Mondmosaik - bissi scharf

  • Hallo zusammen,


    der gestrige Abend brachte sehr brauchbare Konditionen. Gegen 22:00 Uhr machte ich ein Mosaik des Mondes bei 5000 mm Brennweite. Aus sechs Aufnahmen besteht das Mosaik und hat in der Vollversion 83 MP Auflösung.



    Mond als Mosaik aus sechs Aufnahmen
    23.05.2010, 22:00 Uhr MESZ
    Canon 1D Mark IV an 20 Zoll f/10 Cassegrain
    Ort: Weikersheim
    Seeing: 7/10


    Besonders interessant und schön finde ich das bogenförmige Sinus Iridum: die Wallspitzen liegen bereits im Sonnenlicht, während die Oberfläche im Innern des Mare noch im Dunkeln liegen:



    Mond als Mosaik aus sechs Aufnahmen
    23.05.2010, 22:00 Uhr MESZ
    Canon 1D Mark IV an 20 Zoll f/10 Cassegrain
    Ort: Weikersheim
    Seeing: 7/10


    Ich schaltete dann auch noch eine 2-fach-Barlowlinse dazwischen, so dass ich zunächst bei 10 Metern Brennweite beobachtete. Für anständige Bilder reichte es dann doch nicht, aber umso interessanter fand ich es dann, einen kleinen Movieclip zu "drehen". Dies tat ich bei ausgeschalteter Nachführung, so dass man anhand dieses Beispiels eindrucksvoll sehen kann, wie schnell Himmelsobjekte bei höheren Vergrößerungen aufgrund der Erddrehung aus dem Bildfeld wandern. Hier der Link dazu (unbedingt in höchster Auflösung anschauen):
    http://www.vimeo.com/11975380


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens,


    ich habe mir gerade dein Mondvideo angeschaut, das Seeing ist ja erste Sahne, bei mir war es so schlimm da waren 2 m schon zu viel.


    Besonders bemerkenswert ist auch der Hellingkeitsverlauf, im Terminator sind schöne Details erkennen bar und die stark beleuchteten hellen Stellen sind nicht ausgebrannt. Mit dem Problem habe ich immer zu kämpfen.


    Welches Programm benutzt du für die Mosaikbildung ?


    Gruß
    Roland

  • Moin Jens,


    sehr hübsch, wobei mir beide Bilder fast einen ticken zu hell sind und ganz knapp dran am überschärft.
    Das letzte Bild ist umso erstaunlicher, da es mit einer DSLR gewonnen wurde.
    Dann ist ja für mich auch noch nicht alles verloren. [:D]
    Schön den Goldenen Henkel mal so zu sehen.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Moin zusammen,


    also... das mit zu hell kann ich nicht so ganz nachvollziehen, auf meinem TFT hier schauts ordentlich aus, auch das Histogramm stößt "rechts nur grade so an". Ich hab schon großzügig geschärft, am Rand wurds halt n bissl zu viel...


    Genießt es aber, es wird eins der letzten Mondbilder mit einer dSLR sein. Am Samstag kommt ne DMK ins Haus, da kann ich endlich auch den IR-Pass richtig ausnutzen. Dann sollte in Sachen Auflösung noch etwas mehr machbar sein. Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, ob ich die 21er oder 41er Variante nehmen soll...


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Stefan,


    ich hatte es vorhin mit Silvio (slyv) in Facebook. Er nutzt die 31er, stufte die 41er (für seine Zwecke) als zu langsam ein.
    Ich habe vor, damit in erster Linie Autoguiding zu betreiben, damit aber auch Planeten- und Mondbilder zu gewinnen. Eher unwichtig ist für mich die Funktion als eigentliche CCD-aufnahmekamera im Deepskybereich.


    Ich schwanke also nun eher zwischen 31 und 41... [;)]


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens,
    also als Guidingkamera habe ich die auch im Einsatz. Am Leitrohr mit Excenter, gab noch keine Probleme.
    Mir sind die 15 Frames/sec. nicht zu langsam bei meinen Mondaufnahmen.

  • Hallo Jens.


    Hammermond! Auflösung (fotografisch) kommt hald aus der Brennweite.


    Hier mein DMK-(31) Mond, am 8" f/4,4 Newton aufgenommen bei f=890mm. (ich hab' auch noch mit Barlow und Projektion, aber das Seeing war hässlich) das Mosaik besteht aus 6 Bildern:


    http://s1.directupload.net/file/d/2169/a76mrap5_jpg.htm


    Wahrscheinlich hätt'ich das Bild noch mehr filtern und aufhellen können, aber ich will den Mond nicht zu körnig machen.


    Für Mond ist die 41er (grösserer Chip) schon besser, aber wenn Du auch Planeten knipsen willst, dann nimm lieber die farbige, oder die 21er monochrom (die 21er schafft 60fps!) + Filterrad.


    Aber mit 15fps (schneller geht mit der 41er nicht) ein RGB aufnehmen, das kann lange dauern (am Jupiter zu lange!)


    Und an der Sonne (wo das Seeing eh meistens bescheiden ist) da wäre mir die 41er definitiv zu langsam.

  • Hallo Jens,


    tolle Mondaufnahmen sind das. Der Gesamtanblick gefällt mir sogar noch am besten und ich möchte gar nicht wissen, welche Detailfülle da im Original vorhanden ist [:p]


    Ja, das Sinus Iridum hat schon seinen ganz eigenen Reiz, vor allem die begrenzende Gebirgskette finde ich schön detailiert.


    Herzliche Grüße
    Alko

  • Hallo zusammen,


    also... ich finde die Mondaufnahme, auch das Detailbild "ganz nett". Was Detailfülle und Schärfe angeht, sind die Aufnahmen sicher nicht die besten. Da ist mit entsprechenden DMKs bei kleineren Instrumenten mehr rauszuholen. Ich liebe es aber halt, Futzelarbeit zu leisten und so ein Mosaik zusammenzubauen [;)]


    Stichwort DMK...: ich denke, ich greife zur 41. Der etwas größere Chip ist bei meinem Hauptverwendungszweck Guidingkamera auch ein Pluspunkt, da er ein etwas größeres Bildfeld abdeckt und somit die Leitsternsuche zumindest *etwas* leichter gestalten sollte.


    Silvio: mit der Sonne hab ichs nicht so, da ich nur im Weißlicht unterwegs bin. Klar, wäre das ein Reiz, aber so eine 21er wäre für den Fall des Falles ja auch schnell dazugekauft. Was die Farbgebung bei sich schnell drehenden Planeten angeht, so würde ich mir mit der Farbinformation aus der SPC900 behelfen.


    Noch eine Frage: kann die 41 auf 640 Pixel gebinnt werden?


    Grüße,


    Jens

  • Hallo Jens,


    Mosaike vom Mond, da bin ich auch immer begeistert. Mit der DMK kannst Du Dich da voll austoben. Ich hab die DMK31 und die ist mir gerade recht. Die 41er wäre aber auch interessant - ich denke mit der wirst Du gut beraten sein. Da ja, wie man auf dem hervorragenden Video sieht, das Seeing bei Dir recht ordentlich sein kann, wirst Du auch den großen Chip gut ausnutzen können.
    Einen kleineren Ausschnitt kann man jederzeit in beliebiger Größe als ROI (Region of interrest) festlegen. Da die DMK aber jedesmal trotzdem das gesamte Bild ausließt und den Crop erst beim Aufzeichnen softwaremäßig erledigt, ist kein Gewinn bei der Aufnahmegeschwindigkeit da. 15 fps ist bei der 41er das Maximum - bei der 31er sind es 30 fps. Am Planeten ist das aber ohnehin selten möglich, da das Licht fehlt und man sowieso länger belichten muß.


    Kurze Anmerkung noch zu den Bildern: mir kommen die Bilder, obwohl sie komplett durchgezeichnet sind, zu hell vor. Ein wenig mehr Kontrast würde ich meinen, vertragen sie sicher.


    Aber die Entscheidung liegt beim Fotografen und gut sind sie allemal.


    schönen gruß,
    Christian

  • Hallo Christian,


    danke auch für dein Feedback. Das mit der Helligkeit der Bilder versuche ich mal zu beherzigen.


    Dann hätte ich noch eine Frage an Stefan:
    Du nutzt ja auch die 41 als Guidingkamera. Mit welcher Software tust du das denn? Bisher habe ich Astrosnap iVm der SPC900NC in Gebrauchm das geht wunderbar. Aber ich denke mal, da werd ich andere Software brauchen, oder?


    Das große Pro für die 41 ist für mich der große Chip. Das damit verbundene größere FOV ist gerade beim Guiding, aber auch bei Aufnahmen vom Mond von Vorteil. Croppen oder Barlowen kann man immer noch [:)]. Die langsamere Framerate ist klar ein Nachteil, aber wie Christian schon sagt, werde zumindest ich bei (nativen) f/10 schon etwas längere Belichtungszeiten benötigen.


    Grüße,


    Jens

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