Jupiter vom 22.10.2011

  • Hallo Planetengucker,


    ich habe endlich mal wieder die Zeit gefunden unseren Gasriesen abzulichten. Der Himmel war etwas diesig, was eigentlich gute Luft verspricht, aber leider war das Seeing wieder nicht gerade berauschend. Letzteres führe ich ursächlich aber eher auf aktive Schornsteine zurück. Ich habe wieder ein RGB versucht und diesmal auch deutlich weniger Zeit dafür benötigt. Diesmal habe ich statt 1024 Bilder pro Farbkanal sogar 1536 aufgenommen, aber davon wieder nur 512 verwendet. Der erste Versuch mit mehr Bildern ergab nicht so gute Resultate. Ich bin am Überlegen, ob ich sogar noch weniger Bilder nutzen sollte, da das mittelprächtige Seeing doch so einige Einzelbilder völlig verweichlicht hat. Aber nun erstmal die Bilder. Links ist das Original und rechts habe ich es auf 75% herunterskaliert - das entspricht bei mir etwa f/21.



    Skywatcher Newton 200/1000, EQ5, DMK21, 5x Powermate, Filterschublade, Baader Rot-, Grün- und Hellblaufilter. 1/30 Sek. Gain 775, je 512 von 1536 Bildern gestackt mit Registax6. In Fitswork kombiniert. In Gimp endbearbeitet.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hi Alko,


    Vorweg: Das sieht doch schon Super aus!


    Die Farbe ist aber auf jedenfall noch korrigierbar, das macht schon einen riesen utnerschied. Wenn du den Weißwert auf das Band von Jupiter setzt, verschwindet der Rotschimmer sofort.


    Ich finde F25 sieht schon sehr gut aus und ist auch für deine DMK Optimal. Vieleicht noch etwas mehr Raum drum rum. Im Rot Kanal steckt auch noch Potenzial.


    Wieviel Bilder man im Endeffekt benutzt ist immer so eine Sache, aber auf nummer sicher geht man immer mit etwas weniger. Je nachdem wieviel man das Histogramm Korrigieren muss reichen manchmal ja auch nur ein paar hundert. Da hilft nur Probieren [;)]


    lg Benny

  • Hallo Benny, hallo Cai-Uso,


    erstmal Dankeschön für euer Feedback - ich bin gerade fleißig am Probieren und muss/kann sagen, dass ich mich vielleicht vom eingefleischten Registaxer zum AviStacker umschulen werde. Ich habe nämlich gerade damit eine zweite version des Jupiter-RGB erstellt. Diesmal habe ich, da AviStack keine Wavelets hat, in Fitswork nachgeschärft un d festgestellt, dass das Ergebnis besser aussieht. Das bild ist allerdings noch etwas grell im Zentrum, obwohl ich die gleichen zurückhaltend belichteten Aufnahmen genutzt habe. Hier sind erstmal die Ergebnisse - vielleicht habe ich es ja etwas übertrieben mit der Unschärfemaske in Gimp.



    Ausgangsmaterial und Hardware wie oben auch.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo Alko,


    sehr schöne Aufnahme(n), Gratulation! Die Bearbeitung mit Avistack und Fitswork zeigt wirklich das eindeutig detailliertere Ergebnis. Allerdings brennt dir beim zweiten Jupiter die Mitte etwas aus. Nimmt Fitswork etwa auch eine Helligkeitsintensivierung vor, wie Registax 6 bei meinen Summenbildern? Gegen den leichten Rotstick könntest du einfach noch ein wenig den Blaukanal nachregeln bzw. das Rot anpassen. Übrigens, Avistack besitzt sehr wohl leistungsstarke Wavelet-Filter. Du findest sie im Menüfenster unter dem Punkt "Post-Processing" ganz unten. Probier´s mal aus.


    Grüße
    Christian

  • Hi Alko,


    also ob mehr Details in der Avistack Variante sind würde ich so jetzt nicht sagen. Sie sind nur Stärker geschärft.


    Leider ist dir in der Avistack Variante gerade der Rot Kanal ausgebrannt. Der enthielt am meisten Details. Auch Avistack benutzt das Ausgabeformat 16bit Tiff, das muss irgendwo in Fitswork passiert sein.


    Man kann auch ein einzelnes Bild in Registax(6) laden und mit den Wavelets schärfen. Bei gutem Seeing benutze ich die Regler so:


    [R]egler 1: ca. 80-100, Denoise 0,2 / Sharpen so weit wie es geht ca. 0,120
    [R2]: ca. 40
    [R3]: ca. 20
    [R4]: ca. 10
    [R5]: ca. 5
    [R6]: ca. 2,4


    Das ganze auf Linear und Gaussian. Am besten auch den Rot-Kanal einzeln, denn da hast du am anfang die meisten Details drin gehabt. Später dann wieder in Fitswork überlagern, Aber nicht mit Verschiebung


    Bei Schlechtem Seeing/wenig verwendbare Bilder steigt das Rauschen da man ja die Helligkeit wieder korrigieren muss. Dann benutze ich Regler 1 nur zum entfernen des Rauschens mit der Noisetrap Methode.


    Ich bin der meinung das du noch viel Potenzial in deinem Rohmaterial hast. Bin schon gespannt was du noch rauskitzlen kannst.


    lg Benny


    PS: Die Farben sind immer noch leicht Rotlastig. In der Ersten Variante ging auch noch die Option in Registax mit RGB Balance -> Auto Balance. Sobald ein Kanal ausbrennt hat Registax aber anscheinend schwierigkeiten damit. Dann hilft nur noch Fitswork und der Weißwert.

  • Hallo Christian, Benny und Hartwig,


    ich bin weiterhin am Bearbeiten und vertiefe mich gerade ein wenig in AviStack2 und Fitswork. Es scheint sehr effektiv zu sein, wenn man die gerade in Avistack summierten Bilder als ungeschärfte Variante in Fitswork mit dem iterativen Gaussfilter nachschärft. Hier läßt sich auch schön auf die unterschiedlich feinen Strukturen im Rot-, Grün- und Blaukanal eingehen, indem man mit dem Radius etwas experimentiert.
    Ich hab also das vorliegende Ausgangsmaterial nochmal einer Fitsworkbehandlung unterzogen und dann in Registax die Farbkanäle des RGB exakt übereinander gelegt - Fitswork hat diesmal dabei leider immer den Blaukanal weggeschmissen. Ich hab das fertige Bild gerade hochgeladen und warte nur noch auf die Freischaltung.


    -> Christian: Ja, Fitswork zieht die Helligkeit automatisch hoch, da im Menü "Einstellungen" unter "Bilddarstellung" der Weißwert auf unter 100% vom Histogramm gesetzt ist (Standardeinstellung). Ich hab's dann auf 100% korrigiert und nun hab ich das problem nicht mehr. Vielleicht hängt dein Registaxproblem damit ja auch zusammen?


    -> Benny: "Später dann wieder in Fitswork überlagern, Aber nicht mit Verschiebung" - Das ging leider nicht anders, da er mir bei der anderen Variante diesmal leider nur Streifensalat produziert hat. Ich hab dann das erzeugte RGB in Registax übereinandergeschoben.
    Du hattest übrigens absolut recht, was das Potential des Rohmaterials angeht - ich stell das Ergebnis gleich hier rein.


    -> Hartwig: Ich meine du hast auch im Februar/März beim Astroklönsnack von dieser Variante des Nachschärfens gesprochen. Ich hatte sie auch mal ansatzweise ausprobiert, war aber vom rauschen nicht so angetan und hab dann gleich die Finger wieder davon gelassen. Jetzt hat mich allerdings erstmal das AviStack-Fieber gepackt und ich werde das Programm mal etwas erkunden in Zusammenarbeit mit Fitswork.


    So, wie angesagt kommt hier der Jupiter in meiner vorerst letzten Bearbeitungsversion. Das erste Bild ist das f/28-Original und das folgende Bild ist auf 75% skaliert.



    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hi Alko,


    ja ... das sieht schon gut aus! Farblich etwas Bräunlich und noch einen Tick zu dunkel, aber Detail`s hast du nochmal schön nachgelegt!


    Und ein Dickes Sorry sei nochmal erwähnt. Ich Überlager auch immer mit Verschiebung.


    Wenn ich dein Bild von hier in Fitswork schiebe und die Kanäle trenne, schaut dein Blau-Kanal etwas Komisch bzw. nicht mehr Rund aus? Naja, wenn man viel Experimentiert kann auch immer ein wenig schief gehen ;) Irgendwann findet man seinen Workflow.


    (==>) Hartwig: Sehr interessante Links!!


    lg Benny

  • Hi Benny,


    der etwas unrunde Blaukanal ist leider das Ergebnis des Überlagerns. Ich hatte den Jupiter teilweise etwas dicht am Bildrand stehen und das muss das Stackprogramm nicht so ganz gemocht haben - Ce la Vie.


    Ich werde die einzelnen Farbkanäle nochmal stacken - vielleicht klappt's ja diesmal besser - Aufhellen werde ich es auch noch etwas.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo Alko,


    da ist schon anständig viel drauf auf Deinen Bildern. Beim Farbeindruck halte ich es mit Benny.
    Die Powermate scheint gute Arbeit zu leisten. Ich habe mich für die 2,5x Variante entschieden (am C11),
    und es nicht bereut.


    Gruß
    Jürgen

  • Hallo Jürgen und benny,


    ich hab mich, wie schon gesagt, nochmal rangesetzt und eine weitere Avistacksession abgehalten. Dabei habe ich mit ein wenig eingeschränkter Bildauswahl gearbeitet. Diesmal wurde der Blaukanal auch nicht an einer Ecke abgeschnitten. In Fitswork habe ich dann nachgeschärft und das RGB erzeugt. In Gimp habe ich es dann noch endbearbeitet. Heraus kamen dann diese Fotos. Das Erste ist das Original und das Zweite ist wieder auf 75% skaliert. Ich glaub, ich werd noch zum AviStackfan.



    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo Goofy,


    als CCD-Filter habe ich keine CCD-Filter verwendet, sondern die normalen Farbfilter von Baader. Ich habe dabei die Farben Rot, Grün und Hellblau genutzt. Filter sind aber nicht alles, es kommt auf viel mehr Dinge an - vor allem Ausprobieren und Experimentieren ist wichtig.


    Sternklare Grüße
    Alko

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