Astrofotografie aus der Großstadt

  • Hallo zusammen,


    ich möchte von euch wissen, ob Astrofotografie aus der Großstadt (Bielefeld), ohne IDAS-Fliter, mit einem 10" f5 Newton überhaupt Sinn macht? Oder brauche ich von Anfang an so wie so den Filter?
    Alles so eine finanzielle Sache[V]... Einen Komakorrektor brauche ich auch noch, da hatte ich an den MPPC gedacht.
    Wie viele Minuten werden denn wohl ohne Filter drin sein?


    Viel Grüße,
    Marian

  • Hallo Marian


    Ich würde es umgekehrt machen, erst den Komakorrektor anschaffen und das ganze
    erstmal 'tainieren' und dann wirst du selbst drauf kommen ob du den Filter brauchst.
    Die Dinger rennen nicht weg. Ich wohne zwar nicht in einer Großstadt und auch nichtmal
    in einer Kleinstadt aber ich denke über kurz oder lang wirst du nicht drumrumkommen.
    Ich hab' vorhin bei Wolfi einen Korrektor gesehen, der sogar noch preiswerter ist als
    der MPCC von Baader. Ich glaube von GSO ist der.
    Also was die Belichtung angeht sag' ich mal mit solchen Filter sind etwa doppelte
    Belichtungszeiten drin je nach Objekt natürlich. Also >7-8 min auf jeden Fall und
    das muß auch erstmal geguidet werden bei deiner Brennweite.

  • Hallo Marian,


    klar geht's auch ohne Filter, wenn es nicht gerade lichtschwache Galaxien oder schwache Gasnebel sind.


    Hier mal ein Beitrag von mir in einem anderen Forum:
    http://astrofanweb.de/bp_forum…f332f330373b5d3a271b93b4c


    Wie gesagt, aus der Münchner Innenstadt heraus ohne jeglichen Filter. Ich schätze mal dass an dem Tag die Durchsicht sehr gut war,
    jeder Hochnebel oder so wirft natürlich viel Licht der Stadt zurück.


    Also bis du alle planetarischen Nebel, Kugelsternhaufen etc. durch hast, vergeht viel Zeit, in der du auf den IDAS-Filter sparen kannst, und dann kannst du z.B. den Nordamerikanebel, Cirrusnebel und schwache Galaxien in Angriff nehmen.

  • Hi Marian,


    Astrofotografie ist auch aus einer Großstadt möglich, natürlich muss man mit einigen Nachteilen rechnen, jedoch kann man durch viel Belichtungszeit und guter Bildbearbeitung eine Menge rausholen.
    Ich fotografiere selber aus Mülheim an der Ruhr, etwas unterhalb von der "Big City", habe aber in 10 Kilometern den Düsseldorfer Flughafen, und rings um die ganzen anderen Großstädte wie Duisburg, Essen etc. um mich.
    Die Milchstraße konnte ich bei mir bis dato noch nicht sehen, so hell ist es.


    Hier hast du ein paar Bilder die ich mit einem 10" F4.8 Newton und mit einem ED70 gemacht hab. Belichtungszeiten sind immer so um die 4-5 Stunden bei 5 Minuten Einzelbelichtungszeiten.


    http://www.bilder-hochladen.net/files/big/bl5c-5g.jpg
    http://www.bilder-hochladen.net/files/big/bl5c-51.jpg ( Vollmond )
    http://www.bilder-hochladen.net/files/big/bl5c-59.jpg


    Mach dir keine Bange wegen langen Belichtungszeiten, 5 Minuten Einzelframes sind definitiv genügend, 10 brauchst du nicht. Jedoch sollte die Gesamtbelichtungszeit, speziell bei gunkleren Objekten schon recht lang sein.


    Als Filter habe ich einen IDAS-LPS2.


    Gruß, Pascal

  • Ich habe den schlimmsten Himmel, den man sich denken kann.

    Mitten in Hamburg. Ich finde, es geht alles nur begrenzt. Ich finde, ein Platz in der Großstadt ist immer nur eine Möglichkeit, da, wo man lebt, Astronomie betreiben zu können. Man hat ja nicht immer die Zeit für einen Trip aufs Land. Mache da Mond /Planeten und manchmal auch helle Objekte wie Kometen. Gehen tut immer mehr, als man glaubt.



    (6-Zoll Schmidt-Newton mit Baader Komakorrektor, kein Filter)


    Als Filter sollte man bei schlimmen Himmel ev. auch mal über H-alpha-Klippfilter nachdenken



    180mm f/2.8 abgeblendet auf f/4, 22*80 Sekunden, 12nm Astronomik H-alpha Clipfilter.


    Muss, wenn ich Pascals Resultate so sehe, mal mit CLS-Filtern und langen Effektivbelichtungszeiten experimentieren


    Cheers
    Hartwig

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