Umfrage: Newton vs. AC

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich möchte hier mal eine Umfrage starten, welches Einsteigern hilft, sich zwischen den Stärken und den Schwächen dieser beiden Arten von Teleskopen zu entscheiden.


    Hier ein Achromat:


    http://www.astroshop.de/skywat…00-evostar-bd-ota/p,20312


    hier ein newton:


    http://www.astroshop.de/skywat…0-explorer-bd-ota/p,15565


    Beide besitzen die gleiche Öffnung sowie die gleiche Brennweite.


    Die Frage wäre des Pro und Kontra der beiden Arten nicht die Qualität dieser beiden Geräte. Mehr was die Optiken unterscheidet.Für was ist das eine gut, für was das andere?


    Da bin ich mal gespannt.


    LG Silvio

  • Hi Nils,


    dies soll kein System schlecht reden. Beides sind tolle Systeme. Nur wüsste ich gerne die einzelnen Stärken.
    Meine erste Begegnung war mit einem Bresser vor zwei Jahrhunderten[:o)]
    es war ein Bresser Teleskop mit geschätzten 90/900. Gute Qualität aber mit meinen jetzigen Newtons ist das Bild weitaus besser. Unfair wäre es klar einen 200/1200 Optik mit diesem Bresser zu vergleichen.
    Mir geht es mehr darum welches Bild ein Achromat gegenüber einem Newton hat mit gleicher Öffnung und Brennweite. Was ist das + des einen und welches das + beim anderem.


    gruss Silvio

  • Tjaja,


    Glaubenskriege werden da nicht ausbleiben [;)] Aber die Frage war ja ernsthaft gestellt, ich versuche mal meinen Senf dazuzugeben:


    PRO Refraktor:


    Sieht wie ein "richtiges" Teleskop aus
    Muss (wenn ab Werk geschehen!) nicht mehr justiert werden
    Keine Obstruktion


    CONTRA Refraktor:


    Gewicht
    Baulänge
    Farbfehler (da steht zwar was von reduziertem Farbfehler, das las ich aber schon öfter bei FHs jeder Art ab f/6... von ED steht jedenfalls nichts dabei)
    Oftmals keine Möglichkeit der nachträglichen Justage bei Problemen
    (Benötigt stärkere Montierung - in Klammern weil Punkt 1 und 2 schuld sind)
    Schlechtes Öffnung/Preis Verhältnis


    PRO Newton


    Gewicht
    Baulänge
    Justierbarkeit
    Farbreine Abbildung
    Besseres Öffnungs/Preis Verhältnis
    (benötigt eine kleinere Montierung - siehe oben)


    CONTRA


    Obstruktion (visuell bei gescheit dimensioniertem Fangspiegel unerheblich, für Fotografie wird ein grösserer Fangspiegel benötigt)
    Muss hin und wieder justiert werden (i.d.R. 1min Aufwand wenn man es mal raus hat)
    Sieht <b>nicht</b> wie ein Refraktor aus [:O)]


    Einsatzgebiete:


    Newton (jetzt speziell in dieser Öffnung/Brennweite): Einsteiger Allrounder für denjenigen dem ein 8"er zu klobig erscheint, dann geht aber sowohl schon einiges im Bereich Deepsky als auch am Planeten).


    Refraktor (dito): Hmmmm.... im Bereich Deepsky wird er sich wohl nur bei hellen Sternen und entsprechenden Sternhaufen Schwächen leisten, bei Nebeln wird er mit dem Newton gleichauf liegen wenn er ordentlich justiert wird, bei eben jenen hellen Sternen und bei Planeten wird auch bei f/8 der Farbfehler noch durchschlagen und in ihn der Disziplin dem gut justierten Newton nachrangig sein was Abbildungsqualität und Detailerkennbarkeit angeht.


    Fazit: Wer einfach ein "richtiges" Teleskop, dass im Wohnzimmer auch als solches von Laien erkannt wird und man sich partout nicht mit Newtonjustage auseinandersetzen will und das Sparschwein für die richtige Montierung hat und Einbussen bei der Abbildungsqualität eines Fraunhofers akzeptiert -&gt; Refraktor - Wer ein solides Gerät zum <b>Durch</b>schauen sucht, das vieleicht keinen Eindruck schindet dafür aber das Maximum an Beobachtungsmöglichkeiten für den eingesetzten Euro bietet -&gt; Newton.


    Dazu sei aber auch bemerkt, dass keins der Geräte wirklich Sinn macht wenn du einen 200/1200 Newton besitzt - gar keinen... Für Fotografie und/oder Weitfeldbeobachtung wärst du mit einem kürzeren (ED)Refraktor weitaus besser bedient [:)] Für den Einsatzzweck wird ein Refraktor auch wieder sehr viel interessanter und erstrebenswerter, wobei ich dir aus eigener Erfahrung zu einem Achromaten nur raten würde wenn du ECHT farbresistent bist und auf Russisch Roulette stehst, dann passt das, war auch gar nicht so unzufrieden - beim Wunsch nach richtig guter Abbildung kommst du um einen ED oder gar APO nicht mehr herum (ausser du spiegelst doch [:P]).


    Viele Grüße Benny

  • Hallo Silvio,


    beide Haben das gleiche Öffnungsverhältnis, und dann kommen eben die grundsätzlichen Unterschiede:


    Refraktor hat keine Obstruktion --&gt; Punktförmige Sternchen sind beim Refraktor eher gegeben. Der Reflektor dürfte aufgrund der Fangspiegelhalterung "Spikes" an hellen Sternen zeigen /Geschmacksache).


    Reflektor ist absolut farbrein, Refraktor könnte mit Farbrändern um helle Sterne "nerven" (Geschmacksache).


    Also halten sich Pro und Contra ungefähr die Waage.


    Aufgrund dea Preisunterschieds (ungefähr Faktor zwei (!!)) würde ich persönlich eher zum Newton tendieren.


    Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
    Wennste's nicht eilig hast: Beim nächsten Teleskoptreffen durch beide Varianten durchschauen, falls anwesend/vorhanden.



    CS Franjo

  • Hallo,


    nein, kein Glaubenskrieg, eher eine Sache des persönlichen Geschmacks.
    Benny hat die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme bereits genannt, dem wäre ansich nichts hinzuzufügen.
    Daher nur meine persönliche Meinung:


    Aufgrund der Preisdifferenz würde ich hier den Newton empfehlen. Doch nicht nur deswegen. Der Newton wird sauberer abbilden (gute Kollimation vorausgesetzt) und besitzt keinen Farbfehler. Zudem wird er dank eines offenen Systems wohl auch schneller auskühlen, 6 Zoll sind ja bei einem Spiegel nicht so viel.


    Würde es sich bei dem Refraktor um einen ED handeln und Geld keine Rolle spielen, dann würde ich zum Refraktor greifen. Aber ein ED steht ja nicht zur Wahl.


    Beste Grüße
    Winfried

  • Ein weiterer Vorteil des Newtons wird oft vergessen:


    Die Stativhoehe !


    Gerade die billigeren, serienmaessig mitgelieferten Stative sind meist im eingefahrenen Zustand deutlich stabiler als voll ausgezogen. Dazu kommt, dass die Stative fuer lange Refraktoren oft etwas kurz geraten sind, sodass man bei zenitnahen Beobachtungen trotz Zenitspiegels am Boden hockt.


    Haette ich die Wahl, wuerde ich den Newton nehmen und das gesparte Geld je nach Vorliebe in eine staerkere Montierung oder Okulare/Filter investieren.


    Ausnahme: Weitfeldbeobachtungen ! Da ist der Refraktor deutlich besser fuer geeignet, weil es am Rand kein Koma gibt und auch kein Problem der Feldausleuchtung. Ist aber fuer die meisten Beobachter eine Nischenanwendung.

  • Hi Benny, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">m Bereich Deepsky wird er sich wohl nur bei hellen Sternen und entsprechenden Sternhaufen Schwächen leisten, bei Nebeln wird er mit dem Newton gleichauf liegen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Du denkst dabei bei den hellen Sternen an den sichtbaren Farbfehler- vergisst aber das dieser Fehler immer vorhanden ist, auch bei lichtschwachen Strukturen- er ist dann nur nicht mehr so deutlich sichtbar.


    Trotzdem ist der Achro auch bei lichtschwachen Objekten nicht in der Lage alle Farben in einen Fokuspunkt zu bringen- und damit ist das Abbild immer unscharf- es fällt vielleicht nur nicht mehr so auf.


    Und der Vorteil "Refraktor hat keine Obstruktion" geht dadurch mit einem schnellen oder großen Achro auch etwas in die Knie- der Farbsaum bzw. die Unschärfe bringt eben nicht diese schönen kleinen nadelförmigen Sterne die z.B. ein APO zeigt. Da wird die Obstruktion beim Newton weniger verschlechtern als der Farblängsfehler.


    Dazu hat Kurt ja schon mehrfach schöne Darstellung der Kontrastübertragung hier im Forum gezeigt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich habe es absichtlich sehr "behutsam" formuliert [;)] Ich konnte da so meine Erfahrungen mit meinem 102/500 Farbwerfer machen, das war schon nicht ohne, für mich war es in dem Moment vor allem mit [OIII] Filter Einsatz okay und zweckmässig, aber eine Empfehlung würde ich dem Gerät nicht unbedingt geben, zumal gerade bei den Achromaten (die schnellen vornedran) auch sehr viele Gurken im Umlauf sein.


    Viele Grüße Benny

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!