Hallo Regenwettergepeinigte,
wie ihr sitze auch ich gerade am Fenster und zähle die Regentropfen - und das, wo ich doch gerade meine Hyp's bekommen habe. Nun denn, dann gibt es eben erstmal einen Schnelltest der beiden Linsen durchs Fenster auf die gegenüberliegende Mauer. Aber erstmal was zur Vorgeschichte.
Ich suchte schon seit längerer zeit ein Okular für die Galaxienbeobachtung an f/5-Teleskopen. Hier habe ich zwar mein 13,4mm SW, aber es war mir dann doch eine Spur zu dunkel an M51, die ich ebenfalls schon im 20er Pentax hatte - letzteres war mir dann wieder zu hell. Ich besann mich also des geometrischen Mittels aus den beiden und landete bei 16-17mm Brennweite. Hier gibt es ja einiges an Okularen, also fragte ich auch noch schnell meine Brieftasche und die verbot mir doch glatt die Ethos, Nagler, Panoptic's und Radians - nun, da blieb nicht mehr soviel übrig. Ich schaute also bei den Speers Waler, den Hyperions, den neuen Flatfields und auch den Expanse vorbei und ließ mich mal eingehend beraten. Meine Vorgaben waren neben 3,5mm AP auch noch ein angenehmer Einblick, ein möglichst großes wGF und daraus resultierend eine möglichst große Feldblende - ach ja, Randschärfe spielte auch noch eine Rolle. Nach gründlichem Hin- und Hergrechne waren dann noch solche Kandidaten wie 17er Hyp, 17er Expanse und 17er SW übrig. Das Expanse ließ ich dann doch sein, da ich nicht wieder in zwanzig verschiedenen Okularserien enden wollte und schon zwei SW und ein Hyp habe. Der Verzeichnungsfreiheit zugunsten und auch ein bißchen des Preises[;)] wegen gab ich dann dem 17er Hyperion den Vorzug gegenüber dem 17er SW.
Nun suchte ich noch ein kurzbrennweitiges Okular für den maximalen Vergrößerungseinsatz am Planeten und am Mond. Hier will ich meine drei Planetarys ersetzen, die am Dobson dann doch nicht das wahre sind, da man einfach zu oft nachschubsen muss. Da ich bei einem Sternfreund schon des öfteren durch das 3,5er Hyp geschaut hatte, orderte ich dieses gleich mit dem 17er zusammen - samt 14er und 28er Feintungingring. Nun habe ich also eine Rundumausstattung von Planetenschaue bis Übersicht.
Nun kamen die Okulare heute an und pünktlich traf auch gleich die nächste Regenwolke ein - die macht hier gerade eine ausgiebigen Zwischenstopp[V] Ich beschränkte mich also auf einen Vorabtest an der gegenüberliegenden Mauer. Getestet habe ich an einem Skywatcher Startravel 120/600 und einem Skywatcher Newton 150/750.
Als erstes war das 17er dran. Hier ging ich auf Grund von etlichen Testmeinungen von einer gewissen Randunschärfe aus und sollte angenehm enttäuscht werden. Das Okular bildet vom Zentrum bis zum Rand durchaus scharf ab. Es hat lediglich einen etwas ungewöhnlichen Schärfeverlauf, der bis auf 2/3 des sGF etwas nachlässt, dann aber wieder ansteigt. Hierbei liegen aber auch die "schlechteren" Bereiche immer noch in guter Schärfe. Der Einblick des 17er gestaltet sich unproblematisch und man kann aus ca. 20mm Entfernung das gesamte sGF überschauen - dies gelang mir sogar mit Brille, allerdings liegt diese dann auf der Gummimuschel auf. Das sGF ist subjektiv betrachtet sehr groß und es macht einen gleichmäßig hellen Eindruck. Der Detailgrad der Darstellung nimmt dabei zum Rand hin auch nicht ab, sofern man das an der Putzstruktur der Mauer beurtelen kann. Was ebenfalls schön an Fensterkreuzen zu testen ist, ist die Verzeichnung. Diese ist hier offensichtlich kaum vorhanden; Man muss schon genau hinschauen, um beim Durchlaufen zum Rand hin eine Linie lansam leicht gekrümmt zu sehen - die Verzeichnungsfreiheit scheint also hinzukommen. Im Vergleich dazu hat das 31er Hyp Aspheric eine wahrnehmbare Verzeichnung.
Jetzt waren die Feintuninghülsen dran. Für das 17er habe ich nacheinander beide getestet und kam mit der 28mm Hülse auf eine gleichgroße darstellung wie mit dem 13,4mm SW. Hier konnte ich auch gleich mal beide wGF testen. Das SW hat aus dem Sterndurchgang bereits hochgerechnete unverzeichnete 70° sGF, also müsste das Hyp17 mit seinen 68° sGF ja das gleiche wGF haben, wenn das sGF verzeichnungsfrei ist. Dies hat sich auch als wahr herausgestellt, denn ich konnte ziemlich exakt den gleichen Bildausschnitt in beiden Okularen betrachten. Letzteres veranlasst mich zu der Vermutung, dass die Feldblendenangaben auf der Baaderseite nicht mehr so recht stimmen und das 17er in der Zwischenzeit modifiziert worden ist - denn bei 20,9mm FB hätte ich eigentlich 63° unverzeichnetes sGF rauskriegen müssen und damit deutlich weniger wGF haben müssen als im SW 13,4mm. Das dies nicht der Fall ist, nehme ich sehr positiv auf - freut mich doch jedes Stückchen Himmel, den ich kriegen kann[:D]
Das 3,5mm Hyperion habe ich noch nicht wirklich getestet - sieht doch eine annähernde Maximalvergrößerung durch eine Fensterscheibe immer etwas flau aus. Ich werde das aber schnellstens am himmlischen Objekt nachholen und dann natürlich auch das 17er einem gründlichen Test unterziehen - dies hier war ja eigentlich nur neugieriges antesten.
Sternklare Grüße
Alko