Objektive Astrofotografie

  • Guten Tag!
    Ich werde demnächst in die Astrofotographie mit einer Canon eos60d einsteigen. Neben "Standartobjektiven" würde ich mir noch gerne eins für das Abbilden des Nachhimmels zulegen. Da ich noch keinerlei Erfahrung habe, bin ich mir der Grenzen und Möglichkeiten der Fotografie mit Objektiv (und Nachführung) nicht wirklich bewusst. Deshalb zwei Fragen:
    Wie gut lassen sich Deepskyaufnahmen bzw. Fotos von Planeten machen?
    Welche(s) Objektiv(e)sind geeignet? (Ich habe jetzt schon mehrmals gelesen, dass die "billigen" Russentonnen für normale Fotographie schlecht, aber für Astrofotos gut sind. Ist da was dran?)
    Allgemein lässt sich noch hinzufügen, dass ich nur für ein Teleobjektiv in den 1000€-Bereich gehen würde, bei Weitwinkel bzw. geringer Brennweite liegt meine Budgetgrenze bei 500-600.
    Tele:
    TS Optics APO Teleobjektiv 420mm und
    Canon EF 100-400mm
    wären Optionen ;
    Weitwinkel:
    Canon EF 28-135mm/ 3,5-5,6 und
    Tokina AF 11-16mm/2.8 werde ich mir sowieso zulegen


    Ich bin dankbar für alle Tipps und muss die Frage leider hier Stellen, auch wenn sie ein wenig umfangreich ist, weil ich nach tagelangem Suchen und Forendurchstöbern einfach nicht fündig geworden bin.



    MfG ALex

  • Hallo Alex !


    Verstehe ich dich richtig, du möchtest Planeten und Deepsky fotografieren, nehme an zumindest mit manueller Nachführung, oder ?


    Grüße aus Tirol


    Wolfgang

  • Hallo Alex
    Also wenn Du gern Astrofotos machen möchtest dann gleich vorn weg...
    Bis etwa 35mm kann man ohne Nachführung arbeiten, ab dann ist es nicht mehr sinnvoll.
    Soll bedeuten ohne eine gute Montierung zum Nachführen wirst Du keine guten Deep Sky Fotos machen können.
    Nur als Beispiel...
    bei einer Brennweite von 18mm kann man bis ca 15-18sek Fotos machen bis es zu eieriegen Sternen kommt.
    Bei 200mm ist das nur noch ca.1sek.
    Für Planetenfotos wird eigendlich eine Webcam benutzt, die EInzelbilder dann zu einem Summenbild addiert.
    Bei Einzelfotos ist das Problem das das Seeing es schwer macht zu fokusieren, bei einer Webcam die pro sek 5-30Bilder macht
    werden später nur die guten ausgefilter.Das führt dann zu guten Ergebnissen.
    Bei den Objektiven würde ich bei Tele zu APO´s tendieren...wegen Farbfehlerreduzierung.
    Aber wie gesagt ohne Montierung mit Nachführmöglichkeit wird es bei Übersichtsaufnahmen bleiben.
    bis dann
    beste Grüße
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ramo</i>
    <br />Hallo Alex !


    Verstehe ich dich richtig, du möchtest Planeten und Deepsky fotografieren, nehme an zumindest mit manueller Nachführung, oder ?


    Grüße aus Tirol


    Wolfgang
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jop. Als nichts extremes, ich möchte halt schöne Bilder machen=), naja das will ja jeder ^^. Wegen der Nachführung hab ich an Astrotrac gedacht.

  • Hallo!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Standartobjektiven"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Darf ich das in "Standardobjekte" korrigieren, weil mir Obiges im Auge schmerzt wie Vieles in letzter Zeit?
    Bin schon wieder weg.

  • Danke für die Antwort!
    Wegen der Nachführung hab ich an Astrotrac gedacht... Das mit der Webcam, dem Mitteln von Bildern und dem Rauschen weiß ich. Dennoch würde ich mich gerne von einem Teleskop erstmal fernhalten, nicht, dass es mich nicht interessieren würde, aber ich möchte nicht zusätzlich so tief in die Tasche greifen, schlißlich will ich ja nicht den Hantelnebel abknipsen=).
    Gibts da irgendwelche Mindestbrennweiten wie 400mm um mehr potenzielle "Modelle" zur Verfügung zu haben?
    MfG

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Hallo!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Standartobjektiven"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Darf ich das in "Standardobjekte" korrigieren, weil mir Obiges im Auge schmerzt wie Vieles in letzter Zeit?
    Bin schon wieder weg.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, stimmt schon, die Formulierung hab ich schlecht gewählt. Aber ich meinte Objektive, die sich vielleicht eher weniger für Astrofotos eignen als andere, oderen deren Funktionen für dieses beschränkt sind.
    Und korrigieren darft dus gerne =), es kann sein, dass ich mich hier fehlerhaft ausdrücke, jeder fängt mal klein an.
    MfG

  • Guten Tag !
    ich nutze sehr gerne das Canon 200 2.8 L (Festbrennweite), es ist mit Blende 2.8 schon gut genug und kostet gebraucht auch nicht die Welt (unter 500€) .
    Thom

  • Hallo Alex,


    es gibt vieles was man mit einem Teleobjektiv aufnehmen kann.


    Das von Thom genannte Objektiv habe ich mir auch Anfang des Jahres gebraucht gekauft.
    Canon 200mm 2.8 L (Festbrennweite).



    Objekt: Kaliforniennebel NGC1499
    Teleskop/Optik: Canon EF 200/2.8L USM bei f/4.0
    Montierung: Vixen SP-DX mit Steuerung SynScan 3.26
    Kamera: Canon EOS 40Da bei 800 ASA
    Filter: IDAS LPS P2
    Belichtungszeit: 90 Minuten (45 x 120s) inkl. Dunkel-, Weißlicht und Bias-Bilder
    Datum/Uhrzeit: 22.10.2011, 03:41 - 05:44 MESZ
    Aufnahmeort: Hannover, Deutschland
    Bearbeitung: THELI GUI 2.3.3p, Fitswork 4.42, Gimp 2.6.11
    Bemerkung: Die Nacht war mit 3 Grad schon recht kühl.



    Viele gute 200mm Objekte gibt es unter folgendem Link.
    http://www.j-baechli.ch/astrofotografie/index.jsp


    Eine Nachführung ist aber Pflicht.


    Clear skies and perfect seeing
    Volker

  • Hallo Alex.


    Um Planeten einigermasen gut abzulichten, braucht man primär Brennweite! Mindestens 1000mm, besser 2000 oder 3000. Damit dann das Öffnungsverhältnis (*) nicht zu "langsam" wird, sollte natürlich auch die Öffnung nicht zu klein sein. Aber bei einer einigermassen empfindlichen Kamera kann man auch bei f/20 oder f/30 noch einigermassen gut Planeten ablichten. (z.B. ein 80/1200mm Linsenteleskop mit einer 2x Barlowlinse, dann hat man 2m40 Brennweite bei f/30)


    (* Öffnungsverhältnis ist das "f/x" des Teleskpes, wobei "x" fotografisch gesehen der Blende entspricht. Also ein Teleskop mit f/5 (z.B. 150/750mm Newton) hat Blende 5)



    Um DeepSky Objekte gut abzulichten, braucht man primär Belichtungszeit! Das wiederum bedarf einer präzisen und wackelfreien Nachführung (um die Erdrotation auszugleichen). Bei kleineren Brennweiten (so bis 100mm) reicht eine sehr einfache Nachführung (z.B. Purus oder Barndoor-Montierung oder EQ1...3 mit einfachem Nachführmotor) um 120...180s lange Einzelbelichtungen aufzunehmen; bei grösseren Brennweiten (ab etwa 200mm) braucht es mehr Aufwand...


    Ausserdem braucht es für DS-Aufnahmen ein möglichst lichtstarkes Objektiv / Teleskop. Je lichtstärker das Objektiv, desto schneller hat man Signal auf dem Chip, desto kürzer kann man belichten (oder desto heller ist bei gleicher Belichtungszeit das Objekt auf dem Kamerachip)
    DAHER kommt der Ausdruck "schnelle" oder "langsame" Teleskope.

    Die Astrotrack (kenn'ich persönlich, mehrere meiner Kollegen haben so eine) ist eine sehr präzise Montierung, aber wenn Du nicht auf das kleine Gewicht/Packmass angewiesen bist, würde ich mit der Kohle eine "klassische EQ-Montierung" kaufen. Grund: die ist mechanisch belastbarer (kannst Du dann auch mal was grösseres, visuelles drauf packen oder für Plantenfotografie nutzen) und lässt sich in beiden Achsen guiden.


    Die Astrotrack ist eine gute (sogar sehr gute) Zweitmontierung für Jemanden, der mit Normalobjektiv (der mit APO oder ED-APO-Teleskopen) möglichst mobil DeepSky - fotos machen will. Aber für den Einstieg in die Astrofotografie, gerade wenn man auch mal Planeten ablichten will oder kleinere DS-Objekte (also mit mehr Brennweite) halte ich die Investition für zu wenig universell nutzbar.


    Mein Tipp: Wenn Du handwerklich nicht gerade 2 linke Hände hast, bau' doch einfach mal ein "Klappbrett", also eine Barndoor-Montierung. Damit, wenn man sie einigermassen im Griff hat, geht mit "Normalobjektiven" im Bereich bis etwa 100mm schon einiges!


    Nach ein paar Versuchen mit der Barndoor merkst Du, worauf es an kommt - und kannst genauer bestimmen, in Welche Richtung Deine Reise weiter gehen soll... [;)]


    Viel Erfolg! Du hast eine spannende Zeit vor Dir! [^]

  • Hallo Alex,


    Da Du viele Grundlegende Informationen zur Astrofotografie und ihren Möglichkeiten suchst, aber im Web nicht so richtig fündig geworden bis, möchte ich Dir ein Buch empfehlen:


    "Himmelsfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera" von Stefan Seip, Kosmos Verlag, ca. €15,-


    Da wird sehr schön und aufbauend beschrieben wie man zunächst mit einfachem Equipment zu überraschend guten Fotos kommt und wie man die Ausrüstung dann zielgerichtet erweitern kann. Ich halte das Buch gerade für Leute ohne Astromomieerfahrung, die eigentlich nur in die Astrofotografie reinschnuppern wollen für ideal. Vor allem in Anbetracht des günstigen Preises...


    Viel Spaß beim schmökern:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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