Spiegelzelle verbessern ?

  • Moin,
    im März habe ich mir einen gebrauchten 12"er GSO Dobson Tubus F/5 gekauft. Der Hauptspiegel ist nicht der von GSO, sondern eine scharfe Orion UK Scherbe . Ich nutze den Tubus jetzt auf einer Alt-5 Monti , alle anderen Optiken vorher machten Spaß. Nur dieser Tubus hat mir immer wieder Kummer bereitet. Beim Umschwenken hat das Gerät nicht seine Justierung behalten, Hauptgründe dafür waren u.a. zu fest angelegte Rohrschellen,die den Tubus instabil machten .
    Parallel dazu habe ich mir alle Verschraubungen angeschaut, einige Gewinde waren an der Zellenbefestigung im Eimer und ich habe deshalb von M4 auf M5 neu verschraubt. Zuguterletzt sah die Zelle nicht gerade prickelnd aus, die 9 Auflagepunkte für den Spiegel hatten unterschiedliches Material. Dort sitzen jetzt Korkplättchen von 25mm Durchmesser und 3mm Stärke. Auch die 3 Anlagepunkte aus Kork habe ich im Ring erneuert und noch drei an den Gummiankern hinzugefügt. Die gute Scherbe hat noch einen Millimeter Platz zum " schwimmen", am Gummianker passt noch ein dünnes Stück Papier dazwischen.





    Frage : Kann ich diese Lagerung in der Zelle so belassen oder wird das zu Problemen führen ? Erfahrungswerte ? Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht ?
    Ich würde mich sehr über Antworten freuen ,
    viele Grüße und cs
    Markus

  • Hallo Markus,


    ich bin zwar nicht sehr erfahren mir grossen Spiegeln, aber ich würd's einfach weiter ausprobieren. Ein wenig Spiel/Feinjustierung wird bei so einer Konstruktion wohl immer bleiben. Kork ist an sich was wunderbares, Du wirst es aber nach jedem Winter erneuern müssen. Durch unterschiedliche Temperaturausdehnung von Glas/Metall bleibt es dann zerdrückt und der Spiegel hat wieder viel mehr Platz zum Schwimmen.


    Das schlimmste, was ich je einem Spiegel angetan habe, war eine 20cm-Scheibe mit Neoprenband rundherum in dessen Pfannenlagerung regelrecht einzupressen. Erstaunlicherweise hatte das jedoch keine optische Auswirkung und hält bis heute ...


    Viele Grüsse
    Jan

  • Ich würde an der Zelle auch nichtsmehr großartig wegoptimieren, sofern die Justage nun einigermaßen hält. An meinem GSO 10er ist die Justage zumindest sehr stabil, ist aber auch nicht parallaktisch montiert.


    Da ich momentan selbst an einer Spiegelzelle (Marke Eigenbau) arbeite, mal ne kurze Frage:


    Ich wollte das mit der horizontalen und vertikalen "fixierung" ähnlich lösen wie bei den GSO Zellen. Sprich: Drei "Halterungen" sichern den Spiegel vor großartigem verrutschen in der horizontalen (angenommene Teleskopstellung im Zenit) und dem Super-Gau, das herausfallen/herauskippen des Spiegels beim Dobson-schwenk auf den Horizont.
    Aber kann man das bei größeren Spiegeln (18"+ etwa) machen, ohne bedenken haben zu müssen, dass es bei größeren Temperaturdifferenzen die Pizza sprengt ?


    Alternative wäre ja noch die horizontale Lagerung mit einem "Band", dann wäre der Spiegel aber nur nach "unten" hin gesichert und könnte immernoch nach "oben" verrutschen, da das Band ja quasi im Halbkreis um den Spiegel anliegt. (von der vertikalen Sicherung mal abgesehen)


    LG,
    Patrick

  • Hallo Patrick,


    falls Du die Spiegellagerung für den Dobson ausführen willst, ist statt der dreiseitigen Lagerung eher eine Rollenlagerung sinnvoll.


    Zu diesem Thema gibt es hier im Forum einiges zu lesen suche doch mal nach "laterale AND Lagerung".


    Hierbei liegt der Spiegel bei horizontaler Ausrichtung auf 2 (bei 10 Zoll ausreichend) oder 4 Rollen für größere Spiegel, die sind dann durch Wippen paarweise zusammengefasst.


    Hier meine Lösungen dazu:


    10 Zoll



    und 18 Zoll



    Grüße Uli

  • Die Rollenlagerung wollte ich sowieso verwirklichen, habe mich nur ein bisschen ungeschickt ausgedrückt.


    Nur Punkt ist jetzt: Der Spiegel ist nach "unten" mit der Rollenlagerung gesichert, nach "oben" allerdings ungesichert.


    LG

  • Hallo Patrick,


    praktisch ist beim Dobson die Sicherung nach "oben", kein wirkliches Problem, Du solltest das Teleskop so konstruieren, dass im Zenith nur minimal über 90° hinausgeschwenkt werden kann. Der Spiegel kann in dieser Richtung zwar verrutschen, wenn die Spiegelzelle sauber gebaut ist, bleibt nach dem "Zurückrutschen" auf die Rollen die Kollimation erhalten.
    Wichtiger sind die Herausfallsicherungen im umgekehrten Fall, beim Schwenk unter die Horizontale, die sollten unbedingt vorhanden sein.


    Grüße Uli

  • Moin Ihr,
    danke herzlichst für Eure netten Eingaben .[:)]
    Zelle sitzt mit neuer und größerer Verschraubung am Tubus :


    Ich habe das Gerät nun noch einmal heute auf Herz und Nieren überprüft, der kleine ist nun relativ stabil in der Justierung.[8D]
    Wichtig war mir nur die Frage, ob das schon mal jemand so gemacht hat.
    Jan ==> Ist doch erstaunlich, was alles Verwendung finden kann.
    Neopren, da denkt man ja eher an Tauchanzug.[:D] Aber das Zeug habe ich auch hier, vielleicht probiere ich das mal im nächsten Frühjahr.
    Bei meinem 8-Zöller habe ich die drei Gummianker versehentlicherweise viel zu fest angezogen, allerdings wurden die Bilder damit schärfer.
    Kannste sowas verstehen ? Ich nicht...
    Viele Grüße und cs
    Markus

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