Coma berechnen?

  • Hallo,
    Coma abziehen beim polieren ist ja gerade ein gaaanz großes Thema. Mich interessiert aber hier mal etwas anderes und zwar wie groß die Comawerte dann am Himmel sind. D.h. wie berechne ich den Comafreien Bereich eines Spiegels und wie groß ist die Coma im "Feld" also bei z.B. 5-20mm Radius.
    Ich bin deshalb daran interessiert, da ich mir die Zeichnungen von Herrn Al Nagler angesehen habe, für den Paracorr Typ I und Typ II Da sind unterschiedliche Werte angegeben und ich möchte wissen was nun stimmt.
    Nach diesen Tabellen müsste ja schon ein f5 Spiegel etwas außerhalb der Mitte eine Katastophe sein.
    Na ja vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, vielen Dank schon mal.
    CS, Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: andi1234</i>
    D.h. wie berechne ich den Comafreien Bereich eines Spiegels und wie groß ist die Coma im "Feld" also bei z.B. 5-20mm Radius.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Komafrei ist die Abbildung nur exakt auf der optischen Achse. Im Bildfeld nimmt die Koma linear mit dem Abstand von der optischen Achse zu. Zur Berechnung siehe
    http://www.telescope-optics.ne…_off_axis_aberrations.htm


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    danke für die schnelle Antwort. Du hast natürlich recht, das es nur auf der Achse kein Coma gibt. Solange es aber im Beugungsscheibchen bleibt fällt es ja aber nicht auf also "Comafrei", zumindest für mich.
    Danke für den Link, muss ich mir zu Gemüte führen ob ich da durchblicke und verstehe.
    CS, Andreas

  • Hallo Michael,
    ich hab mir jetzt die Formeln angeschaut und versucht durchzusteigen. Die betonung liegt auf versucht. Englisch ist leider nicht so meins und die Formeln sind mir ein paar zuviel. Gibt es das evtl. auch eine etwas vereinfachte Ausführung? Mir schwebt da so etwas vor wie: Die Daten in eine Formel einsetzen: Durchmesser Spiegel, Abstand von der Achse und Brennweite(Öffnungsverhältnis) oder geht das gar nicht so einfach? Braucht man noch mehr Daten?
    Das kann ich ja dann mit der Airy Disk vergleichen.
    Viele Grüße, Andreas

  • Hi Andi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir schwebt da so etwas vor wie: Die Daten in eine Formel einsetzen: Durchmesser Spiegel, Abstand von der Achse und Brennweite(Öffnungsverhältnis) oder geht das gar nicht so einfach?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja geht.
    Dann hast Du die Coma in RMS Wavefront.
    Und dann?


    Dann weisst man, dass ein Newton eigentlich gar nicht funktioniert, die Abbildung ist völlig Gaga, ausser man macht das ganze f/10.
    (Das war die Kurzfassung des Artikels, so circa[8D])


    Was fehlt, ist ein Masstab, ab wann man Coma nicht mehr sieht.
    Antwort: Immer! Ausser direkt auf der Achse.


    Da Coma linear wächst, sollte man bei <b>jeder </b>Vergrößerung <b>dasselbe </b>Anwachsen der Coma im Feld beobachten.
    Also immer das gleiche Bild - Mitte perfekt, Rand comatisch, dazwischen so lala.


    Praktisch sehe ich bei f/3 mit 17mm Ethos und 150x "sehr schöne" Coma-Dreiecke.
    Bei 330x verliert sich der Effekt und ab 670x sind alle Sterne mehr oder weniger gleich. Und zwar gleich groß, so eine Art Mini-Knödel. Das liegt am Seeing. Darunter verschwindet das meiste an Abbildungsfehlern. Der Paracorr bringt auch nichts mehr, woher soll der auch wissen, was das mal gewesen ist, einen Stern würde ja keiner vermuten[:D]
    Im Weltraum sieht das anders aus, klar.


    Um es kurz zu machen:
    Guten Spiegel einbauen (hast Du), alles gut justieren (bekommst Du hin), bei Bedarf Paracorr für niedrige Vergrößerungen kaufen. Danach einfach nur geniesen[:p]


    cs Kai

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: andi1234</i>
    Mir schwebt da so etwas vor wie: Die Daten in eine Formel einsetzen: Durchmesser Spiegel, Abstand von der Achse und Brennweite(Öffnungsverhältnis) oder geht das gar nicht so einfach?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Doch, das geht, aber dann müssen wir andere Formeln nehmen. Was du wissen willst ist nicht der Wellenfront-Fehler, sondern der Durchmesser der gestörten Sternabbildung aufgrund von Koma und Astigmatismus.
    Die gesuchten Formeln stehen in
    Warren J Smith: Modern Optical Engineering, Second Edition, Seite 438
    oder in
    Daniel J Schroeder: Astronomical Optics, Second Edition, Seite 113


    Koma:
    beta = u / (16 * N^2)


    Astigmatismus (bei optimaler Fokussierung):
    beta = u^2 / (2 * N)


    mit
    beta = Winkelausdehnung der gestörten Sternabbildung, im Bogenmaß
    u = off-axis Distanz als Winkel im Bogenmaß
    (d.h. 1° entspricht 0.0175)
    N = Öffnungsverhältnis = Brennweite / Durchmesser


    Gruß
    Michael

  • Hallo Andreas,


    wenn man gar nicht rechnen will, kannst du Winspot benutzen.
    Ich hab mal für meinen 20" für zwei verschiedene Bildgrößen Winspot rechnen lassen.
    Im ersten Beispiel für einen Bildkreis von 12' :



    hier das Ergebnis (Trace!):




    und das gleiche nochmal für 24' :




    Grüße


    Matthias

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