1.Beobachtungsnacht seit 4 Monat./Fortsetzung

  • Hallo,


    ich habe lange nichts von mir hören lassen. Das lag hauptsächlich daran, dass ich den Sommer über leider gar nicht zum Beobachten gekommen bin.
    Für Samstag waren die Vorhersagen aber gut und ich war richtig heiß drauf, mal wieder zu spechteln[:)]


    Zeit: 21:00 - 23:30 Uhr
    Wo: Bei mir im Garten (Eilenburg bei Leipzig)
    Gerät: Mein GSO-Newton 150/900 auf HEQ-5 Vergrößerungen: 28x, 60x und 150x.


    Ich baute das Teleskop schon gegen um acht im Garten auf, damit es sich gut den Temperaturen anpassen konnte. Zum Glück wird im Moment die Straße in ca. 80m Entfernung gebaut, sodass die Straßenbeleuchtung aus ist.


    M13: Nach dem Einnorden suchte ich als erstes den wunderschönen Kugelsternhaufen im Herkules auf. Schon im Übersichtsokular war er schön zu sehen, was sich dann bei steigender Vergrößerung noch merklich besserte. Bei 150-facher Vergrößerung war er schon sehr gut aufgelöst.


    M92: Wo wir schon mal dabei sind, gleich noch den nächsten KS aufgesucht. Die Ergebnisse waren denen von M13 sehr ähnlich. Wunderschön.


    M57: Der Ringnebel war schön hell zu sehen. Am besten gefiel er mir mit dem 15er Planetary und Nebelfilter. Im 6er war das Bild dann etwas zu dunkel. Die Ringform war sehr schön zu erkennen und es macht einfach riesen Spaß hier minutenlang zu schauen.


    M27: Der Hantelnebel war auch klar zu erkennen, jedoch (warum auch immer) nicht so kontrastreich wie M57.


    Epsilon Lyra: Für viele sicher nicht spektakulär, aber für mich als Wiedereinsteiger dennoch lohnend. Mit dem 15er waren schon alle 4 Sterne sichtbar, jedoch die Abstände noch sehr gering. Bei 150-facher Vergrößerung zeigte sich der Vierfachstern von seiner besten Seite.


    Jupiter: Er durfte natürlich nicht fehlen. Er zeigte sich wunderbar mit einem deutlichen Band leicht oberhalb des Äquators. Die 4 Monde waren auch super zu sehen. Leider wurde die Luft dann sehr feucht, sodass Jupiter durch den niedrigen Stand an Kontrast verlor.



    So, das war meine ersten Nacht draußen nach langer Durststrecke. Es hat wieder riesig Spaß gemacht. So komisch das klingen mag: Ich bin schon immer stolz, wenn ich die Objekte relativ schnell finde. Das ist (für mich) gar nicht immer so einfach.
    Wahrscheinlich werde ich mir noch ein 4er Planetary besorgen. Die Vergrößerung ist mir manchmal zu wenig und 225-fach sollte mein mit Velour ausgekleideter Newton vertragen.


    Viele Grüße aus Sachsen!
    Matthias[:)]

  • Hallo Matthias,


    Nach langer Abstinez macht das Spechteln immer doppelt Spaß. Und wie Du schon schreibst: die Objekte aufzufinden dauert nach einer größeren Unterbrechung i.d.R. merklich länger. Hat doch prima geklappt.


    Bei M27 & M57 lohnt sich ein O-III Filter, das erhöht den Kontrast merklich.


    LG
    Dirk

  • Hi Dirk und Matthias,


    Matthias: Schöner Wiedereinsteigerbericht mit schönen hellen Standardobjekten. Ob sich ein 4mm lohnt? Das Bild wird doch hier schon recht dunkel. Eventuell wird ein 5mm Okular öfters Sternenlicht sehen.


    Dirk: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei M27 & M57 lohnt sich ein O-III Filter, das erhöht den Kontrast merklich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sehe ich anders. Bei M27 ja, bei M57 eher nein, da man hier sowieso sehr hoch vergrößern muss und dann wird mit Filter schnell das Bild zu dunkel.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und wie Du schon schreibst: die Objekte aufzufinden dauert nach einer größeren Unterbrechung i.d.R. merklich länger. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sehe ich auch anders. Starhopping früh gelernt ist wie Radfahren das verlernst du nie!


    Gruß
    Lots

  • Mehr Vergrößerung wünsche ich mir hauptsächlich für Planeten und Mond (muss natürlich das Wetter mitspielen). 225-fach sollte ja ab und zu machbar sein.


    Was mir sehr viel Kopfzerbrechen bereitet hat: Das Einnorden mit dem Polsucher. Klingt sicher komisch und ist für Euch vielleicht kein Problem, aber ich seh ehrlich gesagt fast nix durch das Teil. Das das Bild seiten- und spiegelverkehrt ist ist klar. Aber ich kann nicht mal eindeutig sagen, welcher Stern Polaris ist (beim Blick durch den Sucher - sonst ist es natürlich klar).


    Ich habe dann einfach grob Richtung Polaris aufgestellt und es ging auch. Muss man bei größter Vergrößerung halt leicht per Fernbedinung ab und zu korrigieren.


    Wenn da mal noch jemand einen Tipp hat, würde ich mich sehr freuen!

  • Hi Matthias,


    die Sache mit dem Polsucher kenne ich von meiner HEQ5 (unbeleuchteter Polsucher). Am besten in der späten Dämmerung (und nicht bei Nachten) die Montierung einnorden. Dann siehst du a) nur den Polarstern, da die anderen Sterne noch zu schwach für den hellen Himmel sind und b) siehst du auch besser die Eingravierungen des Polsuchers. Nachts verschwinden die nämlich.
    Visuell reicht es völlig aus den Polarstern in den runden Kreis zu bringen.


    Gruß
    Lots

  • Hallo Matthias,
    komme an meinem 12,5" Dob, f=4.8 bestens mit einem 8x50 Sucher zurecht. Zwar gleiche Bildorientierung wie im Hauptrohr, aber das hatte der 6x30 seinerzeit auch, den ich bald getauscht habe.


    Gruß
    Guenther

  • So, gestern war es überraschend klar und ich baute schnell alles im Garten auf. Seit dem ich das Teleskop im Gartenhäuschen lagere, habe ich mit dem Auskühlen überhaupt keine Probleme mehr. Das passt (fast) sofort perfekt.


    Angefangen habe ich gegen 20:30Uhr mit der Suche nach Hartley 103P. Dieser ist direkt unter Cassiopeia leicht zu finden. Es zeigte sich ein heller Kern und eine recht großflächige Koma. Helligkeitsangaben trau ich mir nicht. Auf jeden Fall war er sofort sehr gut zu erkennen.


    Jetzt ging es zu M57. Ist momentan in jeder Nacht dabei. Einfach toll.


    Dann habe ich mich an M51 mit Begleitgalaxy versucht. Von beiden war der helle Kern und eine milchige helle Umgebung zu sehen. Strukturen waren nicht aus zu machen. Leider hat zu diesem Zeitpunkt in einem nahe gelegenen Haus jemand volle Beleuchtung auf dem Balkon angemacht....


    Nun war -fast senkrecht im Zenit- der Cirrusnebel dran. Das Suchen war gar nicht so einfach. Per Starhopping bin ich zum Ziel gekommen - sah aber nix. Da habe ich den Nebelfilter ran geschraubt und mir verschlug es den Atem! Fast wie auf Fotos präsentierte er sich. Natürlich etwas "weicher", aber es war unglaublich, was hier der Nebelfilter aus macht. Die 2 Teile passen nicht in das Gesichtfeld meines TSWA 32. So surfte ich hin und her und war einfach nur happy[:)]


    Da nun Jupiter schon etwas höher stand, nahm ich ihn auch noch ins Visier. Leider zeigte er sich nicht so kontrastreich. Die Luft war doch schon sehr feucht geworden, was ich im Zenitbereich gar nicht so bemerkt hatte.


    Fazit: Eine kurze, aber wunderschöne Spechteleinheit. Ich habe mir heute auch einen Telrad bestellt. Wird mir das Finden sicher erleichtern, sodass ich dann mehr Zeit zum Beobachten habe[:)]


    Hier noch ein Bild vom Schwan mit Leier und Delfin. Huckepack auf dem Teleskop 5x40sec bei ISO 800 und Blende 3.5. So richtig zufrieden bin ich da noch nicht. Vielleicht habt Ihr ein paar Tipps für mich.



    Bis dann
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    Ja, der Filter und der Cirruskomplex, die gehören zusammen. Wobei der O-III noch mal deutlich mehr rausholt als der UHC. Wenn Du beim Cirrus Erfolg hattest kannst Du als nächstes den Nordamerikanebel (NGC7000) im Schwan abgrasen (unbedingt mit Filter). Er ist sehr leicht aufzusuchen, aber nicht ganz so leich auszumachen. Beim Cirrus kannst Du einmal probieren "Pickerings Triangle" zwischen den Bögen zu sehen. Könnte indirekt klappen.


    CS
    Dirk

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