knickrefraktor 90 grad mittig

  • hallo!


    ich beschäftige mich gerade mit folgender konstruktion, die ich auch schon mal gesehen habe. achromat 6" f15, einmal -rechtwinklig- in der mitte geknickt mit einem guten newton-fangspiegel mit normalem fangspiegelhalter an der knickstelle. dazu passend ein winkelsucher.
    die ganze sache hätte einen definierten schwerpunkt. hier ist die frage, wo... man könnte die trapezschiene im schwerpunkt an einem verbindungsteil zwischen den beiden schenkeln anbringen.


    über die optik des ganzen brauchen wir uns nicht zu unterhalten.... wäre halt auch für den laien relativ einfach und günstig herzustellen und hätte nur eine optische umlenkung.
    ich würde mir selbst doch eher einen intes mn68 holen, aber wer lust hat, möchte dies gedanklich durchspielen...


    ich bitte um kommentare ;)

  • Hallo du namenloser,


    verstehe ich dich richtig, dass du einen 6"/f:15-Refraktor mittig um 90° geknickt bauen willst?
    Wenn ich dich hier richtig verstanden habe, dann gruselts mich aus mehreren Gründen:
    Die Ansprüche an die Qualität der Spiegelfläche wächst ins Unermessliche, wenn die Optik noch brauchbare Bilder liefern soll, die noch Spaß machen.
    Fangspiegel oder Zenitspiegel sind in ihrer Qualität noch recht anspruchslos, da sie nahe am Fokus und den Okularen sitzen. Optische Fehler einer planen Optik verstärken sich um so mehr, je weiter sie vom Fokus entfernt und näher an die bildliefernde Optik gerückt werden. Da verwenden Erbauer von Fagott- uder Schaer-Refraktoren mindestens verspiegelte Probegläser.
    Zudem bemüht man sich, den Winkel, in dem diese Flächen spiegeln sollen, möglichst nahe an 180° zu belassen, so dass z. B. an einem Fagott-Refraktor der Okularauszug möglichst knapp neben dem Obfektiv zu liegenkommt. Je flacher diese Spiegelflächen zurückreflektieren sollen, desto mehr verstärken sich abermals die optischen Fehler.


    Ein Fangspiegel am Newton, der eine leichte Durchbiegung aufweist, nervt bereits. Jetzt stelle dir vor, wie sehr das nervt, je näher er an die Hauptoptik rückt oder wenn du den Anstellwinkel noch flacher machst.


    Bauen lässt sich dein Projekt zwar, doch ob diese Mühe dann noch durch Beobachtungsvergnügen belohnt wird, halte ich für ausgeschlossen.


    Ich besaß selbst zwei Fagott-Refraktoren in den Dimensionen, die du anstrebst (einen Fraunhofer und einen Halbapo), aber der Erbauer des HA´s beschrieb mir die Probleme mit seinem ursprünglichen Planspiegel, den er angemessen ersetzen konnte. Sobald ich mich statioär niederlassen konnte, habe ich den Halbapo wieder in ungeknickte Pracht zurückversetzt. Ich benutz nicht einmal Zenitprismen oder -spiegel an ihm, nur Objektiv und Okular (sonst nix).


    Also: Knicken geht durchaus, aber mit extrem guten Spiegelflächen und möglichst parallelen Anstellwinkeln zwischen Optik und Spiegelflächen.
    Du willst doch sicher keinen Rekordversuch in extremer Bauweise aufstellen, sondern am Ende ein schönes Planeteninstrument benutzen können.
    Bin kein unbedingter Optikexperte, daher konnte ich dir dafür hoffentlich anschaulich die Probleme aufzählen, von denen mir Erbauer von geknickten Refraktoren erzählten.


    Grüße,


    Hubertus

  • Hallo ich glaube jetzt ich verstehe was du willst. Du meinst mit einem rechtwinklig angebrachten Planspiegel den Strahlengang um 180 Grad knicken und dann mit einer Winkeloptik zum Okular ablenklenken. Wenn du statt `180 Grad 160 Grad nimmst dann hast du das was man einen Fagottrefraktor nennt.
    Ich hab einen und braeuchte dafuer einen besseren Planspiegel, weil die Abbildung unter dem Planspiegel leidet.
    Gruesse marty

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