Fabry Perot oder Interferenzfilter

  • Hallo Nancy;


    ein Interferenzfilter besteht aus einer Schicht, die auf einem Substrat aufgedampft ist. Innerhalb dieser Schicht, die aus vielen uebereinanderliegenden Einzelschichten besteht, findet die Interferenz statt.


    Das Fabry-Perot-Etalon ist ein PlattenPAAR, besteht also aus zwei Elementen mit einem Luftspalt dazwischen. Die Interferenz findet zwischen den beiden Innenflaechen statt, waehrend die Aussenflaechen keine Funktion haben. Zur Vermeidung von Geisterbildern sind sie gewoehnlich leicht angeschraegt.

  • Hallo,


    das Fabry-Perot-Etalon ist normalerweise auf die Zentralwellenlaenge einstellbar. Dieses Tuning kann z.B. durch Variation des Innendrucks im Zwischenraum des Plattenpaares erreicht werden. Auch ist die Trennschaerfe hoeher, da der Luftspalt genauer kontrolliert werden kann als eine Interferenzfilterschicht und der Brechzahlunterschied zwischen Glas, Schicht und Luft groesser ist als zwischen den Einzelschichten im Interferenzfilter. Ich habs nicht mehr genau im Kopf (Studium ist schon etwas her), aber das Mass fuer die Trennschaerfe benachbarter Linien (die Finesse) war beim Fabry-Perot-Plattenpaar deutlich hoeher als beim Interferenzfilter. Deswegen werden z.B. fuer H_alpha-Sonnenteleskope die teuren Etalons eingesetzt, die Halbwertsbreiten von unter 0.1nm (oder 1 Angstroem) haben koennen, waehrend die erhaeltlichen H_alpha-Interferenzfilter immer einige nm Halbwertsbreite haben. Mit ihnen kann man im Protuberanzenansatz selbige beobachten, die Details auf der Sonnenscheibe bleiben aber mangels spektraler Trennschaerfe verborgen.

  • Hallo Nancy,


    prinzipiell ist jeder Interferenzfilter auch ein Fabry-Perot-Filter. Als Etalone werden fest abgestimmte Interferenzfilter auch "solid-state-etalon" genannt, d.h. ohne Luftspalt. Diese sind ebenfalls mit <0,1nm oder <1Angström Bandpass für die jeweilige zentrale Wellenlänge machbar. In dem Fall ist das Trägersubstrat selbst eine Schicht und erhält zu beiden Seiten eine teildurchlässige Verspiegelung. Wie Jürgen schon richtig schrieb, ist aber die Finesse geringer, d.h. die Abstände der einzelnen transmittierten Peaks neben der zentralen Wellenlänge sind kleiner und lassen sich damit schwieriger trennen. Solid-state-etalone reagieren empfindlicher auf Schwankungen der Umgebungstemperatur und werden daher mit Kippung oder Heizung versehen. Übrigens ist der Daystar- oder Solarspectrum- Filter ein Vertreter von derartigen Filtern.


    Gruß


    Oliver

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