Jupiter 22.10.10 mit EOS 500D

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich mit der Icam immer kläglich an Jupiter gescheitert bin, ein Beispiel:



    hab ich es mal mit der EOS 500D und der Movie Funktion versucht.


    Zu meinem erstaunen ist gestern in der Nachbearbeitung mein bisher bester Jupiter rausgekommen.



    So wirklich trau ich meiner BB nicht, obwohl ich sie ganz nüchtern gehalten hab.


    1920x1080 Video (2972Frames) mit VirtualDub gecropped und dann mit AviStack2 (400 meine ich) gestacked. Anschliessend mit Fitswork ausgerichtet und jeden kanal einzeln geschärft. Anschliessend noch den überraschend guten R-Kanal als Luminaz benutzt und etwas Farbsättigung erhöht.


    Jupiter war schon immer mein Problemkind und wenn ich die Aufnahme von Torsten Hansen heute wieder seh werd ich ganz grün ;)


    Freue mich über alle Kommentare, Kritiken und Tipps


    lg Benny

  • Hi Benny,
    Ich finde deinen Icam- Jupiter gar nicht schlecht. Auf ihm kann ich mehr Details in den Bändern und Zonen erkennen als in der EOS- Version. Wenn du einige Aufnahme- und Bearbeitungsdaten mitteilst, können dir die Kenner sicherlich weiterhelfen.
    Für mich sieht der Icam- Jupiter so aus, als sei der Aufnahmezeitraum zu lang gewählt und/oder das Stackprogramm hat einige Frames nicht richtig zentrieren können (??). Aber ich bin alles andere als ein Fotografieexperte.
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Hi Martin,


    also der Icam Jupiter ist der beste der bisher mit der Icam geglückt ist. Mit den Details bin ich mir nicht so sicher (vieleicht auch seeing bedingt) und die Farb... naja, gestalltung muss man bei der Icam quasi sagen, ist echt Grausam. Bei der EOS Cam wenigstens eine halbwegs brauchbare Farbe raus.


    Aufnahmedaten waren jeweils:


    NEQ-6 Pro mit 200/1000 Newton bei ca. F30 durch 2x und 3x Barlow.


    Ich denke das mir der EOS Jupiter besser gefällt, weil er klarer rüber kommt. Das kommt wahrscheinlich von der viel höhren Framezahl. Bei der EOS waren es Fast 3000 in 2 Minuten. Bei der Icam in der selben Zeit nur knapp 900 und davon sogar noch jede menge Drop-Frames.


    Ich denke ich werde nochmal Mettlings Blog überfliegen, ob ich da noch ein paar Tipps zur Icam bekomme. Hier würde ich sie aber sicherlich auch nicht überlesen ;)


    lg Benny

  • OK, mehr als 1.5 Minuten würd ich eh nicht belichten. Die Bearbeitung ist auch sehr schön und sicherlich aufwändiger als die von der Icam. Hier noch mal eine Nachschärfung mit Minimumtechnik



    Hartwig

  • Hi Hartwig,


    da fällt mal wieder die Kinnlade. EBV mäßig muss ich mich echt nochmal rein arbeiten. Die Bearbeitung war eigendlich weniger aufwändig wie bei der Icam da die Farben schon passten. Das einzige was ich vorher regeln musste, waren die mov Dateien mit VirtualDub zu Konvertieren und vor allem zu Croppen. Ohne Crop hab ich`s einmal versucht. AviStack 2 hat für das FullHD Video (mit gut 85% ungenutzer fläche) knapp 6 Stunden gebraucht. Nach dem "Stutzen" nur noch 30 Minuten.


    Dann werd ich mich mal weiter in die EBV einlesen. Falls da noch jemand Tipps oder Links hat würde ich mich sehr freun.


    lg Benny

  • Mit aufwändiger meinte ich das RRGB, das ja oft zu schärferen Bildern führt. Ich find das, was Du da machst, hochspannend, weil die Frage, ob sich die Anschaffung einer videofaehigen DSLR lohnt, ja oft aufkommt.


    Diese Minimumstechnik wirst Du nirgends finden; ich probier da gerade was mit Fitswork aus, ist also reichlich experimentell. Wenn ich komplett durchsehe, schreib ich dazu mal was im Treff. Prinzipiell schärf ich das Bild mit Fitsworks Wavelett-Rauschfilter ein wenig nach. Da sieht es dann meist schon haesslich aus, weil der Bildhintergrund unruhig wird. Daher verrechen ich dieses leicht überschärfte Bild mit dem Original mit der Minimumsfunktion, die nur Bildteile übrig laesst, die im geschärften Bild deutlich dunkler sind. Das sind offenbar meistens die tatsächlichen Details, aber nicht das Gegrissel. Wenn einem das Resultat zu "ausgestanzt" aussieht, muss man entweder weniger schärfen, oder dieses Bild per Layertechnik untermischen, dass es gut ausssieht.


    Hartwig

  • Hallo Hartwig,


    Na dann wissen wir ja schon worum es sich im nächsten Workshop drehen wird... [;)]
    Klingt auf jeden Fall sehr spannend. Das ganze ist ähnlich einer unscharfen Maskierung, oder?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Interessante Vorgehensweise. Bin grad nochmal so drüber gegangen und das schaut schon ganz gut und deinem ergebnis ähnlich aus.


    Eine frage viel mir grad noch auf. Du schreibst nie mehr als 1,5 Minuten. Jetzt habe ich aber letzten`s gelesen (ich meine im Icam-Blog) das jemand 6 Minuten belichtet hat und Avistack trotzdem Korrekt stacked. Avtistack rechnet ja keine Vollständigen Bilder zusammen sondern nur Teile. Ich denke mal das als ausgangs Bild eins am Ende genommen wird?! Weiß da einer mehr?


    lg Benny

  • ... Noch eine zweite Frage. Laut Stellarium sollte bei meiner Aufnahme oben der GRF ziehmlich mittig sein. Lichtgeschwindigkeit wurde berücksichtigt. Liegt Stellarium so daneben, zeigt es die Positionen garnicht richtig an oder ist mein Kontrast am Tele so schlecht das er einfach untergeht?


    lg Benny

  • Hi Benny,
    die Sache nimmt jetzt ja u. a. dank Hartwigs Hilfe Konturen an.
    Zu der Aufnahmezeit: Das hängt m. E. mit der besonders fixen Rotation Jupiters zusammen. Nach mehr als 2 Minuten verwischen die Details aufgrund der Drehung.
    Ich bleibe aber dabei, dass ich ich bei dem Icam- Jupiter fünf Bänder und Zonen zwischen dem Nördl. Äquatorband und der Nördl. Polarregion erkennen kann, was das EOS- Bild nicht hergibt.[;)]


    Was ich sagen will: Ich glaube, dass das erste Bild mehr Informationen über Jupiter enthält als das zweite. (Mit Avistack kenne ich mich- leider- nicht aus.) Wenn du mal Zeit hast, lass den Film doch mal durch RegiStax laufen. Das geht recht flott und man kann m. E. auch ziemlich intuitiv gute (vielleicht nicht optimale) Ergebnisse bekommen. Am besten du machst ein Farbbild und kombinierst das dann mit einem LRGB Bild. Nur so als Anregung...
    Viele Grüße und CS
    Martin

  • Toll! ... Jetzt läst mir das keine ruhe mehr [;)] ... ich lass grad nochmal AviStack mit dem Roh-Jupiter der ICam aufnahme laufen und bearbeite dann nochmal so wie den Zweiten von der EOS. Mal schaun was bei rum kommt [;)]


    Danke für die Hartnäckigkeit Martin! [:P]


    lg Benny[

  • Oha,


    das war wieder frustrierend. Also vom Rohmaterial her war das Icam Material viel schlechter.


    Zwiebelringe so dick wie Saturn`s Ringe. Rauschen im Stackergebniss, was wohl an der geringen Framezahl liegen wird (1200 bei 2 minuten). Der grün Kanal hatte die kleinsten Ringe. Deshalb jetzt ein G-RGB. Aber das war Bearbeitungstechnisch nicht mal das Schlimmste.



    Die Icam Aufnahme war Farblich so dermaßen daneben das ich kaum eine Farbbalance herstellen konnte. Erst Registax mit der Autobalace und nachträgliche Farbverstärkung ließen es einiger maßen erträglich erscheinen.


    Ich denke ich werde bei der Icam nochmal Versuche mit dem Weißabgleich machen, aber eigendlich sprechen die nicht vorhandenen Zwiebelringe für die EOS!


    lg Benny

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Klingt auf jeden Fall sehr spannend. Das ganze ist ähnlich einer unscharfen Maskierung, oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Ja, aber es sieht anders aus als die Resultate der unscharfen Maske bei PS usw.


    Dies ist ein R-Kanal-Foto mit C8, addiert mit Autostakkert, geschärft mit Wavelet-Noisetrap in Registax:



    Es wird zunächst mit Fitsworks Waveletfilter weiter geschärft, kann auch schon hässlich aussehen



    Dann wird die Minimumsfunktion angewendet




    RRGB sieht dann so aus:


    Ich find das Ergebnis einigermaßen detailreich und nicht überschärft, aber auch nicht so weichgespült, dass keine Details mehr da sind. Konkret werden detailarme Gegenden eigentlich gar nicht geschärft, die dunklen Details aber hervorgehoben. Man kann auch das erste und das vorletzte Bild in Photoshop per Layertechnik zusammenmixen und dann einen dezenteren Zwischenmix erzeugen.



    Hartwig

  • Hallo Hartwig,


    es wäre sehr nett wenn du bitte mal ein Bild aus deinem AVI zeigen würdest.
    Warum die Bitte ?
    Habe ebenfalls ein C8.Versuche Jupiter aufzunehmen und nach allen Regel der Kunst
    mit zwei Strassenlaternen usw, gelingt es mir nicht die Bänder des Jupiter so hin zu bekommen.
    Dann hätte ich einen Anhaltspunk was ich verbessern kann und muß.


    Gruß Bernd


    Hier ein Beispiel



    Deswegen fragte ich nach einem Bild deines C8

  • OK, so siehts aus (DMK, C8, 2X Barlow --&gt; ca. f/28, jeweils bessere Einzelbilder):
    rot


    grün


    blau


    Die Straßenlaternen sind sicher überhaupt kein Problem. Wie ist genau Dein Aufbau (Kamera, Filter, Barlow, etc)


    Hartwig

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