Von einem der auszog, M51 zu finden

  • Hi, Leute. Michael ist mein Name, bin neu hier angemeldet und nach viel Überlegen der Meinung auch mal einen Beobachtungsbericht zu verfassen.
    Ich habe mir vor ca. einem Jahr bei TS einen GSO Dobson 10`,gekauft und seit dem viel und gut (nach meiner Meinung) beobachtet. Weiterhin bin ich im Besitz eines Zeiss 8x30 Fernglas und ganz neu, einem TS 15x70le.
    Ich habe einen sehr guten Platz in der ländlichen Umgebung Würzburgs gefunden, auf dem sich trefflich schauen lässt. Erinnert Ihr Euch noch an Euren Einstieg? Impressionen wie Saturn zum ersten Mal zu sehen oder Mars im Oku zu beobachten, sind immer noch frisch und halten die Euphorie am Leben. Mit der Zeit will man aber mehr und wagt sich an verschiedene Dinge wie Kugelsternhaufen und Galaxien heran. Nun gibt es ja Einiges, was einfach zu finden ist, wie M13 oder Andromeda. Anderes macht mehr Probleme. Mein Sucher ist ein 8x50 Standardsucher von TS und geradsichtig. Dieser Sucher ist nicht schlecht aber er zwingt mich immer wieder zu Gymnastikübungen, welche ich am nächsten Tage spüre.
    Immer wieder las ich von M51, bestaunte die Bilder und wollte es natürlich selbst sehen. Aber nichts, nix, null. Nicht zu finden. nicht im Oku und erst recht nicht im Sucher. Ich glaube, ich hab mir das TS-Glas nur gekauft um solche Objekte besser sehen zu können.
    Gestern, den ganzen Tag Vorfreude, gings raus. 22 Uhr bin aufs Feld gefahren um einen erneuten Versuch zu starten. Im Gepäck natürlich auch meine beiden Gläser.
    Ich stellte den Dob auf und ließ ihn erst mal auskühlen. Zeit mein TS-Glas etwas näher zu betrachten. Hoch oben stand der Halbmond, er war ein lohnendes Ziel. Viele Krater und Gebirgszüge sind mit diesem Glas scharf zu erkennen, aber es wackelt. Ich brauch ne Parallelogrammmonti. Die Vergütung ist gut, es gibt keine Lichthöfe um den Mond herum, jedoch zeigt es eine gewisse Streulichtanfälligkeit. Rüber auf Venus, na ja, ist doch mehr was fürs Grobe.
    Nach einigem Beobachten mit dem Glas, nahm ich dann mit dem Teleskop Saturn aufs Korn. Die Ringe gut zu erkennen, Cassini ob der derzeitigen Stellung nicht erkennbar.
    Venus war eine deutliche Sichel, das Seeing machte eine Vergrößerung >200 aber unnötig.
    Langsam kommen die Sterne raus. Dunkel wirds trotzdem nicht, der Mond leuchtet alles gut aus. Na gut, ich tue meine Schuldigkeit und beobachte den Mond etwas näher (so richtig hassen kann ich ihn nicht). Ca 440000 km weit weg. Ich kann trotz der Luftunruhe Krater derart gut einsehen, dass ich meine Umgebung völlig vergesse. Bis es neben mir raschelt.
    Kennt Ihr das auch? Gänsehaut, man ist allein auf weiter Flur und ringsherum Geräusche. Es raschelt wieder. Ich blicke auf mein Teleskop (der Name ist übrigens Schneewante, wegen der Farbe), da hockt was. Ich glaube es ist eine Spinne (ich hasse sie). Taschenlampe an, ein riesiger Grashüpfer sitzt auf meinem Baby.
    Er hat es bereut, danach fand ich war es Zeit, für einen neuen Anlauf auf M51. Ganz leicht zu finden, dass ich nicht lache. Aber ich hab ja mein TS-Glas. Nach längerm Suchen kann ich tatsächlich zu ersten Mal einen Fleck lokalieseren der Hoffnung macht. Mehr ist mit 70mm Öffnug nicht zu sehen, aber es reicht. Ein mal gefunden, hat man es. Ran ans Teleskop, da ist sie. Ich schreie, da ist sie wieder, diese Euphorie. Ein Uhu antwortet, ich beobachte weiter. Mit indirktem Sehen lassen sich tatsächlich die Spiralarme ausmachen, dennoch bleibt alles diffus. Ok. Rüber auf M31. Macht schon mehr her. Heller Kern und der Halo lassen sich gut differenzieren. Immer wieder erhebend. M13, M71 und M5 sowie M3 gehören auch zu meiner Beute. Albireo ist sowohl im Fernglas als auch im Dob ein wunderschöner Anblick.
    Ich denke, demnächst konzentriere ich mich mal auf M81/M82 und M101.
    Langsam wirds kühl, Jupi kommt raus. Ich halte mit dem Glas drauf. Er ist deutlich zu sehen, inklusive zweier Monde.
    Das Teleskop zeigt da schon mehr. Ich zähle 5 Monde (ja fünf)und lasse die Wolkenstrukturen auf mich wirken. Denke an Galilei, 400 Jahre. Es vibriert im rechten Ohr. Ichwische mit der Hand drüber, weil ich denke. Es ist eine Mücke. Ist es nicht, der Übeltäter kommt angeflogen und dreht seine Runde über den Beobachtungsplatz. Kleine Fledermaus, großer Schreck. Zum Schluss, belohne ich mich mit dem Fernglas, ich liege auf meinem Stuhl und surf die Milchstrasse durch.


    Zeit zu gehen, morgen muss ich arbeiten. Die Milchstrasse über mir, packe ich zusammen, tolle Eindrücke im Gepäck. Der Uhu kauzt, es raschelt. Gänsehaut.
    Tolles Hobby, bis denn.

  • Schöner Beobachtungsbericht, Michael.
    Man spürt Deinen Enthusiasmus mit dem Du an die Beobachtung heran gehst.


    Ein Tipp: ersetze den gradsichtigen 8x50-Sucher durch einen Leuchtpunkt-Finder oder einen Telrad. Dazu den Deepsky-Reiseatlas oder den Stropek (Deepsky Beobachteratlas). Dann klappt es auch einfacher mit den Messier-Objekten.


    Und noch eine Kleinigkeit: versuche deine Berichte durch ein paar weitere Absätze und Leerzeilen zu strukturieren. Dann lassen sie sich leichter lesen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Schöner Beobachtungsbericht, Michael.
    Man spürt Deinen Enthusiasmus mit dem Du an die Beobachtung heran gehst.


    Ein Tipp: ersetze den gradsichtigen 8x50-Sucher durch einen Leuchtpunkt-Finder oder einen Telrad. Dazu den Deepsky-Reiseatlas oder den Stropek (Deepsky Beobachteratlas). Dann klappt es auch einfacher mit den Messier-Objekten.


    Und noch eine Kleinigkeit: versuche deine Berichte durch ein paar weitere Absätze und Leerzeilen zu strukturieren. Dann lassen sie sich leichter lesen.


    Bis dann:
    Marcus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Marcus,


    an einer Stelle würde ich Dir gerne widersprechen. Den Sucher würde ich nicht ersetzten, sondern einen Leuchtpunktsucher, Rigel oder Telrad zusätzlich empfehlen.
    Wenn man immer einen dunklen Himmel hat ok. Aber wenn das nicht immer der Fall ist ergänzen sich Sucher und Leuchtpunkt sehr gut. So zumindest meine Erfahrung.


    lg
    Dirk

  • Hallo Michael,


    schön das du alles gut gefunden hast,aber lasse Dir vielleicht etwas mehr Zeit die einzelnen Objekte zu beobachten!!
    Und noch was,die Tiere tun Dir nichts,lass sie einfach leben!


    Andreas

  • Schön das der Bericht gefällt, ich fürchte ich hab dem Grashüpfer nur einen Schnipser verpasst, er lebt also noch. Das mit dem Strukturieren werde ich beachten. Der Tipp mit dem Telrad ist gut, bisher schreckte mich nur das Zutauen und das ganze Zubehör ab. Den Karkoschka habe ich.
    Ich wünsche Euch viele klare und angenehme Nächte. Michael

  • Hallo Michael,


    ein schöner, emotionaler Bericht... macht Lust auf mehr.
    Allerdings würde ich den M51 nicht bei Halbmond aufsuchen, weil es nicht so viel bringt.
    Galaxien und andere lichtschwache Objekte verlangen nach einer dunklen mondlosen Nacht.


    Zum Aufsuchen nehme ich nur noch den Telrad. Und eine gute Karte oder den Stropek.
    Schau mal hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=101850
    Damit finde ich <b>alles</b>, was im Bereich des Teleskops überhaupt möglich ist.
    Der Telrad ist kein Sucher, sondern ein Finder!


    CS
    Timm

  • Hallo Michael,


    auch ich habe gestern versucht, bei Vorstadthimmel und gut einem halben Mond M51 mit dem Feldstecher 10x50 zu finden. Ich hattte keine Chance. Bei M27 übrigens auch nicht. Dagegen waren M13 und M11 relativ leicht zu sehen. M57 ging auch, war aber nicht so leicht aus der Hand zu schießen (Verwacklung), da der Ringnebel sehr klein ist.


    Gruß
    Robert

  • Also, das ist noch etwas, was nicht richtig klappen will. Diese Nebel finde ich einfach nicht. Nicht im Fernglas und auch nicht im Dobson. Vielleicht brauch ich einen Nebelfilter? Gibts da Erfahrungen. Ist der Ringnebel so klein? Ich nehm an man übersieht ihn leicht, oder?

  • Hallo Michael,


    ich wohne in der Nähe von Würzburg auf dem Lande. Hier in Gerchsheim und Großrinderfeld gibt es eine kleine Gruppe, die gemeinsam beobachten. Oft bei mir in der Sternwarte.


    Wenn Du wirklich einen "echten" Bubo Bubo (Uhu) gehört haben solltest, dann warst Du in unserer Nähe zum Beobachten, denn hier gibt es das einzige Pärchen der Gegend. Ziemlich nahe bei uns und er besucht uns manchmal.


    Melde Dich einfach mal via mail oder PN, wir können mal was ausmachen. Vom 1.-20.8. sind wir allerdings in Namibia zum Beobachten, danach jederzeit möglich!


    Viel Spaß am gemeinsamen Hobby wünscht Dir
    Winfried

  • Hallo Michael,


    im Fernglas ist M57 sehr klein.


    Im Dobson sollte M57 ohne Probleme zu sehen sein, auch bei Mondschein.
    Er steht genau zwischen den hinteren Kastensternen Beta u. Gamma Lyr und sollte bei geringer Vergrößerung (Aufsuchokular) leicht zu finden sein.


    Gruß
    Robert

  • Namibia he? Schon cool. Ob das n echter Uhu war oder was anderes kann ich nich genau bestimmen, hörte sich aber so an. Allerdings bin ich kein Ornithologe. Gegen ein Treffen hab ich nichts einzuwenden. Immer interessant, An roblindau: Ich werds probieren beim nächsten Mal. Bin auch net bös wenn mal was nicht klappt. So bleiben immer Ziele übrig.

  • Hallo,


    zu M51 bei Halbmond: hatte ich vorgestern versucht mit dem 102mm Tak. Kaum eine Chance. Wenn man ihn nicht kennt, sieht man ihn nicht. Ich hatte nur ein zartes Wölkchen, undeffinierbar, im Okular.
    Warte bis Neumond, dann geht M51 auch im FG, obwohl, wie schon oben geschrieben, 7x recht heikel sind. 10x sollten es schon sein und dann vom Stativ aus.


    CS
    Winfried

  • Hi!


    M57 ist sehr klein und wirkt bei niedriger Vergrößerung (Fernglas, Sucher) wie ein unscheinbares, leicht verwaschenes Sternchen - so ab rund 100x macht der Ringnebel dann was her. Also das Teleskop zwischen die beiden unteren Sterne des Leier-Parallelogramms richten und ruhig mit etwas höherer Vergrößerung (ca. 30-50x) ein bissel in der Gegend rumrühren, bis ein unscharfer Stern / kleiner Nebel auftaucht.


    Dabei spielt ein Leuchtpunktsucher/Telrad seine Stärken auch voll aus: Du siehst einen Punkt oder Zielkreise zwischen den Sternen schweben und kannst so das Teleskop anhand der Sternkarte ausrichten, ohne am Okular des Suchers zu kleben und nur einen Ausschnitt vom Himmel zu sehen. In Kombination mit einem guten 2"-Übersichtsokular hast du dein Ziel dann meistens schon im Bildfeld; je nach Brennweite kann ein optischer Sucher für die Feinarbeit nötig sein. Lediglich in sehr sternarmen Gebieten oder sehr aufgehelltem Himmel, wenn mit bloßem Auge keine Sterne zu sehen sind, ist ein optischer Sucher deutlich überlegen.


    Nebelfilter können den Unterschied zwischen sehen und nicht sehen ausmachen, wichtiger ist aber ein dunkler Standort.


    Lass die Finger von UHC-Filtern mit irgendeinem Anhang (UHC-S, UHC-E etc), die filtern ziemlich wenig und sind meiner Erfahrung nach eher für Fotografie interessant. Besser sind ein echter UHC oder ein OIII - mit einem UHC kannst du auch höher vergrößern (kleinere Austrittspupille), einem harten OIII kann da schon eher das Licht ausgehen (will sagen, das Bild wird zu dunkel, um schön zu sein - vor allem, wenn du noch ein paar Sterne sehen willst). Welche Marke/Modell für dich passt, hängt von Beobachtungsplatz, Okularausstattung und deinem persönlichen Geschmack ab... beim 10-Zöller dürfte ein engbandiger OIII in 2" aber schon interessant sein.


    Gruß,
    Alex

  • Hallo Alle.


    Zu M51:


    Im Sucher (10 X 50)ist M51 nicht zu sehen.


    Man sieht im Fernrohr, bei ca. 50-fach:
    2 Helle Galaxienkerne (gleichhell) einer unten links (M51) und einer etwas höher rechts davon
    NGC 5195
    Spiralarme sind nur bei gutem Seeing zu erkennen.
    Ein "dunkles Tuch" über dem Kopf hilft.
    Zum Auffinden von M51:
    Unterhalb vom letzten Deichselstern kommt ein Sterndreieck in den Sucher.
    Darunter muss dann mit ca. 32- fach (im Hauptrohr) nach den beiden Hellen Kernen gesucht werden.


    Vor 2 Tagen, als der Halbmond unter dem Horizont war, konnte ich
    im 12 cm Linsenteleskop bei 32-fach die Spirale von M51 ganz
    schwach sehen.
    Im 12" Dob. vom Mitbeobachter Daniel war nicht mehr zu erkennen.
    Ort: Landhimmel, südl. von Münster, 5.0mag


    Alle Angaben mit Amici-Prisma (So wie man mit dem blossem Auge sieht)


    Gruss von Günter

  • Na da freu ich mich aber sehr, über Eure regen Zuschriften. Hab gar nicht damit gerechnet. Dieses Sterndreieck war letzten Endes auch der markante Punkt, an welchem ich mich orientiert hatte um M51 zu finden.
    Folgender Plan: Hab grad mit Wolfi jemailt. Umwandlung des Suchers in einen 90-Grad, den Telrad werde ich mir danach mal in Ruhe anschauen und vielleicht hat bei einem Treffen einer so ein Ding montiert,
    Eines der nächsten Ziele ist auf jeden Fall M57, ich werde Eure Ratschläge beherzigen und werde natürlich auch berichten wie es gelaufen ist.


    Vielen Dank Euch allen, fühl mich hier sehr wohl. Bis bald. Michael

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