Hallo,
meinen ersten Fangspiegel habe ich vor genau zwei Jahren fertiggestellt:
http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=90704
Vermutlich ist der August der rechte Monat für solche Dinge, denn die nächsten, jawoll Plural, sind nun auch fertig.
Es gibt viele Wege nach Rom. Denkt man gar nicht, bei so einer simplen optischen Fläche[:D]
Ein interessanter Weg ist der von Norbert:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=121370
Ausgangspunkt waren zwei der drei Borofloat Scheiben, die ich aus dem Rest der Platte des 33" geschnitten habe. Die haben um die 275mm Durchmesser und sind gute 20mm dick.
Geschliffen hatte ich sie schon, das war nicht schwer. Zwei Körnungen, 25µ und 9µ. Ich schleife lieber statt saubermachen, deshalb habe ich die 15 oder 18µ dazwischen eingespart.
Für die Planlage dient ein einfaches Sphärometer mit 1/1000mm Messuhr. Die beiden Scheiben werden gegeneinander gemessen. Es braucht also keine genaue Referenz. Sehr praktisch!
Der Grund, warum ich gerade jetzt mit dem Fangspiegel angefangen habe ist die Poliermaschine. Letzte Aktion war das Polieren der Rückseite des 33" Spiegels. Was liegt da näher als gleich noch eine der Planscheiben blank zu wirbeln?
Das hat einen langen Tag gebraucht, 12 Stunden non stop. Allerdings kam die Überraschung kurz darauf. Der letzten zwei Zentimeter waren noch nicht 100% auspoliert. Nanu! Das Sphärometer zeigte dann auch eine Art "Hohlspiegel" mit 3.5µm Pfeiltiefe an. Das entspricht auf den gesamten 270mm des Durchmessers etwa 7µm. Urghhhh[V]
Was tun?
Jetzt wäre Pech an der Reihe, die Oberfläche muss ja noch glatt werden, nach den 12 Stunden PU Folie ist die sicher nicht so tolle.
Also habe ich mit 11kg Gewicht erstmal eine 3/4 Stunde poliert. Und siehe da, es tut sich was. Man kann den Fortschritt direkt am Sphärometer sehen. Ein halber Mikrometer.
Ok, weiter so.
Nach ein paar Sessions war es dann geschafft und der RC-Test mit künstlichem Stern und auch per Interferometer zeigte eine ziemlich ebene Fläche. Zu der ganzem Messerei schreibe ich später noch etwas, da bin ich noch am Auswerten und Zusammenstellen.
Glücklicherweise ging die ebene Fläche bis zum Rand der Scheibe. Das ist der Jackpot!
Eigentlich sollte ein Fangspiegel mit 170mm kleiner Achse daraus werden. Doch jetzt wird noch ein kleiner mit 80mm draus. Und vielleicht sogar noch zwei ganz kleine...[^]
Zuerst wird die Scheibe mit Paket-Klebeband abgedeckt und geschützt.
Ausschneiden...
... Reststücke sichern.
Dann die Kanten mit Diamantfeilen schön gestalten...
Klebeband abziehen, sauberputzen, fertig!
Und dann nochmal nachmessen, ob alles noch so ist wie voher.
Und der kleine, mit eingezeichnetem Strahlengang des RC Tests:
Wie gesagt, zur Messtechnik später mehr. Eines schon vorweg: Das Randstück, das über der unterschnittenen Seite liegt fällt wieder etwas ab. Bei beiden Spiegeln, genau wie vor zwei Jahren. Es ist also kein Zufall.
cs Kai