Rosettennebel - meine 2. Schmalbandaufnahme

Hallo,

nachdem mein erster Versuch einer Schmalbandaufnahme missglückt ist, besitze ich mittlerweile einen Flattener und weiß, dass ich beim Wechsel von H-alpha auf OIII nachfokussieren muss.
In der letzten Vollmondnacht hatte ich zwei Stunden Gelegenheit, den Rosettennebel abzulichten, bis er hinter dem Nachbarhaus verschwand.
Aufnahmeinstrument war der Vixen ED103s, verwendet wurden 11x300s für H-alpha und 12x300s für OIII, Kamera war die Atik 383L+. Im Nachhinein betrachtet hätten die Einzelaufnahmen länger belichtet werden sollen.
Die Farbgebung ist sicher nicht jedermanns Sache...
Ich hoffe, dass das Einbinden des Fotos klappt:

http://img.mypicturetown.com/c…xA*53VG5eMHuSulB/item.JPG

Viele Grüße,

moelle

Hallo Marcus, Max und Stefan,

vielen Dank für eure Antworten und eure Kritik.
Ich bin auch der Meinung, dass das Bild überraschend
starkes Rauschen zeigt - obwohl dies meine bisher
"längste" Aufnahme mit immerhin 2h Belichtungszeit ist.
Ursache ist vor allem der OIII-Kanal, der ein nur sehr
geringes Signal zeigt, was sich besonders in der linken unteren
Ecke stark auswirkt. Hier hatte ich eigentlich auch mehr
erwartet - möglicherweise kann dies daran liegen, dass neben
dem Vollmond zum Aufnahmezeitpunkt bei uns die Durchsicht sehr schlecht
war (fst 3,0 - vor dem Mondaufgang).
Positiv für mich ist aber die Tatsache, dass selbst Vollmondnächte für
DeepSky-Aufnahmen nicht mehr vollkommen ausfallen müssen - und ich habe
eine Menge über Guiding, Scharfeinstellung und ein wenig über Photoshop
gelernt. Besonders in die Bildbearbeitung muss ich wohl noch etliche Übungsstunden
investieren, bis etwas halbwegs Brauchbares herauskommt.
Ich habe den Rosettennebel noch einmal deutlich moderater verarbeitet -
nicht so "poppige" Farben, geringerer Kontrast und kleinere (aber dafür nicht so
scharfe) Sterne.
Hier ist eine neue Version:

http://img.mypicturetown.com/c…Ytc3u*%3DA/item.JPG?rot=1

P.S.: Es gelingt mir nicht, das Bild in das Posting direkt einzubinden, alle [img]- bzw. [url]-Tags
bleiben ohne Wirkung. Weiß jemand, was ich falsch mache?

Viele Grüße,

moelle

Hallo Max,

vielen Dank für dein Angebot, die Bilder zu verarbeiten,
das ich gern annehme. Es hat ein wenig gedauert, bis ich
einen für mich gut geeigneten Weg gefunden habe, die Rohbilder
hochzuladen, da mein Nikon-Bildspeicher seltsamerweise keine
LZW-TIFF-Dateien akzeptiert (entgegen der Beschreibung).
Ich habe daher die fits-Dateien in DropBox bereit gestellt - die
H-alpha-Datei ist 32MB groß, die OIII-Datei 16MB:

http://dl.dropbox.com/u/24444504/Ha2.fit
http://dl.dropbox.com/u/24444504/OIII-2.fit

Die Histogramme habe ich bewusst noch nicht modifiziert, sodass auf
dem OIII-Bild zunächst fast nichts zu erkennen ist.

Bilder, die ich auf dem Astrotreff-Server hochgeladen habe, kann
ich einbinden, bin aber bei Auflösung, Bild- und Dateigröße beschränkt.
Ich hätte vermutet, dass ich auch Bilder, die anderweitig bereit stehen,
einbinden kann!?

Viele Grüße,

moelle

Hallo Caro,

vielen Dank für den Hinweis - da hätte ich aber eigentlich auch selbst drauf kommen müssen, dass die Dateinamensregeln, die für den Upload auf den Astrotreff-Server gelten, auch für externe Dateien gelten (peinlich...).

Viele Grüße,

moelle

Hallo Max,

vielen Dank für deine Mühe und deine Bearbeitung, die mir gut gefällt. Dadurch, dass du die Histogramme nicht so stark wie ich gedehnt hast, kommt (soweit das bei der Web-Auflösung beurteilt werden kann) das Rauschen kaum zur Geltung. Die Kontraste sind deutlich höher als bei meinen Versionen, was einen eher dramatischen Eindruck hervorruft. Die Farbwahl für H-alpha ist bei dir erheblich "augenfreundlicher"; ich hatte versucht, meinem tatsächlichen Eindruck für H-alpha (z.B. bei einer Balmer-Lampe) nahezukommen. Es ist verblüffend, wie stark sich die Endergebnisse bei demselben Ausgangsmaterial unterscheiden können.
Ich bin bei meinen Versuchen wie folgt vorgegangen:
1. Entfernen der Sterne auf den Rohbildern (vorwiegend mit dem Filter "Staub und Kratzer entfernen")
2. H-alpha habe ich als Ebene für Rot, OIII für Grün und eine Kombination aus H-alpha und OIII für Blau eingefügt.
3. Jede Ebene hat Einstellungsebenen Farbton/Sättigung und Gradationskurven bekommen.
4. Zuletzt als Luminanz eine Kombination aus H-alpha und OIII hinzugefügt

Wie hast du du beiden Rohbilder verarbeitet? Hast du andere Farbzuordnungen gewählt oder nur die Histogramme anders gedehnt?
Übrigens hat dein Programm die Fits-Dateien horizontal gespiegelt, mag sein, dass dies an dem AstroArt-Datenformat liegt.

Viele Grüße,

moelle

Hallo Max,

verblüffend, wie viel mit ganz einfachen Mitteln möglich ist. Ich habe mich mehrere Stunden abgemüht, ein für mich brauchbares Ergebnis zu erzielen. Möglicherweise spendiere ich dem Rosettennebel noch ein paar OIII- und zusätzlich RGB-Aufnahmen, um das Bild weiter zu verbessern. Ich bin aber trotzdem zufrieden, da sich mit dem Rohmaterial offensichtlich doch etwas anfangen lässt, das Guiding einigermaßen klappt (zumindest bei 800mm Brennweite) und der Flattener wie gewünscht arbeitet. Bis zu den hervorragenden Aufnahmen, die einige hier im Forum zeigen, ist es wohl noch ein weiter Weg, aber für mich ist es sehr aufbauend, wenn ich etwas dazulernen kann und sich meine Ergebnisse (hoffentlich) verbessern.

Viele Grüße,

moelle

Hallo Thomas,

natürlich darfst du meine Bilddaten zur Bearbeitung nutzen - und dies ist dir meiner Meinung nach hervorragend gelungen! Das (schwache) OIII-Signal kommt bei deiner Bearbeitung im Zentrum des Nebel gut zur Geltung, und der Nebel selbst ist (anders als bei meinen Bildern) in sehr ästhetischen Farben dargestellt. In der großen Version scheint das Bildrauschen etwas weniger stark ausgeprägt zu sein. Ursache für das schwache OIII-Signal ist vermutlich, wie ich durch Vergleich mit meinem missglückten 1. Versuch festgestellt habe, der starke Streulichteinfluss durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Hier war das Bild zwar defokussiert und die Sterne am Rand strichförmig, das Rauschen aber erheblich geringer. Da ich auf diesem astrofotografischen Gebiet ja noch Anfänger bin und gern dazulerne, würde ich mich freuen, wenn du mir deine Verarbeitungstechnik beschreibst. Ich selbst habe weitergeübt, mich noch einmal hingesetzt und ein (für mich vorerst) finales Bild erstellt, das allerdings immer noch meine seltsame Vorliebe für die "Bonbon-Farben" zeigt, dafür aber weniger rauscht als zuvor:

Und in voller Auflösung:
http://dl.dropbox.com/u/24444504/Rosettenebel_final.jpg

An zusätzliche RGB-Aufnahmen habe ich vorwiegend gedacht, um die Sterne einzufärben.

Vielen Dank und viele Grüße,

moelle

Hallo Thomas,

vielen Dank für die beiden Links, die ich allerdings schon kannte. Ich habe, anders als von Steve beschrieben, allerdings keinen synthetischen Grün-, sondern einen synthetischen Blaukanal erstellt. Meine Intention war eigentlich nicht, ein "normales" RGB-Bild zu erstellen, denn auch die typischen Falschfarbendarstellungen etwa mit der Hubble-Palette, die Bilder von Steve und selbstverständlich auch eure Bearbeitungen gefallen mir gut und aus ästhetischen Gründen besser als mein "kitschiges" Bild. Ich habe nur versucht, den Wasserstoff etwa in der Farbe darzustellen, in der ich die H-alpha-Linie in einer Spektrallampe sehe, und es in der Farbsättigung vielleicht übertrieben. Da OIII grünlich leuchtet, habe ich mutig OIII für den Grünkanal verwendet und aus OIII und H-alpha einen Blaukanal gebastelt. Wenn es auch nicht so richtig geklappt hat, habe ich immerhin viel Zeit für das Bild aufgewendet und kann auf die Erfahrungen und eure Anregungen beim nächsten Mal zurückgreifen. Hier ein Bild meiner Photoshop-Ebenen:

Du hast Recht, die Farbwahl ist vollkommen freigestellt, da es sich ohnehin niemals um eine objektive Farbdarstellung handelt. Eure Bilder gefallen mir tatsächlich gut und habe volles Verständnis dafür, wenn meine Farbwahl nicht gefällt - ich würde mir ein Bild mit diesen Farben auch nicht, wie Stefan schon geschrieben hat, ins Wohnzimmer hängen. Beim nächsten Schmalbandobjekt werde ich aber auch versuchen, die üblichen Wege zu beschreiten.

P.S.: Mein Vater und mein Sohn sind vollkommen farbenblind (Rot-Grün) - sollte ich mir jetzt Sorgen machen?

Viele Grüße,

moelle