Hallo Leute,
ich habe meine Idee zwar schon im "Barndoor-Forum" gepostet, will sie aber den "Astrotrefflern" nicht vorenthalten.
Da ich nun seit Mitte Dezember eine EOS 1000d besitze, brauchte ich auch was, wo ich sie drauf schnallen kann. Also habe ich mir eine kleine Nachführung gebaut.
Sie sollte im „AT-Style“ sein da ich sie für den Transport so kompakt wie möglich zusammenklappen will.
Wie das halt mal so ist, sollten die ersten „Gehversuche“ so gut wie nix kosten. Aber wie die Drehachsen spielfrei aber dennoch leichtgängig und stabil lagern?
Beim Zerlegen von alten Festplatten, bin ich auf die Lösung gestoßen. In so einer Platte ist alle drin, was man als Lager braucht.
Einmal der Motor als Lager für die Hauptdrehachse und den Antriebsarm und zum Zweiten das Lager der Schreib-/Leseköpfe für die Verbindung zur Spindel.
Die Maße sind auch ideal zu selber bauen. Das Motorlager hat an der Aufnahmeseite 25mm. Das passt genau zu einem 25mm Forstnerbohrer.
Die Rückseite kann je nach Motor mit 30mm oder 35mm versenkt werden. Das Lager der Schreib-Leseköpfe hat 12mm und das Loch ist damit auch kein Thema.
Hier die vorgefertigten Teile:
Das hat ungefähr einen Nachmittag gedauert. Gebaut wurde relativ planlos nur der Abstand vom Drehpunkt zum Antrieb ist nachgerechnet. Die Spindel ist ein Stück 6mm V2A Gewindestange, welches ich an beiden Enden etwas abgedreht habe. Die Kupplung ist starr und auf beiden Seiten 5mm. Das „Gegenlager“ ist ein kleiner Alu-Winkel in den ich ein 5mm Kugellager mit Flansch eingedrückt habe. Das gab es im Modellbauladen und braucht eine 8mm Bohrung.
Erst kommen die Motoren auf die "Basis":
dann der "Antriebsarm" drauf:
Der „Antriebsarm“ hat versenkte Bohrungen und die Löcher sind etwas größer als benötigt um die Spindel und den Motor „exakt“ ausrichten zu können:
Zum Schluss noch der „Hebelarm“ obendrauf:
und fertig ist das Grundgerät:
hier nochmal geöffnet:
Als Motor habe ich einen kleinen Schrittmotor mit 0,9° Schrittwinkel, also 400 Schritte pro Umdrehung.
Im Halbschrittbetrieb komme ich dann auf 800 Schritte, was gerade so reichen dürfte [:D].
Aufklappen läßt sie sich konstruktionsbeding nur in eine Richtung aber den Südhimmel-Betrieb könnte man sicher auch duch ein "Rückwärtsprogramm" umsetzen.
Eventuell werde ich an der Stelle, wo das Gegenlager in den Hebelarm einklappt noch eine kleine Alu-Versteifung anbringen. Das an der Stelle was bricht, kann ich mir aber kaum vorstellen. Aber das wird sich beim Testen dann zeigen. Ich denke mal 5Kg sollte das Ganze locker tragen.
Jetzt muss ich noch die Elektronik löten, einen Polblock und ein Stativ bauen. Für das Stativ habe ich mir eine dreieckige Konstruktion gedacht, wo der Polblock fest drauf sitzt, die Beine abklappbar sind und die Nachführung im Inneren verschwindet. Dumme Idee? oder was haltet ihr davon?
Sagt mal bitte eure Meinung dazu, damit ich weis, ob es sich lohn weiter zu machen.
Die ganze Konstruktion ist auf jeden Fall sehr stabil und hat kein spürbares Spiel. Wiegen tut der Kram bis jetzt 860g ohne den Kugelkopf.
Kosten:
- Motor 6€ in der Bucht
- Holz, 12mm Birke Multiplex, war vorhanden aber nicht mal ein halber qm wurde benötigt.
- für die Kleinteile habe ich nochmal ca. 8€ im Baumarkt gelassen
- das kleine 5mm Kugellager kam 2,50€
- die Festplattenmotoren waren aus defekten Platten, kosten also nix
Abmessungen:
- ca. 420mm lang (mit Motor)
- 80mm breit an den runden Stellen, dazwischen 56mm
- 55mm hoch (ohne Kugelkopf)
Soviel erst mal zum Recycling von IT-Produkten...
Schöne Grüße aus dem Vogtland,
Marcel