Herschelkeil anFlatfield Maksutov?

  • Hallo Freunde der Sonne.
    Ich betreibe Meinen 100/1000 Refraktor mit einem Herschelkeil, und ich weis das ich einen Herschelkeil nicht an einem Newton betreiben kann. Wie sieht es aber mit einem Maksutov aus? wie dieser hier =http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p1178_Vixen-VMC-110L---Flatfield-Maksutov---110-1035mm.html
    vg
    reymund

  • Hallo Reymund,


    wenn die Sekundärspiegelfassung kein Plastik enthält und der Spiegel nicht geklebt ist, könnte es klappen. Eine 100 prozentige Garantie wird Dir keiner geben können. Um die Frage zu beantworten hilft nur selber testen. Wenn es dann qualmt, hast Du die Wirtschaft etwas angekurbelt. :)


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Reymund!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Reymund</i>
    <br />Hallo Freunde der Sonne.
    Ich betreibe Meinen 100/1000 Refraktor mit einem Herschelkeil, und ich weis das ich einen Herschelkeil nicht an einem Newton betreiben kann. Wie sieht es aber mit einem Maksutov aus? wie dieser hier =http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p1178_Vixen-VMC-110L---Flatfield-Maksutov---110-1035mm.html
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du musst Dir nur mal überlegen, welche Energie der Fangspiegel aushalten muss. Dein Hauptspiegel fängt ca. 8W an Leistung ein. Das wird fokussiert auf einen Fangspiegel von ca. 3cm Durchmesser. Das sind ca. 11kW/m2! Eine Herdplatte hat ca. 10kW/m2.


    Damit dürfte die Frage beantwortet sein. Ein Herschelkeil ist was für Refraktoren.


    Gruß
    Thomas

  • Hi,


    eigentlich stimmt die erste Rechnung nicht- bei 110mm Öffnung liegt eine Spiegelfläche von 95qcm vor.


    11kw/qm entspricht ca. 1W/qcm- dementsprechende fängt man sich also eine Leistung von ca. 95W auf- und diese werden auf den hier etwa 3cm durchmessenden FS reflektiert.


    Der hat eine Fläche von ca. 7qcm und damit liegt die thermische Belastung bei 12W/qcm (Obstruktion grob rausgerechnet).


    Mir wäre das ein wenig zu warm.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    also ich würde es lassen. Der Mak wird früher oder später mit großer Wahrscheinlichkeit einen Schaden davontragen.


    Herschelkeile sind nur für Refraktoren gedacht und selbst dort gibt es den Hinweis, keine Geräte zu verwenden, die eine Flatlinse o.ä. hinten im Strahlengang haben.


    Viele Grüße


    Carsten

  • Servus.


    Bei meinem 150/3000 Schiefspiegler geht es problemlos mit dem Herschelkeil.
    Hier ist allerdings der Fangspiegel rund 100cm vom Hauptspiegel entfernt, und die Fassung aus soliden Materialien.


    Meine Hand kann ich beim Schiefspiegel kurz vom Fangspiegel noch problemlos in die Sonnenscheibe halten, ohne das es ernsthaft heiß wird.


    Bei dem kurzen MAK würde ich keinen Herschelkeil verwenden. Das Sonnenscheibchen ist an der Fangspiegeleinheit sicher schon sehr klein, so das hier eine hohe Belastung entsteht.


    Ich selbst für mich würde es testen (...wollen, schon aus neugierte...) in wie weit sich die Fangspiegeleinheit aufheizt, ob du es wagst musst du allerdings für dich selbst entscheiden.


    Gruß
    Gerd



    Links:
    Der Schiefspiegler:
    http://www.gerd-kohler.eu/Teleskope/Schiefspiegler.html


    Sonnensetup:
    http://www.gerd-kohler.eu/Sonne/Sonnenbeobachtung.html

  • Nachtrag und nur so ein Gedanke...


    In der Projektion, die auch praktiziert wird, brennt aber auch kein Zenitspiegel durch. Hier würde kurz vorm Brennpunkt eine noch größere Belastung entstehen.


    Gruß
    Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei meinem 150/3000 Schiefspiegler geht es problemlos mit dem Herschelkeil.
    Hier ist allerdings der Fangspiegel rund 100cm vom Hauptspiegel entfernt, und die Fassung aus soliden Materialien.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zudem ist das Öffnungsverhältis des HS deutlich entspannter als die f/4 des Vixen Mak.


    Dieser hat ja vor dem FS noch einen Korrektor und nicht wie ein normaler MAK eine Korrekturlinse vorne, wo die IR-Strahlung flächig absorbiert würde (wie ist dessen Transmission im IR?), der ja das gesamte Spektrum abkönnen muß. Die Aluschicht des HS wird wohl auch langwelliges IR reflektieren...


    Die gesamte eingefangene Leistung ist irgendwo in der Größe von 10W (Solarstrahlung ca. 1kW/m² * 0,110² * 3,14159 / 4 ), wovon nur (bei 90% Reflexion) ca. 1W im FS absorbiert werden. Dieses auf einer Fläche von geschätzt 25mm Durchmesser sollte keine Probleme verursachen, wenn die Sonne definitiv NUR den FS trifft und nicht die Fassung.


    Mein Fazit wäre: Nicht ausprobieren, wenn einem das Teleskop wichtig ist [;)]

  • Servus Ullrich.


    Deine Vorbehalte kann ich nachvollziehen. Schon alleine am Korrektor würde es Scheidern. Weiter sind da noch die verbauten Materiealien, an der Fangspiegeleinheit und evtl. noch das Blendrohr und der Okularauszug, falls die Sonne nicht zentrisch eingestellt ist.


    Ich revidiere meine Meinung:
    Am MAK keinen Herschelkeil verwenden, sondern mit Filterfolie beobachten.


    Gruß
    Gerd

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Zum testen hab ich mit meiner kleinen Rente nicht das Geld und mit Folie beobachten will ich auch nicht. Zur zeit beobachte ich eben mit besagtem 100/1000mm Refraktor den Sucher hab ich aus der Halterung genommen und statt dessen den PST eingeschraubt, mir geht es halt darum ohne Aufzustehen mal Weißlicht mal PST zu beobachten, allerdings ist mir der 100/1000 etwas zu schwer für mal eben Aufbauen und in die GPe einschrauben. Vielleicht schau ich mal nach einem 80mm Refraktor :).
    vg
    Reymund

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: derryx</i>
    <br />Damit dürfte die Frage beantwortet sein. Ein Herschelkeil ist was für Refraktoren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Forenmythos. Projektion mit 10" f/6.5


    Grüße,
    Michael

  • Hallo miteinander,
    gebe Michael absolut Recht, bei mir laufen Tests mit 10" f/5 problemlos. Sicherlich gibt es Wellenfrontverwerfungen, welche man sich nicht unbedingt wünscht, aber die sind Nichtraucher.


    Gruss
    Matthias

  • Hallo alle zusammen.
    Nachdem ich jetzt seit Jahren passiv mitlese, hab ich mich doch mal dazu durchgerungen mich anzumelden.
    Ich mache des Öfteren Sonnenprojektion mit meinem C5. Das hat nun keinen Korrektor vor dem Fangspiegel
    und ich weiß nicht inwiefern das was ändert. Ich habe ungefähr 10 Minuten beobachtet. Danach war der Fangspiegel, wenn ich vorn die Hand auf die Plastik gelegt habe,
    ungefähr handwarm. Das Okular war noch genauso kalt wie vorher (getestet mit 32mm Plössel und TSSW 12mm). Ebenso waren keine Schäden an der Vergütung oder dem Kitt
    der Okulare erkennbar. Selbst der Gummi der Augenmuscheln war noch kalt. Der Fangspiegel des C5 ist ja auch in einer Plastikfassung. An der sind ebenfalls keine
    Veränderungen erkennbar. Die Abbildungsqualität ist eigentlich nur durchs Seeing beeinflusst. Ich konnte auch nicht erkennen, dass das irgendwie mit der Zeit schlechter wird,
    weil sich der Fangspiegel oder Hauptspiegel durch die Erwärmung verformt. Das Seeing ist eigentlich immer schlimmer. Im Zweifelsfall mit großer Vorsicht einfach mal ausprobieren.
    Eine Garantie das da keine Schäden entstehen würde ich aber auch nicht geben wollen.


    Grüße

  • Servus Lukas.


    Wie dämpfst du das Licht? Mit einem Herschelkeil oder projezierst du die Sonne?


    Eine Erwärmung von Haupt- oder Fangspiegel konnte auch ich selbst nach mehr als einer halben Stunde nicht feststellen.


    Gruß
    Gerd


    Edit: Ich habe diesen Satz übersehen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich mache des Öfteren Sonnenprojektion mit meinem C5.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Meine Fragen sind geklärt.

  • Hallo,


    dass es mit einem Newton funktioniert heisst noch nicht, dass es mit einem Mak auch geht. Ich wollte nur der allgemein anerkannten Behauptung, Herschelkeile seien nur für Refraktoren geeignet, ein bisschen widersprechen dahingehend, daß die Wärme das Problem dabei nicht zu sein scheint. In dem Link zeichnet jemand die Projektion eines 10" f/6,5 ab - und das eine Stunde lang!


    Grüße,
    Michael

  • Hi!


    Noch ein Gedanke von mir: Bei der Sonnenprojektion am Spiegelsystem dürfte so lange nichts passieren, wie der Spiegel eine hohe Reflektivität hat und die Sonne nicht rauswandert. Ich glaub im schwarzen Forum gab's mal eine Diskussion, dass mit (verkitteten) Plössl lange Zeit projiziert wurde, ohne dass den Okularen was passiert ist - ansich kein Wunder, da die Transmission ja doch ganz gut ist. Und dann gab's eine Diskussion über den Sinn von 2"-Herschelkeilen, wo auch darauf gestoßen wurde, dass so die Sonne nicht zu schnell an den Bildfeldrand wandert und die sauber geschwärzten Innenteile von Okular oder Teleskop kocht.


    Dummerweise hat die Sonne ja nicht ganz Sterngeschwindigkeit, was gerade bei langen Sessions (Schul- und Öffentlichkeitsarbeit) nicht unbedingt auffällt, weil man selber vielleicht nur sporadisch durch's Teleskop schaut. Dann erwärmt sich das Okular, und der Kit kann leiden.


    Von daher: Solange die Sonne direkt im Zentrum steht, sollte es bei Spiegelteleskopen kein Problem sein - kritisch wird es, wenn sie (zum Beispiel beim einstellen) andere Teleskopteile (Fangspiegelfassung, Okularränder bei der Projektion) bescheint. Und da wäre mir auch ein Katadiopter zu heikel.


    Beim Newton kommt eh noch das Fokusproblem dazu - wenn nicht mal ein Zenitspiegel nutzbar ist, geht ein Herschel erst recht nicht.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo Alex,


    Sonnen- und Mond- statt Sterngeschwindigkeit findet man ja bei vielen Steuerungen, das sollte nicht das Problem sein.


    Eher schon das mit dem Fokusproblem, klar. Dem kann man aber mit entsprechenden Maßnahmen entgegenwirken. Wenn man Haupt- und Fangspiegel näher zusammen bringt, sollte sich auch das Problem des erwärmenden Fangspiegels entschärfen.


    Ich kann mir aber gut vorstellen, daß man zumindest fotografisch mit einem niedrig bauenden Auszug und evtl. noch einem Fokuspunkt verlegenden Element wie einer Barlow oder einem Glaswegkorrektor in den Fokus kommt (nach dem Herschelkeil ist das ja alles schon ein wenig undramatischer mit der Energie).


    Wenn einem dann die eventuelle Erwärmung des Systems nicht in die Suppe spuckt, sollte man damit wesentlich bessere Aufnahmen machen können als mit einer Folie, da diese - korrigiert mich ggf. - soweit ich weiß bereits bei 8" die Beugungsgrenze unterschreitet.


    Da das alles für Einsteiger eher nicht geeignet und schon gar nicht empfehlenswert ist [:)], und evtl. auch aus Haftungsgründen, empfehlen die Händler das natürlich nicht. Dass es aber nicht funktioniert und es fotografisch (nur daran bin ich interessiert) bei größeren Öffnungen gegenüber der Folie keine Vorteile haben soll, glaube ich erst, wenn ich es selbst ausprobiert habe. Und wenn der 12er dabei draufgeht [;)]


    Gruß,
    Michael

  • Hallo Michael,


    auch auf die Gefahr, off-topic zu werden: Häufig stammen die Tipps ja aus der "guten alten Zeit"... ich habe noch einige 80er- bis 90er-Jahre-Montierungen in Betrieb, bei denen es nicht oder nur mit größerem Aufwand möglich ist, die Geschwindigkeit zu regulieren - am einfachsten geht's mit einer Uhrwerksmontierung aus den 1930er bis 50er Jahren, aber auch nur mit Trial & Error. Genau wie der Tipp, OIII-Filter erst ab 8" Öffnung zu nutzen, wohl auch aus einer Zeit stammt, in der noch nicht mit der Austrittspupille argumentiert wurde.


    Solange keiner in die falsche Öffnung vom Herschelkeil schauen kann (er also eine gescheite, ggf. abgedeckte Lichtfalle hat), die Mechanik von Teleskop und Montierung was taugen und der Beobachter weiß, was er tut (wie immer bei der Sonne), *sollte* es eigentlich klappen und bessere Ergebnisse als die Filterfolie liefern. Ich bin auf deine Ergebnisse gespannt, rate aber keinem dazu, es selber auszuprobieren :)


    Gruß,
    Alex

  • Hallo Raymund,


    ich glaube die Händler versuchen bei sowas jegliches Risiko zu vermeiden, was man ja auch verstehen kann.
    Ich für meinen Teil bin ja immer neugierig. ;)
    Wenn du alle benötigten Teile hast, stell dir doch eine Eieruhr auf z.B. mal 2 Minuten und probiere es aus.
    Meiner Erfahrung nach wird es nicht innerhalb von 2 Minuten explodieren. ;)
    Und steigern kann man sich immernoch vorsichtig. Ich kann aber auch gut verstehen wenn du es nicht machst.
    Bei der Sonnenbeobachtung ist schon immer große Vorsicht angebracht.


    Grüße

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