Fragen zu Flatener

  • Hallo zusammen,


    im Zusammenhang mit Astrofotografie und Refraktoren wird eigentlich ausnahmlos der Einsatz eines Flateners praktisch als zwingend erforderlich genannt.


    Ist dem wirklich so? Wie groß ist hier die Bildverbesserung bzw. hat der ein oder andere vielleicht sogar ein paar Vergleichsbilder, mit und ohne Flatener?


    Lohnt eine solche Anschaffung hinsichtlich eines reinen Hobbyeinsatzes in diesem Bereich?


    Ich danke euch schonmal für die ein oder anderen Anregungen,


    viele Grüße
    Markus

  • Namd,


    ich sag mal so: Es ist wie immer, man muss selber entscheiden, ob es für einen "zwingend" erforderlich ist oder nicht.
    Ich habe bis jetzt auch auf den Einsatz eines Flattners verzichtet. Der Grund ist, dass ein Flattner einfach für ein Teleskop gerechnet sein muss - da kann Wolfi noch so oft mit einem TS-Universalflattner ankommen, das funktioniert einfach nicht perfekt.
    Ein Flattner für meinen Borg kommt > 500 Euro - das war es mir bislang nicht wert.
    Wenn man dann auch noch bedenkt, dass so ein Flattner wirklich genau sitzen will und man reichlich mit der Position experimentieren darf, ist es mir das schon zweimal nicht wert.


    Es ist in der Tat so, lieber keinen Flattner, wie einen an der falschen Position oder einen nicht für das Teleskop gerechneten. Viel Geld für eventuelle Verschlimmbesserung des Bildes.


    Ich kann recht einfach mit Photoshop die schlimmsten Sterne am Rand wegschneiden und das reicht mir persönlich.


    Trotzdem möcht ich mich deinen Fragen schon anschliessen und insbesondere interessieren mich auch die Vergleichsbilder, welche aber nur sinnvoll sind, mit der Angabe welcher Flattner, an welcher Position und wieviel "Ausschuss" dabei war.


    Du merkst, ich bin der Sache relativ kritisch gegenüber eingestellt, weil ich mir einfach denke, dass es für mich auch ohne geht. Ich fotografiere ja auch noch mit DSLR und nicht mit einer CCD, obwohl ich mir sehr wohl im Klaren darüber bin, dass ich mit einer DSLR nie die Tiefe und Qulität erreichen kann, die ich vielleicht mit CCD könnte.


    Jeder eben, wie es ihm beliebt und das muss jeder selber rausfinden. [;)]

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Robert,


    Danke für deine Einschätzung!
    Ich hab`s bisher ebenso gesehen: Warum viel Geld ausgeben, wenn man`s einfach auch per Software richten kann.
    Da ich derzeit ja noch mit einem normalen FH fotografiere, hab ich da ja noch ganz andere Bildfehler, die es zu kompensieren gibt (Farbfehler usw), wobei ich für mich persönlich entschieden hab: lieber Teleskop mit Farbfehler für 300€, als nen Apo für`s Vielfache und hab u.U. trotzdem noch nen kleinen Farbfehler. Bei Deepsky kommt der m.E. eh nicht ganz so stark zum Tragen und den Rest kann man auch ganz gut per EBV eindämmen...und kostet nix... :)


    Nettes Zubehör gibt`s immer, aber auch das will erstmal gehandled werden und genau dort schlägt dann auch meist die Konstenbombe zu...


    Gruß Markus

  • Hallo Markus,


    Ich habe den TS Flattener fuer meine F6.3 Optik angeschafft.
    Im direkten Vorher/Nachher Vergleich konnte ich eine verbesserte Sternabbildung in den Ecken nachweisen.


    http://www.trivalleystargazers…s_ff_test/ts_ff_test.html


    Besonders bei dem kleinen Doppelstern am Rand finde ich eine sichtbare Verbesserung.
    Der Test war immerhin auf das kleine Format des CCD Chips beschraenkt.
    Fuer DSLR Cameras und grosse CCDs ist das Ergebnis bestimmt noch deutlicher.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    Danke für die Vergleichsbilder!


    Ein gravierender Unterschied ist da schon auszumachen, aber halt auch nur wirklich am Bildrand, welchen man durchaus auch wegschneiden kann (je nachdem wie viel es dann ausmacht).
    Wenn ich mir allerdings die Übersichtsaufnahmen ansehe, fällt mir der Fehler an sich nicht auf und kommt erst so richtig zum tragen, wenn man das Bild entsprechend vergrößert (zumindest nach meinem rein subjektivem Empfinden).



    Gruß Markus

  • Hi Markus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein gravierender Unterschied ist da schon auszumachen, aber halt auch nur wirklich am Bildrand, welchen man durchaus auch wegschneiden kann (je nachdem wie viel es dann ausmacht).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du schreibst recht allgemein, da Du kein Teleskop erwähnst, an dem ein Flattener betrieben werden soll, und leider auch kein Kameraformat und keine Beispielbilder.


    An den Skywatcher 80/600 Refraktoren ist das Bildfeld an APS-C nicht mal zur Hälfte nutzbar, derart verziehen sich die Sterne.


    An meinem TS 80/480 Triplet sieht das Bild an APS-C so aus: http://forum.astronomie.de/php…L_53_APO_80_48#Post804242 (Rechtsklick für Vollbild).
    Dort müßte ich eine Menge wegschneiden. Wozu aber ein Teleskop mit 480mm Brennweite kaufen, wenn man nur das Bildfeld eines 800mm Refraktors nutzen kann? Also muß ein Flattener einfach sein, um das Bildfeld auch voll nutzen zu können. Der TS-Flattener korrigiert mein TS 80/480 Triplet bis in die Ecken besser als ein Takahashi Reducer meinen FS-102. Das will was heißen.


    Gruß
    Markus

  • Hallo Markus,


    also für relativ wenig Geld ist der TS Flattener eine super Geschichte.
    Die Abstände für verschiedene Optiken sind beschrieben bzw. finden sich auch in unterschiedlichen Foren und der Zugewinn an Bildqualität ist meiner Meinung nach beträchtlich.


    Ich hab den Flattener nun schon an verschiedene Refraktoren übernommen. Angefangen mit dem 72er Megrez mit DSLR, nem 80er Skywatcher ED, nem 90/600 Triplett und nun mit meinem 80/480 und Atik 383.
    Warum soll ich was vom Bild verschenken?
    Kar ist das ein Hobby aber es ist eines für das viel Zeit drauf geht und auch viel Geld bis alles zusammen ist und funktioniert. Da macht es für mich keinerlei Sinn, auf 10-40% des Bildfeldes zu verzichten.


    Ich würde definitiv dazu raten, über den Flattener nachzudenken.


    Gruß Chris

  • Hallo zusammen,


    Danke euch für die Tipps und Beispiele!


    eingesetzt hätte dieser sollen an einem AstroProfessional 102er ED.
    Mir war bisher allerdings auch nicht klar, dass sich die Verzerrungen auf einen so großen Bildbereich ausdehnen kann (dachte, betrifft immer nur einen kleinen Teil des Bildrandes/Ecken).


    Das Thema dürfte sich allerdings mittlerweile eh erledigt haben, da zwischenzeitlich auch der Einsatz eines 200/800er F/4 Fotonewtons in Erwägung kommt (da muss ich mich dann wohl eher mit der Problematik eines Komakorrektors auseinandersetzen :) ).


    Danke nochmals, es war trotzdem sehr aufschlußreich!


    Viele Grüße Markus

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