14,5" f/3,8 Leichtbaudobson aus Alu/CFK

  • Hallo Forum,


    endlich habe ich es mal geschafft die Dokumentation vom Bau eines 14,5" f/3,8 Alu/CFK Dobsonteleskops online zu stellen.



    Zunächst einmal ein großes Dankeschön an Daniel Restemeier, der das theoretisch annähernd, praktisch aber perfekte Herzstück des Teleskops hergestellt hat, ein 20,5mm starken 14,5" f/3,8 Hauptspiegel.


    Das Instrument ist seit Februar diesen Jahres im Einsatz, sodass ich auch einige Erfahrungen und Kommentare zu möglichen Verbesserungen der Teleskopstruktur schreiben konnte. Insgesamt hat mir das Instrument aber bereits sehr viel Spaß bereitet und ist mehr als nur der geplante Reisedob für Übersee geworden. Daher zwar etwas OT im ATM Board, aber unten stehend ein Beispiel was visuell neben Sterntest und Ronchistreifen geht [;)]



    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Uwe,
    sehr schön, das edle Teil nun auch mal zum Nachlesen dokumentiert zu sehen!


    Du schreibst ja auch zu den Nachteilen des 6-Stangen-Designs. Würdest Du das wieder mit 6 machen oder doch mit 8 (dünneren)?


    Dem von der Optischen Achse verschobenen Schwerpunkt kann man ja normalerweise recht einfach durch Versetzen der Höhenräder begegnen. Aber das ist bei den hohlen Sicheln wahrscheinlich nicht mehr nachträglich möglich, oder?


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hi Uwe,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...aber unten stehend ein Beispiel was visuell neben Sterntest und Ronchistreifen geht <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmmm, ich werd jetzt nicht schlau drauss, ist "Messier 51" jetzt der Codename für das intra- oder extrafokale Testprogramm?[:D]


    Ich hatte ja die Ehre das Teil live und in Farbe zu sehen und finde: Perfekt wie der Große, nur äußerlich kleiner[:)]


    Und zum Spiegel muss ich auch was sagen, da hast Du nämlich Glück, dass Daniel *nicht* auf meinen Lass-gut-sein-Rat gehört hat nachdem ich eins seiner Interferogramme gesehen habe. Das war glaub ich in den hohen 80-zigern. Das ist dann ziemlich kritisch bei dem Öffnungsverhältnis nochmal dranrumzuschaben. Aber er hat es geschafft, super!


    Viel Spaß mit dem Super Teil wünscht
    Kai

  • Hallo Uwe,


    ein schönes Gerät hast Du Dir da geschaffen für Flugreisen! Wenn ich überlege: Mein 8"er (unter massivster Mithilfe von JörgP[8D]) hat schon ca. 6kg und das seh ich schon als leicht an, allerdings mit GSO-Spiegel und Du hast das knapp doppelte bei über 3fachem Lichtsammelvermögen, dann einfach nur chapeau!


    Hoffe, man sieht sich mal wieder!


    Gruß und CS!


    Volker

  • Nabend Reiner und Kai,


    (==&gt;)Reiner
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Würdest Du das wieder mit 6 machen oder doch mit 8 (dünneren)?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Definitiv 8 Stangen. Die Anfälligkeit des 6-Stangen Designs hatte ich massiv unterschätzt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dem von der Optischen Achse verschobenen Schwerpunkt kann man ja normalerweise recht einfach durch Versetzen der Höhenräder begegnen. Aber das ist bei den hohlen Sicheln wahrscheinlich nicht mehr nachträglich möglich, oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Richtig, in den Höhenrädern sind Muffen eingelassen, die ein Verschieben unmöglich machen. Doch es stehen noch andere Dinge gegen ein einfaches Verschieben. Das Stangendesign ist so gewählt, dass ich keine Vignettierung durch die Stangen habe, d.h. die Stangen sind nicht gleichmäßig verteilt. Verschiebe ich den Spiegel (oder wie man es sieht die Höhenräder mit den Befestigungen) ändere ich die ganze Gitterstruktur, sodass die Stangen nicht mehr optimal zum Strahlengang liegen würden.


    (==&gt;)Kai
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hmmm, ich werd jetzt nicht schlau drauss, ist "Messier 51" jetzt der Codename für das intra- oder extrafokale Testprogramm?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Äh, rrrrichtig. Etwas verfeinert und empfindlicher. Mehr sog i net [:o)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und zum Spiegel muss ich auch was sagen, da hast Du nämlich Glück, dass Daniel *nicht* auf meinen Lass-gut-sein-Rat gehört hat nachdem ich eins seiner Interferogramme gesehen habe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Aha, du trägst also Mitschuld. Ein <s>Bierchen</s> hoch konzentrierter Heidelbeersaft ist dir beim Maiglockner sicher.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Volker,


    unsportlich dazwischen gefunkt [:D]


    Gut, dass Instrument ist jetzt bewusst nicht auf extremen Leichtbau getrimmt. Neben der Überdimensionierung hatte ich einige Techniken und Möglichkeiten mit dem Umgang mit CFK probiert. Ich hatte mir zwar als Ziel die 10kg Marke gesetzt, war aber nicht primär.


    6kg ist natürlich grob 4kg leichter als 10kg, genau dass macht es interessant für Flugreisen. Ich durfte bereits feststellen (bezahlen), dass selbst 10kg zu viel sein können.


    Viele Grüße, uwe

  • Hi Uwe,


    tadellose Symbiose aus Alu und Carbon. Wunderschön. Und dann auch noch dieses Gewicht? Tss, tss. Mein 14er wiegt 21 Kilo.


    Hast du noch ein Bildchen vom zerlegten, zusammengepackten Zustand?


    Grüße,


    Harry

  • Hi Uwe,


    toller Bereicht. Ich durfte das Teil ja schon live erleben als ich mit Kai beim letzten DSM war. Gut finde ich, dass du auch die Dinge erwähnst, die dir nicht so ganz gefallen bzw. du anders machen würdest. Da kann man nur draus lernen.



    Weiterhin viel Spaß damit!


    Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hallo Uwe,


    <b>gratuliere, perfekt gemacht!</b>


    Ich hatte ja schon beim DSM das Vergnügen deinen superleichten Dobby zu sehen.
    Sehr, sehr anregend... deshalb ist einiges davon bei meinem 16er eingeflossen.
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=125249
    In erster Linie die Flexrockerbox, die ich allerdings demnächst wieder auf "normal" umbauen möchte.
    Sie ist nicht so stabil, wie ich dachte!
    Das sind Erfahrungen, die man halt einfach machen muss.


    Was mir bei dir besonders gefällt, ist die Verwendung von Carbon.
    Sieht gut aus und ist dabei sehr leicht und stabil.
    Ich sollte mich vielleicht auch mal an diese Bauweise rantrauen.
    Die klebrige Arbeit hat mich bisher davon abgehalten.
    Wirst du denn auch eine EQ-Plattform dazu bauen?
    Ich wünsche dir jedenfalls viel Spass mit deinem Leichtgewicht.
    CS
    Timm

  • Hallo Uwe,
    ein schickes Teleskop hast Du da gezaubert, gefällt mir sehr gut.
    Bei dem niedrigen Gewicht musst Du immer darauf achten, dass Du eng anliegende Kleidung trägst! Denn bei einem weiten Ärmel, hängt dann bei einer unachtsammen Bewegung, schnell mal das Teleskop am Handgelenk.[:D]
    Beim Problem des 6 Stangen Konzeptes, wäre es vermutlich besser, wenn es unbedingt nur 6 Stangen sein sollen, die vorderen Stangen an die hochstehenden Ohren der Höhenräder zu machen und die jetzt vorne liegenden Zusammenführung nach hinten in die Mitte zu verlegen.
    Die untere Querstrebe erscheint mir da stabiler zu sein.
    Allerdings wird das Vignetierungsproblem damit wieder größer.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Uwe,


    Schönes Teil - danke für den Bericht.


    Ich habe noch eine Frage zum Monoring: Wie geht das mit dem Laminieren? In welcher Reihenfolge (innen, aussen, oben, unten, alles gleichzeitig)? Wie bekommst du schöne Kanten? Hast du vakuumiert? Insbesondere der Innenring ist mir ein Rätsel.


    Gruss Benny

  • Hallo Leute,


    danke für eure Rückmeldungen.


    (==&gt;)Harry
    Hab leider keine Bilder davon, hatte aber auch schon nach gesucht. Die Einzelteile sind allerdings nicht so konstruiert, dass sie ineinander passen.
    Ursprünglich hatte ich vor, dass der Monoring in den Basisring passt. Dagegen sprachen leider die maximal zur Verfügung stehenden Kofferbreiten.
    Jetzt wird das Teleskop im Sandwich transportiert, d.h. von unten nach oben: Basisring, HS-Zelle, Monoring - zusammengezurrt mit Kabelbindern. Höhenräder kommen in die Beine der Unterhose, für die Stangen habe ich ein KG-Rohr.


    (==&gt;)Marcel
    DSM Variante ist nicht mehr die aktuelle, ich hatte danach noch stärkere Stangen (kaum Verbesserung, aber stabiler bei Transport) verbaut.
    Wichtig waren mir gerade die Verbesserungen am Instrument. Wie du geschrieben hast, so lernen andere aus den eigenen Fehlern und verbauen nicht den gleichen Schmarrn.


    (==&gt;)Timm
    Ja, man lernt am besten aus seinen eigenen Fehlern. Bei so "kleinen" Teleskopen sind die Fehler aber weder finanziell, noch vom Bauaufwand dramatisch, daher etwas der Prototyp. Wenn sowas bei 30" in die Hose geht wird es gleich teuer.
    Eine EQ Plattform gibt es nicht dafür. Damit verspielt man wieder etwas den großen Vorteil der extremen Portabilität (ich lasse das Teleskop immer zusammengebaut und transportiere es im gesamten).


    (==&gt;)Jörg
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim Problem des 6 Stangen Konzeptes, wäre es vermutlich besser, wenn es unbedingt nur 6 Stangen sein sollen, die vorderen Stangen an die hochstehenden Ohren der Höhenräder zu machen und die jetzt vorne liegenden Zusammenführung nach hinten in die Mitte zu verlegen. Die untere Querstrebe erscheint mir da stabiler zu sein<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nach meinem Verständnis sollte es keine Vorteile bringen. Ich bringe in das System Torsionskräfte ein, verdrehe also den Monoring oben und ziehe damit eine Ecke der Basis nach oben. Praktisch funktioniert das aber tatsächlich besser, dass habe ich am 14" von Frank R. (Uli Vedder Konzept) gesehen. Zwar ist dort auch die Torsion und der damit verbundene backlash zu spüren, aber weniger wie bei mir. An der Stabilität der Querstrebe dürfte es nicht liegen, die ist massiv (22mm CFK, sehr kurz) und zusätzlich durch die Querstreben gestützt. Versuche mit zwei verbundenen Diagonalstreben (steifste Variante die ich kenne) haben nur marginale Verbesserungen gebracht.


    Lösung wäre hier wohl die Zelle in sich steifer zu machen, also gerade die Verbindungspunkte (hinten) als festes Lager (z.B. mit zwei Knotenblechen oben UND unten) zu bauen. Ist mir aber momentan zu aufwendig, ich bleibe aber dran.


    (==&gt;)Benny
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie geht das mit dem Laminieren? In welcher Reihenfolge (innen, aussen, oben, unten, alles gleichzeitig)?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Erst die Innen- und Außenkanten. Dafür gibt es Gewebeband. Das nass auf die Seiten laminieren. Überstehende Bereiche mit Dremel sauber abschneiden. Danach in je einem Arbeitsschritt die Decklagen drauf.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie bekommst du schöne Kanten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ganz grobe schneide ich erst mit einer Eisenschere ab. Dann kommt der Dremel mit Diamanttrennscheibe. Vorletzter Schritt dann eine Feile per Hand, oder ein Drehwerkzeug mit Schleifpapier für Dremel. Letzter Schritt dann Schleifpapier auf Schleifbock, alles per Hand.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast du vakuumiert?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, Vakuumpumpe habe ich keine.


    Ich hoffe du weißt was ich meine, wenn nicht nochmal fragen, evtl. suche ich nochmal ein paar Bilder raus.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Uwe,


    schickes Teleskop hast Du da gebaut! Unter 10kg für einen 14"er ist echt genial und mit der Öffnung geht doch schon gut etwas bei dunklem Himmel. Afrikaluft hat der "Kleine" ja schon auf Hakos schnuppern dürfen, wie die Fotos zeigen.
    Bin gespannt was als nächstes Modell kommt. Das entfaltet sich dann per Knopfdruck aus einer Schuhschachtel auf 18" [8D]


    Grüße
    Frank

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">schickes Teleskop hast Du da gebaut!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der Trend geht zu mit CFK Applikationen ausgestatteten Wohnmöbeln [:D]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Afrikaluft hat der "Kleine" ja schon auf Hakos schnuppern dürfen, wie die Fotos zeigen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hakos, ja richtig. Etwa 50 Beobachtungsstunden (die Hälfte der Beobachtungszeit) durfte der Kleine schon zeigen was so geht, siehe z.B. PN in SMC, der Rest wird demnächst vorgestellt. Ist sicher immer noch ein wenig afrikanischer Staub dran.


    Um aber beim Thema zu bleiben. Der feine Sand (ähnlich wie beim Pollenflug) legte sich auf das nach oben gerichteten Ebony Star des Basisrings und setzte die Teflonbeläge der Flex Rocker zu, die ich jeden Tag säubern durfte.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Uwe,
    Herzliche Gratulation zu diesem Kunstwerk. - Ein Traumteleskop für den fernreisenden Naturliebhaber.
    Ein statisches Problemchen orte ich hier:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beide Höhenräder sind durch ein 22x20mm CFK Rohr verbunden, das Ausgangspunkt für ein Stangenpaar bildet. Vom gleichen Punkt verlaufen nach unten zwei Verstrebungen (10x8mm CFK) weg, die mit der HS Zelle verbunden sind. Dies erfüllen zum einen eine zusätzliche Stützfunktion für das Stangenpaar aus und verhindern gleichzeitig die seitliche Bewegung der überhängenden Höhenräder.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    die beiden 10x8mm Streben müssten exakt in der Richtung des Stangenpaares liegen, ansonsten sind sie kein Mittel um die Durchbiegung der Querstrebe (22x20mm)zu verhindern. Das dürfte der Grund sein, weshalb hier die 6 Stangenlösung etwas kritisch ist, wie du schreibst.
    Gruss Emil

  • Hallo Emil und Pierre,


    (==&gt;)Emil
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die beiden 10x8mm Streben müssten exakt in der Richtung des Stangenpaares liegen, ansonsten sind sie kein Mittel um die Durchbiegung der Querstrebe (22x20mm)zu verhindern<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das verstehe ich nicht. Falls sich die Querstrebe nach unten verbiegen würde (was sie auf Grund der Dimensionierungen aber auch unter Belastung nicht macht) müssten die Stützstreben auch mitgehen - können sie aber nicht, weil sie auf Druck belastet werden und die Kräfte in die Hauptspiegelzelle einleiten, wo sie fest verschraubt sind.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das dürfte der Grund sein, weshalb hier die 6 Stangenlösung etwas kritisch ist, wie du schreibst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das glaube ich auch nicht. Ich bin kein Statiker, nach meinem Verständnis liegt aber die Instabilität einfach in dem fehlenden Dreieck, welches Torsion auffängt bzw. jeweils zwei gegenüberöiegende Dreiecke die Zug und Druckkräfte der Nachführungsbewegung aufnehmen.


    Falls ich etwas falsch verstanden habe bitte ich aber um Aufklärung.


    Wie schon geschrieben, bei einem Belastungsfall (den ich schon tagsüber mittels kräftiges Drücken in Bewegungsrichtung "simuliert" hatte verdreht sich der Monoring oben leicht und zieht die hinteren Punkte der Zelle (an denen die Stangenbefestigungen angebracht sind) nach oben und verschiebt die Höhenräder zur Seite. Eine Durchbiegung der Querstrebe findet nicht statt. Die Seitenbewegung sollte eigentlich durch die Stützstreben aufgefangen werden, wird sie aber nicht ausreichend. Selbst Diagonalstreben (in der Mitte verbunden) aus 15mm Alurohr! könne diese Bewegung nicht auffangen. Dort wirken wohl immense Hebelkräfte.
    Als Nichtstatiker sehe ich die Lösung einzig in der Erhöhung der Steifigkeit der Zelle selbst bzw. der Verbindungspunkte im hinteren Bereich. Die sind "nur" verschweißt, gelten aber auf Grund der kleinen Verbindungsfläche nach meinen geringen Statikwissen als bewegliches Lager.


    (==&gt;)Pierre
    Die Klemmen sind Standardindustrieklemmen, die es mittlerweile in allen gängigen Normteileshops wie Ganter oder Norelem gibt. Ursprünglich stammt die Serie von Rose und Krieger. Die Klemmen gibt es natürlich auch in Metallausführung und in dem Standardklemmmaß von 30mm.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Uwe,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das verstehe ich nicht. Falls sich die Querstrebe nach unten verbiegen würde (was sie auf Grund der Dimensionierungen aber auch unter Belastung nicht macht) müssten die Stützstreben auch mitgehen - können sie aber nicht, weil sie auf Druck belastet werden und die Kräfte in die Hauptspiegelzelle einleiten, wo sie fest verschraubt sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wenn die Querstange genügend dick ist, könnte ich mir vorstellen, dass sie kein Schwachpunkt ist. Das weisst du natürlich besser als ich,weil du das Gerät befühlen kannst.
    Wenn aber die Querstrebe durchbiegen würde,dann nützen die Stützstreben nichts, oder genauer nur wenig, weil die Verbiegungsrichtung sich dann einfach ändert: Die Querstrebe verbiegt sich dann nicht nach unten, sondern weicht seitlich, nach aussen, aus. Es entsteht eine Kraftkomponente in seitlicher Richtung.


    Die Stützstreben sind völlig schwach, wenn die Kraft nicht in Richtung der Streben einwirkt. (Wenn du ein Geodreieck auf dem Schreibtisch aufstellst,kannst du oben mit dem Finger draufdrücken und es kippt, sobald ein Winkel zwischen dem eindrückenden Finger und dem Dreieck vorhanden ist.)
    Ob das zu einer Torsion des Ringes führt, sehe ich nicht in der Vorstellung, müsste das Gerät vor mir haben und etwas herumdrücken...


    Es ist eben zum Glück so, dass statische Fehler sich nicht immer auswirken,weil man mit einer Ueberdimensionierung sich schützen kann.


    Aber um nicht eine Kränkung zu verursachen, möchte ich nochmals betonen,das Gerät gefällt mir sehr, sonst hätte ich keinen Kommentar geschrieben.


    Grüsse Emil

  • Hi Uwe,
    freut mich sehr, dass dir der Spiegel Spaß macht und Du die Optik rege nutzt! Und auch gefällt mir, dass die Tipps zum Verarbeiten von CFK bei dir auf so fruchtbaren Boden gefallen sind und Du diesen Weg so konsequent gehst[:)]


    Ist ein richtig schnukkeliger Kampfknubbel geworden[:D] Bei Gelegenheit werde ich sicher auch mal einen Blick durchwerfen, wobei mich der 27"er ehrlich gesagt noch ein "kleines bisschen" mehr reizt!


    Bis die Tage!
    Daniel

  • Hallo Emil und Daniel,


    (==&gt;)Emil
    Danke für die Anregung. Natürlich hast du Recht, dass bei Durchbiegung der Querstrebe in andere Richtungen ausweicht, wenn sie durch die Stützstreben in eine spezielle Richtung daran gehindert wird. Die Stützstreben waren ja hauptsächlich angebracht, um eine Parallellogrammverschiebung der Höhenräder zu verhindern, dass tun sie auch bravurös.
    Aber sie verhindern leider nicht das Verdrehen des gesamten UTs. Habe eben nochmal dran rum gedrückt. Es ist so wie ich geschrieben habe, die Querstange ist steif genug und biegt sich nicht, dafür der Rahmen und die Höhenräder, die ja auf Grund der schmalen Ausführung (18mm) die immensen Hebelkräfte nicht aufnehmen können und sich auch "verbiegen". Alles schwer zu erklären und wohl noch schwerer zu lösen.
    Bitte auch keine Bedenken wegen Kritik, genau das ist es, was uns weiterbringt. Die Mechanik ist sicher noch weit von perfekt entfernt.


    Insgesamt ist das natürlich alles Klagen auf sehr hohem Niveau. Der Spiegel ermöglicht es die Vergrößerung bis zum optischen Anschlag auszureißen, was ich auch gern und oft tue. Und genau bei 400x+ kommen diese mechanischen "Unzulänglichkeiten" ins Spiel.


    (==&gt;)Daniel
    CFK ist eine Hassliebe geworden, kann man nicht anders sagen. Deine und Vivians Tipps und Anregungen haben mich dazu gebracht es zu probieren und ich bin dabei geblieben.
    Letztendlich ist es aber wohl ein intelligenter Materialmix, der ein perfektes oder ideal funktionierendes Teleskop ausmacht und das ideale Material ist nicht immer CFK. Das aus meinen bisherigen Erfahrungen. Da es sich bei diesen Teleskop aber um eine Reiseteleskop handelte, kommt man praktisch nicht um den Werkstoff drumrum, wenn man konsequent auf Gewicht trimmt.


    Das wichtigste ist aber, dass das Herz des Instrumentes perfekt ist ... dein Spiegel. Wäre dies nicht der Fall, dann würde ich mir lange nicht so viele Gedanken machen den "Kampfknubbel" doch zu perfektionieren. Danke dir nochmal für deine extrem gute Arbeit!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Gelegenheit werde ich sicher auch mal einen Blick durchwerfen, wobei mich der 27"er ehrlich gesagt noch ein "kleines bisschen" mehr reizt!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du weißt wo du mich bei klarem Himmel findest [:)]


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Uwe,


    ein suuuuper Gerät hast du da gebaut, wirlich schön! Eigentlich bau ich dir gerade sowas ganz ähnliches -ohne den problematischen Flexrocker- in 10" nach, ohne zu wissen, daß du sowas schon in 14" hast ;) Bewundere dein Gerät echt, jetzt hab ich noch mehr Ansporn, meinen AIO (All-in-One) fertigzustellen :)


    Allerdings werde ich jetzt nach deinen Warnungen mein 6-Stangen-Konzept noch stärker ins Visier nehmen. Ich habe nämlich irgendwann mal so ein Ding auf nem Teleskoptreffen inspiziert, und da konnte ich mit dem Erbauer genau über dieses Problem sprechen, weiß leider nicht mehr, wer das war... Die Quintessenz ist, daß so eine 6-Stangen-Konstruktion durchaus p e r f e k t funktionieren k a n n, auch für den Belastungsfall Torsion, wenn die Stangen richtig dimensioniert wurden. 8 Stangen sind nicht unbedingt nötig! ABER: die beweglichen Lager der Stabenden dürfen NULL ausweichen. Weder oben noch unten. Davon hängt der Backlash nämlich ab! Die Zelle muß also wirklich "bocksteif" sein.
    Genauso wie die Aufhängungen am Obertubus. Auch darf der OT in´sich nicht mal minimal ausweichen, weswegen ich ihn relativ gesehen sehr hoch gestaltet habe im Gegensatz zu dir (5cm Höhe, dafür kaum Querausbreitung, die aber für Tosrionsbelastungen um die Längsachse wichtig ist, z.B. durch den Okularauszug verursacht.)Kann aber auch sein, daß bei dir das Problem ausschließlich unten existiert.


    Nun ja, nun bin gerade dabei auch die Multiplexspiegelzelle nach deinen Warnungen zusätzlich zu verstärken, und zwar ebenfalls mit Carbon, Bilder heute Abend. Glaub, durch den Holzkern und die Aussencarbonlagen wird sich da nix mehr bewegen (ausser natürlich die gelenkigen, momentfreien Stabenden beim Aufbau) aber man wird sehen...


    Werde dir dann bald sagen, ob das ausreichend war - in meinem Fall.
    Auf jeden Fall spannend, das Thema! Keep us informed!


    cs,


    Alfredo :)

  • Hallo Uwe,


    auch von einem ATM-Beginner die Gratulation zum Meisterwerk. Ich durfte den (noch immer so lieblos benamsten?) <b>14,5"f/3,8</b> ja schon berühren [:)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">CFK ist eine Hassliebe geworden, kann man nicht anders sagen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Den Hass kenne ich noch nicht, aber ich selbst habe ja bisher nur CFK-Stangen am Scope... und das ist Liebe pur...


    Viele Grüße
    Rainer

  • Hallo Uwe,
    das schnucklige Teil möchte ich natürlich auch mal in die Finger bekommen. Aber ich glaube, dazu müsste ich sehr weit reisen, weil Du im "Nahbereich" immer den 27-Zöller benutzt?


    Vielen Dank auch für deine ausführliche Veröffentlichung und den Einblick in deine Werkstatt. Das kann vielen von uns ATMlern als Anregung und Denkanstoß dienen.


    Es sieht jedenfalls sehr brauchbar aus. Vieles hätte bzw. habe ich selber ganz ähnlich gelöst, einige kleine Details würde ich vielleicht etwas anders machen. Aber genau deshalb bauen wir ja selbst[^]- keine "faulen Kompromisse" bei der Konstruktion[:D]!
    Bei meinem 7" habe ich ja noch eine Spiegelkiste, die in sich recht steif ist. Da bot es sich an, ein Strebenpaar hinten mittig zu befestigen, und die anderen vier Streben paarweise vorn an den Enden der Höhenräder. Das ist bei dem kleinen Teil steif genug, würde ich aber nicht bedenkenlos auf einen 14,5" hochskalieren.


    Die Balsakerne kan man vor dem Überlaminieren mit Porenfüller aus dem Modellbau behandlen. Dann saugen sie kaum noch Harz auf.
    Noch besser ist ein Vor-Anstrich mit stark verdünntem Harz. Dann die Seitenflächen normal drauf laminieren, wenn der Harzanstrich noch leicht klebt. Aushärten lassen, oben und unten beschneiden + anschleifen, dann diese Flächen auch laminieren, fertig.
    Schaumkerne, die mit einem heißen Draht geschnitten sind, sollte man vor dem Laminieren immer leicht anschleifen.


    Die Fangspiegelhalterung gefällt mir grundsätzlich sehr gut. Prinzipiell muss man ja nur Drehung und Neigung verstellen, die Längsposition (Zentrieren des FS im OAZ) lässt sich auch danach mit Verkippen des OAZ justieren - wie uns die Lowrider zeigen, ist ein 90° Winkel hier nicht zwingend nötig.
    Eine zusätzliche Neigungsjustage von ein paar Grad würde ich daher bei einer eigenen Konstruktion einplanen.


    Mit 2" Auszug und Ethos-Okular hast Du natürlich eine hohe asymmetrische Last am Hutring. Dass sich das bei so einem leichten Teleskop etwas bemerkbar macht, kann nicht verwundern.


    Dass die Steifigkeit nur fast perfekt ist, liegt nach meiner Vermutung auch am flachen Basisrahmen, der Torsionskräften nicht so viel Widerstand entgegen bringt wie eine Spiegelbox.


    Die Justierschrauben sind zu fett. M4 in Titan ist genug[;)].


    Was den Staub auf dem Basisring angeht: Vielleicht helfen ein paar kleine schmale Bürsten vor und hinter den Teflonpads, die fegen dann die Bahn frei. Sie dürfen halt nicht so steif sein, dass sie die normale Bewegung stören.
    Aber im Ernst, die Ansammlung von Schmutz ist wohl der größte Nachteil dieser "inversen" Lösung, die ansonsten auch beachtliche Vorteile bietet?


    Wenn man so ein Teleskop noch besser machen will, sind wohl umfangreiche Lastsimulationen mit modernen CAD-Methoden nötig. Wegen der auf Torsion beanspruchten Rahmenteile käme man hier wohl keinesfalls ohne numerische (FEM) Verfahren aus; eine reine Fachwerksbetrachtung greift da sicher zu kurz. Nur wer kann sowas so gut, dass sich daraus praxisrelevante Erkenntnisse ergeben - und veröffentlicht die Ergebnisse dann auch noch selbstlos für die ATM-Gemeinde? Ich mit meinen 3 Semestern Maschinenbau vor 25 Jahren kann da leider nicht helfen[V].


    Lustig finde ich noch, dass Du durchaus noch etwas Holz verbaut hast, es aber unter CFK sehr gut versteckst!


    Was letztlich zählt, ist natürlich die Verfügbarkeit einer beachtlichen Öffnung an Orten, die nur per Flugzeug zu erreichen sind. Und das ist dir ganz offensichtlich gut gelungen!


    Gruß,
    Martin

  • =&gt; Alfredo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun ja, nun bin gerade dabei auch die Multiplexspiegelzelle nach deinen Warnungen zusätzlich zu verstärken, und zwar ebenfalls mit Carbon, Bilder heute Abend. Glaub, durch den Holzkern und die Aussencarbonlagen wird sich da nix mehr bewegen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da habe ich im Prinzip ein ganz klein wenig Bedenken anzumelden:


    Schau dir mal das E-Modul deiner CFK-Schicht im Vergleich zum Holz an.
    Du wirst zur Erkenntnis kommen, dass das Holz nur noch sehr wenig zur Steifigkeit beiträgt, wenn man eine nennenswerte CFK-Lage oben drauf packt. Deshalb sollte man den Kern von vornherein sehr leicht machen; er dient im Wesentlichen dazu, die Gewebelagen bis zur Harz-Aushärtung am richtigen Platz zu halten. Wenn das CFK erst mal hart ist, kann man bei kleinen Teilen mit gewölbter Oberfläche sogar ganz auf den Kern verzichten. Das macht man ja auch oft so bei der Negativ-Bauweise. Die ist natürlich für ein Einzelstück recht sinnlos, das lohnt sich erst bei Serienfertigung.


    In deinem Fall sind allerdings die Aussparungen im Holz schon extrem groß- wenn Du die vollflächig mit CFK überdeckst, dann dürfte das schon ziemlich gut passen.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Martin,


    als "Statistik"-Fan - oder war es doch "Statik" [:D]? Kann das Wort nicht mehr hören [;)] sind mir selbstverständlich sämtliche Zusammenhänge bewusst, bekannt, und zwar leider auch rechnungstechnisch bis zum Abwinken, glaub mir [:D]... Die waren dem Uwe aber im Grunde ja auch bekannt, und trotzdem kommt es zu solch bösen Überraschungen. Du hast zwar vollkommen Recht mit deinen Ausführungen. Aber man darf halt nie pauschalisieren. "Bedenken" brauchst du in diesem Fall definitiv nicht haben. Warum denn auch? Das Holz trägt zwar im Vergleich zum Carbon, welches ganz aussen liegt und zudem ein viel größere E-Modul hat, nur einen relativ kleinen Beitrag zur Biegesteifigkeit bei (Flächenträgheitsmoment I bleibt ja annähernd gleich), aber in diesem Fall ist es ein reines "Nachbessern". Sagen wirs mal so. Die Zelle aus Holz ist fertig, ich habe ein schlechtes Gefühl wegen Uwes tollem Bericht (und der KANN gut Bauen und trotzdem ist es ihm passiert!) und will halt nicht, daß es mir auch passiert, vor allem, weil das mein erster 6-Stangen-Dob wird.
    Will aber auch nicht alles über den Haufen schmeissen und geb halt einfach ein paar Gramm (mehr sinds ja wirklich nicht) Material an die richtigen Stellen aufs Holz drauf und VOILÁ, ich hab die Gesamtsteifigkeit um ein Vielfaches gesteigert. Scheiss aufs Holz was noch drinbleibt [:D] Im Gegenteil. Ich BRAUCH das Gewicht unterhalb des Spiegels als Gegengewicht!


    Hab also NUR Vorteile. Wieso also Bedenken? [:)]


    cs,


    Alfredo :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!