Cirrusnebel-ab wann(zoll) visuell ein genuss

  • Hallo Marc,


    mit 12,5" ist der Cirrusnebel unter einem guten Himmel bereits ein Genuß.


    Ich habe einfach mal den entsprechenden Abschnitt aus meinem Beobachtungsbuch unten angefügt. Die Beobachtung machte ich mit meinem 318/1900-Dobson und einem 40mm-Pentay-Okular unter einem sehr guten Eifelhimmel, wo die Milchstraße erst eine Handbreit oberhalb des Horizontes endete.


    Clear Skies,
    Stefan




    Cirrusnebel (NGC6960 (westliche Komponente), NGC6992+6995 (östliche Komponente))
    Mit O[III]-Filter. NGC6992 ist ein länglicher Nebel mit einer Sichelform, der zum Hintergrund sehr scharf und kontrastreich begrenz ist. innerhalb des Nebel befinden sich unzähliche Verdickungen und Girlanden, die dem Nebel ein plastisches Aussehen verleiht. Das südliche Ende des Nebels macht einen Knick zum Zentrum des Supernovaüberrestes hin und verläuft sich dann im Himmelshintergrund. innerhalb des Verlaufs befinden sich einige sehr dunkle Flecken. Auch hier sind strukturreiche Verästelungen einzelner Nebelfäden erkennbar.NGC6992 zeiht sich durch etwa zwei Okulargesichtsfelder.
    NGC6960: Genau in dem Nebel befindet sich ein heller Vordergrundstern, von dem aus die Nebel beidseitig wie Schwingen ausgehen. Die südliche Schwinge hat etwa die doppelte Länge wie die nördliche Schwinge. Auch hier erscheint der Nebel von feinen Girlanden und länglichen Nebelstrichen durchzogen zu sein. Der Helligkeitsunterschied zum Himmelshintergrund ist enorm. Durch die kontrastreichen Strukturen wirkt der Nebel in einem Sternenmeer schwebend und plastisch. Auch dieser Nebel hat eine Ausdehnung von etwa zwei Okulargesichtsfeldern.
    Zwischen der östlichen und westlichen Komponente befindet sich ziemlich genau im Zentrum des Cirrusnebel ein weiterer schwacher und langgezogener Nebel. Er hebt sich allerdings wesentlich schwächer und kontrastloser vom Himmelshintergund ab und erscheint wie ein schwaches Glimmen des Hintergrundes. Keine Details erkennbar. Der Nebel scheint eine leichte Keilform zu haben, wobei die Länge etwa das 1,5fache des Okulargesichtsfeldes und am nördlichen Ende etwa ein halbes Gesichtsfeld beträgt. Die Spitze des Nebels liegt im zentralen Bereich des Cirrusnebels.

  • Hallo Marc,


    wenn du den Maßstab "professionelle Fotos" nimmst, dann wird es schwierig auf deine Frage eine Antwort zu finden. Genuss ist ausserdem eine sehr subjektive Angelegenheit.
    Der Cirrusnebel ist eines meiner Lieblingsobjekte, ich lasse ihn bei keiner spätsommerlichen oder herbstlichen Beobachtungsnacht aus - sofern der Himmel dazu taugt! Und da sind wir auch schon beim Punkt. Um den Cirrusnebel "geniessen" zu können, ist ein sehr dunkler Himmel notwendig. Glücklicherweise steht der Schwan im Spätsommer sehr hoch, so das er bei einem dunklen ländlichen Beobachtungsplatz mit 6,0 - 6,3 mag und einem UHC-Filter im 6-Zöller gut auszumachen ist. Ab 8 Zoll (mit UHC, besser noch mit OIII) werden dann schon Details der feineren Nebelstrukturen sichtbar. Bei besseren Himmelsbedingungen ist das natürlich auch mit 6 Zoll oder auch weniger zu machen.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Marc,


    tut mir leid wenn ich dich mit meiner Antwort unterfordert habe.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich habe auf dem IHT 2003 den Cirrusnebel durch den 16 Zöller von C.Harder gesehen mit OIII Filter-heller Wahnsinn-also meine Frage kam nicht von ungefähr....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hättest du einfach bei deiner Fragestellung mal dazuschreiben sollen.


    Gruß
    Armin

  • Also im 18" eines Bekannten und im 17.5" von Stathis sieht der Cirrus einfach nur toll aus. Details ohne Ende. Dann noch ein UHC und man kann ihn von Zigarettenqualm kaum noch unterscheiden [:)].


    Ciao,
    Martin

  • Hi Marc,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zitat:
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    Ich habe auf dem IHT 2003 den Cirrusnebel durch den 16 Zöller von C.Harder gesehen mit OIII Filter-heller Wahnsinn-also meine Frage kam nicht von ungefähr....


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    Das hättest du einfach bei deiner Fragestellung mal dazuschreiben sollen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das finde ich auch, sonst fühlt man sich reingelegt.

  • Mein Schwanengesang dazu:


    Vor 2 Wochen hatte ich den direkten Vergleich zwischen 6zoll und 13 zoll ohne Filter unter Himmel mit ca. 6 mag auf 1000m Höhe. Beide Instrumente um f 4.3-4.6, also SEHR lichtstark. Fazit: Im 6zöller etwas lichtschwach, dafür dank 2.7 Grad Gesichtsfeld gut überblickbar. Der Nebel "grenzt" sich viel besser ab als im 13zöller mit nur 1.5 Grad Gesichtsfeld, wo er gar nicht ganz erfasst werden kann. Im 13zöller waren dafür schon gut Details auszumachen, im 6 Zöller vielleicht mal zu erahnen (wenn man sie im 13er vorher schon gesehen hat...).


    Fazit: Bei so flächigen Objekten kommts beim "Eindruck" auch auf das Gesichtsfeld an. Mehr Öffnung bringt mehr Helligkeit und mehr Details.


    Gruss Max

  • Hallo Leute,


    nachdem ich auf dem diesjährigen ITV einen Blick auf den Cirrusnebel durch den 42Zöller werfen durfte[:p][:p], bin ich wohl für alle Zeiten öffnungsgeschädigt[:D]. Feinste Filamente ohne Ende im direkten Sehen, und zwar so hell[8D], daß vermutlich keinerlei Dunkeladaption nötig ist. Und das bei beginnender Morgendämmerung bei ca. &lt;5mag Himmel! Einfach Wahnsinn!!!


    Wenn ich dagegen mein 8" f/6 (mit UHC) vergleiche, kann ich kaum überhaupt eine Filamentstruktur wahrnehmen. Bei einem Blick durch ein 12" mit OIII Filter sah ich erste Ansätze davon.


    Offensichtlich spielt bei solchen Objekten und kleineren Öffnungen auch die Beobachtungserfahrung eine große Rolle, und davon habe ich noch nicht allzu viel.


    Zusammenfassend muß man wohl sagen: So ein Großdobson ist, von Preis und Handhabung mal abgesehen, das ideale Anfängerteleskop[:o)]


    cs,
    Martin

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