Kineoptics HC-2 eiert?

  • Liebe Leute und HC2-User!
    Lange doktore ich schon am Kollimieren meines Großen Riesen (25“F3,75) herum.
    Dabei sind von den Voraussetzungen viele gemachten Teile sehr gut und justagestabil (27pt Zelle, Wippenlagerung nach Alois, Carbonstangen mit Schlauchklemmen und Schnellspannern, optimierte Fangspiegelhalterung).
    So schön er auch läuft und so leicht er auch ist - der HC-2 eiert offensichtlich. Habe alles andere schon ausgeschlossen. Justierlaser ist auch justiert.
    Beim Drehen des Justierlasers eiert der Laserstrahl in einer ca. 6mm großen Ellipse am Fangspiegel herum. Am Hauptspiegel ist das dann immerhin schon knapp 3cm groß.
    Bis jetzt habe ich aber von dem Teil nur euphorische Berichte gelesen. Wer von Euch hatte das Problem schon einmal und wie ist es zu lösen?
    CS,

  • Hallo Richard,


    feines Scope hast Du da gebaut. Eine würdige Behausung für einen Reimann Spiegel !


    Der Effekt mit dem HC2 kommt mir bekannt vor. Habe ich auch bei zwei meiner Teleskope, die damit ausgestattet sind. Dachte auch zunächst, dass der HC2 "eiert". Ist aber nicht der Fall.


    Folgende Urachen sind möglich (falls Du einen 1,25" Laser benutzt):
    - Laser ist dejustiert (hast Du ausgeschlossen)
    - Aussenseite fluchtet nicht mit Innenseite der 2" auf 1,25" Steckhülse (durchaus möglich, wenn nicht in einer Aufspannung gedreht)
    - Laser verkippt in der Steckhülse
    - Steckhülse verkippt im HC2, wenn die Klemmschraube angezogen wird.


    Letzeres war bei mir der Fall. Habe die Steckhülse jetzt zunächst einmal an drei Stellen mit Klebeband belegt, so dass sie satt im HC2 sitzt, ohne dass eine Klemmung notwendig ist. Jetzt bleibt der Laserpunkt ortsstabil auf dem HS, wenn der HC2 gedreht wird. Werde mir aber eine neue Reduzierhülse kaufen, oder eine wirklich exakt sitzende Hülse drehen lassen.


    Grüße
    Frank

  • Hallo Dietmar!
    So ein Feather Touch ist natürlich eine ganz feine Sache, aber vom Preis mal abgesehen, doch um vieles schwerer. Bei unseren großen ultradünnen Fladen am unteren Ende brauchen wir aber auch einen sehr leichten Hut. Da ist der HC-2 dann mit seinen nur 200gr recht gut geeignet.
    Hallo Frank!
    Herzlichen Dank für Deine Antwort. Die Verkippungsmöglichkeiten werde ich am Wochenende gleich prüfen und mit der Klebestreifenmethode ausprobieren.
    CS,

  • Ein Feather Touch an so einem Leichtbauteleskop ist wie so ein Federsattel am Carbon Rennrad[:D]


    Die Lösung: Filmdose, Cheshire oder Concenter-Okular statt Justierlaser. Der ersten drei justieren nämlich worauf es wirklich ankommt: Die optische Achse des Hauptspiegels in die Mitte des Gesichtsfeldes bringen.


    Ein Justierlaser hingegen verstärkt durch den großen Projektionsweg kleinste Winkelfehler. Diese sind aber für die normale Beobachtung (und damit für den Justierzustand des Teleskops) belanglos.

  • Hallo Richard, hallo Stathis !


    Mir ist das mit dem Verkippen der Steckhülse bei der Kontrolle der FS-Position aufgefallen. Am liebsten benutze ich zum Ausrichten des FS aber das Concenter Okular. Das machst Du dann eigentlich einmal richtig und gut ist. Ok, hin und wieder kontrollieren, aber nicht bei jedem Aufbau erforderlich. Zur HS-Justierung nutze ich ein barlowed Laser, da ist Verkippung völlig egal, oder auch ein Chesire.


    Frank

  • Hallo Richard,
    ich bin kein HC-2 User, weil kurz vor dem beabsichtigtem Kauf der Preis erhöht wurde[}:)] Antworte aber trotzdem[:)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim Drehen des Justierlasers eiert der Laserstrahl in einer ca. 6mm großen Ellipse am Fangspiegel herum.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ein bisserl viel, aber wenn, wie Du schreibst der Laser für sich genommen justiert ist, dann liegt's am HC-2. Aber dann eiern die Okulare auch so rum. Egal, die können das ab. Barlows (Paracorr?) sind da zickiger. Aber 6mm sind +/-3mm, auf geschätzte 350mm Abstand zum FS ist das ein halbes Grad. Geht noch.


    Mach doch aus der Not eine Tugend.
    Du zielst mit dem Laser so nah wie möglich auf die HS Markierung.
    Dann brauchst Du nicht so viel am FS zu verstellen.
    Danach den Laser nicht mehr berühren und den HS so verstellen, bis sich Punkte *exaktest* auf dem FS decken. Ich tippe da ganz leicht an den FS um zu sehen wie die Punkte liegen. Wenn das passt, und der Laser immer noch in der Mitte der HS-Markierung liegt, dann stimmt die Kollimation perfekt.
    (perfekte Ausleuchtung ist eine andere Geschichte, da müsstest Du zusätzlich einen kleinen Markierungspunkt auf dem FS treffen, an vorher genau berechneter Stelle...)
    Wenn Du allerdings den Laser wieder rausnimmst und neu einsetzt, dann stimmt alles nicht mehr. (Weil es schwer ist, wieder genau die Mitte auf dem HS zu treffen)
    Don't panic. Alles in Butter! Glaube mir, ich mach das *immer* so.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Richard.


    f/3,75 und trotzdem knapp 2,4m Brennweite, das ist natürlich schon sehr krass. (Siehe Beitrag vom Stathis betreffend Laserjustierung bzw. minimalster Winkelfeher.)


    Ehrlich gesagt wundert's mich schon, dass Du den Justierlaser überhaupt so gut hingekriegt hast (den Fehler so eindeutig auf den OAZ zuordnen kannst!) aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der HC-2 scheinbar nicht dem entspricht, was Du von ihm erwartest. Und das ist Grund genug, ihn umzutauschen. Das sollte eigentlich (sogar bei Eigenimport, erst recht bei Kauf über einen Generalimporteur) ohne Probleme möglich sein.


    Es wäre ja schade, wenn Dir die Freude an so einem Teleskop durch nen eiernden OAZ vermiest würde!



    Mir ist zwar von den Kineoptics OAZ'ens noch nie von einem "Montagsmodell" was zu Ohren gekommen, aber vielleicht ist es (statistisch) einfach an der Zeit, dass sie auch mal so eines produzieren und ausgerechnet DU hast es erwischt...[^]



    Dem Stathis seine Zeilen kann ich voll nachvollziehen (*) aber wenn Du wirklich ein Unzulänglichkeit in diesem OAZ siehst, dann lass ihn austauschen!


    (* bei meinen Newtons (von f/4,4 bis f/7,8) stimmt die Filmdosen- und Laserjustage auch selten ganz überein; bei visuell setze ich mehr auf Filmdose (Achse), bei Fotografie setze ich auf das Spheretec Koncenter Justierokular (Feld).


    Bei Deinen hyperschnellen f/3,75 würde ich wahrscheinlich auf den "4-punkte Kollimator" (ich weiss grad den Nemen nicht) setzen - und anschliessend am Stern feinjustieren. Wär' doch schade, wenn der 25"er nur die Auflösung eines 14"ers zeigt, nur weil er nicht richtig justiert ist...
    Andererseits... Das Seeing lässt eh selten mehr zu, als das was man schon mit 12-16" überhaupt sehen kann - ich will jetzt nicht das Wort "lichteimer" benutzen - aber es stellt sich die Frage, in wie fern ein 25"er überhaupt zu 100% exakt justiert sein muss. Bei 25" Öffnung geht es ja nicht primär um das letzte Quäntchen Kontrast, sondern um Lichtsammellsistung...


    So gesehen kann ich dem Stathis seine Zeilen nur abermals unterstützen: vergiss den Laser! Justier' das Teil mit dem Chesire oder der Filmdose und erfreu' Dich einfach an dem grossen Spiegel!


    Und wenn Du mal das Ausnahmemässige Seeing hast, um mit 25" bei 0,5mm AP am leicht defokussierten Stern zu justieren,[]b dann nutze dieses Seeing zum Beobachten, statt zum Justieren!![/b] [:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">vergiss den Laser!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Was habt ihr alle nur gegen den tollen Laser?
    Einfacher geht's doch wirklich nicht und man hat sofort ein Gefühl wie weit man daneben liegt.
    Es funktioniert problemlos an meinem 28" f/3.1 , die Koma-Spitzeln zeigen alle schön nach innen Man muss nur den doofen Paracorr rausnehmen, der verdirbt echt alles[:D]


    cs Kai

  • Herzlichen Dank für die regen Antworten!
    Die Laserjustierung hat Alois auf der Drehbank kontrolliert. Im 18" eiert mit dem gleichen 1,25" Justierlaser auch nichts.
    Allerdings habe ich meist im 25" die Klemmschrauben besonders sorgfältig angezogen = könnte dadurch zu einer leichten Schrägstellung gekommen sein. Ich werde das mit Klebeband (wie Frank beschrieben hat) versuchen und natürlich mit der klassischen Filmdose. Andere Justiermöglichkeiten stehen mir momentan nicht zur Verfügung. Ich kann aber dann zumindest feststellen, ob der HC-2 nun wirklich eiert oder nicht.
    An Kai: perfekte Ausleuchtung sollte gesichert sein: habe mir eine Schablone mit einem Fadenkreuz aus Zwirnsfaden gemacht. Das kommt auf den Fangspiegel. So kann ich die genaue Position am Fangspiegel mit dem Laser anpeilen.
    cs,

  • Hallo Freunde!
    Frank:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Steckhülse verkippt im HC2, wenn die Klemmschraube angezogen wird.


    Letzeres war bei mir der Fall. Habe die Steckhülse jetzt zunächst einmal an drei Stellen mit Klebeband belegt, so dass sie satt im HC2 sitzt, ohne dass eine Klemmung notwendig ist. Jetzt bleibt der Laserpunkt ortsstabil auf dem HS, wenn der HC2 gedreht wird<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So ist es. Eiern nahezu weg.


    Stathis: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Lösung: Filmdose, Cheshire oder Concenter-Okular statt Justierlaser. Der ersten drei justieren nämlich worauf es wirklich ankommt: Die optische Achse des Hauptspiegels in die Mitte des Gesichtsfeldes bringen.


    Ein Justierlaser hingegen verstärkt durch den großen Projektionsweg kleinste Winkelfehler. Diese sind aber für die normale Beobachtung (und damit für den Justierzustand des Teleskops) belanglos.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Habe mir so ne Filmdose adaptiert. Geht super! Und da das Fliegengewicht von selber im 1,25" Adapter hält, braucht man kein Anklemmen = ev. Verkippen. Ein Chesire habe ich mir ausgeborgt. Geht ebenso gut, nur bekomme ich wegen der langen Hülse desselbigen bei meinem Öffnungsverhältnis den Hauptspiegelrand nicht mehr ins Bild.
    Kai: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du zielst mit dem Laser so nah wie möglich auf die HS Markierung.
    Dann brauchst Du nicht so viel am FS zu verstellen.
    Danach den Laser nicht mehr berühren und den HS so verstellen, bis sich Punkte *exaktest* auf dem FS decken. Ich tippe da ganz leicht an den FS um zu sehen wie die Punkte liegen. Wenn das passt, und der Laser immer noch in der Mitte der HS-Markierung liegt, dann stimmt die Kollimation perfekt.
    (perfekte Ausleuchtung ist eine andere Geschichte, da müsstest Du zusätzlich einen kleinen Markierungspunkt auf dem FS treffen, an vorher genau berechneter Stelle...)
    Wenn Du allerdings den Laser wieder rausnimmst und neu einsetzt, dann stimmt alles nicht mehr. (Weil es schwer ist, wieder genau die Mitte auf dem HS zu treffen)
    Don't panic. Alles in Butter! Glaube mir, ich mach das *immer* so.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau so ist es[:)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Seeing lässt eh selten mehr zu, als das was man schon mit 12-16" überhaupt sehen kann - ich will jetzt nicht das Wort "lichteimer" benutzen - aber es stellt sich die Frage, in wie fern ein 25"er überhaupt zu 100% exakt justiert sein muss. Bei 25" Öffnung geht es ja nicht primär um das letzte Quäntchen Kontrast, sondern um Lichtsammellsistung...


    So gesehen kann ich dem Stathis seine Zeilen nur abermals unterstützen: vergiss den Laser! Justier' das Teil mit dem Chesire oder der Filmdose und erfreu' Dich einfach an dem grossen Spiegel!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hab mich da von Martin Birkmaier zu 20"f/4 "Die Justierung ist extrem kritisch ..." beeinflussen lassen.
    Doch dazu Werner Reimann: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein schneller Spiegel läßt sich sogar leichter justieren, weil die Bildfehler mit zunehmenden Abstand von der Achse schneller größer werden, als bei einer langsameren Optik. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Deshalb:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Don't panic. Alles in Butter!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    CS und Danke,

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