Verbindung Grenzgröße-Durchsicht?

  • Servus Nico


    <Zitat:
    Bei absolut dunstfreiem Himmel kann es passieren, dass man eine hohe
    Grenzgröße erreicht, der Himmel aber auch heller ist.
    Im Gegenzug ist es möglich, dass der Himmel durch Dunst verdunkelt wird
    und somit eigentlich auch die Grenzgröße sinken müsste.


    Nun habe ich mal gehört, dass das Auge dunkle Kontraste differenzierter wahrnehmen kann, als helle.
    Es könnte also sein, dass die Grenzgröße bei dunklem, dunstigen Himmel trotzdem sehr gut ist,
    da das Gehirn diese dunkleren Kontraste besser verarbeiten kann.
    Kann das ein Experte bestätigen? Habe diese "These" nur irgendwann mal aufgeschnappt.>




    Also dann kann ich deine Eindrücke nicht nachvollziehen! Bei sehr guter Transparenz hatte ich immer einen dunklen Himmel!Außer man hat Aufhellungen wie das Gegenlicht oder Zodiakallicht. Aber das sah ich noch nicht so oft!
    Sei mir nicht böse!
    Hiermit bin ich raus!Ist mir zu hoch! Bin aber gespannt was für Erklärungen da noch so erläutert werden!


    Lg von Hajü

  • Hallo,
    habe eben mal als Suchbegriff "Grenzgröße im Fernrohr" angegeben.
    Sehr lesenswerte Hinweise, die ich hier unmöglich alle aufzählen kann.
    U.a. habe ich eine Tabelle gesehen, Reichweite bl. Auge und Zunahme der Objektivöffnung (bis 500 mm).
    weiß z.B. tel. von einem Mitarbeiter der Sternwarte in Melle, daß der 44" bei bestem wetter vis. bis 18.5mag reicht.
    Oder auch: Öffnung 30 cm = 15.3mag, Öffnung 60 cm = 16.8mag, eine Verdoppelung der Öffnung ergibt "pi x daumen", *gg*, +1.5mag an Grenzgrößengewinn.
    Wünsche viel Spaß beim Lesen der Links.


    Gruß Guenther

  • Hallo Nico,
    Deine Frage war:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun frage ich mich, ob es da einen Zusammenhang zwischen Transparenz und Grenzgröße gibt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja klar! Aber es ist eben nicht der einzige Parameter.


    Es kommt entscheidend darauf an, was man anschauen möchte:
    Sterne oder Nebel?
    Mit Teleskop oder freiem Auge?


    Schau Dir mal in diesen Abschnitt die Formel (1) an:
    http://www.eso.org/sci/facilit…telescopes/ut/m1unit.html


    Da gibt es für das "Peak signal", das wäre sowas wie die stellare Grenzgröße im Teleskop, folgende Einflüsse:


    - transmissivity of the atmosphere ---&gt; Transmission, liegt zw Null und 1, ist klar. (Im Moment ist hier Null, komplett zugezogen)


    - the atmospheric coherence length ---&gt; das ist das Seeing. Das geht sogar im Quadrat ein. Kann ich bestätigen[:D]


    - the transmissivity of the telescope optics ---&gt; das ist die Verspiegelung usw, zw Null und 1, auch klar.


    - diameter ---&gt; Öffnung hilft immer, geht ins Quadrat ein, also als Fläche, logo[;)]


    - CIR the Central Intensity Ratio ---&gt; das ist die optische Qualität


    Diese fünf Bausteine lassen sich beliebig kombinieren, man kann das eine durch das andere kompensieren. Zum Beispiel schlechte Transmission durch Öffnung oder gutes Seeing und umgekehrt.
    Strehl größer Eins würde auch helfen[:D]


    Aber Achtung: Das ganze setzt vorraus, dass der Hintergrund kein Signal liefert, also dunkel ist.
    Im Teleskop ist dieser Zustand durch Erhöhung der Vergrößerung leicht zu erreichen. Es sei denn, der Himmel ist extrem grottig aufgehellt und das Seeing ist gleichzeitig so mies, dass die Sterne schon wieder "auseinanderfließen".
    Der vielbeschworene Kontrast ist meiner Meinung nach Quark, wenn der Hintergrund schwarz ist, kommt von dort auch nichts mehr. Dann zählt *nur* noch die helle Seite, also Öffnung. (Schön zu beobachten am Cirrus mit passendem OIII Filter)


    Dummerweise hat die stellare Grenzgröße im *Teleskop* wenig mit der Sichtbarkeit von flächigen Objekten wie Galaxien und Nebeln zu tun.
    Und die GG-Schätzerei mit dem blanken Auge ist auch nicht mein Ding, denn die hängt auch an der Sehschärfe.


    Also beobachte ich GX und Nebel wenn die Milchstrasse strukturiert erscheint und ein paar Test-GX schwache Ausläufer zeigen. Die spitz auslaufenden Spiralarme von M81 sind so ein Beispiel. Hajü weiss was ich meine[;)]


    Und irgendwelche kleinen Sachen wie PN's gibt's wenn das Seeing stimmt.
    Beides zusammen gibt's leider selten. Ist auch egal, der Himmel ist groß genug, irgendwas gibts immer zu sehen[^]


    cs Kai

  • Hallo Hajü,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also dann kann ich deine Eindrücke nicht nachvollziehen! Bei sehr guter Transparenz hatte ich immer einen dunklen Himmel!Außer man hat Aufhellungen wie das Gegenlicht oder Zodiakallicht. Aber das sah ich noch nicht so oft!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Ich habe schon ein paar mal genau diese Erfahrung gemacht:


    Auf unserem Stammbeobachtungsplatz gibt es im Umkreis von 10-20km keine nennenswerten Lichtquellen. Doch in 25-30km Entfernung gibt es kleinere Städte, welche schon einiges an Licht in den Himmel werfen.


    Ist es nun richtig dunstig oder es herrscht dichter Pollenflug, so scheint der Himmel über unserem Berg tiefdunkel zu sein - jedenfalls deutlich dunkler als bei durchschnittlichen Bedingungen.


    Bei perfekten Bedingungen (sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, kein Dunst etc.) ist der Himmel natürlich dunkler als bei durchschnittlichen Bedingungen, doch nicht so dunkel wie bei starkem Pollenflug. Der absolut dunstfreie Himmel kennzeichnet sich vielmehr dadurch, dass deutlich mehr Sterne am Himmel stehen.
    Die Lichtverschmutzung der Kleinstädte sieht man bei Pollenflug garnicht erst, während sie bei durchschnittlichen Bedinungen natürlich sofort ins Auge springt.




    Nico:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Denn müsste es rein logisch nicht so sein, dass Sterne auf einem dunkleren Hintergrund besser zu erkennen sind, als auf einem helleren Untergrund?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ebendrum. Durch Dunst oder Pollenflug kann es in einigen Regionen, die lokal kaum bis keine Lichtverschmutzung aufweisen, passieren, dass der Himmel dunkler erscheint. Siehe oben.



    Viele Grüße,


    Nils

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    Hat jemand den Artikel aus "Sterne und Weltraum 03/2009 - Messung der Himmelshelligkeit mit dem Sky Quality Meter"?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Kalle,
    wird der Artikel von dir noch gesucht? Im Keller habe ich bestimmt noch die SuW 03/2009 liegen. Bei Bedarf bitte eine PN an mich senden.

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