Fangspiegelschutz und Lackierung der Holzteile

  • Hallo Freunde,
    dank Eurer vielen Tipps ist mein 12" Gitterrohr fast fertig und hatte schon sein First-Light.


    Jetzt aber noch zwei Fragen:
    1. Wie schützt Ihr Euren Fangspiegel vor Staub?
    2. Wie habt Ihr Eure Holzteile lackiert, lasiert oder geölt?


    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Ingo


    Mein 12"-er ist auch erst vor drei Wochen fertig geworden. Der Fangspiegel steckt in einer Espressodose (für die Spinnenarme vier Schlitze eingesägt), die Holzteile sind mehrmals mit Bootslack gestrichen.


    Gruß


    Hubert

  • Hallo Ingo,


    zu 1. ich benutze für kleine Fangspiegel bis 70 mm Schraubschutzbehälter für Okulare, für größere dann kleine Mülleimer mit Deckel. In die Unterteile der Fangspiegelschützer müssen dann je nach Spinnenkonstruktion noch Längsschlitze.


    zu 2. da verwende ich zwei Schichten Dünnschichtlasur für innen und außen, vorher das Holz schön verschleifen und nach dem ersten Anstrich nochmal leicht schleifen.


    Grüße


    Matthias

  • Hallo Ingo!


    Für den FS meines 16" LightBridge nehme ich den "kleinen" Eimer von Curver, wie es auch Matthias es macht. Sieht so aus...

    Das Einzige, worauf man achten sollte, man die Schnitte für die Fangspiegel-Spinne nicht zu breit machen... sollte sich mal der Eimerdeckel lösen, rauscht der restliche Eimer auf den Hauptspiegeln.


    Zum Thema Beschichtung der Holzteile: Ich (als Malermeister) würde auf jeden Fall keinen wasserlöslichen (sprich Acryllack)nehmen. Acryllacke und Acryllasuren dringen nicht so tief wie lösemittelhaltige ("aromatenfreie" oder "Terpentin-Ersatz" - keine Nitrolacke oder Chlor-Kautschuklacke nehmen!) Alkydlacke ein.


    Außerdem platzt Acryl leichter ab, fall´s Du mal an einem Türrahmen hängen bleibst und das rohe Holz wäre ungeschützt, zudem sind Acryllacke so gut wie nie anti-fungizid eingestellt.


    <b>Alkydlacke trocknen härter aus, Acryllacke sind oft thermopastisch, d.h. bei Wärme wird die Oberfläche weich und somit etwas klebrig, nicht viel, aber z.B. "Fingerschweiß" (Körperwärme und kl. Schmutzpartikel auf den Fingerkuppen) reichen aus, um sich nach eineiger Zeit auf dem Lack zuverewigen.</b>

  • Hallo Ingo,
    der beste Schutz vor Staub ist, wenn die Spiegelfläche immer schön nach unten zeigt im Lagerzustand. Also 45° schräg abstellen. (Jede Putzfrau weiss, dass sie Vitrinen unten gar nicht scheuern muss!) Gruss Emil

  • Hallo Freunde,
    vielen Dank für die vielen Tipps.



    (==&gt;)Andy: Endlich mal ein Tipp vom Fachmann.
    Die ich in Sachen Farben keine Ahnung habe bin ich in ein paar Baumärkte.
    Geht mal in den Baumarkt und sagt: "Ich will die Holzteile meines Teleskops lackieren. Welche Farbe nehme ich da am besten?"
    Antwort: "Aha! Holzteile von ein Teleskop! Steht das denn auch draußen?"


    Geraten wurde mir in drei Baumärkten dann zu Acryllack, da wenn getrocknet wetterfest und keine Lösungsmittel enthalten.


    Ist Alkydlack denn jetzt Kunstharzlack?
    Kann ich also Bootslack verwenden?
    Dünstet dieser Lack Schadstoffe aus? Den das Teleskop soll auch in der Wohnung stehen.
    Womit dunkle ich das Holz vorher ab? Die Maserung soll aber erhalten bleiben!


    Viele Grüße


    Ingo

  • Hallo Ingo,
    mein Nachbar ist auch Malermeister, und der hat mir praktisch das Gleiche geraten wie Andy. Zusatzkommentar sinngemäß, etwas überspitzt formuliert: "Das Zeug in Baumärkten muss mittlerweile so ungiftig sein, dass man es auch trinken darf. Das kann dann natürlich als Lack kaum was taugen!"


    Für meinen 18" und die Holzteile vom 7" habe ich Clou Parkettlack verwendet. Das hat einwandfrei gepasst. Drei Anstriche sind sinnvoll, erst verdünnt, dann etwas verdünnt, dann unverdünnt. Und schön zwischendrin schleifen, nach dem 2. Anstrich vorzugsweise nass mit 400er Schleifpapier. Der Lack dringt so tief ins Holz, die Oberfläche wird schön glatt und hart. Parkettlack wird großflächig in Wohnungen verwendet, wegen Ausdünstung nach dem vollständigen Trocknen braucht man sich da hoffentlich keine Sorgen zu machen.


    Dieser Lack und die Verdünnung dazu ist allerdings im flüssigen Zustand nicht zum Trinken geeignet[xx(]. Also Warnhinweise beachten.


    Eine Alternative ist Bootslack, falls das Teleskop oft tagsüber draußen in der Sonne steht (bessere UV-Beständigkeit). Gibt's auch von "Clou".
    Gibts übrigens beides auch in Baumärkten, ich habe meinen Lack bei einem Obi gekauft. Wenn nicht vorrätig, ruhig fragen, ob bestellt werden kann.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,
    du glaubst es nicht. Genau auf diese beiden Produkte bin ich auch gekommen. Auch vom gleichen Hersteller.
    Jetzt hätte ich gerne noch gewusst, wie ich das Holz dunkler bekomme, bevor ich es mit Klarlack lackiere.
    Mir schwebt da eine Beize vor.
    Ein "Fachmann" hat mir geraten, erst eine Lasur auf Acrylbasis zu nehmen und dann mit Parkettlack (Kunsthatrz) drüberzustreichen.
    Aber kann das funktionieren?


    Viele Grüße
    Ingo

  • Hallo Ingo,


    keine Lasur, sondern eine Beize. Ich weiss nicht, wo Du das kriegst. Ich habe ein Sortiment von meinem Vater "vererbt" bekommen. Das erhält sehr schön die Holzmasesrung.


    Darüber dann Lack. Der Vorschlag von Martin ist gut, ich verwende auch den Clou Parkettlack. Der ist wasserlöslich, gut zu verarbeiten (keine Lösungsmittel beim Reinigen, trocknet schnell und gibt eine gute Oberfläche. Ich verwende für die Flächen eine Rolle.


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo Ingo,
    es geht dir aber schon um die Außenflächen des Teleskopes oder?
    Weil du schreibst:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Womit dunkle ich das Holz vorher ab? Die Maserung soll aber erhalten bleiben!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Denn dann sieht die Sache mit dem Lack oder Beize ganz anders aus und ein bissl dunkel streichen oder beizen reicht da meist nicht aus.
    Aber ich gehe davon aus, dass das Teleskop halt ein kleines schönes Kunstwerk werden soll.
    Bei mir kommt nur eine Holzlasur drauf, es steht ja nicht im Regen und Tau hält die Lasur aus (schon seit Jahren) und der Fangspigel steckte z.B. in einer ausgedienten Ponalleimdose. War für 75mm gerade ausreichend.
    Ein bisschen schön sollte es auch sein. Aber ansonsten halte ich es wie es Frauenhofer wohl gesagt haben soll, das Teleskop ist zum durchschauen nicht zum anschauen gedacht. Bin da nicht so der Ästhet.
    CS, Andreas

  • Hallo Ingo!


    Mein Vorschlag wäre, wenn die Holzmaserung erhalten bleiben soll,


    eine lösemittelhaltige Dünnschichtlasur oder gar für den ersten Abeitsschritt eine "Imprägnier-Lasur". Dringt relativ tief ins Holz, schützt vor Pilzen und Schwämmen, die Maserung bleibt erhalten und gib´s in div. Farbtönen (vom gelblich-hellen Kiefer bis zum fast schwarzen Eschenton) und dann Bootslack oder ein 2K-Klarlack.


    Aber aufpassen, weil die Lasuren keine Farbpigmente besitzen, die den Untergrund überdecken, kann man aus einem dunklen Untergrund keinen hellen zaubern. Und farbig ungleiche Untergründe würde ich vorweg mit einem gelblich-beigen Lack streichen, die Maserung verschwindet nicht ganz und kommt wieder durch.


    Baumarkt und Fachmänner...


    ...ist so´n Thema für sich!
    Beispiel: Der Baumarktmitarbeiter, der für die Farben zuständig ist, ist krank... wer vertritt ihn? - Der Kollege aus´m Sanitärbereich! Das kann nur schiefgehen. ("...Silicon kann man Überstreichen!")


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein "Fachmann" hat mir geraten, erst eine Lasur auf Acrylbasis zu nehmen und dann mit Parkettlack (Kunsthartz) drüberzustreichen.
    Aber kann das funktionieren?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...da hat sich wohl beim Weltbildverlag einer die 3-teilige Buchreihe "Handwerker in 3 Schritten" gekauft...
    Ohne Worte... Acryl kannst Du nicht schleifen, weil die Dinger "thermoplastisch" sind, da gehst Du mit dem Schleifpapier rauf und das verklebt sofort durch die Reibungswärme.
    Acryl bleibt weich - und dann mit einen harten Parkettlack drauf?
    ...ohne Worte!

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