro-Knockout des Fotostativs.


    Zu M31 muß ich noch sagen, dass das, was der Mak zeigt, bestens in das Gesichtsfeld passt. Das einzige Objekt das wirklich nicht vollständig mit 30mm Oku zu sehen war, ist M45, die Plejaden. Möglicherweise haben wir unterschiedliche Geräte.

  • JoergB
    theoretisch müsste der 102er mak von skywatcher sogar ein größeres gesichtsfeld haben, als der von ts, weil der skywatcher hat eine brennweite von 1300mm und der von ts 1400mm [;)].
    flatratte
    wegen deinem 102/500er von skywatcher, wieviele deepsky objekte kann man mit ihm "gut" (also nicht das man sie gerade sieht, man sollte sie schon gut erkennen) sehen? (ca.)

  • hallo Daniel02


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">theoretisch müsste der 102er mak von skywatcher sogar ein größeres gesichtsfeld haben, als der von ts, weil der skywatcher hat eine brennweite von 1300mm und der von ts 1400mm<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wieso?


    Ciao,
    Stefan

  • Scorpio,
    JoergB schrieb möglicherweiße haben wir andere GERÄTE. Es war keine rede vom Okular. Ich weiß ganz genau, dass das Gesichtsfeld auch vom Okular abhängig ist. Aber es ging nur um das Gerät also den Mak und darum hab ich die Nachricht geschrieben [;)].

  • Hi,
    ich habe den Skywatcher von TS - die Spektiv-Ausstattung. Auf der Packung steht drauf 1300mm ... Über 1° ... könnten auch 0,9 oder 1.2 sein ... gibt's Vignettierung, mehr Gesichtsfeld also nur mit einer Shapley, die hinten tief in den Anschluß steckbar wäre. Für CCD oder Webcam gibt's sowas ... ob allerdings dafür passend, weiß ich nicht. Das Teil liefert übrigens ein crisp-Bild! Auf'nem vernünftigen Stativ kann man durchaus nachführen. Bequemer geht's natürlich auf'ner Monti ...
    Den 102/500 FH habe ich noch nicht ausgiebig probieren können, bin auch gespannt, was der zeigt. Evt. kann man da ja auch mit Filtern nachhelfen, da er 2" kann. Also sorry ... in ein paar Wochen kann ich sicherlich mehr dazu schreiben. - Meine Erwartungen sind nicht besonders hoch. Kleinflächige Deep Sky Objekte werden wahrscheinlich sternähnlich. Für _richtig_ Deep Sky ... eben 8" oder größer. Aber mit 3° in einem preisgünstigen 1 1/4" Okular findet man eben leichter die deutlich flächigen und mit 2" wird's zum Monstersucher!
    Ich habe 'gewisse' Erfahrungen damit nix zu finden ... mein erstes war ein 114'er mit so'ner Barlow im Auszug, das stellte ich bald in die Ecke ... und dann zur Wertstoff-Sammlung [;)]. Das zweite ein 60/4?? Eschenbach, nettes Scöpchen, aber auch ohne Gesichtsfeld. Mit dem habe ich ebenfalls nix gefunden. Logisch war dann bei den größeren der Astro-Computer. Nix finde ich ekliger, als so im Himmel rumstochern [:(!]Solche Scope, wie eben beschrieben, halte ich eher für Aussteiger- denn für Einsteiger-Fernrohre, weil die meistens im Keller landen und's die enttäuschten Benutzer aufgeben.
    Flatratte

  • Hi Thomas,


    den kann ich nur empfehlen, hab selbst einen!
    Ich glaube, das ist das Teleskop, was man einem Einsteiger wirklich ohne Einschränkungen empfehlen kann, falls du nicht damit Langzeit-Fotografie betreiben willst.


    Gruß
    Peter

  • Hallo Thomas,


    seit ca. 8 Monaten habe ich einen 8" Galaxy Dobson mit BK7-Spiegel von ICS in Augsburg, der mit dem GSO-Teil praktisch baugleich ist (nur die Farbe gefällt mir besser[;)]).
    Die Qualität der Optik ist bei diesen Geräten ziemlich gut, das Preis/Leistung Verhältnis super.
    Der Hauptvorteil von so einem Teil: Man sieht schon sehr viel, und zwar bei allen Arten von Objekten. Sowohl Auflösung als auch Licht-Sammelvermögen sind viel besser als bei kleinen Geräten.


    Laß dir mal was vorschwärmen:
    Jupiter mit Wirbeln in den Wolkenbändern, Saturn mit innerem schwachem Ring und bis zu 5 Monden (Cassini-Teilung sowieso), bei dunklem Himmel schon viele Details in planetarischen Nebeln und helleren Galaxien, die meisten Kugelsternhaufen aufgelöst, ....


    Tipp für Okulare: Nicht die Standard-Teile nehmen, sondern ein 2" TS SW 32mm und je ein 20mm, 9mm und 6mm SWA (neue Version mit blauem Ring). Dazu ein UHC-Filter. Das ist dann schon eine sehr gute Ausstattung.


    Ein deutlicher Nachteil ist leider das Gewicht von ca. 20 kg. Das Gerät ist auch so groß, daß man es ohne PKW praktisch nicht mehr transportieren kann. Mitnahme auf Flugreisen kann man ganz vergessen.


    Von wo aus möchtest du beobachten? Wie dunkel ist es bei dir zu Hause?


    Nun noch eine ernste Warnung: eine Teleskopöffnung von 8" kann bereits süchtig machen. Es könnte passieren, daß du dich mit Öffnungsfieber infizierst[:p][:o)]!


    Gruß,
    Martin



    Nachtrag zum Thema Okulare:


    Meine Empfehlung oben ist ziemlich für Deep Sky "optimiert" und für Planeten nicht ideal. Für den Einstieg fährst du wohl besser mit 32er und 9er Plössl plus gute 2x Barlow-Linse. Speziell für Planeten wären bei diesem Teleskop um 4mm Brennweite optimal, aber beim preiswerten 4mm Plössl mußt du am Okular "kleben" zum Durchsehen, und wirklich gute 4-5mm Okulare sind sehr teuer. Vielleicht kann dir jemand anders noch einen besseren Tipp dazu geben.

  • Hallo,
    vieln Dank für die tollen Tips. Ich denke ich werde mir einen Dobson zulegen, nur leider muss ich dafür noch ein wenig sparen[V].


    (==&gt;)MartinB: Ich wohne in der Nähe einer Parkanlage, also ist es bei uns im Garten recht dunkel. Die Größe des Gartens bietet eine breite Fläche an sichtbarem Himmel und ich denke das ich so erstmal genug zu gucken hab( Notfalls kann ich auch noch aufs Dach[;)]). Leider hab ich noch keinen Führerschein, aber ich hab die Möglichkeit mit dem Auto gebracht zu werden.
    Die Schilderungen über die sichtbaren Objekte durch das Teleskop machen mir die Warterei noch schwerer![;)]


    Gruß Thomas[:D]

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!