WOS Drift 13 -18.10.2010

  • Hallo,


    anbei mal zwei Jupiter vom 13. und 18.10. . Da man mit Bildqualität hier nicht protzen kann, habe ich mir mal die atm. Veränderungen näher angeschaut. Früher (in den 80igern) habe ich solche Driftkarten häufig erstellt, um Eigenbewegungen der Objekte gegeneinander sichtbar machen zu können.
    In dieser Driftkarte sieht man deutlich, dass sich die beiden mit gelben Pfeil markierten WOS schneller bewegen als ihre Nachbarobjekte - kleiner und großer roter Fleck. Als Referenzposition habe ich den vorangehenden Rand des GRF genommen. In den nächsten Wochen wird das rechte WOS den KRF passieren. Mal sehen, ob ich dies noch bei den besch... Wetter ablichten kann.




    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    also bei mir landest Du immer mit Deiner Bildqualität, das ist schon ein absoluter Genuß...
    Gott sei Dank ist das Niveau hier so wie es ist, auch wenn die Kerncrew etwas spröde auf "fremdes Bildmaterial reagiert", ist im Sonnenforum ja ähnlich.


    Jetzt aber mal zu Deiner Drift:
    Mit welcher Formel berechnest Du die Drift auf spärischen Körpern unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Breitengrades und der Neigung?


    Gruss
    Matthias

  • Hallo Harald,


    also ich weiß jetzt nicht wie hoch deine persönlichen Ansprüche aufgrund deiner 408er Lichtkanone so sind, aber ich finde sie sehrgut. Speziell der 13.10. ist sehr gut gelungen - feinste Detailszeichnung in den Nebenbändern und feine Wolkenstrukturen im äquatorialen Bereich.


    Matthias: ich versuch jetzt mal eine Vermutung, wie Harald das berechnet. Er geht auf den Breitengrad, misst dort den Durchmesser (in Pixel), halbiert auf Radius, misst den Pixelabstand des Objekts zum Rand, bildet die Differenz zwischen Radius und Randabstand -> hat dann den Pixelabstand vom Objekt zum gedachten Mittelpunkt. Von da an ist alles Sinusberechnung -> führt zum Winkelabstand des Objektes von des senkrechten Mittellinie durch den Planeten.
    Das ganze macht er für jedes Objekt und den GRF und braucht nun nur noch die Differenzen der Winkel zu bilden.


    Diese Methode lässt natürlich eine Höhendrift außer Acht, aber die kann man genauso ermitteln und dann beide Werte mit dem Satz des Pytagoras zur Gesamtdrift verrechnen - das funktioniert für kleine Winkel recht genau.


    Sternklare Grüße
    Alko

  • Hallo,


    danke für die Rückantworten.


    Um eine mittlere Drift zu berechnen benötigt man von einem Objekt zu verschiedenen Zeiten ermittelte Positionen. Diese werden am einfachsten durch ZM-Passagen ermittelt (so habe ich es früher auch gemacht) bzw. durch Ausmessen von Bildern oder Zeichnungen. Hat man diese Beobachtungen zusammen kann man mit einer verhältnismäßig einfachen Formel die Drift in Grad pro Tag ausrechnen. Ich verweise hier auf die Literatur von G.D.Roth, Planeten beobachten, 1998. Dort (Seite 279ff) sind die einschlägigen Formeln angegeben. Mitunter reicht es allerdings schon aus sich ein Bild von den Strömungsverhältnissen zu machen, wenn man wie ich hier gezeigt habe, einfach mehrere Oberflächen an verschiedenen Tagen untereinander anordnet und dann die Positionen miteinander verbindet. Man braucht dazu allerdings einen Bezugspunkt. Den habe ich hier mit der p-Rand des GRF genommen. Je stärker die Verbindungslinien dann gegeneinander geneigt erscheinen, um so stärker ist die Drift zu einander. Da Jupiter verschiedene Strömungszonen hat (I,II,III und individulle Jetstreams)sollte der Bezugspunkt in der gleichen Strömungszone oder zumindest doch recht nah breitenmäßig zusammen liegen


    In meinem Vergleichsbildern zeigt sich deutlich, dass das kleine nachfolgende WOS sich schneller bewegt als das vorangehende bzw. KRF, da seine Verbindungslinie deutlich geneigt sich darstellt. Selbst wenn man dem KRF eine andere Strömungszone zugesteht ist es interessant, dass die beiden kleinen WOS, welche auf jeden Fall in der gleichen Zone liegen, unterschiedliche Geschwindigkeiten haben müssen (Vielleicht ist da die Nähe zum KRF dran schuld??)


    Eine Drift in Grad pro Tag habe ich noch nicht ermittelt, weil dazu zwei Positionen doch reicht mager sind. Doch schon diese einfache Darstellung hier lässt einem die individuellen Strömungen von Objekten des Jupiter vor Augen führen.
    Zuletzt möchte ich noch den (sicher überflüssigen) Hinweis auf das Programm JUPOS von G. Hahn ( Jupiterfreak aus den 80igern zusammen mit H.J.Mettig) loswerden. Dieses Programm befriedigt sicher alle Auswertungsambitionen (was recht kompliziert werden kann). Vielleicht werde ich zukünftig stärker Material auswerten wenn Jupi hochkommt, es sei denn das zukünftige Seeing ist für high res Bilder nicht zu gebrauchen (denn da hat man eine Menge Arbeit) oder die Sonnenaktivität "schmiert weiter ab" (was ich nicht hoffe).


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • hallo Leute,


    Harald,
    ja, grafisch gut gemacht.


    Cai-Uso:
    >prima, jetzt kommt endlich mal ein wenig Analyse ins Spiel!<


    na, nach Jahren der "pretty pictures" in den Foren wird es ja auch mal langsam Zeit...[8)]
    sich generell mit den Bildern nicht nur auf der Bildbearbeitungsebene auseinander zusetzen[:I].


    Gruß
    Christian

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