Toolproblem - zu dünn geworden...

  • Hallo alle zusammen,


    nach mehr als 7 Monaten Schleifpause möchte ich an meinem Spiegel wieder weiter schleife. Warum die Pause? Als blutiger Anfänger habe ich mein Tool aus einer Feinsteinfliese herausgeflext. Da ich mich zunächst mit viel Probieren (richtige Strichführung, etc.) beschäftigt habe, ist dieses Tool nun bei der 500er Körnung schon soweit abgetragen, dass an einigen Randbereichen die Fliese durchgeschliffen ist :(


    Was kann ich nun machen? Das weitere Bearbeiten meines Spiegels mit diesem Tool kommt wohl nicht in Frage.
    Wie steht es mit der Herstellung eines neuen Tools mit Unterlegscheiben? Kann man hiermit bis zur 1200 Körnung weiter arbeiten?
    Habe mal gelesen, dass man eine neue Fliese in viele kleine Stücke schneidet und diese auf den Spiegel legt. Danach vergießen... Dies würde doch meine schon auf 500er Körnung bearbeitet Oberfläche völlig zerstören, oder?


    Vielen Dank für eure Antworten :)


    Matthias

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

    TS294CP, Canon600Dac, ASI178 und ASI120mini zum Guiden, GPU Koma Korrektor

  • Hallo,
    Ich würde es riskieren und mit dem vorhandenen Tool die restlichen zwei Körnungen zu erledigen. Vielleicht kannst Du die durchgeschliffene Fliese am Rand mit einer Fase versehen, so daß du ein kleineres aber intaktes Tool bekommst. Normal klebt man am Ende des Grobschliffes noch maleine Schicht Fliesen drauf, und mach nach einer Stunde Grobschliff mit dem Feinschliff weiter. Dann kommt man in Ruhe bis zum 1200er.
    Grüße Martin

  • Hi Mathias,


    bist Du sicher, daß Du wirklich Feinsteinzeugfließen verwendet hast? Die sind i.d.R. ca. 8mm dick. Dieses Material ist härter als Glas wie Borofloat, Duran oder Pyrex.
    Du müßtest schon sehr viel probiert haben (oder mit relativ kleinem Tool arbeiten), um die 8mm am Rand durchzuschleifen. Da müßte der Rohling am Rand schon mind. 4mm dünner geworden sein.


    Neugierige Grüße


    Achim

  • Hallo!


    Vielen Dank für Euro Antworten :)
    Entschudligt bitte meine späte Antwort, habe gerade viel um die Ohren...
    zu Dir Marty:
    Leide ist mein Tool schon so dünn, dass ich nicht in der Lage bin, eine Fase zu erzeugen.


    zu Dir AchimS:
    Am Anfang meiner ersten Schritte Richtung Spiegelselbstschleifen habe ich mir eine Schleifmaschine gebaut und der Anfang war mit viel Probieren behaftet (Geschwindigkeit des Tellers zur Pendelbewegung des Schleiftoolarms, welche Auslenkung kommt in Frage, etc.). Später habe ich mein Tool im Durchmesser auf ca. 70% des Spiegels verkleinert (sollte besser sein) und weiter damit geschliffen. Es sind schon einige Stunden zusammengekommen und das Resultat ist nun meine dünne Toolfliese.
    Wenn Ihr interesse habt, kann ich ja ein Bild meiner Kummerfliese ins Netz stellen.


    Doch wie soll es nun weiter gehen? Mit dem Tool weiter machen und hoffen, dass a) die Fliese bis zur Körnung 1200 durchhält und b) das hierbei kein Stück abbricht und mir die Oberfläche zerstört????


    Ich muss mir eingestehen, dass ich damals kein Maß für die Anzahl an Löcher auf meiner Spiegeloberfläche hatte und noch habe. Beim Blick durch mein Mikroskop habe ich sie gesehen und bin dann oft zur nächst gröberen Körnung zurückgegangen - Wieviele % Löcher darf eine Oberfläche habe, um auf die nächste Körnung umzusteigen???


    Vielen Dank für die weitere Hilfe [:)]

    8" -f6 Newton, Selbstschliff * im Gitterohrtubus "deep blue" platziert * mit Selbstbau-Reibradantrieb angetrieben, wohl temperiert und allzeit startklar in der Gartensternwarte montiert

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  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MatthiasG</i>
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    Doch wie soll es nun weiter gehen? Mit dem Tool weiter machen und hoffen, dass a) die Fliese bis zur Körnung 1200 durchhält und b) das hierbei kein Stück abbricht und mir die Oberfläche zerstört????


    - Wieviele % Löcher darf eine Oberfläche habe, um auf die nächste Körnung umzusteigen???
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Wenn's irgend geht. Ich würde es probieren, zurück zum Grobschliff kannst du immer noch! Sonst würde ich eine Schicht Fliesen auf das vorhandene Tool kleben. (kleine Stücke mit Epoxi etc.) Dann 1 Stunde 120er Körnung. Das heist dann allerdings, daß du den Feinschliff neu machen mußt. aber ein Beinbruch ist das nicht.
    Das Mikroskop ist zu fein, da siehst du immer Löcher. Ich würde eine Lupe nehmen. Du mußt dir außen am Rand ein paar große Löcher suchen, diese mit Filzsztift markieren und beobachten wie die verschwinden. Es tauchen dann immer wieder neue Löcher auf: das ist normal, die mußt du dann mit der nächsten Körnung erledigen.
    Grüße Martin

  • Hallo,


    bei welcher Läppmittelfraktion bist du denn? Auf das 1200er kannst du zur Not verzichten. Bei einer Schale aus Fliesen habe ich damit sehr oft Kratzer gehabt. Da du wohl mit einer Maschine arbeitest, sind 800er oder sogar 600er kein großes Problem. Es dauert halt nur etwas länger. Ich würde die Fläche auf der Masch. ca. 1/2 bis 3/4 h mit einer ganz normalen Pechschale anpolieren und dann erst mal schauen, was man da verbrochen hat. Glänzt die Fläche mehr oder wenige gleichmäßig, würde ich die Pechhaut mit einer Drahtbürste unter fließend kaltem Wasser gleichmäßig aufrauhen, anständig mit einer normalen Bürste reinigen und damit weiter polieren, max. 1/3 Strichlänge und den zweiten Exenter meiner Masch. auf leicht wechselnden Überhang einstellen, so das w-Striche entstehen. Man braucht dann auch etwas mehr Poliermittel. Es fängt dann bald an, laut zu quitschen, was ein Zeichen intensievsten Polierens ist. Bei dieser Gewaltkur sind lokale Zonenfehler nicht ausgeschlossen. Daher muss man öfter mal am Prüfgerät nachsehen, wie die Sache läuft. Deshalb ändere ich auch die Maschineneinstellung alle paar min. etwas. Außerdem rauht die Oberfläche etwas stärker auf, was aber am Ende schnell wieder beseitigt ist. Klappt alles gut, beschwere ich die ganze Sache noch mit ein paar Gewichten, um den Polierdruck zu erhöhen. Das geht aber nur mit relativ dicken Scheiben, sonst handelt man sich unliebsamen Astigmtismus ein.
    Auf alle Fälle geht bei mir mit dieser Methode das reine Durchpolieren, wo es ja noch nicht so um die ganz genaue Form ankommt, recht schnell vonstatten.


    MfG Thomas

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