Vejlby Klit - Der DK-Reisebericht

  • Hallöchen! [:)]


    Nach dem Dänemarkurlaub mit meinen Freunden finde ich nun die Zeit, einen kleinen Bericht zu verfassen. Dieses Mal waren wir in Vejlby Klit, in der Nähe vom Ferring See. Meist war das Wetter recht wechselhaft… An einigen Tagen war sehr stürmisch, gepaart mit starke Windböen und Regen, ebenso gab es auch sonnige Wetterlagen, die zum Drachensteigen, Baden oder auch zum Sterne beobachten einladen!


    Die ersten Tage verbrachten wir meist mit der Erkundung in der Umgebung, wo es recht schöne Seiten vom Nordwest-Jütland zu sehen gibt.


    Gleich bei der ersten Tour sahen wir die alte Lemvigbahn, welche von Thyborøn bis nach Vemb verläuft. Sie ist in Dänemark die längste Privatstrecke mit knapp 60 km. Auf dem Foto seht Ihr die Ym 15.



    Nach einer kurzen Strecke kommen wir, Südlich vom Ferring See, in Bovbjerg und Ferring an. Besonders auffällig ist hier der 26 Meter hohe, rote Bovbjerg Leuchturm!



    Von hier oben aus hat man eine tolle Aussicht auf Vejlby Klit. Durch die Bildgrößenbegrenzung sieht leider das Panorama so klein aus.


    Leider hatte wie letztes Jahr auch dieses Jahr das Wetter für einen besonderen Sonnenuntergang nicht gepasst! Hier kann man durch die Kombination der besonderen Lage des Strandes, den Treppenaufstieg zur Steilküste und den Sprint zum Leuchtturm den dreifachen Sonnenuntergang erleben! D.h. unten am Strand sieht man, dass die Sonne den Meereshorizont berührt. Sobald sie weiter wandert, rennt man die Treppe zum oberen Ende der Steilküste! Hat man dies geschafft, natürlich mit entsprechender Kondition, beobachtet man ebenfalls durch die höhere Perspektive den Sonnenuntergang zum 2. Mal! Auch hier wieder dasselbe Spiel! Sobald die Sonne den Horizont berührt, ist das Motiv Fotoreif und rennt den letzten Sprint zum Leuchttum! Dort müssen als letzte Hürde die 93 Stufen gemeistert werden; ein richtig sportlicher Akt. Falls man es rechtzeitig schafft, erlebt man hier nun den 3. Sonnenuntergang! Vielleicht als Zusatzbonus den „Green Flash“. =) Wie gesagt, das Wetter spielte hier nicht mit.


    Unten am Strand war ich leider bei der Bernsteinsuche recht erfolglos. ^^ Wenigstens gab es versteinerte Korallen und Eikapseln von Rochen zu finden. [:D]



    Hier seht Ihr auf der rechten Seite des Panoramas die Treppe, die man hoch laufen müsste. ^^



    Rums! Voll erwischt! [:D]


    In der Nacht vom 30. August zum 31. August konnte man so richtig zum ersten Mal im Urlaub die Milchstraße in ihrer vollen Pracht sehen!



    Perseus und Plejaden im Osten, (Canon EOS 350D + 16mm Fisheye (==>) f/5.6, ISO 2500, 160s)



    Leider störten häufig durchziehende Wolken die Sicht.


    In der Folgenacht hatte ich es mir vorgenommen, den Strand bei Dunkelheit zu besuchen! Ein überwältigender Anblick! Man sitzt an einer Bank oben auf der Sanddüne und lauscht das Meeresrauschen bei dem wunderbaren Himmel voller Sterne!



    Canon EOS 350D +16mm Fisheye (==>) f/3.5, ISO 2000, 140s


    Ein Ort, den man die ganze Nacht verbringen kann! Meinen 7x50 Zeiss FG hatte ich ebenfalls mit genommen! Aber wie sagt man es so schön, die ersten Nächte sind so beeindruckend, dass man selbst das Fernglas zu Seite legt und die faszinierende Dunkelheit mit der hellen Milchstraße genießt. Wir hatten mal vom Balkon aus in der Ferienhaussiedlung einen Wert von 21.6 mag/“² gemessen. Wenn ich mich recht erinnere… Ich denke mal, dass es hier am Strand durchaus ein etwas höherer Wert gemessen werden kann.


    Die nächsten Ausflüge fanden in einigen Bunkern des Atlantikwalls, ebenso wie im Burgmuseum von Spottrup statt!



    Geschichtlich konnte man dabei vieles erfahren! An diesem Tag waren auch einige Leute mittelalterlich angezogen, und zeigten uns ihre alte Traditionen und Lebensweisen in der gut erhaltenen Burg. Das alles schriftlich fest zu halten würde den Rahmen hier sprengen…


    Geocaching lässt ebenfalls grüßen! =) Sogar ohne GPS konnte ich zufälligerweise eine Schachteldose finden. Obwohl der Inhalt geschmacklich nicht zutreffend ist ;), verewigten wir uns im Logbuch.


    Außerdem gibt es noch einige astronomische Nächte zu erleben! =)


    Am 2./3. September gab es wieder eine weitere viel versprechende Nacht, wo ich unbedingt den Kometen C/2009 P1 „Garradd“ beobachten wollte! Den Anfang machte mit meinem 7x50 Zeiss FG und suchte die Gegend zwischen Füchschen und Pfeil ab! Aha! Ganz dicht in der Nähe vom Kleiderbügel konnte ein schwacher Klecks indirekt beobachtet werden! Für meinen subjektiven Eindruck gar nicht einfach! Mein Freund Stefan konnte die Sichtung bzw. die Position ebenfalls bestätigen! Auch er sagte mir, dass der Schmutzball gar nicht so leicht sei! Wir durften freundlicherweise das 20x100 FG in der Nacht benutzen. Wow, der Kleiderbügel war formatfüllend zu sehen. Auffällig konnte die helle runde Koma erfasst werden. Wenn ich mich recht erinnere, hab ich leider gar nicht so auf den Schweif geachtet. Wenigstens konnte ich ein Foto von der schönen Begegnung machen.



    Canon EOS 350D + EF 100-300 (==>)f=100mm, f/6.3, ISO 1250, Belichtungszeiten der Einzelbilder: 190s, 180s, 165s, 135s, 305s (leider störten immer durchziehende Wolken längere Belichtungszeiten)


    Ebenfalls war die Sichtung der Supernova 2011fe in M 101 erfolgreich! Absolut Klasse! Ein einzelner funkelnder Stern in der Galaxie, die man beobachten konnte, während das Licht eine Strecke von 27 Mio. Lichtjahre zurücklegte! Die Galaxie war selbst direkt und einfach zu sehen. Ebenfalls war der PN Helixnebel im Großfernglas ohne Zusatzfilter recht einfach und direkt zu sehen.


    In der 3. Nacht (05. September) regnete es eigentlich bis ca. 23:30! Danach klarte es überraschend auf… Leider hatte ich es meinen Hobbykollegen das CS etwas verspätet gemeldet. Man möge mir verzeihen. ^^ Nicht desto trotz konnten wir beobachten… Eine Nacht die wir nicht so schnell vergessen werden! Aber der Reihe nach….


    Zuerst hatte ich eine 20 min. Stativaufnahme mit dem Großen Wagen im Programm. Was auch problemlos im Kasten war. Parallel beobachteten und fotografierten meine Freunde auf der Grünen Wiese, während die Beleuchtung des Gebäudes komplett abgeschaltet wurde.



    Canon EOS 350D + 15mm Fisheye, ISO 250, 20min


    Plötzlich fiel mir hinter dem Haus ein Wetterleuchten auf… Ein schöner Anblick zusammen mit den Sternen im Norden. Allerdings kündigte sich im Westen eine weitere Regenfront an. Nicht gerade die optimale Beobachtungsnacht. Zur Sicherheit wurde das Großfernglas im Haus verstaut, zumal der Besitzer selbst schon recht Müde wurde.



    Unerwartet brüllte um 00:54 Uhr Stefan und da ich wusste sofort, in welche Richtung ich schauen sollte! Mit offener Kinnlade schaute ich in Richtung Perseus und sah, wie ein heller Bolide auftauchte. Aber das war nur der Anfang! Auf dem Weg von Perseus zum Sternbild Führmann nahm die Helligkeit extrem zu! Es wurde soooo HEELLLL, dass der Kernbereich des Boliden regelrecht blendete! Es flaschte und blitzte unregelmäßig. Der helle Bereich mit Schweif war auf eine Länge bis zu 5° verteilt und zerbrach in mehreren Stücken! Der vordere Bereich leuchtete ganz klar grün, während der zerbrochene, hintere Teil Orange leuchtete! Sobald die Spur ihr Maximum erreichten, bekam ich richtige Gänsehaut und wir schreiten, so dass eigentlich die Nachbarn wach werden müssten. Aber es blieb verdammt ruhig… Der Prozess des Erloschenes mit dem Nachleuchten … also jetzt fehlen mir immer noch die passenden Worten und das Gänsehautgefühl ist noch während des Schreibens da, wenn ich an diesen Boliden denke! [:p][:p][8D][8D][:0][:0]


    Glücklicherweise konnte eine AllSky-Kamera (in Klokkerholm, Dänemark) die Spur festhalten: klick mich


    Wer den vollständigen Bericht von meinen Freund lesen möchte, hier findet Ihr ihn: Großer Bolide am Morgen 06.09.2011 00:54 mit KNALL


    Also das kann man nicht mehr in der Nacht toppen! So langsam zieht der Himmel zu und wir ziehen uns zufrieden zurück ins Bett.


    Die letzten Tage verbrachte ich meist mit langen Spaziergänge, um die noch ausstehende Urlaubstage zu genießen. Dabei konnte ich einige Fotomotive mit nach Hause nehmen. =)



    Ein Herz für ein Stern. =) Knuffig [:)]









    Ein letzter Abschied…



    Zum Abschluss: Haupt- und Nebenregenbogen in der Abenddämmerung


    So, jetzt bin ich fertig mit meinem kleinen Reisebericht von Dänemark! Zwar war das Wetter nicht immer optimal, aber wir konnten schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen. Ich hoffe, der Bericht hat Euch gefallen. =)


    Sternenfreundliche Grüße


    Christian [8D]


    Edit: Rechtschreibung korrigiert [:)]

  • Hallo Christian,


    Schöner Reisebericht und noch schönere Bilder. [:)]
    Es ist lange her, dass ich in der Gegend war, aber der fantastische Sternenhimmel abseits der Lichtsuppe auf den Dünen der Nordsee ist mir gut in Erinnerung geblieben.
    Dein Bericht macht richtig Lust, da mal wieder hin zu fahren.


    Sehnsüchtig:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus! [:)]


    Freut mich sehr, dass Dir der Bericht gefällt!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />[...] aber der fantastische Sternenhimmel abseits der Lichtsuppe auf den Dünen der Nordsee ist mir gut in Erinnerung geblieben.
    Dein Bericht macht richtig Lust, da mal wieder hin zu fahren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Auf jeden Fall! Es muss ja nicht immer gleich Namibia sein, um einen dunklen Nachthimmel zu erleben. ;) Mit einer Autoreise gibt es mit Sicherheit in der Umgebung lohende Ziele für unser Hobby Astronomie. [:)] Die Alpen würden mich auch mal reizen. Mal schauen, wo es in den nächsten Jahren in den Urlaub geht.


    Sternenfreundliche Grüße


    Christian

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