Dobson und Bild auf dem Kopf

Hallo Mike,

die gibt es, aber sie gibt keinen Sinn. Bei manchen (Kaufhaus-)Teleskopen werden "Umkehrlinsen" oder "Umkehrprismen" angeboten, damit man mit dem Gerät auch den Nachbarn ins Fenster sehen kann oder damit die Schiffe bei der Windjammerparade nicht kieloben segeln.

Am Himmel gibt das keinen Sinn. Denn da gibt es kein Oben und Unten. Was Du vielleicht für oben hältst, ist nur zufällig für Dich oben, weil Du gerade so auf der Erdkugel stehst, daß dein Kopf in irgendeine Richtung zeigt. Ein Beobachter in Aserbeidschan oder Venezuela hat ein ganz anderes persönliches Oben.

Außerdem schlucken zusätzliche Linsen oder Prismen im Strahlengang Licht. Bei der Windjammerparade fällt das nicht auf, weil es am Tag hell genug ist. Aber am Nachthimmel spielt das eine wesentliche Rolle.

Und schließlich stellt ein Newton-Teleskop - also auch ein Dobson - das Bild nicht nur auf den Kopf, sondern vertauscht auch noch zusätzlich die Seiten (durch den Sekundärspiegel). Das müßtest Du auch noch korrigieren, wenn Du ein "richtiges" Bild haben wolltest.

Also etliche Argumente, das "falsche" Bild hinzunehmen, und nur eines (das mit der Nachbarschaftsspionage) für eine Bildumkehr. Daran, daß man anders nachführen muß, als man auf den ersten Blick denkt, gewöhnt man sich übrigens schnell. Nimm das lieber in Kauf.

Gruß, mike

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mg115301</i>
<br />Hallo!

Gibt es eine Möglichkeit das Bild richtig dar zu stellen?
Es ist verwirrend, wenn man immer daran denken muss, das ich eigentlich das Bild falsch rum sehe.

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Daran, daß du nichts gefunden hast, kannst du schon sehen daß es nicht üblich ist. Die Bilder stehen auf dem Kopf. Am besten ist es man gewöhnt sich daran. Wenn du von Südafrika aus beobachtest, dann ist alles wieder richtig rum, d.h. es sieht im Fernrohr so aus wie bei uns im Original. Sieh mal hier: http://www.telescope.com/shopp…UCT&RS=1&keyword=diagonal
Jedes optische Teil, welches das Bild aufrichtet, würde die optische Leistung des Teleskopesverringern. Ich würde mich vermutlich sehr wundern wenn ich den Orionnebel richtig rum sehen würde, so sehr bin ich an den Anblick, der ja auf demKopf steht gewöhnt[:D]
grüße Marty

hallo mike,

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
Und schließlich stellt ein Newton-Teleskop - also auch ein Dobson - das Bild nicht nur auf den Kopf, sondern vertauscht auch noch zusätzlich die Seiten (durch den Sekundärspiegel). Das müßtest Du auch noch korrigieren, wenn Du ein "richtiges" Bild haben wolltest.
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Vielleicht sollte man dazu sagen, dass durch die 2 Spiegel beim Newton das Bild eigentlich wieder "richtig" ist - es erscheint nur etwas gedreht.

Bei mir hab ich als Richtwert, dass ich das Bild um ca. 120 Grad drehen muss, damit es mit der Sternkarte übereinstimmt.

Dafür gibt's wohl auch keine korrigierende Optik - oder doch?[:D]

clear skies

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Du hast recht. Natürlich sieht man das Bild im Newton nur verdreht und nicht seitenverkehrt. Der wahrgenommene Drehwinkel hängt dabei davon ab, wo der Okularauszug am Tubus angebracht ist (oben drauf, seitlich) und auch davon, wie man zum Tubus steht, wenn man ins Okular sieht.

Gruß, mike