Intrafokales Bild am APO unscharf

  • Hallo zusammen


    Ich besitze seit kurzem einen Wiliam Optics FLT-110 APO Refraktor. Je mehr ich damit Beobachte beschleicht mich das ungute Gefühl, das mit dem Gerät etwas nicht stimmt.
    Heute habe ich mit einer Webcam das Intra- und extrafokale Bild miteinander verglichen.
    Die beiden Bilder sind unter folgender Adresse zu sehen:


    http://www.auenland.ch/intrafokal_k.jpg und
    http://www.auenland.ch/extrafokal_k.jpg zu sehen.


    Beim extrafokalen Bild sind die Beugungsringe sehr gut zu erkennen, beim Intrafokalen Bild sind gar keine zu erkennen. Wenn ich selber durchsehe sehe ich die Beugungsringe aber sie sind wie hinter einem schmierigen Nebel.
    Die Punktlichtquelle ist ein Okular, dass mit einer Lampe beleuchtet wird. Es sind zwei nah beienanderliegende Lichtpünktchen, darum das leicht versetzte Schattenbild. Beide Bilder sind mit einem Zenitspiegel gemacht, da ich sonst den Fokus nicht erreiche.


    Vielen Dank für die Hilfe und ein gutes Seeing


    Oliver

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Punktlichtquelle ist ein Okular, dass mit einer Lampe beleuchtet wird<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Was soll das heissen? Ist das ein künstlicher Stern? Wennja, wie weit ist der entfernt? Du weißt doch sicher, dass ein künstlicher Stern eine gewisse Mindestentfernung haben muss, weil man sonst falsche Ergebnisse kriegt?

  • Servus
    Hast Du den Test auch schon am STERN gemacht?
    Sind da die Beugungen vergleichbar?
    Ich weiß nicht, ob Dein Künstlicher- Stern-Aufbau zuverlässig funktioniert, deshalb würde ich den Test am Stern machen.
    Grundsätzlich erinnert Deine Beschreibung an eine abgesunkene
    Kante. Du kannst z.B. eine Blende aus Pappe vor die Linse setzen
    und schauen, ob die intra und extrafokalen Bilder dann ähnlicher
    werden.( Abblenden auf 10 cm Öffnung )
    Und möglichst ohne Zenitspiegel testen.
    Bin gespannt was die anderen dazu sagen.


    Gruß

  • Hallo, danke für eure Antworten


    (==&gt;)Stathis:
    Die Entfernung beträgt ca. 13m.
    Wenn ich am echten Stern beobachte, sieht das Bild ähnlich aus, Extrafokal schöne Beugungsringe intrafokal ein nebliges schmieriges Gebilde durch das hindurch ich knapp die Beugungsscheibchen sehen kann. Wenn ich den WO FLT-110 mit meinem Celestron 80EQ f/11 vergleiche, zeigt das C80E ein schöneres Bild mit einem kleinen Pünktchen in der Mitte und klaren Beugungscheibchen. Beim WO ist der Stern immer einwenig zackig oder schmierig und die Beugungsringe sind nicht klar zu erkennen. Doppelsterne sehen im C80EQ schöner anzusehen (mal abgesehen von der Farbe).


    (==&gt;)Günther:
    Es ist ein Refraktor kein Reflektor


    Klare Nächte



    Oliver

  • Hallo Oliver,


    Du hasts sicher auch schon mit verschiedenen Okularen getestet, oder? Sonnst könnte es sein, dass eine Linse des Okulats die nahe am Brennpunkt liegt fehlerhaft (dreckig, nicht auspoliert, Vergütungsfehler) ist. Bei einer ungünstigen Lage dieser Linse und ein paar weiteren unguten Zufällen kann ein ähnliches Bild entstehen. Ob das auch im Falle eines unguten Zenitspiegel sein kann muß ich mir noch überlegen - denke aber eher weniger.


    Viele Grüße
    Raphael

  • Hi Raphael


    Ja, habe verschiedene Okulare getestet.
    Langsam mache ich mir aber andere Sorgen ;) Ein Refraktor hat doch keinen Zenitspiegel??!! Hab ich was falsches Geschrieben? Mich falsch ausgedrückt? Schon die zweite Antwort mit Zenitspiegel...


    Schöne Grüsse und gutes Wetter


    Oliver

  • Oliver, klar hat er den Zenitspigel oder ein -prisma. Ist dieses Teil, welches das Okular aufnimmt und den Strahlengang um 90 Grad umlenkt. Erleichtert zenitnahe Beobachtungen ungemein.
    Um diesen als Fehlerquelle auszuschliessen, sollte man mit Okular im Tubus testen.
    Gruss,
    Guido

  • Hallo Oliver,


    bei einem 110 mm f/6,5 sollte 13 mm Entfernung ausreichend sein, zumindest um groben Unfug zu erkennen. Trotzdem scheint dein künstlicher Stern nicht geeignet, da die Bilder insesamt flau sind. Wahrscheinlich ist die Lichtquelle nicht punktförmig genug.


    Wie auch immer, da du am echten Stern dasselbe verhalten siehst, es gilt folgendes:
    Starker Kontrast in den Beugungringen extrafokal und flauer Kontrast intrafokal bedeutet Überkorrektur. Wie stark das ausgeprägt ist, kann man nur sehr schwer quantifizieren. Daher der Tip von Günter, mal auf 100 mm und dann vielleicht auf 90 mm abzublenden. Damit kannst du schonmal feststellen, ob die Gesamte Öffnung von der Überkorrektur betroffen ist, oder nur der Rand. Letzteres wäre, wie Günter schon schrieb, ein abgesunkener Rand (ja, das kann's auch bei Linsen geben)
    Da du aber intrafokal wie du schreibst kaum Ringe sehen kannst, ist der Fehler schon mehr ausgeprägt, als man es von einem Apo erwarten sollte. Dann sollte aber extrafokal ein breiter Außenring sein und nach innen sollten die Ringe suksessive schwächer werden. Spiel doch mal selbst mit Aberrator etwas herum (aber Vorsicht, das sind Simulationen und nicht 1:1 auf die wahren Verhältnisse übertragbar)


    p.s.
    Solche Tests immer ohne Barlows und Zenitspiegel machen, um möglichst andere Fehlerquellen auszuschließen.

  • Olli,
    du schreibst:
    "Beide Bilder sind mit einem Zenitspiegel gemacht, da ich sonst den Fokus nicht erreiche."


    Deshalb wird auch davon ausgegangen dass da ein Zenitspiegel im Einsatz war [:D]


    Viele Grüße
    Raphael

  • Hallo alle


    Oha... sorry, hatte den Kopf wirklich wo anders was den Zenitspiegel angeht... :)
    Das es bei Linsen einen abgesunkenen Rand gibt habe ich noch nie gehört. Das mit dem Ablenden der Oeffnung werde ich morgen mal versuchen.


    Vielen Dank


    Oliver


    Nachtrag: vieleicht gehts irgendwie auch ohne Zenitspiegel.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: neotek</i>
    <br />Nachtrag: vieleicht gehts irgendwie auch ohne Zenitspiegel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Um dich nicht zu verunsichern, sollte das nicht gehen, ist das in diesem Fall auch ok. Ein Zenitspiegel kann höchstens nicht plan sein, das gibt dann Astigmatismus (ovale Sternbildchen, deren Orientierung sich beim Durchgang durch den Fokus um 90° dreht), oder wenn die Fläche rau ist, eine unruhigere Beugungsfigur. Eine Überkorrektur kann nicht am Zenitspiegel liegen.


    Schlechte Barlows oder falsch angebrachte Bino- Glaswegkorrektoren allerdings können eine Über- oder Unterkorrektur erzeugen, das habe ich schon wiederholt erlebt.

  • Guten Morgen


    Als erstes hab ich mir eine Papierröhre gebastelt und dort durchgesehen. Das intrafokale Bild ist dasselbe geblieben wie mit Zenitspiegel (ausser dass es nicht mehr so schön rund war).
    2. mit Karton eine Blende auf 6cm, die Bilder sind hier:


    Intrafokal:
    http://www.auenland.ch/intra_6cm_k.jpg


    Extrafokal:
    http://www.auenland.ch/extra_6cm_k.jpg


    Als künstlicher Stern dient nochimmer diesselbe Konstruktion.



    Möge das Wetter besser werden


    Oliver


    Nachtrag 8cm
    <font size="1"><font color="red"><i>in die gleiche Reihenfolge wie oben gesetzt von Stathis, damit's keine Verwechslungen gibt</i></font id="red"></font id="size1">
    Intrafokal:
    http://www.auenland.ch/intra_8cm_k.jpg


    Extrafokal:
    http://www.auenland.ch/extra_8cm_k.jpg

  • Hallo Oliver,


    wie du sicher selbst sehen kannst, wird es auch beim Abblenden auf 8 cm es nur wenig gleichmäßiger. Im extrafokalem Bild erkennt man auch wie die inneren Ringe zum Zentrum hin immer schwächer werden ==&gt; Überkorrektur.


    Sogar beim Abblenden auf 6 cm sieht man immer noch mehr Kontrast in den extrafokalen Bildern. Das Problem ist also nicht auf den Rand begrentzt, sondern es deutet auf eine globale Überkorrektur über die gesamte Fläche hin. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es so ist, vorausgesetzt die Lichtquelle ist wirklich weit genug entfernt.


    Bedaure, dir keine bessere Nachricht geben zu können.

  • Hallo Stathis


    Danke für deine Antworten. Ist eine solche Ueberkorrektur Grund genug für einen Austausch? Das Gerät habe ich am 1. Mai gekauft.


    Noch ein schönes Wochenende


    Oliver

  • Hallo Oliver, ich würd mit dem teil zum Händler gehn und von dem überprüfen lassen. Es gibt ChinaFHFarbwerfer die bessere Beugungsbilder machen.


    Ob sich daran was Justieren lässt kann ich nicht sagen. Aber ein APO sollte bessere Bilder liefern. Ausserdem sind die Ringe nicht kreisrund. Das ist bei meinem FH F6 aber so. Da gibt es keine Dellen in den Ringen so wie bei dir.


    Gruß Bernd

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