Was war euer tollstes Beobachtungsereigniss/e

  • Diesen Thread finde ich richtig toll - er zeigt so sehr eindrücklich, was den einzelnen dazu bewog, bei der Astronomie als Hobby zu bleiben.


    Da passt folgendes Erlebnis gut hinein:


    Es war auf einem ITV, als es noch auf dem Dobratsch stattfand. (Villacher Alpe) Den Tag zuvor hatte es geregnet wie aus Eimern, der Berg war in Wolken. Da bin ich dann auch unten gebleiben. Dann, am nächsten Tag, war der Regen vorbei und Rückseitenwetter angesagt: ein fast Vakuumartig blauer Himmel mit einer Durchsicht, die jenseits von Gut und Böse war. Da ich kein eigenes Teleskop hatte, bin ich dann von Teleskop zu Teleskop geschlendert um zu sehen, was denn so die einzelnen Typen zeigen. An einem 20" Dobson in recht luftiger Höhe (2,5m) passierte es dann: Ich sah mir M82 an, dessen Anblick mir zwar vertraut war, aber niemals in dieser Klarheit. Bei 150fach ein an sich schon überwältigender Anblick. Plötzlich jedoch - ein Blitz. In der Schrecksekunde war ich geblendet, erkannte aber sofort, worum es sich handelte: Ein Bolide war genau durchs Gesichtsfeld geflogen. Noch Minuten lang konnte die Hinterlassenschaft des Meteors im Okular verfolgt werden.
    Ich brauchte danach etwa 10 Minuten um wieder auf die Erde zurückzukommen....


    Das zweite Erlebnis, was mich etwa genauso stark berührt hat, war das First Light mit meinem ersten selbstgeschliffenen Spiegel. Zwar nur 8", aber am Mond von einer bestechenden Schärfe und Kontrast, auch an hellen Sternen bei Höchstvergrößerung noch nadelfeine Abbildung. Seitdem glaube ich <b>keinem</b> Versprechen eines Händlers bezüglich der Qualität der von ihm angebotenen Optik mehr.


    Gruß


    ullrich

  • hy alle


    mein tollstes erlebnis war zum ersten mal live saturn am morgen, danach die andromedagalaxie mit einem minirefraktor aus 2.800 m höhe ohne störende lichter in sportgastein


    ciao christian

  • Hallo,


    meine erste Beobachtung war an meinem 10. Geburstag (im Februar), als ich ein Teleskop von meinen Eltern geschenkt bekommen hab und das erste mal den Mond gesehnen hab ..... das hat mich sehr beeindruckt. Als ich das erste mal den Saturn fotografiert hab (das Bild findet ihr unter dem Link: http://www.astronomie.de/galer….php3?frmint_FOTO_ID=2715 ) , freute ich mich wie damals über den Mond!


    Gruß Fry

  • Hi,
    meine Highlights
    1.First Light Saturn im Refr 4"f10 1991
    2.First Light Sonne mit Baaderfolie(mit Grünstich([}:)])/Herschelprima im Refr.4"f10 1991
    3. Jupiter/shoemaker Levy 1994 im Refr.4"f10
    4. Saturn im 5"f19 bei fast 700x ITT 2002
    5.Merkurtransit/Venustransit mit Refr.5"f19
    6.M 33 mit 5"f19 auf dem ITT 2002
    Expeditionen zu ITT 1991-1993-2001-2002

  • Moin,


    ja - ist garnicht so leicht zu beantworten...


    Zuerst mal waren da ein paar Erlebnisse aus der Kindheit/Jugend:
    - Andromedagalaxie mit bloßem Auge in der Kleinstadt (wenn wir abends noch länger draußen sein durften) - heute muß ich dafür weit fahren ;)
    - Mond in einem Bastelfernrohr (Bausatz vom VEB Kamenzer Spielwaren mit Plastelinsen ;) Dafür hatte ich wochenlang (oder waren's Monate ;) Papier und Flaschen gesammelt - den gibt's übrigens immer noch, habe ihn letztens bei ebay mal gesehen *lol*
    - Jupiter mit seinen 4 Monden in Großvaters Feldstecher (Vater hat seinen ja nie rausgerückt ;)
    - meine erste totale Mondfinsternis - irgendwann abends im Januar, bin mit meiner Schwester stundenlang in der Kälte rumgehüft - der Mond war richtig "kupferrot", den Anblick hab ich nie vergessen


    Dann waren viele Jahre Pause, bis ich dieses schöne Hobby mal wieder für mich entdeckt habe (mal abgesehen von dem einen Kometen - war glaub'ich Hale-Bopp):
    - mein erster Saturn im Tchibo-Torpedo - "da ist ja wirklich ein Ring"
    - die ringförmige Sonnenfinsternis letztes Jahr - wir hatten mit Bekannten die Nacht durchgemacht und fuhren zum Sonnenaufgang nach Travemünde - trotz der vielen Wolken - und es riß doch wirklich in der richtigen Richtung genug auf, um dieses Schauspiel mitzuerleben
    - Mars kurz vor der Opposition, als die Polkappe noch gut zu erkennen war, dazu Strukturen auf der Oberfläche (1 einziger Abend auf dem Balkon, wo mein 80L die Gelegenheit bekam, sonst war das Seeing zu schlecht)
    - der erste Mond im 8" Dobs - man, war der groß !!! Hatte vorher grad mit meiner Nichte einen "Mini-Dobs" aus dem Bausatz von SunWatch gebastelt, darin war er echt winzig ;)
    - 2 Abende später mein erstes "richtiges" DeepSky-Objekt - der Ringnebel - ebenfalls im Dobbie
    - "Hatschi" - der Doppelsternhaufen im Perseus - und M13
    - der erste Mondvorübergang vor Jupiter (am Mak mit Bino - hab die ganzen Stunden auf dem Balkon gesessen)
    - Jupiter mit Strukturen in den Bändern (Wirbel und Knoten) im "Weißen Russen"


    und und und ...


    Und es kommen hoffentlich bald wieder neue dazu, wenn es mal wieder aufhört zu regnen (was soll überhaupt dieses April-Wetter mitten im Sommer?!)...


    Gruß,
    René

  • Moin Sedna,


    toller Thread! Ich kann mich nicht wirklich für *ein* Ereignis entscheiden!


    Angefangen hat es bei mir 1976 als wir an der Schule in einer Unterrichtsstunde eine Sofi beobachtet haben. Erstaunlicherweise habe ich von Komet West in diesem Jahr so gar nichts mitbekommen!


    1980, ich wohnte inzwischen in Hamburg, habe ich von der Dachsternwarte meines Musiklehrers den Mond durch ein Binoansatz beobachtet. Seitdem bin ich der Astronomie gänzlich verfallen! Ich hatte den Eindruck, in einer Landekapsel zu sitzen, während meine Blicke eine Kraterwand hinunter glitten. In unserem Haushalt befand sich ein 60mm Spektiv von Hertel & Reuss, welches fortan zu astronomischer Beobachtung herhalten mußte. Einige Jahre später folgte ein 150mm Tasco-Newton.


    1983 beobachtete ich meinen ersten Kometen mitten aus Hamburg: IRAS-Araki-Alcock. Erst ärgerte mich die vermeindlich einzige Wolke, genau vor der Position des Kometen! Es dauerte etwas bis mir klar wurde: Die "Wolke" ist der Komet! [8D]


    Inzwischen Mitglied der GvA in Hamburg, fotografierte ich in einer seeehr langen und kalten (um die -20 Grad C) Astronacht 1986 Komet Halley. Ich lag damals nach einer OP im Krankenhaus und mußte ziemlich Druck machen, damit ich früher entlassen wurde... [:D]


    1990 meine erste Totale Sofi. Mit einem Freund fuhr ich nonstop 2,5 Tage quer durch Dänemark, Schweden und Finnland bis ins Nichts an die sowjetische Grenze. Mitten in diesem "Nichts" Millionen von Mücken und etwa 10 hoch 3 Sterngucker aus ganz Europa. Die Sonne ging auf und verschwand 10 Minuten vor Totalitätsbeginn hinter einer dichten Wolkenwand. [:(] War aber trotzdem ein Happening der besonderen Art.


    1993 arbeitete ich für eine Woche in Santiago de Chile. Da ich im Anschluß eine Woche frei hatte, buchte ich meine Rückflug nach Europa um und habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um eine Einladung nach La Silla zu bekommen, was mir Dank einiger Berufsastronomen aus der GvA auch gelang. Mit einem Mietwagen ging es dann durch Chile und die Atacmawüste in die Anden. Allein die 12stündige Autofahrt war schon klasse. Die zwei Nächte, die auf La Silla folgen sollten, waren der Oberhammer. Beim Frühstück, also abends (!), lernte ich einen englischen Astronomen kennen, der sein Beobachtungsprogramm bereits beendet hatte, aber noch zwei Tage auf seinen Rückflug warten mußte. Er bot mir an, mit mir durch die Teleskope zu ziehen. Ich bin sonst nicht auf den Mund gefallen, aber allerspätestens im 3.6er bekam ich selbigen nicht mehr zu. Tags darauf robbten wir unter dem NTT lang und schauten uns die Montierung des 3.6 an. Den folgenden Sonnenuntergang werde ich nie vergessen: Während vom Pazifik in der Ferne Wolkenschwaden langsam über einige Andenkuppen liefen, war der Himmel im Osten bereits schwarz! In der Nacht wanderte ich von Teleskop zu Teleskop. Die beobachtenden Astronomen konnte man teilweise schon aus der Ferne an ihren ganz unterschiedlichen Musikrichtungen erkennen (Stereoanlagen in den Steuerräumen). Die Sterne waren vom Aufgang bis Untergang komplett sichtbar. Ihr Erscheinen bzw. Verschwinden glich der Betätigung eines Lichtschalters! Nach La Silla, dachte ich damals - und noch heute bin ich der Meinung - kann es eine Steigerung eigentlich nur noch auf einer Erdumlaufbahn geben. Bis heute hatte ich da aber leider keinen Job!


    1994 krachte der Komet Shoemaker-Levy in den Jupiter. Ich schaute mir den ersten Impakt damals vom ESO-Kontrollzentrum in Garching an, da ich dort eh beruflich zu tun hatte. Später in Hamburg kamen einige von uns Sternguckern noch ins Fernsehen. Wir hatten eine Conrad-CCD-Kamera okulartauglich gemacht und das Ereignis aufgezeichnet. Ich fand die großen Löcher in Jupiters Wolkendecke sehr imposant! Das waren einige Tage mit sehr wenig Schlaf damals...


    1996 war ich beruflich in Libyen unterwegs. Eines Abends, wir waren mit zwei Autos in der Sahara Richtung südliche Grenze zum Tschad unterwegs, hielt ich für eine Pinkelpause an. Ohne Vorwarnung sah ich ihn: Komet Hyakutake. Ich glaubte erst an einen ko(s)mischen Scherz meiner Mitreisenden. Ich wußte zwar von einem Kometen, aber daaaas!!!!??? Unlustig war, das wir in militärisches Sperrgebiet gerieten, es war mitten in der Nacht, und ich echte Probleme hatte, mein Teleskop zu erklären, da doch nur eine Photoausrüstung angemeldet war. Aber auch hier halfen Sternkarten und ein Blick durchs Fernrohr alles zur Auflärung zu bringen. Einige Nächte später gönnte ich mir einen Spaziergang auf eine etwa 200 Meter hohe Düne und genoß in dieser windstillen, angenehmen Nacht die grenzenlose Ruhe der Wüste und den Kometen; vom Sternhimmel mal ganz zu schweigen...


    1999 "Die" Sofi. Naja: Siehe meine Erfahrungen mit der Sofi 1990; diesmal halt in der Nähe von Ulm.


    So, das waren meine persönlichen Megaerlebnisse in Sachen Astronomie.
    Ein Leben ohne Sternegucken kann ich mir jedenfalls nicht mehr vorstellen.


    Mit bestem Gruß
    Oliver

  • Hallo Astrogemeinde, hi Sedna!


    Mein schönstes Astroerlebnis?
    Ohne Frage die Spechtelnacht auf dem Rauschberg in den Alpen - dieser Himmel, einfach der Wahnsinn!
    Tausende Sterne auf einem tiefschwarzen Himmel.... werd ich nie vergessen.
    Ebenso wenig wie den Augenblick als ich das erste Mal Saturn durchs Teleskop sah - selbstgefunden, als blutiger Anfänger.


    Das waren Momente - die werde ich nie vergessen :o)


    Sternenfreundliche Grüße
    Sternli


    P.S. Interessanter Thread :))

  • Als ich zum ersten mal Saturn durch mein eigenes Teleskop gesehen habe. Da war ich überwältigt.
    Außerdem war auch noch der Orion nebel mit UHC ganz gut.

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