Auch Forianer können unseriös sein... leider

  • Hallo Astrogemeinde,


    es ist mir ein Bedürfnis, Euch über das "Geschäftsgebaren" eines recht aktiven Forianers aus Willich zu informieren. Dieser Herr hat im vergangenen Dezember einen ED120 in der Bucht angeboten und ich habe diesen für einen angemessenen Preis ersteigert. Angemessen wäre er gewesen, wenn das Gerät in einwandfreiem gebrauchtem Zustand gewesen wäre. Tatsächlich stellte sich aber heraus, daß der Crayford-Auszug weder visuell und erst recht nicht fotografisch nutzbar ist. Er ist nämlich beschädigt (verbogene Antriebsachse, Riefen und Spuren grober Krafteinwirkung am Auszugsrohr) gewesen. Dies alles fiel mir leider nicht sofort auf, da ohne Gewichtsbelastung alles zunächst ok erschien und Trockenübungen erstmal unauffällig verliefen. Daß selbiger völlig dejustiert war und dies auch nicht behebbar ist, ist eine andere Geschichte, weil konstruktiv bedingt. Als dann Anfang Februar das erste mal Gelegenheit war, das Gerät visuell zu benutzen, war schnell klar, daß da was nicht stimmen konnte. Der OAZ rutschte nämlich mit dem Speers Zoom belastet durch, klemmte aber an zwei anderen Positionen fest. Daraufhin versuchte ich mich in Optimierungen und hoffte auf Besserung. Alles vergebens. Nachdem ich mehrere Anläufe unternommen hatte und meine Probleme auch mit anderen diskutiert hatte, war mir letzten Endes klar, daß da nur der Austausch weiter hilft. Womit ich preislich in die Region der damals angebotenen Restexemplare kommen würde.


    Das ist besonders deswegen ärgerlich, weil im Verkaufstext in der Bucht Beschädigungen oder Funktionseinschränkungen mit keinem Wort erwähnt wurden. Noch ärgerlicher finde ich aber die Reaktion auf meine Forderung nach Wandlung oder zumindest Ausgleich des Minderwertes; die war nämlich: "...sicher haben Sie Verständnis dafür, dass ich so lange nach einem Gebrauchtkauf, immerhin fünf Monate, keinerlei Zugeständnisse mehr machen kann. Bei mir abgehend war das Gerät völlig in Ordnung." Das wars. Mehr nicht. So eiskalt abserviert zu werden ist schon eine Klasse für sich. Mag sich jeder seinen Reim darauf zu machen.


    Nach ein wenig Recherche fiel mir dann auch auf, daß besagter Refraktor von ihm nur in der Bucht, nicht aber in den gängigen Foren angeboten wurde. Warum nur, mag man sich fragen?


    Mag sein, daß die von besagtem Astrokollegen reichlich angebotenen Dinge meist in Ordnung sind. Ich kann nur jedem raten, genau hinzuschauen. Lieber Finger weg, als nachher der Dumme zu sein...


    Wer Interesse hat, kann den Namen von mir per PN bekommen.


    Mit frustrierten Grüßen
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    bist du denn sicher, dass der Verkäufer überhaupt von dem Problem gewusst hat? Vielleicht hat er ja nur leichte Okulare verwendet und gar nichts von dem Fehler gewusst.
    Vielleicht hat er das Gerät auch selbst schon in diesem Zustand gebraucht gekauft oder mit dem Defekt neu erworben. Vielleicht hat er es auch nur ein paar Mal benutzt und es dann wegen Nichtgebrauchs verkauft.


    Und wenn der Kauf wirklich schon fünf Monate her ist, wundert es mich nicht, dass es den Verkäufer nicht interessieren mag.
    Wenn er den Fehler selbst nicht bemerkt hat, woher soll er denn wissen, dass das Problem nicht möglicherweise erst in der Zeit seit des Kaufs aufgetreten ist. Versetze dich doch mal in ihn hinein.


    Wenn er es jedoch wirklich beim Verkauf gewusst hat, sieht die Situation natürlich ganz anders aus. Aber woher will man das wissen?


    Fazit -> Ware direkt nach dem Kauf komplett prüfen. So traurig es auch ist.


    Grüße,
    Florian

  • Hallo,


    wenn der Verkäufer das Gerät wissentlich defekt verkauft hat, ist das natürlich nicht in Ordnung.


    Wenn er jedoch, wie Florian schon vermutet, nichts von dem Problem wusste und den Refraktor guten Gewissens verkaufte, kann ich schon verstehen, warum er fünf Monate nach dem Kauf nicht viel von einer Reklamation wissen will. Ich wäre nach so einer langer Zeit - wenn das Gerät meines Wissens in Ordnung war - auch nicht wirklich zu Nachbesserungen bereit.


    Wie die Ausgangssituation wirklich war, weiß leider nur der Verkäufer. Das du jetzt schließlich der Leidtragende bist, ist natürlich sehr schade.


    Viele Grüße


    Carsten

  • Hallo Florian,


    der Kollege hatte das Gerät ungefähr ein halbes Jahr (Datum des letzten Versandetiketts auf dem Karton). Wenn er nichts wußte, warum geht er dann das Risko ein, in der Bucht einen schlechten Preis zu bekommen? Über die Foren hat man mehr Kontrolle und Erfolgschancen. Im schwarzen Forum hat er mehr als 3000 Beiträge, er kennt sich also durchaus gut aus. Da er anscheinend einen Faible für hochwertige Geräte, insbesondere Apos, hat, wird ihm der Mangel sicher nicht entgangen sein. Da bin ich fest von überzeugt. Aber Du hast Recht: man wird es wohl leider nie erfahren...


    Und geprüft habe ich ja. Aber wenn man keine Ahnung hat, worauf man genau achten muß, kann einem erstmal schnell was durch die Lappen gehen. Mit Newtons kenne ich mich inzwischen gut aus, aber bei Refraktoren bin ich noch nicht so weit...


    Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    es tut mit leid, was Dir widerfahren ist, muß aber trotzdem folgendes dazu sagen:
    In der Bucht werden normalerweise Dinge angeboten und verkauft, die man in einem dementsprechenden Fachforum so nicht mehr los bekäme. - Eine schon alte Weisheit. Aus diesem Grunde kaufe ich NIE etwas aus der Bucht, höchstens mal eine Säule oder ein Stativ, da kann ich selbst dran rumbasteln, auch ohne Erfahrung.
    Wer ein optisches Gerät inder BUCHT anbietet weiß meist, warum!


    CS trotzdem
    Winfried

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