Hier mal zur Diskussion gestellt: Quasar mit z=2.3

  • Bei der "Durchmusterung" unseres SN2011fe Fotos vom M101 sind uns so einige QSO´s aufgefallen. Die meisten liegen bei z<1. Ein Quasar fällt aber mit z=2.345 in der Nähe von UGC9071 auf. Hier ist der QSO zwar nur wenig auffällig - aber dennoch deutlich zu sehen. Helligkeit ~18m2.



    Die Aufnahme wurde für Aladin callibriert und mit den Simbad Daten hinterlegt, so dass praktisch jedes Objekt auf dem Bild eindeutig identifiziert werden kann. Das Original Bild ist invertiert unten rechts zu sehen (in der Mitte M101). Das kleine Rechteck ist links vergrößert dargestellt.


    Wir (d.h. Heiko, Oliver und ich (Andreas))haben das Bild mit einem 80mm APO und ATIK1100 auf dem HTT in Herzberg auf dem Teleskoptreffen angefertigt.


    Was mich wundert - das es überhaupt möglich ist mit so einer kleinen Optik so tief vorzudringen. Gibt es ähnlich Erfahrungen?


    Vielleicht kann ja mal einer ausrechnen wir weit der QSO entfernt ist. Nach meiner Schätzung ~8Milliarden LJ (nur geschätzt [8D]
    ~Andreas

  • Hallo Andreas,


    ohne nachzugucken kann ich dir schon mal sagen, dass du mit der Schätzung richtig daneben liegst.


    Die Rotverschiebung entspricht fast 11 Milliarden Lichtjahre, genauer sind's 10,8. Du bist also bis auf 3 Milliarden Lichtjahren an den "Rand der Welt" gekommen - mit einem 3-Zöller. [;)]

  • Hallo Nico,


    welches kosmologische Modell liegt denn deiner Berechnung zugrunde?


    Mal ernsthaft, du hast den klassischen Fehler Laufzeitentfernung != Abstand gemacht. Für z=2.3 ergibt sich eine Lichtlaufzeit von gut 10 Milliarden Jahren. Damit ist der Quasar aber alles andere als 10 Milliarden Lichtjahre entfernt.


    (==>)Andreas: Bei derart hohen Rotverschiebungen lassen sich keine sinnvollen Entfernungsangaben mehr machen, denn alle Umrechnungen werden direkt von den Parametern des kosmologischen Modells beeinflußt. Deshalb macht man normalerweise gar keine Entfernungsangaben mehr, sondern beläßt es bei der Rotverschiebung. Allenfalls die Angabe der Lichtlaufzeit als "Alter" ist einigermaßen sicher.


    Viele Grüße,
    Caro

  • Hallo Nico,


    auch der Rechner gibt aber nur Lichtlaufzeiten an - und keine entsprechende Entfernung. Wie auch?


    Als Alternative hast du nur Leuchtkraft- und Winkeldurchmesserentfernungen, aber hinzu kommt, die Werte, die du nennst, passen nun auf keins von alledem, es sei denn, du manipulierst auch noch fleißig an der Hubble-Konstante und den Omegas.


    Viele Grüße,
    Caro

  • Moin,
    mit der Lichtlaufzeit zu rechnen scheint mir auch die vernünftigste Methode zu sein. Trotzdem ist es interessant einmal mit den Parametern H und Omega (des Wrights Rechners) zu "spielen".
    ~Andreas

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