Skywatcher Mak 102/1300mm vs. MTO 1000

  • Hallo Leute,


    ich plane eine Anschaffung eines 100/1000 bzw. 102/1300 Mak. Bei TS habe ich 2 Angebote gefunden, zum einen den <b>Skywatcher Black Diamond Line Maksutov 102/1300mm</b> und zum anderen den <b>MTO 1000 - Maksutov Cassegrain 100/1000</b>, bekannt auch als "Russentonne". Der Skywatcher kostet rund 200 Ocken, der MTO rund 300.
    Aufgrund meiner erzwungenen Sparsamkeit tendiere ich eher zum Skywatcher (und auch wegen der größeren Brennweite), aber bevor ich etwas kaufe, was ich nicht kenne, frage ich lieber mal nach.
    Wie ist der Skywatcher im Vergleich zum MTO? Wie ist die Qualität? Taugt der Skywatcher was, ist er sein Geld wert?
    Wenn jemand hierzu etwas sagen kann, wäre ich sehr dankbar. Mir ist es leider nicht möglich, größere Reisen zu irgendwelchen Treffen zu machen, um dort Infos einzuholen. Daher poste ich meine Frage mal hier in das Forum, wo ich eine Menge Gleichgesinnter treffen kann...


    Vielen Dank schon einmal für eure Antworten!


    Hier die Links zu den Geräten:
    http://www.teleskop-express.de…300mm-Spotting-Scope.html


    http://www.teleskop-express.de…f-10----Russentonne-.html

  • Hallo Thoran,
    ich habe den Skywatcher Blackline zwar nicht, aber den Blauen mit gleichen Daten, der etwas günstiger ist: http://www.teleskop-express.de…v-Cass----opt--Tubus.html. Anscheinend haben die beiden die gleichen Daten und denselben Lieferumfang. Die "Blackline" sind nur neuer. Zu meinem kann ich sagen: Ich bin zufrieden mit dem Gerät, es hat eine sehr scharfe Abbildung. Im Winter konnte ich in den Alpen den Orionnebel damit mit weit ausladenden Schwingen beobachten, ein Genuß.


    Wichtig ist, daß das Gerät stabil montiert wird. Ein wirklich stabiles Fotostativ mag vielleicht schon ausreichen, weiß ich aber nicht. Eine EQ-2 ist dazu im Prinzip ausreichend, besser ist eine Nummer größer oder zumindest ein stabileres Stativ unter der EQ-2, spätestens sobald zusätzliches Zubehör dazukommt, z.B. ein Sucher zusätzlich zu dem oder anstatt des Leuchtpunktdingens und/oder ein schwereres Weitwinkelokular. Sonst macht es keinen Spaß, bis 200-fach zu vergrößern. Bei mir ist normalerweise bei 170-fach Schluß (Speeres Waler 7,5mm). Die beiden mitgelieferten Okular sind von der Brennweite her also sinnvoll gewählt. Ich kann aber zu deren Qualität nichts sagen, da ich darauf verzichtet habe.


    Das Fokussieren erfolgt bei meinem Gerät tatsächlich ohne merkbares Shifting, jedoch muß ich den Fokussierknopf ein paar Sekunden lang festhalten, sonst verstellt sich der gerade gefundene optimale Schärfepunkt manchmal wieder etwas. Ich vermute, daß daran das zähe Fett in der Fokussiereinheit schuld ist. Merkbar ist das eigentlich nur bei hohen Vergrößerungen.


    Zur Russentonne kann ich nichts weiter sagen, als daß Wolfi mir damals am Telefon sagte, daß das Scharfstellen dort am Objektivring erfolgt, was bei hohen Vergrößerungen eher eine etwas wackelige Geschichte sei. Er konnte allerdings damals die Russentonne sowieso nicht liefern [:o)]


    Ich hoffe, Dir etwas geholfen zu haben. Vielleicht wissen auch andere noch etwas zu den Geräten zu sagen.


    Klare Sicht, Michael

  • Nabend,


    also meine Frau hat den SW 127/1540 und ich die MTO500. Also auch nicht exakt das gleiche.
    Ich kann aber Michaels Erfahrungen bestätigen. An dem Skywatcher muss man u.U. mal nachfokussieren. Möglicherweise liegt es an dem Fett im OAZ. Spiegelshifting konnte ich auch keines feststellen und die Abbildung ist für einen Mak wirklich zufriedenstellend.


    Die Fokussierung bei der Russentonne ist ehrlichgesagt unter aller Sau.
    Das Fett ist kein Fett! Das geht so schwergängig, dass man manchmal das Gefühl hat dort mit Honig auf Presspassung zu arbeiten.
    Es gibt zwar Madenschrauben, die das ganze regulieren sollen allerdings rutschen die sofort durch, wenn man sie etwas lockert und das Fokussieren geht trotzdem nicht leichter.
    Summa summarum: Fokussieren artet zu einer echten Zitterpartie aus. Auf einem Fotostativ unmöglich und eine Montierung der EQ6-Klasse für so ein Röhrchen? Naja... [;)]


    Ich würde daher zu dem Skywatcher raten.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo und besten Dank für eure Antworten.
    Beide Geräte scheinen mir ein Problem mit der Fokussierung zu haben, einer mit "Honig" und einer mit dem OAZ. Ich vermute mal, dass der Honig bei einigen Minusgraden zu Kleber erstarrt. Und Fett im OAZ lässt sich wesentlich einfacher tauschen als bei einem Objektiv, welches ja zerlegt werden muss.
    Also, besten Dank nochmals, ihr habt mir sehr geholfen.
    Ich freue mich nun auf meinen Skywatcher...

  • Hallo Thoran,
    erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Wahl. Ich denke, es ist die bessere, die Du getroffen hast. Und nun noch zur Richtigstellung: Der Skywatcher Mak hat keinen OAZ im klassischen Sinne, auch wenn er hinten einen Zenitspiegel hat, welcher aber völlig fix ist, denn die Fokussierung geschieht im Rohr durch Verschieben des Hauptspiegels mittels der Fokussiereinheit. Das ist eine Spindel, die seitlich der Hauptachse des Fernrohrs angeordnet ist, auf welcher Hauptachse der Hauptspiegel verschoben wird. Er sitzt auf dem sog. Blendrohr. Diese Spindel endet außerhalb des Fernrohres in dem sogenannten Fokussierknopf, der hinten angeordnet ist. Sowohl die Spindel als auch der Hauptspiegel, welcher auf dem Blendrohr läuft, gleiten auf reichlich Fett. Dieses Fett verursacht durch seine Zähigkeit, welche von der Temperatur abhängt, das leichte Verstellen des Fokus. Ein wirkliches Problem ist das nicht. Denn wenn man weiß, daß man den Fokusierknopf einfach 2-3 sec. festhalten muß, damit sich das Fett "entspannen" kann, hat man eigentlich kein Problem. Ein Problem wäre Spiegelshifting, also ein Verkippen des Spiegels auf der Achse, also dem Blendrohr, beim Fokussieren. Dadurch verschwindet bei hohen Vergrößerungen nämlich das Objekt aus dem Gesichtsfeld, was ein Beobachten fast unmöglich macht. Dieses Spiegelshifting habe ich aber noch nie bei meinem Skywatcher-Mak festgestellt. Also freu Dich ruhig. Das Gerät wird Dir bestimmt Freucde machen.


    Klare Sicht, Michael

  • Hallo Thomas,


    ich besitze eine 1000er Russentonne und habe öfters mit einem 127er Mak von Skywatcher beobachtet.


    Die Russentonne gibt es meines Wissens nach nur noch gebraucht. Sie wird von einem stabilen Fotostativ (in meinem Fall ein Manfrotto mit Feinbewegungen) gut getragen. Ich habe über dieses Gerät einen Erfahrungsbericht geschrieben: http://lexikon.astronomie.info/teleskope/russentonne.html Die Fokussierung ist Übungssache, aber im Endeffekt gut machbar.


    Der Mak hat eine exzellente Abbildung. Beim Shifting ist Synta da besser als Meade, man bemerkt es nicht. Das mit dem Fokusverlust kann ich hingegen nicht bestätigen. Einmal eingestellt, war er stabil.


    Aus meiner Sicht ist die Fokussierung und der geringere Preis das einzige, was für den SkyWatcher spricht. In Punkto Bildqualität und Robustheit ist der Vergleich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.


    CS und VG Christian

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