Einstieg Planeten und Monde mit 150/900?

  • Hallo allerseits,


    lange habe ich gehadert, ob ich mir mal ein Teleskop zulege und die Überlegung wird langsam konkret. Zu meiner Umgebung und vorraussichtlichen Beobachtungspraxis: Ort ist Jena, mit leider ein paar hässlichen Lichtverschmutzern. Beobachtung eher vom Balkon oder nach einer Wanderung von 200 Höhenmetern und etwa 2km.


    Bei der Umgebung kann ich mir Deepsky weitgehend abschminken, daher habe ich eher nach Vergrößerung als Lichtstärke gesucht. Die allgemeine Empfehlung "Dobson" für den Einstieg ist nachvollziehbar, für mich aber wegen a) Kind als Beobachtungspartner und b) Foto-Ambitionen vielleicht nicht so toll. Als Limit steht das übliche Einsteigerlimit von 500 Euro.


    Bei der Suche stieß ich auf den GSO 6" 150/900 bei Teleskop-Express, welcher wohl auch als Set mit der ADM-Montierung nicht so verkehrt ist. Gibt es bei dem Angebot für 495 EUR (logisch, meist kriegt man am Meisten, wenn man das Budget komplett ausnutzt) etwas, was fehlt oder überflüssig ist? Fotografieren kann noch warten.


    Nun noch ein paar Detailfragen:
    <ul><li> Alles in allem sind das wohl 20-25 sperrige Kilogramm. Kann man das auf dem Rad transportieren oder ist es wegen Geschüttel und Länge (Stativ) eher ungünstig? Irgendwo wurde mal ein Reiserucksack erwähnt -- also, 30kg am Rad machen mir nichts aus, auch 50 nicht. Aber ein Rucksack mit dem Gewicht beim Radeln -- nein.</li>
    <li>Kann das Teleskop (zum Beispiel im Urlaub) auf einem stabilen Fotostativ betrieben werden? Nachführung ist dann natürlich ungünstig...</li>
    <li>Gibt es für hohe Transportanforderungen (Fahrrad, Fuß über &gt;= 2km) eine Alternative, die preislich nicht total den Rahmen sprengt?</li>
    </ul>


    Vielen Dank für eure Hilfe und viele Grüße aus dem frisch-klaren Jena,


    Frank

  • Hallo Frank,


    erst mal willkommen hier im Forum.


    Von hinten anfangend- Transport z.B. mit einem kleinen Fahrradanhänger? Da waren schon einige Beiträge dazu im Forum, sogar bis 12".


    Teleskop auf einem Fotostativ- eher nein. Kleine Refraktoren gehen schon, aber ein 150/900 ist dafür wohl deutlich zu groß und zu schwer- vor allem die Länge wird da ein großes Hindernis werden.


    Schütteln oder Ruckeln wird dem Stativ oder der Montierung wenig ausmachen- eher geht die Justage des Teleskops flöten, aber den Hauptspiegel nachjustieren lernt man schnell.


    Foto mit 500€- schön, Teleskop, Stativ und Montierung bekommst du für das Geld- es fehlt aber noch so einiges. Diverse Adapter, etwas zum Nachführen für Langzeitbelichtungen und diverser Kleinkram.


    Hat die ADM einen Polsucher dabei? Welche Steuerung ist dran? Ist die ausgelegt das man damit autoguiden kann oder braucht es auf dem Acker dann noch einen Laptop? Spannungsversorgung für die Steuerung schleppst du auch mit und musst du auch zukaufen. Insgesamt wird es also mehr als eng mit dem Budged. Timer für die Kamera um Serien aufzunehmen die gleichlange Aufnahmezeiten haben wäre auch nützlich.


    Kind als Mitbeobachter- geht mit einem Dobson prima, aber wenn du fotografierst steht das Kind daneben und sieht nur den Papa fluchen wenn die Aufnahmen nix werden. Macht bestimmt wenig Spass, selbst wenn Papa nicht schimpft.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Von hinten anfangend- Transport z.B. mit einem kleinen Fahrradanhänger? Da waren schon einige Beiträge dazu im Forum, sogar bis 12".
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, werde ich nochmal suchen, danke.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Teleskop auf einem Fotostativ- eher nein. Kleine Refraktoren gehen schon, aber ein 150/900 ist dafür wohl deutlich zu groß und zu schwer- vor allem die Länge wird da ein großes Hindernis werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hm, dann wäre noch ein Maksutov http://www.teleskop-express.de…mm-Maksutov-Teleskop.html, der würde auch auf ein Fotostativ gehen. Wenn das Teleskop aber dann mit zuvielen Nachteilen (hier etwa 1,25"-Okularanschluss) verbunden ist, bleibe ich lieber beim GSO.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Foto mit 500€- schön, Teleskop, Stativ und Montierung bekommst du für das Geld- es fehlt aber noch so einiges. Diverse Adapter, etwas zum Nachführen für Langzeitbelichtungen und diverser Kleinkram.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar. Wie vielleicht nicht ganz deutlich gesagt, in dem Budget ist das erstmal außen vor.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Hat die ADM einen Polsucher dabei? Welche Steuerung ist dran? Ist die ausgelegt das man damit autoguiden kann oder braucht es auf dem Acker dann noch einen Laptop? Spannungsversorgung für die Steuerung schleppst du auch mit und musst du auch zukaufen. Insgesamt wird es also mehr als eng mit dem Budged. Timer für die Kamera um Serien aufzunehmen die gleichlange Aufnahmezeiten haben wäre auch nützlich.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    http://www.teleskop-express.de…f-parall--Montierung.html Polsucher finde ich nicht, ist mit Sicherheit nicht dabei. Nachrüsten geht wohl, zumindest finde ich einen Polsucher (die sind vermutlich Montierungs-spezifisch, richtig?) per Web-Suche.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Kind als Mitbeobachter- geht mit einem Dobson prima, aber wenn du fotografierst steht das Kind daneben und sieht nur den Papa fluchen wenn die Aufnahmen nix werden. Macht bestimmt wenig Spass, selbst wenn Papa nicht schimpft.
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    Ok, hab ich zur Kenntnis genommen. Wenn mein Töchterchen (sie ist 5) durchschaut, kann ich es beim ADM noch selbst etwas nachführen, auch wenn ich nicht durchschaue. Das geht beim Dobson vielleicht nicht so gut, da man da doch eher die optische Kontrolle braucht, statt mit konstanter Geschwindigkeit "am Rad zu drehen". Auch deshalb erstmal alles ohne Foto-Ambitionen, damit ich mit der Technik vertraut werde.


    Was hätte ich sonst für Vorteile vom Dobson? Größer bringt es bei mir nicht, da zu schlechtes Licht. Ok, man könnte andere/mehr Okulare nehmen, aber da will ich auch erstmal "reinschauen" und probieren. Transportabler wird es vermutlich auch nicht, da ich entweder am Zielort in Bodennähe beobachten muss oder noch die berühmte Sprudelkiste zu transportieren habe, oder?



    Vielen Dank und viele Grüße aus dem strahlend sonnigen Jena,


    Frank

  • Hallo Frank,


    transportabel- da ist der Dobson auch von Vorteil. Rockerbox hinstellen, Tubus holen und einhängen- fertig.


    Nix mit erst Montierung aufbauen und dann Teleskop aufschrauben. Ich kenne die ADM nicht, aber ich hab eine Vixen GP DX, die trage ich samt Stativ gerade noch so für wenige Schritte aus dem Wintergarten nach draußen, aber mit Teleskop geht das nicht mehr.


    Newton parallaktisch montiert- wenn du z.B. von Ost nach West schwenkst steht der Sucher und der Okularauszug plötzlich ganz woanders- bei Südstellung musst du von oben einblicken- außer du drehst den Tubus in den Rohrschellen. Und für eine 5-jährige dürfte auch parallaktisch eine Sprudelkiste nötig werden.


    Wenn du nicht gerade sehr hohe Vergrößerung eingestellt hast kann man auch beim Dobson ein wenig länger reingucken- und nachführen per Hand an der parallaktischen ohne Einblick ist auch nicht so toll. Dazu musst du die Montierung schon gut eingenordet hinstellen- sonst entfällt der Vorteil das du nur in einer Achse drehen brauchst. Und dafür wäre dann ein Polsucher schon hilfreich- der kostet aber gleich wieder extra.


    Die Vorteile des Dobson? Weniger Geld für gleiche Größe oder deutlich mehr Öffnung für gleiches Geld.


    Und das mehr an Öffnung zeigt dir halt auch deutlich mehr. Schau einfach mal


    hier auf die Seite von Benny- fast ganz nach unten scrollen- da findest du einen schönen Vergleich wie sich mehr Öffnung auswirkt.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Frank und willkommen im Astrotreff.



    Mit dem 6" f/6 GSO auf ADM hast Du Dir ein schönes Universalteleskop ausgesucht:


    - GSO hat allgemein eine ziemlich gute optische & mechanische Qualität
    - dieses Scope hat sogar 2" Crayford Okularauszug
    - 6" Öffnung zeigen schon eine ganze Menge
    - f/6 ist wenig kritisch auf Randschärfe der Okulare
    - f/6 ist noch "schnell" genug für DSLR - Astrofotografie
    - mit 2x Barlow bist Du bei 1m80 Brennweite, da geht bei Mond- und Planetenfotografie (Webcam) schon ziemlich die Post ab. [:)]


    Wenn Du, um das Scope zu transportieren, das Stativ und das Gegengewicht dem Nachwuchs gibst (und das Teleskop & Montierung selber trägst) dann ist das gar nicht so schlimm. ABER für eine ausgibige Beobachtungsnacht braucht es mehr - viel mehr... Okulare, Himmelskarten, Verpflegung, ggf. eine Sitzmöglichkeit, und und und.


    Als Alternative (besser Transportfreudig) kannst Du ja für das Teleskop eine Rockerbox (*) bauen, und es als Dobson betreiben.


    (* vielleicht sogar eine 1-Arm Rockerbox, wie die "Star Blast" von Orion.)


    So oder so: ich finde dieses Teleskop eine gute Wahl für den Einstieg. Ein Telrad (Zielkreissucher) anstelle (oder zusätzlich) des originalen 6x30 wäre noch eine gute Sache - und natürlich ein paar zusätzliche Okulare. Aber das muss beides nicht sofort sein... [^]

  • Hallo,


    erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    transportabel- da ist der Dobson auch von Vorteil. Rockerbox hinstellen, Tubus holen und einhängen- fertig.


    Nix mit erst Montierung aufbauen und dann Teleskop aufschrauben. Ich kenne die ADM nicht, aber ich hab eine Vixen GP DX, die trage ich samt Stativ gerade noch so für wenige Schritte aus dem Wintergarten nach draußen, aber mit Teleskop geht das nicht mehr.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nunja, ich weiß, was 22kg auf dem Rücken sind. Ok, das war eine stopffreundliche Last in einem Wanderrucksack, der "Astronomiekram" ist ja deutlich sperriger. Rockerboxen könnten doch grundsätzlich auch klappbar sein, oder? Also, mit wenig/kein Werkzeug zum flach machen...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    Newton parallaktisch montiert- wenn du z.B. von Ost nach West schwenkst steht der Sucher und der Okularauszug plötzlich ganz woanders- bei Südstellung musst du von oben einblicken- außer du drehst den Tubus in den Rohrschellen. Und für eine 5-jährige dürfte auch parallaktisch eine Sprudelkiste nötig werden.
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    Hm, das ist ein Punkt, ja. Meine praktische Erfahrung ist mit einem Refraktor (Schülerteleskop S1(?)) aus der DDR. Da änderte sich nichts bei Schwenks... Bei dem Dobson unten brauche ich einen Stuhl und gucke seitlich rein, während meine Tochter (knapp 1,10m) gut stehen kann, richtig?


    Da einige Nachteile des Dobsons (bzw. ein paar Nachteile parallaktischer Montierung deutlich wurden) ausgeräumt wurden, habe ich auch nach Dobsons gesucht: http://www.teleskop-express.de…kop---Deluxe-Version.html Scheint mir schon recht "vollständig" für den Anfang zu sein. Vielleicht noch ein kleineres (3mm? 6mm?) Okular dazu und fertig. Eine naive Frage vielleicht noch: "Stört" die große Öffnung nicht auch? Wenn man in der Stadt beobachtet? Ok, im Vergleich zum 6" Newton habe ich auch etwas mehr Brennweite und könnte (wieder naiv betrachtet) stärker vergrößern bei gleicher Ergebnislichtmenge, also andere Okulare verwenden.


    Ich forsche noch etwas (über Dobsons gibts ja viele Beiträge) und bedanke mich erneut für die tolle Unterstützung!


    Viele Grüße aus dem immer noch strahlend blauen Jena,


    Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    Wenn Du, um das Scope zu transportieren, das Stativ und das Gegengewicht dem Nachwuchs gibst (und das Teleskop & Montierung selber trägst) dann ist das gar nicht so schlimm. ABER für eine ausgibige Beobachtungsnacht braucht es mehr - viel mehr... Okulare, Himmelskarten, Verpflegung, ggf. eine Sitzmöglichkeit, und und und.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, Nachwuchs nennenswerte Last: nein ;) Wenn ich viel Glück habe, trägt sie ihr Essen ;) 15kg bei einem guten Meter hat meine Tochter...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    Als Alternative (besser Transportfreudig) kannst Du ja für das Teleskop eine Rockerbox (*) bauen, und es als Dobson betreiben.


    (* vielleicht sogar eine 1-Arm Rockerbox, wie die "Star Blast" von Orion.)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Vielen Dank!


    Frank

  • Hallo.


    Naja, wenn Du ihr klar machst, dass sie das wichtigste (das "Fundament") Teil der ganzen Ausrüstung tragen darf, dann nimmt sie dieses Stativ locker unter'n Arm.


    Ist ja auch kein besonders empfindliches Teil, falls sie damit mal irgendwo gegen rempelt oder es fallen lässt. Das Stativ alleine wiegt vielleicht etwa 3-5kg.


    Den Rest (Gegengewicht & Montierung, Okulare und Verpflegung usw) packst Du in Deinen Rucksack, den Tubus hältst Du mit den Armen.
    Btw: habe schon schlaue Tragegurte & Trageschlaufen gesehen, gefertigt aus Zurrfix (oder ähnlichen) Gurtbändern.
    Je nach dem, was für'n Rucksack Du hast, kannst Du den Tubus ggf. AUSSEN drauf schnallen - dann kann die Optik während der "Wanderung" schon temperieren (Stichwort "Tubus Seeing".)


    Auch das Teleskop selber ist nicht übermässg empfindlich auf leichte Rempler - so lange Du nicht den Sucherhalter abknickst oder den Okularauszug zersemmelst. Die Optik selber ist gegenüber kleineren Schlägen unempfindlich gelagert, ggf. muss das Teleskop machher etwas nachjustiert werden, aber das ist beim Newton keine Hexerei.


    Merke: Kleinere Kratzer oder kleine Beulen im Tubusblech sind rein kosmetische Mängel, sie stören die Abbildungsleistung des Teleskopes nicht... [;)]


    P.s. wenn der Weg auf Deinen "Hausberg" einigermassen gut begehbar ist, kannst Du ja auch die ganze Ausrüstung (samt dem Nachwuchs) in einen Bollerwagen reinpacken...[;)]

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